Exoplaneten

  • 1362 Antworten
  • 516039 Aufrufe
*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Exoplaneten
« Antwort #925 am: 14. November 2013, 19:19:53 »
Hallo Zusammen,

Karten von nahen Sternen mit Exoplaneten
Diese hochauflösenden Karten (8000x4000px) zeigen die Sterne mit den Exoplaneten. Beim Anklicken der Karten kann man die hochauflösende Version ansehen. Die Karten eignen sich für Poster mit dem Druck bis zu 40 "x 20" (~ 100x50 cm) bei 200 dpi.

Die Karte zeigt die nächsten Sterne mit Exoplaneten im Umkreis von 100 Lichtjahren von der Erde entfernt.  Es gibt 117 Sterne mit einem oder mehreren Exoplaneten innerhalb dieser Distanz. Die Sterne mit bekannten Exoplaneten sind nach ihren spektralen Typ farbcodiert (siehe Legende). Der Rest der Sterne ist schwarz.


Abbildung 2
Alle Sterne mit bestätigten Exoplaneten (701 912 Sterne mit Exoplaneten ). Die Karte zeigt zwei bemerkenswerte Cluster bei den Erhebungen von Kepler in Cygnus-Lyra  und MOE und OGLE in Sagittarius, das galaktische Zentrum unsere Milchstraße. Sterne mit bekannten Exoplaneten sind farblich entsprechend ihrer Entfernung von der Erde, rot näher, violett weiter (siehe Legende) markiert. Jenseits von 1000 Lichtjahren sind sie dunkel-violett gefärbt. Der Rest der Sterne sind schwarz.  Nur die Sterne im Umkreis von 100 Lichtjahren wurden markiert.


Abbildung 3
Die selbe  Erhebung, wie Abbildung 2, es wurde nur der Nachthimmel als Hintergrund genommen.

Bildnachweis aller Karten: PHL @ UPR Arecibo und Jim Cornmell
Quelle:
http://phl.upr.edu/library/media/mapofnearbystarswithexoplanets

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Exoplaneten
« Antwort #926 am: 07. Januar 2014, 21:51:33 »
Ein internationales Astronomenteam hat in den Keplerdaten einen Gasplaneten entdeckt, der etwa Erdmasse hat. Der im Durchmesser verglichen mit unserem Planeten 60% grössere Himmelskörper KOI-314c umkreist alle 23 Tage seine Sonne, einen roten Zwerg in etwa 200 LJ Entfernung. Der Planet hat eine 30% höhere Dichte als Wasser und besitzt eine viele hundert Kilometer starke Helium-Wasserstoff Atmosphäre, die Temperatur beträgt etwa 100°C. Zur Messung wurde die Transit Timing Variation Methode genutzt, die auf leicht variierenden Transitzeiten durch den gegenseitigen Einfluß von mindestens zwei eine Sonne umkreisende Himmelskörper beruht. Diese seit 2010 genutzte Methode ist gut für ansonsten schwer zu findende Planeten niedriger Masse geeignet und wird auch für die Suche nach Exomonden benutzt. Dies war auch das eigentliche Ziel des Astronomenteams, aber der anfänglichen Enttäuschung, doch keinen Exomond gefunden zu haben, folgte bald Freude über die außergewöhnliche Entdeckung.

Der Fund wurde heute bei einer Pressekonferenz beim 223sten Treffen der American Astronomical Society veröffentlicht. Laut David Kipping vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) belegt diese Entdeckung, daß es keine klare Grenze zwischen Gesteinsplaneten wie der Erde und weniger dichten Planeten wie Wasserwelten und Gasriesen gibt.

Quelle: http://www.cfa.harvard.edu/news/2014-01
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Kreuzberga

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #927 am: 09. Januar 2014, 18:51:03 »
Sehr interessante Entdeckung!  :)

Könnte es nicht auch sein, dass es sich um einen Planeten handelt, der aus welchen Gründen auch immer, vor allem aus Wasser besteht, einen kleinen festen Kern hat, und eine riesige Wasserdampf-Atmosphäre? Wäre sehr interessant ein Spektrum zu bekommen.

Re: Exoplaneten
« Antwort #928 am: 09. Januar 2014, 19:39:20 »
Ich glaube eher, daß man hier eine neue Planetenklasse entdeckt hat, ich nenne die mal Gaszwerge.

