Extrasolare Planeten

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Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #25 am: 14. Oktober 2003, 19:48:34 »
Zitat

Ultimativ wäre ein Observatorium auf der Rückseite des Mondes. Dieser würde die ganze irdische Störstrahlung abschirmen und ausreichendes Fundament für eine große Anlage bieten.


Dass ein grosses Teleskop - oder meherer zusammengekoppelte Teleskope - auf der Rückseite des Mondes bessere Bilder als Teleskope von der Erde liefern, ist klar. Meine Frage war nur: stossen sie bei ihrer Auflösung an Grenzen, weil Licht von sehr lichtschwachen Objekten sich nicht vom Licht stärker leuchtender Objekte trennen lässt oder ist es mit genügend grossen Teleskop-Anlagen möglich, z. B. von einen erdähnlichen Planeten in 200 Lichtjahren Entfernung Meere und Kontinente so genau zu fotografieren wie mit einem Satelliten im Erdorbit von der Erde?

Zitat

Also... da gibt es einen Sänger-Krater, den kann ich anbieten ;-)


Gibt es auch einen Krater "Beverly" :D - den kann ich anbieten  ;)

hesaenger

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #26 am: 14. Oktober 2003, 20:07:42 »
Für ein Observatorium auf der Rückseite des Mondes gibt es nur ingenieurtechnische Grenzen, da weder eine Atmosphäre noch irgendwelcher Elektrosmog und dergl. stört.

P.S.    Zum "Sänger" auf 103° östlich und 5° nördlich kann ich nur einladen :-). Fast am Äquator wäre es ja auch eine günstige Lage!

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Offline pikarl

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #27 am: 17. Oktober 2003, 20:52:27 »
Zitat
Für ein Observatorium auf der Rückseite des Mondes gibt es nur ingenieurtechnische Grenzen, da weder eine Atmosphäre noch irgendwelcher Elektrosmog und dergl. stört.

In dem Moment in dem dort Menschen siedeln haben wir aber Elektrosmog. - Ein Paradoxon. Es ist ja nicht wie am Paranal in Chile, wo die Astronomen auch wegen der dünnen Besiedlung hingeflüchtet sind: In einer Mondbasis brauchen wir relativ aufwändige Infrastruktur, die mit einem stadtähnlichen technischen Equipment verbunden sein dürfte...

Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #28 am: 19. Oktober 2003, 09:44:20 »
Zitat

Aber wenigstens könnte man dann mal ein Funksignal in diese Richtung schicken. Je nach Entfernung des Planeten müssten wir uns dann nur ein paar hundert bis ein paar tausend Jahre gedulden, und schwupps hätten wir vielleicht eine Antwort. In diesen Maßstäben ist es bloß leider sehr unwahrscheinlich, dass die dortigen Lebensformen a) nicht so primitiv sind, dass sie unsere Signale nicht empfangen geschweige denn verstehen können, b) schon so weit entwickelt sind, dass sie uns für zu primitiv halten, um eine Antwort abzusetzen.

Leider sind aber beide Fälle sehr viel wahrscheinlicher (gesetzt dem Fall, dass da draußen jemand ist), als dass wir genau eine Zivilisation in dem Stadium erwischen, in dem wir uns gerade befinden. Immerhin gibt bei uns gerade mal seit wenigen Jahrzehnten die Technologie, Radiosignale zu senden und empfangen....


Auch eine fortschgeschrittene Zivilisation, die möglicherweise nicht mehr auf Funk als Kommunikationsmittel angewiesen ist, wird wahrscheinlich Radio-Astronomie betreiben. Neben natürlichen Radioquellen werden sie dabei früher oder später auch Radio-Signale künstlichen Ursprungs auffangen. Und warum sollten sie uns nicht antworten? Es kommunizieren doch auf der Erde auch Menschen aus den am weitesten fortgeschrittenen Ländern mit Menschen, die noch heute so leben, wie in der Steinzeit. Oder Menschen kommunizieren auch mit Katzen und Hunden - selbst wenn wir für eine fortgeschrittene Zivilisation nicht klüger sind als für uns unsere Haustiere, spricht nichts dagegen, dass sie mit uns Kontakt aufnehmen.

