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MSL Rover Curiosity

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #225 am: 20. Juli 2009, 21:42:27 »
Hallo,

man hat festgestellt, dass eines der Instrumente von Curiosity, das Probenanalyselabor SAM, im Betriebsmodus wohl doppelt so viel Strom verbrauchen wird wie ursprünglich vorgesehen war.
Auf den erhöhten Energieverbrauch wurde man, so vermute ich, erst aufmerksam, als der Zusammenbau des Instrumentes im November 2008 abgeschlossen war und erst anschließend Ende 2008 die abschließenden Tests und Kalibrierungsarbeiten am SAM begannen. Dieser Zeitablauf war übrigens bereits vor der Verschiebung der Mission auf 2011 vorgesehen.
Anscheinend hat man da allerdings bei der Konstruktion dieses Instrumentes einige Sachen "übersehen". Anders ist dieser erhöhte Energiebedarf wohl nicht zu erklären.

Mehr oder weniger regelmäßige Updates über die Arbeiten an SAM findet Ihr hier. Über den erhöhten Energieverbrauch oder dessen Ursachen ist dort allerdings zumindestens bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts zu finden…

Außerdem scheint es auch ein Problem mit den Antriebsaktuatoren zu geben, welche jetzt wohl ebenfalls mehr Energie benötigen als ursprünglich berechnet. Allerdings wird diese zusätzlich erforderliche Energie nicht für den Antrieb des Rovers benötigt, sondern um die Aktuatoren ausreichend zu heizen, um für diese eine sichere Arbeitstemperatur zu gewährleisten.

Ein PDF-Dokument für eine Präsentation über den gegenwärtigen technischen Status und die finanzielle Situation von Curiosity und die zukünftigen Marsmissionen in Zusammenarbeit mit der ESA findet Ihr hier : 
http://images.spaceref.com/news/2009/PSS.Jun.09.Mars.pdf   ( 2,4 MB )
Auf Seite Neun geht man hier auch auf die neue Energiesituation ein. Wenn sie jetz noch etwas an der Energieversorgung ändern müssen, und danach sieht es ja eigentlich aus, dann mache ich mir auch langsam Sogen bezüglich eines Starts Ende 2011...Von dem ganzen finanziellen Aspekt und seinen Folgen einmal ganz zu schweigen..........  :(

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Kreuzberga

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #226 am: 05. August 2009, 22:17:58 »
Guter, ausführlicher Artikel mit viele schönen Bildern von MSL, dem Sky-Crane und dem Hitzeschild: http://www.spaceflightnow.com/news/n0908/05msl/

Die Fertigung der einzelnen Komponenten am JPL nimmt jedefalls Formen an. Größtes Problem ist im Moment, wie Mirko oben bereits berichtete, die Frage der Energieversorgung.

MSL:

NASA

Cruise Stage mit Aeroshell:

NASA

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Offline -eumel-

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #227 am: 06. August 2009, 00:48:14 »
Größtes Problem ist im Moment die Frage der Energieversorgung.

Dann werden sie wohl zusätzlich noch Akkus und ein Solarpaneel mitnehmen müssen. :-\

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Offline tul

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #228 am: 21. Oktober 2009, 20:58:22 »
Der Mega-GAU ist eingetreten.

Der NASA wurde minderwertiges Titan geliefert. Das betreffende Unternehmen hatte die Unterlagen gefälscht.
NASA muss jetzt alle eingebauten Teile überprüfen ... und gegebenenfalls austauschen.

http://spaceflightnow.com/news/n0910/20titanium/index.html#

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Online Nitro

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #229 am: 21. Oktober 2009, 21:09:55 »
Ohne Worte.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline noidea

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #230 am: 21. Oktober 2009, 21:28:19 »
Haben die etwa eine an der Birne, diese Zulieferer? Das ist wirklich eine Frechheit von denen! Und nur wegen solchen ***** startet dann Curiosity später!
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

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Offline Schillrich

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #231 am: 21. Oktober 2009, 21:39:16 »
Ob sie später starten, steht noch nicht fest. Jetzt wird untersucht.

Was wichtiger ist als MSL: Das Titanium wurde in Flugzeugen verbaut. Solche Firmen spielen mit Menschenleben ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline noidea

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #232 am: 21. Oktober 2009, 21:41:15 »
WAS!?! Sind die jetzt völlig "geldgeil" geworden (wenns zu hart ist, sorry) Das ist echt das Letzte! Die sollten hinter Gitter!
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

Kreuzberga

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #233 am: 22. Oktober 2009, 13:46:04 »
Dieses minderwertige Titan ist doch schon seit einer Weile im Umlauf. Auch die Planetensuchersonde Kepler hat Bauteile aus diesem "Schrott". Bei Kepler hatten Tests glücklicherweise ergeben, dass die Mission trotz der minderwertigem Materialien durchführbar war und so konnte Kepler ohne große Verzögerungen gestartet werden.