Entstehen kann sowas vielleicht, wenn bei einem kleineren Gasriesen, sagen wir mal sowas wie Uranus, der Sonnenwind viel von der Atmosphäre weggeblasen hat. Natürlich muß der Planet entsprechend nahe an seiner Sonne sein.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

*

Offline redmoon

  • *****
  • 4283
Re: Exoplaneten
« Antwort #929 am: 09. Februar 2014, 14:34:53 »
Hallo, 

der Exoplanet Kepler-413(AB) b umkreist seine beiden Zentralsterne auf einer "taumelnden" Umlaufbahn. Mehr dazu auf unserer Portalseite : 
http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/09022014142031.shtml 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

*

Offline redmoon

  • *****
  • 4283
Re: Exoplaneten
« Antwort #930 am: 26. Februar 2014, 19:42:37 »
Hallo,

das Kepler-Team hat gerade die Entdeckung von weiteren 715 Exoplaneten in 305 Sternsystemen bekanntgegeben. Bei Exoplanet.eu sind derzeit zwar immer noch "lediglich" 1077 Exos aufgeführt, aber die Gesamtzahl der jetzt bekannten Exoplaneten hat sich damit auf etwa 1.800 Planeten erhöht...

Fast 95 Prozent dieser heute neu bekannt gegebenen Planeten sind dabei kleiner als der Neptun. Vier der Planeten sind sogar weniger als 2,5 mal größer als die Erde und umrunden ihre Zentralsterne zudem innerhalb der jeweiligen "habitablen Zonen" dieser Sternsysteme, wo Bedingungen herrschen, welche prinzipiell das Vorhandensein von flüssigem Wasser auf den Planetenoberflächen ermöglichen.

Damit konnte Kepler bisher 961 Exoplaneten entdecken. Weitere 3.601 "Planetenkandidaten" müssen dagegen erst noch durch weitere Beobachtungen mit anderen Teleskopen bestätigt werden.

http://www.nasa.gov/ames/kepler/nasas-kepler-mission-announces-a-planet-bonanza/  ( engl. )

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Offline Majo2096

  • *****
  • 902
Re: Exoplaneten
« Antwort #931 am: 26. Februar 2014, 19:56:45 »


...das Kepler-Team hat gerade die Entdeckung von weiteren 715 Exoplaneten in 305 Sternsystemen bekanntgegeben. ...

Hallo,

hat man diese Endtdeckungen im Laufe der Gesamten Missionszeit angehäuft oder wirkich in den letzten Wochen und Monaten gemacht ?

Re: Exoplaneten
« Antwort #932 am: 26. Februar 2014, 22:48:40 »
hat man diese Endtdeckungen im Laufe der Gesamten Missionszeit angehäuft oder wirkich in den letzten Wochen und Monaten gemacht ?

Man wird die wohl erst in letzter Zeit bestätigt haben, als Kandidaten erfasst wurden die aber sicher alle schon lange.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

Re: Exoplaneten
« Antwort #933 am: 26. Februar 2014, 23:19:06 »
Ahja, und ich dachte schon, mir käme es nur so vor, als seien in den letzten Monaten unterdurschnittlich viele neue Exoplaneten entdeckt worden. Jetzt weiß ich auch, warum: das Kepler-Team hat einfach gewartet, um alle bestätigten Kandidaten auf einen Schlag zu veröffentlichen ;)

Dass es so viele auf einen Schlag sind heißt ja nicht, dass sie gerade erst gestern bestätigt worden sind (ich persönlich halte es jedenfalls für sehr unwahrscheinlich...). Die werden auch Stück für Stück über die letzten Monate bestätigt worden sein - es gibt immernoch einige tausend Kandidaten, die nur noch bestätigt werden müssen. Nur mit der Veröffentlichung wurde bis heute gewartet.

Sehr schön, wieder 4 Planeten in der habitablen Zone dabei. Es dauert bestimmt nicht mehr lange, bis man die Erde 2.0 im 'Neuland' nachweisen können wird :)
Aber ich finde es echt beeindruckend, dass die Zahl der bestätigten Exoplaneten somit auf einen Schlag um über >70% gestiegen ist. Das spricht dafür, wie Wertvoll die Arbeit ist, die Kepler leistet.


Viele Grüße,
Tobias

Sven11

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #934 am: 27. Februar 2014, 16:16:40 »
Damit konnte Kepler bisher 961 Exoplaneten entdecken. Weitere 3.601 "Planetenkandidaten" müssen dagegen erst noch durch weitere Beobachtungen mit anderen Teleskopen bestätigt werden.