Die Tatsache, dass eine Zivilisation schon mit relativ einfachen Mitteln ihre kosmische Nachbarschaft im Umkreis bis 200 Lichtjahren erkunden kann, wirft eine Menge Fragen auf.
Weiter fortgeschrittene und ältere Zivilisationen haben demnach ihre Umgebung im Umkreis von tausenden, vielleicht sogar Millionen Lichtjahre erkundet. Für sie dürfte es auch nicht so schwer sein, andere Zivilisationen zu entdecken und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Demzufolge muss es im Universum schon ein oder mehrere Netzwerke  von Zivilisationen geben, die miteinander Kontakt haben.

Schon der Austausch von Informationen kann für die beteiligten Zivilisationen von unschätzbarem Wert sein. So sind für andere Zivilisationen terrestrische Technologien, die für uns trivial sind, vielleicht Wunderwerke von unschätzbarem Wert. Umgekert sind Dinge, die uns staunen lassen, für die völlig trivial.
So könnte die Menschheit viel von einer Zivilisation sessiler Wesen, die über den gekoppelten Quantenzustand kommunizieen lernen. Für diese Wesen, die ihr Leben an Ort und Stelle verbringen wären widerum unsere Fahrzeuge oder gar Raketen Wunder einer unbegreiflichen Technik.

Kosmische Netzwerke begünstigen so die Zivilisationen, die für Austausch und Kooperation offen sind, während die Paranoiker aussen vor bleiben.

Aber als Kernproblem bleibt: wir hatten bisher noch keinen Kontakt mit anderen Zivilisationen, obwohl angesichts der leichten Entdeckung extrasolarer Planeten eine Kontaktaufnahme im Bereich des Möglichen ist.

Erklärungen dafür:

1. es braucht seine Zeit

Wir sind erst viel zu kurze Zeit zivilisiert. Ein Kontakt und die Einbindung in kosmische Netzwerke wird früher oder später kommen, aber nicht so schnell, wie wir uns das vorstellen.

2. der Kontakt ist schon geschehen

Ausserirdische Zivilisationen haben schon versucht, mit uns Kontakt aufzunehmen - etwa per Funk - doch die Regierungen der Grossmächte haben das abgelehnt beziehungsweise die Öffentlichkeit nicht über den Kontakt informiert.

3. Fremdartig

Ausserirdische denken in so fremdartigen Kategorien, dass wir nicht in der Lage sind, andere Zivilisationen zu erkennen geschweige denn mit ihnen zu kommunizieren.

4. Allein

Wir sind in weitem Umkreis die einzige Zivilisation. Die nächste ist vielleicht erst in Andromeda, zwei Millionen Lichtjahre weit weg.

5. Naturschutzpark

Die Erde und das Sonnensystem liegen in einem kosmischen Naturschutzpark, den niemand betreten darf und mit dessen Insassen niemand kommunizieren darf. In diesem Fall: Danke auch, uns so zu Stagnation zu verurteilen.

6. ein kosmisches Rätsel

Die Dinge laufen im Universum ganz anders als es sich auch die fantasievollsten Menschen vorstellen. Die Kategorien, die wir mit Intelligenz und Zivilisation verbinden gehen Lichtjahre an den Realitäten vorbei.

Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #29 am: 21. Oktober 2003, 20:01:15 »
Da die Suche nach extrasolaren Planeten so erfolgreich ist und verspricht, in Zukunft noch erfolgreicher zu werden, hat vielleicht auch die Suche nach ausserirdischen Intelligenzen grössere Chancen als ich früher dachte.

Siehe auch http://www.seti.org

Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #30 am: 24. Oktober 2003, 14:04:08 »
Ein Problem bei der direkten Beobachtung extrasolarer Planeten ist, dass ihr Licht vom viel helleren Licht ihres Sterns überstrahlt wird. Wissenschaftler der NASA wollen nun mittels Interferenz - sich gegenseitig auslöschender Lichtwellen - das Licht des Sterns ausschalten. Dazu steht auf http://www.wissenschaft.de/wissen/news/231376.html

"Der Trick hinter diesen Teleskopen beruht darauf, dass das Licht eines leuchtschwachen Sterns von mehreren Teleskopspiegeln aufgefangen wird. Die Signale der jeweiligen Spiegel können dann so überlagert oder interferiert werden, dass sich ein stärkeres Summensignal ergibt – der Stern erscheint heller.

