Exoplaneten

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Re: Exoplaneten
« Antwort #950 am: 18. Juli 2014, 22:20:13 »
Hallo GalacticTraveler,

das sehe ich ein bisschen anders. Zum einen ist es nun mal so, dass man nicht nach etwas suchen kann, von dem man keine Vorstellung hat, wie es "aussehen" könnte. Jede Suche braucht einen Ausgangpunkt und Anhaltspunkte, anhand derer man die Suche definieren kann.

Das sieht man ja schon daran, dass der Begriff "nicht-irdisches Leben" nicht frei von Definitionen ist. "nicht-irdisch" besagt, es muss außerhalb unserer Erde existieren. "Leben" besagt, dass es bestimmte Eigenschaften erfüllen muss wie zb Stoffwechsel, Fortpflanzung, usw. Alleine schon diese Definitionen engen die Suche ein... und sind zudem aus einer sehr menschlichen Sicht beschrieben.

Damit will ich eben sagen: Jede Suche braucht Parameter und da wir (die suchenden) Menschen sind, können wir diese Parameter auch nur aus menschlicher Sicht definieren. Die einzig definitionsfreie Suche wäre eine Suche nach "irgendwas"... und die kann man sehr schnell erfolgreich abschließen  ;)

Ein anderer Punkt ist, dass "nicht-irdisches Leben", egal wie exotisch es auch sein mag, durchaus innerhalb bestimmter Grenzen beschaffen sein muss... die grundlegendsten Grenzen sind hier die physikalischen Grundgesetze, die zuhause auf Deinem Sofa die selbe Gültigkeit haben, wie weit hinter Alpha Centauri.

"Nicht-irdisches Leben" muss aus chemischen Elementen bestehen. Nicht alle chemischen Elemente sind dafür geeignet, im Gegenteil, nur die wenigsten sind es (soweit ich weiß sogar nur zwei: Kohlenstoff und Silizium). Die Gründe dafür kann ich nicht wirklich beschreiben, da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin (eher das Gegenteil ist der Fall), aber ich bin mir sehr sicher, entsprechendes, dargestellt von Experten, bereits vernommen zu haben.

Silizium ist aber nur schwerlich als Lebensgrundbaustein vorstellbar, da ein Lebewesen aus Silizium- soweit ich weiß - einen unglaublich langsamen Stoffwechsel hätte. Ich erinnere mich, dass Prof. Harald Lesch in einer seiner Sendungen mal sagte, der Sex zwischen zwei Siliziumlebensformen würde ca. 1 Milliarde Jahre dauern  :D

Eine Lebensform, die so anders wäre, hätte aber auch keinerlei Basis mehr mit uns. Wie will man ein Lebewesen wahrnehmen, geschweige denn vielleicht sogar mit ihm interagieren, wenn es für jeden "Atemzug" so lange braucht, wie hier Aufstieg und Fall der Dinosaurier gedauert hat?

Also bleibt im Grunde nur der Ansatz, nach Lebewesen zu suchen, die auf Kohlenstoff basieren. Aber schon diese Einschränkung hat dann eben auch viele Konsequenzen: Lebewesen, die auf Kohlenstoff basieren, werden automatisch viele Dinge mit uns gemein haben... so wie zb die Voraussetzung, dass flüssiges Wasser da sein muss, usw. So kommen wir dann zu habitablen Zonen, usw.

Es mag sein, dass uns bei unserer "beschränkten Suche" manche Lebensformen durch die Lappen gehen... nämlich jene, die so anders sind als wir, dass wir sie gar nicht bemerken bzw. dass sie eben einfach außerhalb unseres Rasters liegen. Aber irgendwie muss man die Suche definieren. Nicht zuletzt auch, weil die Physik (und Chemie, usw.) und unsere eigene Existenzform uns Grenzen auferlegt.

Gruß
Excalibur
Wenn Du mit dem Finger auf jemand anderen zeigst, schaue Dir Deine Hand an. Du wirst feststellen, dass drei Finger auf Dich selbst gerichtet sind.