Ich habe vor 3 Jahren mal bei Planet Hunters zusammen mit neun anderen Leuten einen neptungroßen Kandidaten names KOI-1808 b (Stern KOI-1808/Kepler ID 7761918/SPH10125391) in einem 89 Tage Orbit gefunden. (http://www.planethunters.org/candidates)

Der ist nicht zufällig unter diesen nun 715 bestätigten Kandidaten?

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Exoplaneten
« Antwort #935 am: 27. Februar 2014, 17:11:24 »
Hallo Zusammen,
in diesem Video wird die neue statistische Methode zur Erkennung der Planeten gezeigt.

ws

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

*

Offline redmoon

  • *****
  • 4283
Re: Exoplaneten
« Antwort #936 am: 27. Februar 2014, 18:21:27 »
Hallo,

@Majo2096:  Die gestern Abend bekannt gegebenen Entdeckungen basieren auf Beobachtungen, welche das Kepler-Weltraumteleskop während der ersten beiden Jahre der Mission zwischen dem Mai 2009 und dem März 2011durchführte.

Wie Major Tom geschrieben hat :  Die dabei beobachteten potentiellen Exoplaneten wurden zunächst durchweg als "Planeten-Kandidaten" geführt und erst durch weiterführende Beobachtungen und computergestützte Analysen als real existierende Planeten bestätigt.

Hierbei kam auch ein neu entwickeltes statistisches Auswertungsverfahren zum Einsatz, bei dem sich die beteiligten Wissenschaftler auf Sternsysteme konzentrierten, in denen sich mehr als ein potentieller Exoplanet befand ( das Video in dem vorherigen Beitrag von Gertud erklärt die Vorgehensweise ).

Die Bahnanalysen von den Objekten in diesen Systemen führten zu dem Schluss, dass es sich bei den in regelmäßigen Abständen vor dem Zentralstern vorbeiziehenden Objekten um Planeten und nicht etwa um Braune Zwerge oder kleinere Begleitsterne handeln muss. Objekte mit einer relativ großen Masse würden dazu führen, dass die Systeme instabil wären.

Das erklärt auch, warum sich die jetzt bestätigten 715 Exoplaneten, von denen fast 95 Prozent über einen geringeren Durchmesser als der Neptun verfügen, in lediglich 305 Sternsystemen befinden, welche dabei durchweg über mindestens zwei Planeten verfügen.

In den nach dem März 2011 gesammelten Datensätzen dürften sich noch weitere Exoplaneten verbergen, welche aber erst noch durch weitere Beobachtungen und Analysen bestätigt werden müssen... 


@Sven:  Ob "KOI-1808 b" zu den jetzt als bestätigt angesehenen Exoplaneten gehört kann ich Dir leider nicht sagen, da die öffentlich zugänglichen Kataloge noch nicht auf den neuesten Stand gebracht wurden.

Auf der entsprechenden Kepler-Seite ( Stand vom 19. Dezember 2013 ) ist er jedenfalls nicht als Planet aufgeführt : 
http://kepler.nasa.gov/Mission/discoveries/ 

Auf dieser Website steht mit Stand vom 30. Dezember 2013 folgendes zu KOI-1808 b : 
"This is a Kepler Object of Interest from the Q1-Q12 dataset. It has been flagged as a possible transit event but has not been confirmed to be a planet yet."

Es handelt sich also um einen möglichen Transitplaneten, der allerdings noch nicht bestätigt werden konnte.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Anubis

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #937 am: 03. März 2014, 22:34:24 »
Hallo,

also leider verstehe ich das Ganze noch nicht so ganz, vielleicht kann mir jemand auf die Sprünge helfen.

Ich verstehe das neue System zur Planetenverifikation bisher so:

Man hat mit Kepler verschiedene Planetenkandidaten nach der Transitmethode gefunden, konnte aber noch nicht genau sagen, ob es sich um Planeten, Begleitsterne oder Ähnliches handelt.
Besonders bei den Systemen mit 2 oder mehr Kandidaten konnte man jetzt, aufgrund der Stabilität des Systems, als Ursache der Sternverdunkelung durch Ausschlußverfahren eindeutig Planeten identifizieren.

Aus der genauen Beobachtung der Transits kann danach auch möglicherweise auf die Größe und die Umlaufbahn der Planeten geschlossen werden.