Im Gegensatz zu dieser konstruktiven Interferenz wollen die Nasa-Forscher nun ein Teleskop entwerfen, welches das Licht eines Sterns mittels destruktiver Interferenz auslöscht. Wenn ein derartiges Teleskop auf einen Stern gerichtet wird, so könnten kleine, leuchtschwache Objekte in unmittelbarer Umgebung des Sterns sichtbar werden – Planeten, die vielleicht sogar Leben beherbergen."

Holzwurm

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #31 am: 09. November 2003, 19:34:51 »
Hallo!
Zitat
Wenn Eddington hält, was es verspricht, hat man demnach in wenigen Jahren Daten über erdgrosse und damit möglicherweise erdähnliche und Leben tragende Planeten und Monde. Damit habe ich wirklich nicht gerechnet, es ist sehr aufregend und lässt mich für die Zukunft hoffen.

Mit diesen Hoffnungen ist vorerst einmal Schluss. Gerade musste ich lesen, dass die ESA das Eddington-Projekt aus Sparmaßnahmen einstellt  :'( :http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/08112003191755.shtml
MFG Holzwurm

Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #32 am: 10. November 2003, 12:44:02 »
Zitat
Hallo!
Mit diesen Hoffnungen ist vorerst einmal Schluss. Gerade musste ich lesen, dass die ESA das Eddington-Projekt aus Sparmaßnahmen einstellt  :'( :http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/08112003191755.shtml
MFG Holzwurm


Das ist doch Irrsinn! Politiker, die an der Raumfahrt und der Grundlagenforschung sparen, gehören aus ihren Ämtern entfernt.

rockmysoul67

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Unglaubliche Streichungen
« Antwort #33 am: 10. November 2003, 21:06:57 »
Ich melde mich hier nicht so oft, weil ich weder technisch noch finanziellpolitisch sehr versiert bin, möchte aber sagen, dass ich immer wieder in diesem Forum reinschaue und die stets überlegten Beiträge geniesse. Meine wenigen Beiträge sind dann auch eher so aus dem Bauch heraus, wie jetzt hier.

Bei dem erwähnten Artikel kann ich nur den Kopf schütteln.
Da steht doch tatsächlich, dass gekürzt wird u.a. wegen des Smarts. Ich dachte, der Smart wäre ein Erfolg!
Und auch der Rosetta könnte bald zum Erfolg werden. Startverschiebungen sind doch ganz normal bei der Raumfahrt, dachte ich mir. Aber anscheinend ist das im Budget nicht mitberechnet worden.

Nach den Pressemitteilungen über den Smart (und mein darauffolgendes Herumsurfen auf der Esa-Homepage) gefiel mir die Politik der Europäische Raumfahrt: Spezialisierung auf unbemannte, technisch interessant ausgerüstete Sonden.
Ganz nach dem Motto: "O ja, lass doch die Amerikaner und die Chinesen durch die bemannten (und teuren) Missionen stolpern und überlass den Russen (mehr oder weniger) den Raketenbau. Während wir, die Europäer, den einen Erfolg nach dem anderen einholen."

Aber nein, jetzt wird gestrichen, und einige Missionen werden gar nicht stattfinden. Tja, ohne Sonden im All kann man nicht über Erfolg bei der unbemannten Raumfahrt reden.

Vorher wurde das Eddington-Projekt erwähnt (mit deren Streichung kann ich leben), aber auch die Merkur-Sonde BepiColombo wird gestrichen! Dies finde ich besonders traurig. Was wissen wir schon über Merkur? Man könnte fast sagen, dass nicht nur eine Sonde gestrichen wird, nein, ein PLANET wird gestrichen.

Ich hoffe, hoffe, hoffe, hoffe, dass Beagle II erfolgreich ist (ein paar Bakterien auf dem Mars beispielsweise...).

*

Offline pikarl

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #34 am: 10. November 2003, 23:36:10 »
Hallo RockMySoul,

ich stimme mit dir definitiv überein: Es ist unendlich schade, dass diese Missionen alle gestrichen wurden und welche Perspektiven für die Forschung und für Europa dadurch vorerst verloren gehen.

