Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts

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Hofi

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Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« am: 26. November 2008, 20:37:00 »
Hi!

Weiß jemand, wie die einzelnen Rettungssysteme bei Shuttle und den Raketen im Detail funktionieren?

Folgendes weiß ich schon und will ich noch wissen: ;) ;)
  • So weit ich weiß wurde anfangs bei der Saturn V versucht einen "Rettungsturm" einzubauen, der im Notfall mit Kapsel, aber ohne Rakte kurz weiter fliegt und dann im Meer Wassert. Ich glaube da gab es Probleme. Wurde diese Idee weiter verfolgt?
  • Bei den Shuttles gibt es diesen Korblift (wurde schon einmal dikutiert). Wie lange braucht man um mit diesem Lift zu evakuieren?
  • Bei ARES/Orion gibt es eine Art Rutsche in einen Betonbunker. Wie lange braucht man hier für die Evakuierung?
  • Kann man bei Shuttle, ARES/Orion vom Boden aus evakuieren oder müssen die Astronauten selbst einsteigen? (interessant für den Fall einer Bewusstlosigkeit, ...)
« Letzte Änderung: 26. November 2008, 20:37:49 von Hofi »

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Offline KSC

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #1 am: 26. November 2008, 21:30:23 »
Ja, die Apollo Kapsel war mit eine sogenannten Launch Escape System (LES) ausgerüstet. Unabhängig vom Träger übrigens, also sowohl bei der Saturn V als auch beim Start mit der Saturn IB.
Probleme gab’s damit eigentlich nicht, zum Glück musste es nie benutzt werden.
Die Orion wird mit einem ähnlichen System ausgerüstet sein (LAS)
Das Shuttle verfügt nicht über ein vergleichbares System. Während die Booster brennen, gibt es eigentlich keine Rettung, danach kann man zu Startplatz zurückkehren, in Südeuropa laden, eine Erdumkreisung machen und dann landen, oder in den Orbit abbrechen.

Während das genannte System sich gut eignet, wenn der Träger nicht mehr steuerbar ist, oder sogar explodiert, sind die angesprochenen Rettungssysteme an der Rampe für etwas andere Notfälle gedacht.

Diese würde man benutzen, wenn etwa auf der Rampe giftiger Treibstoff austritt, oder ein Feuer ausbricht.
Das Seilbahn / Korb System gibt es schon seit Apollo und wurde für das Shuttle Programm modifiziert. Die Körbe erreichen übrigens über 80 km/h, die Fahrt dauert ziemlich genau 30 Sekunden.

Wie schon erwähnt, wird man bei Ares eine “Achterbahn ähnliche” Konstruktion bauen. Also eine Art Wagen der auf Schienen geführt wird.

Sowohl beim Shuttle als auch bei Orion müssen die Astronauten selbst einsteigen, im Falle einer Bewusstlosigkeit müssen die Kollegen, bzw. die Boden Crew unterstützen.
Das LAS bei Orion wird man vom Boden aus aktivieren können und es kann auch bei enem noch auf der Rampe stehenden Träger aktiviert werden.

Gruß,
KSC
« Letzte Änderung: 26. November 2008, 21:32:18 von KSC »

Hofi

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #2 am: 27. November 2008, 10:51:58 »
Hi!

Also musste das System noch nie verwendet werden?
Gibt es auch eine Art Schleudersitz, oder muss mit der ganzen Kapsel gelandet werden? (Vergleiche mit Wostok 1, Juri Gagarin landete auch über einen Fallschirm)
« Letzte Änderung: 27. November 2008, 12:48:26 von Hofi »

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Offline Olli

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #3 am: 27. November 2008, 11:23:00 »
Nein, Schleudersitze gab es meines Wissens nur in der Gemini-Kapsel und konnten dort allerdings auch nur im Unterschall-Geschwindigkeitsbereich genutzt werden, also nur für einen kleinen Teil des Aufstiegs.