Aber wo genau kommt denn jetzt die Statistik ins Spiel? "Statistisches Auswertungsverfahren" klingt doch eher so, als würde man in der Gauß'schen Normalverteilung stochern, anstatt etwas eindeutig zu beweisen.

Viele Grüße

Re: Exoplaneten
« Antwort #938 am: 04. März 2014, 08:44:16 »
Hallo Anubis,

detailliert kannst du es nachlesen unter dem oben angegebenen Link zur Nasa:
http://www.nasa.gov/ames/kepler/nasas-kepler-mission-announces-a-planet-bonanza/#.UxWBfoWQ79Y

Ist bei mir auch wieder einige Tage her, als ich das gelesen habe, aber für mich habe ich herausgelesen, dass tatsächlich eine Wahrscheinlichkeitsuntersuchung durchgeführt wurde. Es wurden also Sterne mit mehreren Kandidaten ausgewählt, bei denen die Wahrscheinlichkeit halt am höchsten war, dass sich diese Kandidaten bestätigen lassen.

Vielleicht reicht dir das Zitat aus o.g. Quelle:
Zitat
The research team used a technique called verification by multiplicity, which relies in part on the logic of probability. Kepler observes 150,000 stars, and has found a few thousand of those to have planet candidates. If the candidates were randomly distributed among Kepler's stars, only a handful would have more than one planet candidate. However, Kepler observed hundreds of stars that have multiple planet candidates. Through a careful study of this sample, these 715 new planets were verified.

Hoffe, dass die grobe Beschreibung erstmal ausreicht um zu erklären, warum es sich um ein statistisches Auswertungsverfahren handelt :)


Viele Grüße,
Tobias

Re: Exoplaneten
« Antwort #939 am: 15. Mai 2014, 23:59:57 »
Hallo liebe Exoplaneten-Fans,
ich habe leider nichts Neues, sondern eine methodische Frage.

Bis 2011 war die Radialgeschwindigkeitsmethode (in dem Jahr ca 100 Entdeckungen) die erfolgreichste Methode. In den folgenden Jahren wurde durch die 962 von Kepler ST entdeckten (die 3845 Kandidaten nicht berücksichtigt) extrasolaren Planeten die Transitmethode die erfolgreichere. Das ist ja nicht so verwunderlich, schließlich wurde Kepler so konzipiert, auch wenn man ursprünglich nur hoffte, einige Dutzend Exos zu entdecken.

Was mich jedoch wundert, ist, dass die Entdeckungen von Exos durch die Radialgeschwindigkeitsmethode 2012 und 2013 auf ca 30 zurückgingen und im laufenden Jahr nur ca 10 entdeckt wurden (laut Grafik im wiki-Artikel Extrasolare Planeten).

Sind mittlerweile mit den derzeitigen Techniken schon die meisten durch diese Methode entdeckbaren Exos gefunden worden und andere für diese Methode zu weit von der Erde entfernt oder benutzt man die verfügbaren Instrumente dazu um die Kepler-Kandidaten zu verifizieren, weil dies mehr Erfolg verspricht?
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Offline Liftboy

  • ****
  • 439
Re: Exoplaneten
« Antwort #940 am: 25. Mai 2014, 20:04:59 »
Ab morgen startet ein 6-wöchiger Online-Kurs zum Thema '(Vielfalt von) Exoplaneten' auf Coursera.
Der Ablauf ist wohl ähnlich wie bei dem hier angekündigten Kurs.

Inhalte:
Zitat
Week 1 - Introduction: History and context 
Week 2 - Planet detection I: the mass and orbital characterisation of systems
Week 3 - Planet detection II: the power of transit 
Week 4 - Statistical results I: mass‐separation‐radius 
Week 5 - Statistical results II: orbital characteristics and architecture of systems 
Week 6 - Observational approach to planetary atmospheres

Der Kurs ist auf Englisch, als kleine Erleichterung soll er wohl auch englische Untertitel haben. Ansonsten ist der Kurs vollkommen frei, man muss sich lediglich auf der Seite Coursera registrieren. Wenn er in etwa so abläuft, wie der "Science of the Solar System"-Kurs von Mike Brown, dann kann ich ihn eigentlich nur empfehlen. Der Kurs ist allerdings von anderen Leuten, 100%ig einschätzen kann ich es deswegen nicht.

Link zur Kursseite:
https://www.coursera.org/course/extrasolarplanets

*

Offline redmoon

  • *****
  • 4283
Re: Exoplaneten
« Antwort #941 am: 26. Mai 2014, 20:52:25 »
Hallo SFF-TWRiker,

so richtig kann ich Deine Frage leider auch nicht beantworten...

