Ich bevorzuge die bessere Lösung - aber auch die einfachere Lösung.
Vielleicht sollte zu Anfang man wirklich spezielle Sonden in ausreichender
Dichte in ausreichend weiter Umgebung landen lassen. Allerdings wären
eine "Ping-Sonden" etwas unterkonfiguriert. Man sollte dann gleich
gucken, ob man mit diesen nicht auch ein Data&Comm-Netzwerk
errichtet, mit dem man schnell und einfach zur Basis Daten senden kann
wo sie gegebenenfalls mit leistungsfähigere Hardware zur Erde gesendet
wird.
Mit gefällt die Lösung weil sie einfach ist, aber das teuerste kann diese
Lösung auch nicht vermeiden: "Speditionskosten" von der Erdoberfläche
bis zum Mond und zusätzlich fallen noch "Landekosten" an.
Ich denke wenn dieses Konzept nur 1/4 eines Luna-Orbital-Satelliten-
Systems (kurz LOSS .. ne das müssen wir irgendwie anders nennen
..
L-OSS) ausmacht, dann sollte trotzdem das Satelliten-System
bevorzugt werden, weil die Möglichkeiten wesentlich größer weil
flächendeckender und vielseitiger (Observation, Kartograhie, Rohstoff-
Untersuchungen per RADAR, etc.) sind.
Smart-I hat gezeigt, daß günstig, wenn auch nicht schnell, ein Ionen-
Triebwerk einen Satelliten günstig zum Mond befördern kann. Ist ja
nicht weiter schlimm, wenn die Satelliten eines L-OSS vll. 6-12 Monate
benötigt, bis sie den Mond erreicht und ihre Orbitale eingenommen
haben.
Am besten die Satelliten besitzen eine gemeinsame "Vorstellung" wie die
Orbitale des Mondes für das OSS besetzt werden müssen und sprechen
sich untereinander ab welcher Satellite zu welcher Stelle gehen soll.
Scheint mir etwas aufwendig das alles von der Erde kontrollieren zu
wollen, wenn sowas das System auch vor Ort vom OSS entschieden
werden kann.
Ein weitere Vorteil wäre in der Untergrunderkundung zu sehen: Weil sich
die Satelliten-Bahnen der Satelliten sehr genau bestimmen lassen und
jeder Satellite eine Atomuhr mitschleppt, lassen sich aus den
gewonnenen Daten jede Menge stereoskopische Untergrundbilder vom
Mond erzeugen.
Ich denke flächendeckender, höher aufgelöster und tieferdringender kann
der Mond wohl die folgenden 20-30 Jahre nicht aufgeklärt kriegen und
man weiss dann wirklich genau, wo man landet wenn man da landet und
man kann sich die definitiv besten Landeplätze aussuchen. Natürlich
lassen sich nicht alle Untersuchungen des Mondes aus dem Orbit
bewerkstelligen, aber die die man machen kann macht man auf keine
Weise anders besser oder günstiger.
Weiss jemand die Masse von entsprechend großen/schweren 12-16
Satelliten abzuschätzen hinsichtlich Lift-Kosten und deren
Unterhaltungskosten? Was würden 12 weitere(!) Gallileo-Satelliten
kosten und was würde es kosten, diese equivalent wie Smart-I mit
mehreren Ionen-Triebwerken, Treibmasse und Solarzellen auszustatten
und zu liften?
Wenn man diese Satelliten mit Space-Tugs mit Ionenantrieb zum Mond
befördern würde, müßte man nur 1-2 Monate warten, bis es wieder in
den Erd-Orbit zurückgekehrt ist, wo es dann vll. schon den nächsten
Satelliten von L-OSS aufnehmen kann um diesen zum Mond zu befördern.
Insgesamt würde man dadurch günstiger fahren, weil man auf beste
Aufklärung, beste Comm&Data&Navigations-Infrastruktur zurückgreifen
kann und kann sich jeder Zeit ein Bild aus der "Luft" machen. Zusätzlich
würde man über hocheffiziente Transport-Kapazität zum Mond erhalten,
denn die IonDrive-Tugs müssen lediglich von Zeit zu Zeit mit Treibmasse
aufgetankt werden. Für Crew- und Express-Lieferungen sind sie wohl nicht
geeignet, aber für kleinere Lieferungen mit langen Lieferzeiten. Es ist
ebend eine Investion, die vll. 10-15 Jahre Zeit braucht um sich bezahlt zu
machen. Wer immer so ein System dort errichtet, wird automatisch bei
allen weiteren Missionen dabei sein, denn es wird sicherlich keiner auf
die Leistungsfähigkeit dieses Systems verzichten wollen wenn sie denn
verfügbar ist.
Aber ohne verfügbares L-OSS ist sind die Ping/Data/Comm-Sonden eine
wirklich gute Lösung. Ich bevorzuge aber solide Lösungen, denn man will
ja dauerhaft zum Monde und dann braucht man irgendwann ein L-OSS
unbedingt - die Frage ist nur: wann?