Offline wulf 21

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Re: Exoplaneten
« Antwort #951 am: 18. Juli 2014, 23:41:00 »
Sehr schöne Erklärung

Noch ein paar Ergänzungen von mir:

Damit will ich eben sagen: Jede Suche braucht Parameter und da wir (die suchenden) Menschen sind, können wir diese Parameter auch nur aus menschlicher Sicht definieren. Die einzig definitionsfreie Suche wäre eine Suche nach "irgendwas"... und die kann man sehr schnell erfolgreich abschließen  ;)

Richtig. Denn was würde die Alternativthese "Leben könnte völlig anders sein" bedeuten? 1. Es könnte überall sein und 2. Wir wüssten nicht, woran man es erkennt. Es bedeutet nichts anderes, als, dass die moderne Wissenschaft gar nicht danach suchen könnte. Es wäre eine Bankrotterklärung der gesamten Astrobiologie.

Nicht alle chemischen Elemente sind dafür geeignet, im Gegenteil, nur die wenigsten sind es (soweit ich weiß sogar nur zwei: Kohlenstoff und Silizium). Die Gründe dafür kann ich nicht wirklich beschreiben, da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin (eher das Gegenteil ist der Fall), aber ich bin mir sehr sicher, entsprechendes, dargestellt von Experten, bereits vernommen zu haben.

Die Gründe sind, dass Leben nach heutigen Erkenntnisstand auf der Grundlage sehr vieler verschiedenartiger Moleküle basiert, die alle verschiedene Aufgaben haben. Diese Vielfalt basiert auf vielen möglichen geometrischen Anordnungen der Atome im Molekül. Die maximale Vielfalt erreicht man, indem man die Anzahl der Bindungen, die ein Atom zu seinen Nachbarn eingehen kann, maximiert. Mehr Bindungen als vier sind meist nicht möglich.* Nur Kohlenstoff und Silicium sind in der Lage, vier Bindungen mit gleichen Nachbaratomen einzugehen.

Deswegen gibt es viel mehr organische als anorganische Stoffen und es werden andauernd neue Entdeckt, während so gut wie alle anorganischen Stoffe bekannt sind. Und das trotz der Einschränkung, das organische Stoffe ausschließlich Kohlenstoffverbindungen sind, während bei anorganischen Stoffen alle Elemente außer Kohlenstoff** erlaubt sind!

Einige gehen sogar davon aus, dass auch Silizium aussscheidet, weil nur Kohlenstoffatome untereinander auch Doppel- und Dreifachbingungen eingehen können, während Silizium auf Einfachbindungen beschränkt ist.

Es gibt aber auch ein Argument für die Notwendigkeit flüssigen Wassers, das ganz ohne Kohlenstoffchemie auskommt: Nur Wasser hat ein paar besondere Eigenschaften, die von der Tatsache herrühren, dass das H20-Molekül gewinkelt ist. Unter anderem führt das zur Abstoßung andersartiger Substanzen wie Fette, was wichtig zur Bildung von Membranen ist, die die Zelle in verschiedene Abteilungen unterteilt. Es scheint unvorstellbar, dass dieser Organisationsprozess ohne diese besonderen Eigenschaften stattfinden könnte.

*Zur Vollständigkeit: Es gibt ein paar Verbindungen, in denen sich mehr als 4 Flouratome gleichmäßig um ein Zentralatom anordnen. Diese sind aber geometrisch auf die gleiche Verteilung beschränkt.

**Einige einfache Kohlenstoffverbindungen wie z.B. die Carbonate (Salze der Kohlensäure) zählen trotzdem zur anorganischen Chemie.

Eine Lebensform, die so anders wäre, hätte aber auch keinerlei Basis mehr mit uns. Wie will man ein Lebewesen wahrnehmen, geschweige denn vielleicht sogar mit ihm interagieren, wenn es für jeden "Atemzug" so lange braucht, wie hier Aufstieg und Fall der Dinosaurier gedauert hat?

Man könnte natürlich theoretisch die leblosen Überreste von Siliziumlebewesen erkennen, genauso wie wir die der Dinnosaurier erkennen können.

Natürlich würde Siliciumleben bei höheren Temperaturen, so wie alle chemischen Reaktionen schneller gehen. Allerdings müssten hypothetische Siliciumlebewesen im Magma unter unseren Füßen natürlich von Zeit zu Zeit mit Vulkanen hochgespült werden. Es scheint sie also nicht zu geben.