Die LAS-Konzepte von Mercury, Apollo und nun Orion sahen bzw sehen eine Landung der Crew in der Kapsel nach dem Abbruch vor.

btw: Juri Gagarin ist mit Wostok 1 geflogen! ;)

Grüße, Olli
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tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #4 am: 27. November 2008, 13:18:34 »
Zitat
...Juri Gagarin ist mit Wostok 1 geflogen!...
... und unabhängig von der Kapsel am Fallschirm gelandet, nachdem er via Schleudersitz aus der Kapsel katapuliert wurde. Die Kapsel landete ohne Kosmonauten an eigenem Fallschirm. Der zwinkernde Smiley hat also sein Bedeutung.

Die nun bekannten Details der Landung hat man seinerzeit nicht veröffentlicht.

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 27. November 2008, 13:19:58 von tonthomas »

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Offline KSC

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #5 am: 27. November 2008, 14:31:52 »
Bei den ersten 4 Shuttle Testflügen, als nur mit einer 2er Crews geflogen wurde, gab es auch beim Shuttle Schleudersitze.
Die hat man dann aber danach wieder ausgebaut. Wäre ja auch etwas unhöflich ;-) wenn sich CDR und PLT im Falle eines Falles mit dem Schleudersitz von der restlichen Crew verabschieden würden.

Gruß,
KSC

Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #6 am: 27. November 2008, 14:41:15 »
Zitat
..., als nur mit einer 2er Crews geflogen wurde, gab es auch beim Shuttle Schleudersitze

Hmm.. war damals das Kabinendach noch anders ausgebildet? Der Bereich oberhalb der Piloten ist doch voller Bediengeräte. Wären diese weggesprengt worden?? Gibt es noch heute Überreste dieser Vorrichtung?

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Offline KSC

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #7 am: 27. November 2008, 15:04:05 »
Die ersten 4 Flüge wurden von Columbia gemacht. Columbia war als einziger Orbiter mit modifizierten Schleudersitzen aus der SR-71 Blackbird ausgerüstet. Die Schleudersitze wurden nach STS-4 deaktiviert und nach STS-9 ganz ausgebaut.
Deswegen hatte Columbia über den Vordersitzen im Dach absprengbare Panels.
Die andern Orbiter hatten das nicht, da sie von Anfang an nicht mit den Schleudersitzen ausgerüstet waren.

Gruß,
KSC

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Offline Olli

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #8 am: 27. November 2008, 16:44:12 »
Hallo,

da hat jemand meine Smiley richtig verstanden *g*

Das folgende Video ist meines Wissens nach das einzige Beispiel eine Startabbruchs aufgrund eines Problems beim Start.
Beim Start von Soyuz T-10 fingen die Booster Feuer. Die Beschleunigungen, die dabei auf die Crew wirkten, lagen zwischen 14 und 17g (ca. 140 - 170 m/s²) für eine Dauer von 5 Sekunden.  Die Crew konnte damit in sicherer Enfernung von der Platform wieder landen.
Auffällig ist hier, dass das LAS erst sehr spät aktiviert wird und nicht gleich, als auffällig war, dass die Booster brennen...



Grüße, Olli
« Letzte Änderung: 27. November 2008, 16:52:12 von Olli85 »
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Offline Olli

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #9 am: 27. November 2008, 17:19:04 »
Die einzigen aktiven Einsätze des Apollo-LES (Launch Escape System) gab es bei den sogenannten Pad Abort Tests 1 und 2.



Hier einmal der Ablauf des Tests:


Grüße, Olli
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tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #10 am: 27. November 2008, 17:32:19 »
Zitat
....
Auffällig ist hier, dass das LAS erst sehr spät aktiviert wird und nicht gleich, als auffällig war, dass die Booster brennen...i

Bezogen auf den konkreten Fall meine ich mich zu erinnern, dass das LAS dort nicht durch die Aborterkennung der Rakete sondern manuell von der staunenden Besatzung eines Startbunkers aktiviert wurde.