Einer der großen Nachteile der Radialgeschwindigkeitsmethode ist aber anscheinend, dass durch diese Methode zwar ziemlich genau nachgewiesen kann, ob ein Stern von einem "Begleiter" umkreist wird, der dabei einen signifikanten Einfluss auf die Eigenbewegung dieses Sterns ausübt. Allerdings ist es bei dieser Nachweismethode extrem schwierig bis nahezu unmöglich, aus den gewonnenen Beobachtungsdaten die exakte Masse dieses Begleiters abzuleiten. Und genau dieser Wert ist letztendlich entscheidend, um zu definieren, ob es sich bei dem begleitenden Objekt wirklich um einen Planeten handelt...

Als "Planet" werden in diesem Zusammenhang laut der allgemein gültigen Definition Objekte bezeichnet, welche weniger als die 13fache Masse des Jupiter ausweisen. Stellare Begleiter, deren Massen zwischen dem 13fachen bis hin zum 75fachen der Jupitermasse liegt, werden dagegen als Braune Zwerge eingestuft.

Und genau das ist wohl das Problem... Aufgrund der in den letzten Jahren immer weiter verbesserten Messgenauigkeiten sind den Astronomen mittlerweile wohl eine Vielzahl von Sternen bekannt, welche laut den Radialgeschwindigkeitsmessungen von "irgend etwas" umkreist werden. Es besteht aber keine Möglichkeit - oder es sind derzeit keine ausreichenden Beobachtungskapazitäten vorhanden - um zu überprüfen, ob es sich dabei auch wirklich um Exoplaneten handelt. Und ohne einen solchen definitiven Nachweis finden die "Kandidaten" auch keinen Einzug in die Statistik der bisher entdeckten Exoplaneten...

Dass Kepler ( oder auch CoRoT ) in den letzten Jahren durch die Transitmethode diverse Exoplanetenkandidaten aufgespürt haben, welche jetzt allerdings erst noch durch nachfolgende Beobachtungen bestätigt werden müssen, kam einer weitflächigen Fortsetzung der vorherigen Erfolge der Radialgeschwindigkeitsmethode bestimmt nicht zugute. Die begrenzte ( und auch extrem teure !!! ) Beobachtungszeit an professionellen Großteleskopen für den Nachweis von möglichen Transitplaneten zu nutzen ist wohl effektiver ( einfacher durchzuführen und im Rahmen von zu veröffentlichenden Publikationen "einschlagender" ) als die Suche nach weiteren durch die Radialgeschwindigkeitsmethode zu findenden Planeten...

In diesem Zusammenhang der Link zu einer Internetseite der Planetary Society, wo die Radialgeschwindigkeitsmethode eingehend beschrieben wird : 
http://www.planetary.org/explore/space-topics/exoplanets/radial-velocity.html  ( engl. ) 

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Re: Exoplaneten
« Antwort #942 am: 09. Juli 2014, 22:36:53 »
Heute gab es eine Diskussion mit drei Exoplanetenjägern, es geht um die jüngsten Planetenfunde, die Suche nach bewohnbaren Welten und die Möglichkeit, in absehbarer Zeit intelligentes Leben zu finden.

Die Teilnehmer:

Dr. Zachory Berta-Thompson vom MIT Kavli Institute for Astrophysics and Space Research. Er ist Mitglied des MEarth Projekts, wo es um die Suche nach kleinen Planeten bei nahen kleineren Sternen geht.

Dr. Bruce Macintosh, arbeitet mit dem Gemini Planet Imager am Gemini South telescope. Physikprofessor an der Stanford Universität und Mitglied des Kavli Institute for Particle Astrophysics and Cosmology.

Marie-Eve Naud, sie studiert an der Universität von Montreal und leitete die Infrarotlicht Analyse, die zur Entdeckung eines vorher unbekannten Gasriesen führte. GU Pisces b hat die zehnfache Masse von Jupiter und umkreist seine Sonne im Abstand von 2000 AE.

ws
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

adamski

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #943 am: 17. Juli 2014, 04:03:56 »
Exoplaneten-Wettbewerb:

Bisher bekommen neu entdeckte Exoplaneten reichlich technische Bezeichnungen verpasst werden. Die Internationale Astronomische Union will das jetzt  mit einem Wettbewerb ändern

Dieser Wettbewerb auf einer eingerichteten Webseite, siehe Link :  http://nameexoworlds.org/ soll seltene Ergebnisse liefern.
In einem ersten Schritt sollen Astronomieklubs und andere Interessengruppen weltweit Vorschläge machen. Einzelpersonen dürfen das einstweilen noch nicht,Jedoch können sich Interessenten auf eine Art Warteliste setzen lassen.
Wie die IAU mitteilte soll ab März 2015die Öffentlichkeit über weitere die Vorschläge abstimmen können.