Bezüglich der ach so erfolgreichen europäischen Missionen habe ich ehrlich gesagt so meine Zweifel. Immerhin verfolgt auch die ESA die Maxime je billiger desto besser. Dass das nicht immer gut geht haben wir bisher eher bei den Amerikanern und Russen gesehen (siehe Mars96, Mars Polar Lander, Contour). Doch auch Mars Express hat immerhin nur 70 Prozent seiner Energie zur Verfügung, weil es Probleme an Bord der Sonde gibt. Das Konzept von Beagle 2 ist trotz dessen Genialität ein sehr risikoreiches und wir werden sehen, ob das alles so klappt, wie es sich die ESA denkt. Fakt ist in jedem Fall, dass die ESA sehr sehr zurückhaltend mit eigener Kritik umgeht. Es ist zumeist alles einfach nur toll, ohne auf die wirklichen Probleme oder auch großen Risiken hinzuweisen.

Ich stehe auf jeden Fall zur europäischen Raumfahrt und glaube an den Erfolg von Mars Express, Beagle, SMART-1 usw. Aber vielleicht sollte auch die ESA kritische Stimmen einen Hauch mehr zu Wort kommen lassen...

Beverly

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Re: Unglaubliche Streichungen
« Antwort #35 am: 11. November 2003, 17:47:53 »
Zitat

Vorher wurde das Eddington-Projekt erwähnt (mit deren Streichung kann ich leben), aber auch die Merkur-Sonde BepiColombo wird gestrichen! Dies finde ich besonders traurig. Was wissen wir schon über Merkur? Man könnte fast sagen, dass nicht nur eine Sonde gestrichen wird, nein, ein PLANET wird gestrichen.


Da "Eddington" der Suche nach extrasolaren Planeten dient, werden viele Planeten gestrichen. Beide Streichungen sind gleichermassen verhängnisvoll und sollten so schnell wie möglich rückgängig gemacht werden.

Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #36 am: 03. Dezember 2003, 23:04:10 »
Auch um die 25 Lichtjahre von der Erde entfernte Wega wird ein Planetensystem vermutet, dass möglicherweise neben einem Neptun-ähnlichen Planeten weitere Gasriesen und erdähnliche Planeten hat.

Siehe http://www.wissenschaft.de/wissen/news/232973.html

Holzwurm

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #37 am: 06. Dezember 2003, 18:28:58 »
Zitat
Vorher wurde das Eddington-Projekt erwähnt (mit deren Streichung kann ich leben), aber auch die Merkur-Sonde BepiColombo wird gestrichen! Dies finde ich besonders traurig. Was wissen wir schon über Merkur? Man könnte fast sagen, dass nicht nur eine Sonde gestrichen wird, nein, ein PLANET wird gestrichen.

Hallo!
BepiColombo wird nicht vollständig gestrichen, sondern "nur" der Merkur-Lander. Was aber auch nicht gerade eine erleichternde Meldung ist.

Holzwurm

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #38 am: 06. Dezember 2003, 18:37:51 »
Hallo!
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man die Technik, mit der man in Zukunft Exoplaneten direkt entdecken will, auch für medizinische Zwecke einsetzen kann. So kann man viel genauere Aufnahmen von Körpergeweben erreichen als bisher, wass z.B. der Krebsforschung zugute kommen könnte.
Der Link dazu:http://www.esa.int/export/esaCP/SEMWX9XLDMD_Austria_0.html

Myrdin

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #39 am: 10. Dezember 2003, 16:55:40 »
BepiColombo baut ja auf die Technik der Mars-Express auf und ist desshalb aus Entwicklungstechnischer Sicht nicht sehr teuer. Was anderes wäre der Lander. Der müsste neu entwickelt werden und  das wäre teuer. Schade. dass es keine allzwecklander gibt, die nur einmal konstruiert werden und dann universell eingesetzt werden können....