Gruß   Thomas

tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #11 am: 27. November 2008, 18:12:56 »
Zitat
Die einzigen aktiven Einsätze des Apollo-LES (Launch Escape System) gab es bei den sogenannten Pad Abort Tests 1 und 2.

Servus Olli,

zählst Du die Little Joe II Flüge nicht ?

http://www.astrolink.de/m001/m001000/m001_t0262.htm
http://en.wikipedia.org/wiki/Little_Joe_II
http://sci.tech-archive.net/Archive/sci.space.history/2005-11/msg00178.html

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 27. November 2008, 18:21:16 von tonthomas »

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Offline Olli

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #12 am: 27. November 2008, 21:51:33 »
Ohje...wie konnt ich Little Joe II vergessen... :o
also, der Vollständigkeit hier für alle kurz zusammengefasst:

Die Little Joe II - Flüge dienten zum Test des LES im Flug. Alle Flüge fanden im White Sands, New Mexiko, statt, dass vllt einigen auch als alternative Shuttle-Landbahn bekannt sein wird - diese wurde für das Shuttle allerdings nur einmal (STS-3) genutzt.

A-001
Der Flug mit der Nummer A-001 am 13. Mai 1964 war der erster Testflug der Little Joe II mit montierter Kommando-Kapsel in einer suborbitalen Flugbahn und demonstrierte die Funktionsfähigkeit des Rettungsturms nach dem Start der Rakete. Der Test erreichte eine maximale Höhe von 4,7 km und landete ca. 3500 m vom Startplatz entfernt.


A-002
Der zweite Testflug fand mit montiertem Hitzeschild in einer suborbitalen Flugbahn am 08. Dezember 1964 statt.
Hierbei wurde das Rettungssystems bei maximal zulässigen Belastungswerten getestet. Damit konnte die Funktionsfähigkeit des Systems an den Grenzwerten der Spezifikation überprüft werden. Der Flug erreichte eine Höhe von 4,68 km und einen Abstand von 2,3 km von der Startplattform.
[size=9]08.12.1964: Blick auf den Haupt-Bremsschirm, der die "Boilerplate " BP-23 nach dem erfolgreichen Apollo-Max-Q-Abort-Test zurück zum Boden bringt.[/size]

A-003
Der dritte Flug der Little Joe II am 19. Mai 1965 sollte ein Startabbruch in großer Höhe getestet werden. Aufgrund eines technischen Fehlers, der mir nicht näher bekannt ist, war dieser Versuch jedoch ein Fehlschlag.
[size=9]19.05.1965: Die Apollo-Mission A-003 startet vom Areal 36 auf dem White-Sands-Raketen-Testgelände in New Mexico.[/size]

A-004
Der vierte und letzte Rettungssystemtest am 20. Januar 1966 mit der Little Joe II war die Wiederholung des fehlgeschlagenen dritten Testflugs A-003. Mit diesem Flug sollte ein Startabbruch in großer Höhe getestet werden. Die Rakete erreichte 24 km über Grund, als sie gezielt ins Taumeln gebracht wurde. Das Rettungssystem registrierte automatisch dieses Flugproblem und separierte, wie vorgesehen, die Kommandokapsel von der taumelnden Rakete.
[size=9]Diese Konfiguration einer Little-Joe-II-Trägerrakete mit aufmontierter "Boilerplate" (Service- und Rettungssystem) entspricht der bei der Mission A-004 gestarteten Rakete. Die aus übrig gebliebenen Teilen zusammengesetzte Rakete befindet sich heute auf dem Gelände des Space Centers von Alamagordo, New Mexiko.
[/size]

So, sonst wüsst ich aber keine Tests oder Flüge mehr, beim dem das LES zum Einsatz gekommen ist. Mit den genannten Flügen wurde das Verhalten des LES in unterschiedlichen Situationen simuliert und getestet, ob es auch wirklich so funktioniert wie gedacht. Zum Glück musste es nie eingesetzt werden!