Das macht ein weiteres grundlegendes Problem mit der Annahme dass Leben völlig anders sein könnte, deutlich: Wir haben eine Vielzahl von anderen Umweltbedingungen in unserem Sonnensystem - ja sogar auf unserem eigenen Planeten! Wenn es also völlig anderes Leben gibt, warum dass nicht hier? Warum nur woanders?

Ich komme so zu dem Schluss, dass die Überlegung, dass es völlig verschiedenartiges Leben geben könnte zwar philosphisch interessant ist, praktisch aber in keiner Weise zielführend.

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #952 am: 19. Juli 2014, 09:06:33 »
Vielleicht habe ich meinen Beitrag begrifflich zu streng formuliert. Mit "Andersartigkeit" und "jenseits unserer Vorstellung" meine ich zum Beispiel auch, warum man zum Beispiel Gasplaneten außerhalb der "habitablen Zone" ausschließt. Kann ich nicht verstehen. Da ist doch bestimmt auch Leben möglich, und zwar welches, das wir "sehen" bzw. detektieren können. Warum soll das nicht möglich sein, nur weil sich die Rahmenbedingungen sehr von denen auf unserem Planeten unterscheiden?

Re: Exoplaneten
« Antwort #953 am: 19. Juli 2014, 10:10:36 »
Da hat Galactic Traveler natürlich Recht - irgendwie  ::)

Wenn man sich mal wirklich Gedanken darüber macht, dann brauchen Lebewesen - wenn man mal von Bakterien und Mikroben absieht - einen Boden. Die einen oft, die anderen weniger oft. Aber auf Gasplaneten gibt es nur einen "Boden", auf dem alles sofort verkocht, also tötet.

Natürlich sind Mikroben für Wissenschaftler auch "Leben", also ist das mit der "habitablen Zone" sicher noch nicht final definiert.

Offline Liftboy

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Re: Exoplaneten
« Antwort #954 am: 19. Juli 2014, 10:32:18 »
Naja, ich glaub man muss ein bisschen drauf schauen, was der Begriff "habitable Zone" eigentlich aussagen soll, und soweit ich weiß, wird damit meistens einfach nur der Bereich bezeichnet, in dem Wasser in einem flüssigen Zustand vorkommen kann, aufgrund der Energie, die durch den Zentralstern zugeführt wird.

Damit wird nicht behauptet, dass sei der einzige Bereich, in dem Leben existieren kann. Es wird nicht behauptet, dass es außerhalb davon kein Leben geben kann. Es ist lediglich eine grobe Absteckung der Grenzen, innerhalb deren es sich lohnen könnte verstärkt zu suchen. (Heißt nicht, dass man nicht auch außerhalb fündig werden lönnte)


PS: "Flüssiges Wasser"-Zone (Liquid Water Zone) klingt vermutlich einfach nicht so toll :)

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #955 am: 19. Juli 2014, 10:54:35 »
Aber es gibt leider mehr als genug Beispiele in der Geschichte, bei denen sich die Menschheit durch das zu enge Weltbild selbst Klötze in den Weg gelegt hat, indem man sich falsch focussiert bzw. voreilig Dinge ausschließt, die nicht ins Weltbild passen. Beispiel: Der westliche Seeweg nach Indien, der ja nicht sein kann, weil die Welt eine Scheibe ist. Ich denke es ist immer eine Gefahr, dass man sich durch ein zu starres Weltbild fehlleiten lässt. Und darunter fällt für mich auch dieses ganze Hickhack um eine "habitable Zone", die es meiner Meinung nach trotz aller chemischen und physikalischen Vorgaben nicht gibt. Man sollte offener für Neues sein!

Offline wulf 21

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Re: Exoplaneten
« Antwort #956 am: 19. Juli 2014, 11:25:48 »
Aber es gibt leider mehr als genug Beispiele in der Geschichte, bei denen sich die Menschheit durch das zu enge Weltbild selbst Klötze in den Weg gelegt hat, indem man sich falsch focussiert bzw. voreilig Dinge ausschließt, die nicht ins Weltbild passen. Beispiel: Der westliche Seeweg nach Indien, der ja nicht sein kann, weil die Welt eine Scheibe ist.

