Wenn die Breakthrough Initiatives mit dem Starshot tatsächlich Mikrosatelliten nach Alpha Centauri schicken können, können die auch gleich mal bei Proxima Centauri vorbeifliegen
Mit 4,24 Lichtjahren Entfernung also zumindest in denkbarer Entfernung, dort Sonden hin zu schicken.
Ich versteh nicht wie solche Minisonden ein vernünftiges Signal zurück schicken können sollen ?
Ich würde sagen, das ist erstmal nur ein beeindruckendes Konzept im Stadium "Gedankenexperiment", von denen es ja viele gibt und die dazu dienen sollen, überhaupt erstmal Sponsoren bzw. Investoren anzuziehen.
Denn diese Lichtsegel-Technologie steht ja meines Wissens noch ganz am Anfang. Dass man erstmal nur ein kleines Forschungsprojekt im Sinn hat - also ein bisschen im Erdorbit oder bis zum Mond zu fliegen - zeigt wohl auch die Beschränkung auf eine billige Minisonde, um die Kosten für erste Forschungsprojekte für Investoren erstmal klein zu halten.
Wenn (!) man dann in etlichen Jahren tatsächlich mal soweit sein sollte, mit einem Lichtsegel auch nur aus dem Sonnensystem zu fliegen, würde wohl niemand mehr ernsthaft eine Minisonde zu Proxima Centauri schicken wollen. Sondern man würde die Sonde und ihr Segel dann eben entsprechend hochskalieren. Schließlich müsste die Sonde außer leistungsfähigen Sendeanlagen auch
entweder noch eine Bremstechnik für den Orbiteintritt
oder leistungsfähige Beobachtungsinstrumente mitführen, die auch bei einem Highspeed-Flyby a la New Horizons noch ordentliche Daten liefern...
Die interstellare Kommunikationstechnik der Sonde braucht strenggenommen einen eigenen "proof of concept". Dass heißt, der erste 20-Jahre-Flug müsste erstmal primär dem Zweck dienen, das Rücksendekonzept zu erproben. Soll man dieser ersten Sonde dann gleich auch Beobachtungstechnik mitgeben? Oder soll man erst im Erfolgsfall, also dann nach 24 Jahren die zweite Sonde starten, um dann nach 48 Jahren erstmals Bilder von Proxima Centauris "zweiter Erde" zu empfangen?
Noch ein klitzekleines Problem: Von der Erde aus kalkulierte Kurskorrekturen am Ziel sind nicht möglich, da allein die Rück- und Hinsendung der Daten 8 Jahre dauern würde und die Sonde ja kaum so lange Warteschleifen drehen kann. Man müsste also eine intelligente Beobachtungstechnik einbauen, die sich automatisch auf ein Ziel unbekannter Position fokussieren kann und möglichst auch gleich Kurskorrekturen zu diesem Ziel hin durchführen kann. Das alles müsste man entwickeln, testen und einbauen, ohne zu wissen, ob es überhaupt möglich ist, dass wir die zurückgesendeten Daten hier auch empfangen können - denn ohne das machen solche Missionen gar keinen Sinn.