Richtig, ohne bremsende Atmosphäre können niedrigere Orbits angeflogen werden.
Dann sind viel schönere Fotos mit besserer Auflösung möglich.
Auch andere wissenschaftliche Daten können aus kürzerem Abstand präziser ermittelt werden.
Allerdings:
Je niedriger die Orbits, umso instabiler werden sie. Denn dann kommen Störfaktoren auf.
Keine Atmosphäre ist nicht ganz korrekt.
Auch der Mond hat eine extrem dünne Atmosphäre (3 · 10 hoch-10 Pa).
Sie besteht aus Helium, Neon, Wasserstoff, Argon und Spuren von Methan, Ammoniak und CO².
In ganz niedrigen Orbits werden natürlich auch Berge zum Problem.
Die Gestalt des Mondes gleicht mehr der eines dreiachsigen Ellipsoids als der einer Kugel.
An den Polen abgeplattet, am Äquator etwas größer.
Ungewöhnlich groß ist der Äquatorwulst an der erdabgewandten Seite des Mondes.
Dort fällt auch die Dichte der Kruste massiver aus.
Die Dichte des Materials in der Mondkruste ist unterschiedlich.
Das führt zu einem ungleichmäßigen Schwerefeld des Mondes:
Image credit: NASA/JPL-Caltech/GSFC/MIT Karte des Schwerefeldes des Mondes
Daten ermittelt von der GRAIL Mission der NASA
Einheit: MilliGalileos, (1 Galileo = 1 Zentimeter pro Quadratsekunde)
Rot: Bereiche höherer lokaler Schwerkraft
Blau: Bereiche mit niedrigerer lokaler Schwerkraft
2011 startete die NASA die
GRAIL Mission (Gravity Recovery and Interior Laboratory),
um des Schwerefeld des Mondes genau zu vermessen.
Die beiden Zwillingssonden flogen dabei in einem Orbit von nur 50 km Höhe.
Später senkte man den Orbit auf 23 km, um noch genauere Messwerte zu erzielen.
Zum Missions-Ende senkte man den Orbit weiter, bis die Sonden kontrolliert mit einem unbenannten Berg kollidierten:
Image credit: NASA/JPL-Caltech/GSFC/ASU Animation wurde aus Daten vom Lunar Reconnaissance Orbiter erstellt.
Kurz vor dem Aufschlag nahm einer der GRAIL Orbiter noch dieses Video aus 10 km Höhe auf:
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Da geht es schon ziemlich rasant zu!