Das gab es zwar tatsächlich, jedoch ist dein Beispiel dafür denkbar schlecht: Das aus der Antike überlieferte Wissen, dass die Erde annähernd kugelförmig ist, ist tatsächlich nie verloren gegangen. Vielmehr beharrte die Kirche auf der Meinung, die Erde sei das Zentrum des Universums. Als in der Renaissance klar wurde, wie falsch diese Idee war, wurde der Mythos erschaffen, dass im Mittelalter alle Welt an eine flache Erde glaubte. Zweck war, die eigene Modernität und die Rückständigkeit des Mittelalters zu betonen. Die berühmte Zeichnung mit der Himmelskuppe über der Scheibe stammt aus dieser Zeit. Siehe:

http://de.wikipedia.org/wiki/Geozentrisches_Weltbild

und

http://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde

Besseres Beispiel:

Jahrhunderte lang wurden prähistorische Steinwerkzeuge nicht als solche erkannt. Die Idee intelligenten Ursprungs wurde als Aberglaube abgetan. Das änderte sich erst, als man entdeckte, dass einige amerikanische Ureinwohner die gleichen Werkzeuge verwendeten.

Ich denke es ist immer eine Gefahr, dass man sich durch ein zu starres Weltbild fehlleiten lässt. Und darunter fällt für mich auch dieses ganze Hickhack um eine "habitable Zone", die es meiner Meinung nach trotz aller chemischen und physikalischen Vorgaben nicht gibt. Man sollte offener für Neues sein!
Aber was folgern wir daraus? Wo sollten wir nach Leben suchen? Woran erkennen wir es? Für eine derartige Erweiterung unseres intellektuellen Kontextes bräuchte man entweder ein Beispiel für anderes Leben, vielleicht hier in unserem Sonnensystem oder am Besten auf der Erde. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Ballonsonde, die in einen der großen Gasriesen eintauchen kann (und dabei die Höhe hält), um nachzusehen, ob dort was lebt? Oder man bräuchte ein schlüssiges Modell für andersartiges Leben, insbesondere dessen Stoffwechsel. Das würde es erlauben Daten zu generieren, woran man einen Planeten, auf dem es so etwas gibt erkennt.

Bis dahin müssen wir uns mit der Annahme behelfen, dass außerirdisches Leben ähnlich dem auf der Erde wäre. Das ist also eine Arbeitshypothese - nichts weiter.

Edit: Ich merke gerade, wir kommen vom Thema des Threads ab. Vielleicht alles ab hier (https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=483.msg296886#msg296886) nach "Leben im Universum" verschieben?

Martin

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Re: Exoplaneten
« Antwort #957 am: 19. Juli 2014, 13:05:46 »
Aber es gibt leider mehr als genug Beispiele in der Geschichte, bei denen sich die Menschheit durch das zu enge Weltbild selbst Klötze in den Weg gelegt hat, indem man sich falsch focussiert bzw. voreilig Dinge ausschließt, die nicht ins Weltbild passen. Beispiel: Der westliche Seeweg nach Indien, der ja nicht sein kann, weil die Welt eine Scheibe ist.

Darauf unvermeidbar: Columbus

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #958 am: 19. Juli 2014, 14:07:58 »
Eine abschließende - weil wirklich langsam Off topic - Bemerkung von mir hierzu: ich bin sehr sicher, ohne das irgendwie belegen zu können, dass der erste belebte Planet - wenn er denn je gefunden wird - sich erheblich von der Erde unterscheiden wird, und außerdem nicht innerhalb der Zone liegt, die wir heute so schön als "habitabel" bezeichnen. Und sich von diesen Denk-Restriktionen freizumachen würde bei der Suche mehr helfen, als die Suchkriterien anhand von Bekanntem unnötig einzuschränken.

Re: Exoplaneten
« Antwort #959 am: 19. Juli 2014, 14:59:17 »
Da man - wie Du bereits schon kritisiert hast - zuerst Sonden auf Exoplaneten schicken wird, die in der "habitablen" Zone liegen, wird man dort auch zuerst Leben finden.

Mikroben, Pilze, o.ä.

Wo man nicht sucht, kann man auch nichts finden  ::)

GalacticTraveler

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #960 am: 19. Juli 2014, 15:51:02 »
Da man - wie Du bereits schon kritisiert hast - zuerst Sonden auf Exoplaneten schicken wird, die in der "habitablen" Zone liegen, wird man dort auch zuerst Leben finden.