Grüße, Olli
« Letzte Änderung: 28. November 2008, 08:22:46 von Olli85 »
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Offline Schillrich

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #13 am: 27. November 2008, 23:26:46 »
Danke für die Infos, entsprechende Informationen zu sowjetischen Tests dürften schwerer zu bekommen sein, vermute ich.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #14 am: 28. November 2008, 08:27:08 »
Guten Morgen!

Bei A-003 war kurz nach dem Start auf Grund eines elektrischen oder hydraulischen Problems eine der Steuerfinnen von Joe mit deutlichem Ausschlag blockiert, so dass Joe wegen frühzeitigen Zerlegens nicht die vorgesehene Höhe erreichen konnte.



Olli: Danke für die Zusammenfassung!

Gruß   Thomas

(Änderung: Bild ergänzt)
« Letzte Änderung: 28. November 2008, 15:37:39 von tonthomas »

Hofi

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #15 am: 28. November 2008, 08:56:50 »
Zitat
Hi!

Hier sieht man den Turm, den ich gemeint habe. Fliegt diese "kleine Rakete" auf der großen bei einem Notfall separtat von der Rakete weiter und landet dann selbstständig?
Hat sie also einen eigenen Antrieb?

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Offline KSC

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #16 am: 28. November 2008, 18:13:03 »
Ja, genau so ist es. Das LAS Sitzt an der Spitze der konischen Kapsel und bringt die Kapsel im Notfall vom Träger weg.

Gruß,
KSC

jok

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #17 am: 28. November 2008, 18:36:11 »
Hallo,

...zu dem ganzen Thema Rettungssysteme haben wir HIER schon einen Thread ;)

...dort auch 2 Animationen zu einem Test des Rettungssystems der Sojus .....und dem Einsatz beim Startabbruch der Sojus T-10

gruß jok
« Letzte Änderung: 28. November 2008, 18:39:46 von jok »

Hofi

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #18 am: 29. November 2008, 10:09:33 »
Zitat
Die einzigen aktiven Einsätze des Apollo-LES (Launch Escape System) gab es bei den sogenannten Pad Abort Tests 1 und 2.



Hier einmal der Ablauf des Tests:
Hi!

Wird dabei nicht die Außenhaut der Kapsel beschädigt? Oder hält sie das wegen dem Hitzeschild aus?

tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #19 am: 29. November 2008, 11:44:22 »
Zitat
...
Wird dabei nicht die Außenhaut der Kapsel beschädigt? Oder hält sie das wegen dem Hitzeschild aus?...
Deswegen wurde die Kapsel im Falle von Apollo von einem zusätzlichen Schutzschild abgedeckt, das bei normalem Flugverlauf mit dem Abwurf der Rettungsrakete(n) abgetrennt wurde.
Es nennt sich BPC - boost protective cover > Schubschutzabdeckung.


Quelle: NASA (klick mich)

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 29. November 2008, 11:58:26 von tonthomas »

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Offline Olli

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #20 am: 29. November 2008, 11:53:55 »
Die Kapsel ansich wird beim Feuer des LES nicht beschädigt, da das LES nicht nur aus dem Rettungsturm steht, sondern zudem aus einer konischen Ummantelung der Kapsel, der sogenannten boost protective cover (BPC). Diese wird vor dem Öffnen der Fallschirme abgeworfen. Wenn du dir Bilder aus Apollozeiten von dem Stack auf der Plattform und dem Command-Modul (CM) alleine anschaust, siehst du auch den Unterschied. Das CM allein ist silbrig (der Hitzeschild), auf der Platform ist die weiße LES-Ummantelung zu sehen.