Franz_Kattner

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #40 am: 13. Dezember 2003, 20:03:16 »
Ja, dass ist wirklich schade!! Wäre ne richtig sparsame Sache und die ESA würde ihr eingespartes Geld vielleicht für Neuentwicklungen benutzen!!
Ich hab in der "Sterne und Weltraum" gelesen dass ein Bruder von Mars Express den Merkur erforschen soll.
Ich find auch dass diesem Planeten mehr Beachtung geschenkt werden soll, womit ich nicht sagen will, dass die Suche nach extrasolaren Planeten nicht wichtig ist!!!
Stimmt es wirklich, dass Mars Express nur 70% seiner Energie nutzen kann?? Mich würde sehr interessieren woher diese Info stammt und vielleicht wäre einer so nett mir nen Link zu geben!! Danke im Vorraus!!!

Beverly

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #41 am: 29. Dezember 2003, 19:14:13 »
Man entwickelt auch Methoden, um Planeten von Weissen Zweigen zu entdecken. Auf http://www.astro.uni-bonn.de/~dfischer/suw-news/ steht dazu:

"Planeten entdecken durch das Timing pulsierender Weißer Zwerge? Manche dieser kompakten Sternenüberreste pulsieren mit solcher Präzision, daß man eventuell umlaufende Planeten (aus dem früheren Leben des Sterns) allein über Veränderungen der Pulsfrequenz der Weißen Zwerge nachweisen können müßte, wenn sie um den gemeinsamen Schwerpunkt eiern:"

Siehe auch http://www.mcdonaldobservatory.org/news/releases/2003/1119.html

Holzwurm

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #42 am: 09. Januar 2004, 19:08:54 »
Hallo!
Gerade las ich wieder was interessantes: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass nach Zusammenstößen von Galaxien viele neue Sterne mit Planeten entstehen können. So eine verschmolzene Galaxie könnte dann voll mit Leben sein.
Entdeckt wurde dieses Phänomen mit dem Röntgenteleskop Chandra. Näheres darüber gibt es auf http://www.astronews.com/news/artikel/2004/01/0401-006.shtml.
MFG Holzwurm

Leo

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #43 am: 04. Februar 2004, 10:19:12 »
Mal zurück zum Thread-Thema:

Mich wundert, daß die entdeckten Planeten meist Gasriesen sind, die in einem 5-10 Mio. km - Abstand um ihre Sonne kreisen (zum Vergleich: die Erde kreist mit einem durchschnittlichen Abstand von 150Mio.km um die Sonne).

Nach meinem Verständnis vom allgemeinen Aufbau eines Sonnensystems, können so nah an der Sonne kaum Gasriesen existieren, da die leichten Elemente (Helium, Wasserstoff, u.a.) hier bei der Entstehung des Planetensystems vom starken Sonnenwind weggeblasen wurden. Das ist auch an unserem Sonnensystem ersichtlich: sonnennah befinden sich die Gesteinsplaneten, sonnenfern die Gasriesen, da bei der Entstehung des Systems hauptsächlich die schweren Elemente in Sonnennähe blieben. Diese bildeten dann die sonnennahen Gesteinsplaneten, welche durch ihre steigende Gravitation dann die Reste der leichten Elemente in Sonnennähe einfingen, so daß sich Atmosphären bildeten.

Ein Gasriese der 10mal so nah an der Sonne ist wie wir, kommt mir da doch schon sehr unwahrscheinlich vor, weshalb es meine Meinung ist, daß das nur ein Rechenfehler o.ä. ist. Zumal es sich ja anscheinend bei jeder Entdeckung um solch einen sonnennahen Gasriesen zu handen scheint.

many greetings,
Ben.

Digigraf

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #44 am: 04. Februar 2004, 12:52:10 »
Ich würd sagen, dass es meist sonnennahe Planeten sind, die entdeckt werden, weil sie leichter zu entdecken sind.
Sie haben eine kürzere Umlaufzeit wodurch sie den Stern, um den sie kreisen öfter verdecken.--->Helligkeitsunterschiede
Oder sie haben durch die Nähe zum Stern mehr Einfluss auf die Bewegungen der einzelnen Sterne.
Außerdem muss ja nicht jeder Stern solch intensive Sonnenwinde aufweisen wie unsere Sonne.
mfg Digigraf

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Offline pikarl

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Re: Extrasolare Planeten
« Antwort #45 am: 04. Februar 2004, 13:45:45 »
Lustigerweise habe ich gerade gestern bei der ESA einen Artikel über einen solchen Exoplaneten gefunden. Ich habe ihn gerade für Raumfahrer.net übersetzt:

Zitat
Der bekannte Exoplanet HD 209458b oder Osiris konnte kürzlich die astronomische Welt erneut verblüffen. Der Gasriese umkreist seinen Zentralstern in nur sieben Millionen Kilometern Entfernung (etwa ein Zwanzigstel des Erde-Sonne-Abstands). Das ist für einen Planeten seines Typs ungewöhnlich, da dieser eigentlich durch den starken Sonnenwind seine Atmosphäre verlieren müsste. Nun konnten Astronomen mithilfe des Hubble Teleskops zeigen, dass genau dies gerade passiert. Dabei offenbarte der Planet den Forschern auch die Elemente, aus denen seine Atmosphäre besteht: Sie konnten darunter Kohlenstoff und Sauerstoff nachweisen.

http://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04022004134228.shtml

Ursprungs-Artikel: http://www.esa.int/export/esaCP/SEMJSIWA6QD_Life_0.html

Beverly

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Hoffnung für die Suche nach erdähnlichen Planeten
« Antwort #46 am: 10. Juni 2004, 22:51:50 »
Es gibt Hoffnung, dass die Streichung des Eddington-Projektes nicht das letzte Wort bei der Suche nach erdähnlichen Planeten war und in 10 Jahren die NASA evtl. zusammen mit den Europäern beginnt, nach neuen Erden Ausschau zu halten.

Dazu auf http://www.astro.uni-bonn.de/~dfischer/news/900.html

======================================================

Die NASA will zwei »Terrestrial Planet Finder« bauen

und auf diese Weise beide diskutierten Methoden zur Anwendung bringen, mit denen man hofft, erdähnliche Planeten fremder Sterne nicht nur direkt abzubilden sondern sogar spektroskopisch untersuchen zu können (siehe Artikel 525): Erst darf ca. 2014 ein Koronograph fliegen, der im sichtbaren Licht arbeitet, und ein paar Jahre später folgt ihm ein weit aufwändigeres - und mit 2-3 Mrd.$ auch wesentlich teureres - Infrarot-Interferometer. Letzteres Design ähnelt stark der Darwin-Vision der ESA und dürfte mit diesem Projekt fusionieren; ob die Europäer auch bei dem Koronographen mitmachen, ist weniger klar. Auf jeden Fall rechnet die NASA mit der Finanzierung beider Mega-Satellitenprojekte (sobald das JSWT im Orbit ist): Die Suche nach fremden Erden gehört zu jenen glücklichen Bereichen der Astronomie, die seitens der Politik auch weiterhin erwünscht sind ... [30.4.2004]

[893] Quelle: Science vom 23.4.2004 S. 497-9.

Beverly

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Weltraum-Teleskope für extrasolare Planeten
« Antwort #47 am: 10. Juni 2004, 23:02:09 »
Auf

http://www.astro.uni-bonn.de/~dfischer/news/530.html#525

gibt es Details darüber, wie NASA und Euroäer nach erdähnlichen Planeten suchen wollen. U. a. soll ein Teleskop mit einem bis zu 10 Metern grossen Spiegel in einem Satelliten in eine Umlaufbahn geschossen werden. Mit einem Koronographen wird dann der examinierte Stern abgedeckt, wodurch seine Planeten sichtbar werden.

Beverly

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Neue extrasolare Planeten
« Antwort #48 am: 10. Juni 2004, 23:15:57 »
Zwei Gasriesen umkreisen ihre Sterne in weniger als zwei Tagen, siehe

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=240849


Mit so genannten Gravitationslinsen lassen sich auch extrasolare Planeten aufspüren, siehe

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=240121

Es wurde erstmals das Magnetfeld eines extrasolaren Planeten entdeckt, siehe

http://www.wissenschaft.de/sixcms/detail.php?id=236285

Beverly

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Links zu extrasolaren Planeten
« Antwort #49 am: 17. Juni 2004, 16:22:32 »
ein schon älterer, aber interessanter Link über extrasolare Planeten:

http://mypage.bluewin.ch/sternfreunde/exsp.html

und eine aktuelle Tabelle extrasolarer Planeten auf

http://www.obspm.fr/encycl/catalog.html