Mikroben, Pilze, o.ä.

Wo man nicht sucht, kann man auch nichts finden  ::)

Selbst das glaube ich nicht. Ein totaler Zufallstreffer ist vermutlich wahrscheinlicher als die gezielte Suche. Aber das sind jetzt alles langsam wirklich völlig luftleere Vermutungen, gebe ich zu  :)

adamski

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #961 am: 14. August 2014, 14:20:24 »
Laut der Online Plattform Spektrum.de wird dem Exoplaneten Kepler 91b seine Existenz als bedrohlich kommentiert.
Es wird berichtet, dass in rund 55 Millionen Jahren wird er von seinem Stern verschluckt werden.
Jedoch sei seine Existenz von etwas anderen bedroht zu werden. Laut nahe legenden Studien handelt sich gar nicht um einen Planeten sondern wahrscheinlich um einen schwach leuchtenden Stern..

Alles weitere ließt ihr in den angegebenen Link : http://www.spektrum.de/news/bestaetigung-fuer-einen-chancenlosen-planeten/1304801

Quelle : Spektrum.de

Re: Exoplaneten
« Antwort #962 am: 14. August 2014, 15:01:33 »
Hallo adamski,

Du hast den Text leider zu ungenau gelesen. Die Untersuchungen durch CAFE von Calor Alto bestätigen gerade die ersten Vermutungen, dass es ein Planet ist und widerlegen die zwischenzeitlichen Zweifel, dass es ein schwacher Stern sein könnte. Mittels dieses Instrumentes kann man die Inclination von Planeten deutlich genauer bestimmen und damit indirekt die Masse der Transit-Planeten, was gerade bei Transitplaneten nur in eingeschränktem Maße möglich war.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

adamski

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #963 am: 15. August 2014, 14:56:33 »
Hallo adamski,

Du hast den Text leider zu ungenau gelesen. Die Untersuchungen durch CAFE von Calor Alto bestätigen gerade die ersten Vermutungen, dass es ein Planet ist und widerlegen die zwischenzeitlichen Zweifel, dass es ein schwacher Stern sein könnte. Mittels dieses Instrumentes kann man die Inclination von Planeten deutlich genauer bestimmen und damit indirekt die Masse der Transit-Planeten, was gerade bei Transitplaneten nur in eingeschränktem Maße möglich war.


Na schau einer an... Danke SFF-TWRiker.. !!

*

Offline Gertrud

  • Moderator
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Re: Exoplaneten
« Antwort #964 am: 25. September 2014, 10:57:03 »
Hallo Zusammen,

Wasser auf dem Exo-Planeten HAT-P-11b  nachgewiesen.

Die Astronomen haben den Transit von dem Neptun großen Exo-Planeten HAT-P-11b vor seinem Stern beobachtet. Dazu setzten sie Hubble ein. Da der obere Bereich von  HAT-P-11b wolkenfrei war, konnten die Forscher die Wassermoleküle in der Atmosphäre erkennen. Die Wissenschaftler kombinierten dazu auch die Daten von den Weltraumteleskopen Spitzer und Keppler.  Bei der künstlerischen Darstellung wird gezeigt, das die Forscher das Streulicht im blauen Band sahen während das orange Band den Bereich zeigt, in dem Wasserdampf erkannt wurde. Der Exo-Planet hat  etwa einen vierfachen Durchmesser der Erde. Er umkreist  seinen Stern sehr viel dichter wie Neptun die Sonne und es könnte dort 600 Grad Celsius heiß sein. HAT-P-11b ist gasförmig mit einem felsigen Kern. HAT-P-11b befindet sich 120 Lichtjahre entfernt im Sternbild Cygnus (Schwan).
 
Credit: NASA/JPL-Caltech
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA18837   

Eine graphische Darstellung der Transmissionsspektrum von Exoplaneten HAT-P-11b, mit Daten von NASA-Kepler, Hubble und Spitzer Observatorien kombiniert. Die Ergebnisse zeigen eine robuste Detektion der Wasseraufnahme in den Hubble-Daten. Transmissionsspektren ausgewählter Atmosphärenmodelle sind zum Vergleich dargestellt.