Auf folgedem Diagramm ist die gut zu sehen:
Links befindet sich das LES, rechts das CSM aus Apollozeiten. Bei Orion wird das gleiche Prinzip verwendet.
[size=9]GRAU - Klick auf das Bild[/size]

In dieser Animation wird ein Test des LAS von Orion gezeigt, als noch Landlandungen geplant waren (inzwischen verworfen - die Landung wird auf See stattfinden).
Der Test ist der gleiche wie der einige Beträge zuvor aufgeführte Boiler-Plate-Test des Apollo-LES (Antwort 9)

Bei 23 s ist das Abwerfen des LAS zu sehen, danach legen zwei blaue Fallschirme das Fallschirmsystem frei. Als nächstes öffnen sich zwei kleine gelbe Stabilisierungsschirme, damit die Kapsel zum öffnen der Hauptschirme in der korrekten Position ist und schließlich ziehen drei kleine Pilotenfallschirme die Hauptschirme heraus, sodass eine sichere Landung möglich ist.

Ares 1-X Testflug

Hier der
&NR=1
Grüße, Olli

EDIT: Thomas was etwas schneller - sry!
« Letzte Änderung: 29. November 2008, 12:10:50 von Olli85 »
Einmal mitfliegen - was gäb' es Schöneres? Nichts!

tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #21 am: 29. November 2008, 11:57:45 »
Zitat
...Thomas was etwas schneller - sry!
Olli war mit Bild schneller!  :D

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Offline Olli

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #22 am: 29. November 2008, 12:09:51 »
Das läuft ja hier getreu nach dem Motto "Doppelt hält besser" und "Zwei Köpfe wissen mehr als einer" ;)

Bei der Suche nach dem Ares 1-X Video habe ich auch eins von dem Ares 1-Y Test gefunden.
Dieser soll ähnlich ablaufen wie die Little-Joe II - Flüge, allerdings gleich mit dem kompletten Stack.
Weiß jemand von euch, für wann der Flug "geplant" ist? Von terminiert will ich erst gar nicht sprechen ;)

Ares 1-Y Testflug

&feature=related

Grüße, Olli
« Letzte Änderung: 29. November 2008, 12:10:24 von Olli85 »
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tonthomas

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #23 am: 29. November 2008, 12:36:27 »
Zitat
...Weiß jemand von euch, für wann der Flug "geplant" ist? Von terminiert will ich erst gar nicht sprechen ;)
>> http://en.wikipedia.org/wiki/Ares_I-Y >> Herbst 2013!

Da http://seds.org/~spider/shuttle/const.html gibt es einen inoffiziellen Zeitplan mit Stand von Mitte des Jahres 2008, da steht I-Y für den 27.08.2013 drin. Bei der Mission soll das Orion Rettungssystem bei einem Abbruch in großer Höhe getestet werden.

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 29. November 2008, 12:57:14 von tonthomas »

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Offline m.hecht

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Re: Rettungssysteme bei Raketen- und Shuttlestarts
« Antwort #24 am: 29. November 2008, 13:11:04 »
Hi Leute

Ich kann mir da gerade was nicht erklären. Das LES wird doch mit einem Feststoffantrieb betrieben, oder?

Wenn ja, stell ich mir das ziemlich komplex vor wenn man mal bei 1:05 Minuten von Olli's Video (Antwort #22) dieses völlig verrückte Flugmanöver betrachtet. Wenn man dann noch bedenkt, dass man in den verschiedenen Flugphasen auch verschiedene Zündmuster braucht, wirds noch komplexer.

Wie schafft man das mit nem Feststoffantrieb?? Sind da einfach so viele einzelne Antriebe/Brennelemente vorhanden, dass man (je nach Flugphase) nur bestimmte Antriebe in einer bestimmten Reihenfolge zündet, oder wie?

Mane
« Letzte Änderung: 29. November 2008, 13:12:11 von m.hecht »