Hier nochmal der Link zur Seite

http://nameexoworlds.org/

Offline wulf 21

  • *****
  • 1505
Re: Exoplaneten
« Antwort #944 am: 17. Juli 2014, 09:29:42 »
Exoplaneten-Wettbewerb:

[...]

Hier nochmal der Link zur Seite

http://nameexoworlds.org/

Dazu haben wir bereits einen Thread (der sich aber vielleicht nicht dort befindet, wo man danach suchen würde). Wir haben unter anderem diskutiert, ob Raumfahrer Net e.V. als Einrichtung zur Einreichung eines Namensvorschlages qualifiziert ist. So, wie ich das verstanden habe, dürfen Einzelpersonen gar keinen eigenen Vorschlag einreichen, sondern sollen über die eingereichten Vorschläge abstimmen.

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=12731.0

Duc-Lo

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #945 am: 17. Juli 2014, 13:25:41 »
Die NASA kündigt ein Durchbruch an der Suche von Planeten in der habitalen Zone an! In naher Zukunft ist es sogar möglich, Ausserirdische zu finden. Ein Statement von einen Astronom mit den Namen Kevin Hand: ' Ich denke, dass wir in den nächsten 20 Jahren herausfinden werden, dass wir nicht allein im Universum sind'

Das klingt verlockend! Hoffentlich kann der Astronaut sein Versprechen einlösen.  ;)

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Wissenschaft/d/5081950/nasa-kuendigt-durchbruch-an.html

*

Offline Nitro

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 6816
Re: Exoplaneten
« Antwort #946 am: 17. Juli 2014, 13:29:17 »
AstroNom nicht AstroNaut ;)
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

Offline wulf 21

  • *****
  • 1505
Re: Exoplaneten
« Antwort #947 am: 17. Juli 2014, 14:02:25 »
Die NASA kündigt ein Durchbruch an der Suche von Planeten in der habitalen Zone an! In naher Zukunft ist es sogar möglich, Ausserirdische zu finden. Ein Statement von einen Astronom mit den Namen Kevin Hand: ' Ich denke, dass wir in den nächsten 20 Jahren herausfinden werden, dass wir nicht allein im Universum sind'

Ich glaube, diese Aussage habe ich schon einmal irgendwo gehört. Sie leitet sich von der statistischen Analyse der Kepler-Funde her. Demnach könnte der nächste habitable Planet eher mehere 10 anstatt mehrere 1000 Lichtjahre entfernt sein. Die Atmosphäre eines so nahen kleinen Exoplaneten könnte man schon mit Instrumenten der nächsten Generation (James Webb Space Telescope, European Extremely Large Telescope) untersuchen.

Hier übrigens die Aufzeichnung der Podiumsdiskussion, in der die Aussage gamacht wurde (habe sie mir noch nicht angesehen):

ws

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #948 am: 18. Juli 2014, 21:50:06 »
Ich glaube dass man bei diesen ganzen statistischen Analysen, wie auch bei der Begriffsbildung "habitable Zone" o.Ä. einen schwerwiegenden - wenngleich menschlichen - Fehler macht. Ich glaube, dass die Andersartigkeit nicht-irdischen Lebens so weit jenseits unserer Vorstellungskraft liegt bzw. liegen kann, dass wir eine "habitable Zone" gar nicht definieren können. Wir beziehen das natürlicherweise viiiiiel zu sehr auf uns selbst. Der Spielraum für Leben im Universum ist meines Erachtens um ein irrsinnig Vielfaches größer als das, wonach jetzt gesucht wird. Insofern sind diese Statistiken alle hinfällig.

*

Offline akku

  • *****
  • 1186
Re: Exoplaneten
« Antwort #949 am: 18. Juli 2014, 22:07:17 »
flüssiges Wasser bietet aber die uns bekannte beste/ideale Basis
andere Basisstoffe  werden wahrscheinlich etwas seltener oder eintönigeres leben hervorbringen

meiner Meinung nach