Credit: NASA/ESA/STScI
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA18839
http://www.spacetelescope.org/news/heic1420/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Duc-Lo

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #965 am: 06. November 2014, 16:33:20 »
Astronomen sind begeistert: Das Radioobservatorium Alma in Chile liefert das bislang schärfste Bild eines entstehenden Sonnensystems – es revolutioniert die Theorien zur Planetenentstehung.
http://www.welt.de/wissenschaft/weltraum/article134062290/Bild-der-Superlative-enthuellt-Planetenentstehung.html


Quelle / Bildrechte: Welt.de

Re: Exoplaneten
« Antwort #966 am: 06. November 2014, 18:04:41 »
Das ist wirklich stark, ein scheinbar sofort verständliches Bild!

fourth planet

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #967 am: 06. November 2014, 18:38:35 »
Ja, absolut fazinierend !

Credit :ALMA/ESO/NAOJ/NRAO

Da "ALMA " auch durch die dicken Staubschichten  "sehen " kann, welche das System umgeben, ergeben sich diese tollen, scharfen Bilder.

Warum ALMA das kann, hierzu ein Artikel auf universetoday :

http://www.universetoday.com/116000/alma-shows-off-baby-pictures-baby-planets-that-is/#more-116000

Mfg, fourth planet

adamski

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #968 am: 06. November 2014, 19:08:42 »
:o Absolut !!!  Fantastisch !!!!!!!!!
Danke fourth planet

fourth planet

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #969 am: 06. November 2014, 19:59:46 »

winterwende

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #970 am: 11. November 2014, 16:40:01 »
Hallo Leute,

ich habe neulich auf http://www.forschung-und-wissen.de/thema/exoplaneten/ durch Zufall gelesen, dass auf einem Exoplanet Wasserdampf entdeckt wurde und weiß diese Nachricht nicht so richtig einzuordnen. Ist das etwas wirklich Bewegendes oder gab es solche Entdeckungen schon in früheren Zeiten mal?

Offline Majo2096

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  • 902
Re: Exoplaneten
« Antwort #971 am: 11. November 2014, 16:57:12 »
Hallo Leute,

ich habe neulich auf http://www.forschung-und-wissen.de/thema/exoplaneten/ durch Zufall gelesen, dass auf einem Exoplanet Wasserdampf entdeckt wurde und weiß diese Nachricht nicht so richtig einzuordnen. Ist das etwas wirklich Bewegendes oder gab es solche Entdeckungen schon in früheren Zeiten mal?

Besonders daran ist dass der Exoplanet der kleinste ist auf denen dieser Nachweis bis jetzt gelang. Er hat den vierfachen Durchmesser der Erde. Die Entdeckung wurde durch die Nähe zu seinen Stern begünstigt. Auf seiner Oberfläche dürfte es 600 Grad heiß sein. Außerdem hat eine sehr dicke Atmosphäre geholfen.

Ich persöhnlich würde die Neuentdeckung daher erst einmal als kleinem Schritt hin zu so einer Entdeckung bei einem Erdgroßen Planeten sehen. Hierfür sind aber wohl die Teleskope erforderlich die derzeit gebaut werden und am anfang des nächsten Jahrzehnts in betrieb gehen sollen

Duc-Lo

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #972 am: 11. November 2014, 20:54:22 »
Tja, ich finde die Entdeckung solche Planete sehr erstaundlich. Vielleicht sind wir doch nicht die einzigsten im All.  ;)
Jetzt wissen wir mehr wie unser Sonnensystem entstanden ist.

*

Offline akku

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Re: Exoplaneten
« Antwort #973 am: 13. Dezember 2014, 05:22:32 »
beeindruckende zahlen

3215 Kandidaten
und
1779 bestätigte Exoplaneten 
http://planetquest.jpl.nasa.gov


und es giebt  sogar  trockene aber mit viel Sauerstoff in der atwosphäre welten
M-Zwerg Fata Morgana
http://planetquest.jpl.nasa.gov/news/178

adamski

  • Gast
Re: Exoplaneten
« Antwort #974 am: 20. Januar 2015, 03:05:55 »
Extrasolare Planeten
Alle Extrasolaren Planeten (Exoplaneten) findet Ihr hier im sehr übersichtlichen Katalog.
http://exoplanet.eu/catalog/