Möglicherweise kommt man bei MSL zum selben Schluss, aber allein das Verfahren zur Feststellung von möglichen missionskritischen Mängeln wird laut des Artikels nicht vor Mitte 2010 abgeschlossen sein. Wenn man im Juli feststellt, dass wichtige Teile ausgetauscht werden müssen, wird die Zeit bis zum Start 2011 extrem knapp.   :-[

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Offline vostei

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #234 am: 22. Oktober 2009, 14:21:36 »
Seltsame Sache das. Wenn man sich die Tragweite beäugt und, dass Boeing, Lockheed und die NASA betroffen sind UND das Ausgangsmaterial bereits verarbeitet ist, frage ich mich, wie denen ihre Wareneingangskontrolle ist.

Also bei uns wird das Ausgangsmaterial gecheckt und dann nochmal, falls weitere Fertigungsschritte das Gefüge / Legierung beeinflussen können, auch mehrmals, wenns sein muss...

Und aufgeflogen ist Western Titanium Inc. im Prinzip schon im Dez. letzten Jahres.

Quelle:http://agmetalminer.com/2009/10/19/bad-titanium-parts-impact-military-aircraft-supply-chain/

Quelle: http://www.metalworker.com.au/article/Titanium-shortcuts-lead-to-fraud-indictment/435937.aspx

Und lt. dieser Quelle geht es offensichtlich darum, dass Blech bzw Tafelqualitäten des Materials vom Zulieferer einfach kalt verdichtet statt heiß "geschmiedet" wurden - letzteres erkennt man dann allerdings erst, wenn man sich das Gefüge anschaut..
« Letzte Änderung: 22. Oktober 2009, 14:59:20 von vostei »
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

tonthomas

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #235 am: 25. Oktober 2009, 02:54:09 »
Der Mega-GAU ...Der NASA wurde minderwertiges Titan geliefert.... eingebauten Teile überprüfen ... und gegebenenfalls austauschen.

http://spaceflightnow.com/news/n0910/20titanium/index.html#
Kein singuläres Ereignis. Siehe http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/06032009152106.shtml.

Gruß   Thomas

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Offline vostei

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #236 am: 25. Oktober 2009, 08:39:54 »
http://agmetalminer.com/2009/10/19/bad-titanium-parts-impact-military-aircraft-supply-chain/

Wir müssen diesen Artikel hier im Auge behalten, weil der Redakteur dort sehr präzise Fragen an die Kommentatoren des Artikels, Leute von Western Titanium Inc., gestellt hat.

Im Grunde genommen geht es ihm darum, ob die Kunden, in diesem Fall die NASA, Boeing usw, präzise ganz bestimmte, genormte Qualitäten des Halbzeugs gefordert haben, oder eben nicht. Beispiel: Bestellt man Ti-6-6-2 kann man aus einem breiten Spektrum, auch preislich ordern - bestellt man jedoch nach Luft und Raumfahrtnorm AMS 6936 bekommt man das gleiche Material geglüht.

Bislang stellen sich die beiden Poster von WT Inc. auf den Standpunkt, dass es gepasst hat, berufen sich u.a. ihrerseits auf Zertifikate externer unabhängiger Labore.

Kleiner Einschub: Der allgemeine Sparsamkeitswahn quer durch die Lieferketten bis hin zum Zulieferer von Ausgangswerkstoffen wird künftig immer mehr solche Skandale mit sich bringen. Vor einem Jahr wurden zB ganze Schiffsladungen von verschiedenen Edelstahlqualitäten sichergestellt, weil in den Grundschmelzen einfach "alte" Kobalt-60 Strahlenquellen verwurstet wurden.... - auch das zieht sich schon über, im Grunde genommen, zwei Jahre.

http://www.fr-online.de/in_und_ausland/panorama/1673108_Radioaktiv-verseuchter-Edelstahl-aus-Indien.html
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2009, 09:32:37 von vostei »
Lieber fünf vor Zwölf, als keins nach Eins

runner02

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #237 am: 16. Februar 2010, 11:23:17 »
Um den Thread wiederzubeleben, wie lange ist MSL eigentlich ausgelegt?

welche Quantensprünge in den Instrumenten hat es seit Spirit gegeben?

tonthomas

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #238 am: 16. Februar 2010, 11:57:05 »
Die primäre Mission war einmal für ein Marsjahr (das entspricht 687 Erdtagen) inkl. eines Marswinters ausgelegt.

Gruß   Thomas

Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #239 am: 16. Februar 2010, 14:55:25 »
Der RTG soll zu Beginn der Mission ca. 125 Watt bringen, pro Marstag wären das knappe 3kWh, also in etwa das fünffache der MERs.
Ne Batterie gibts wohl nicht, der Rover zieht dann seine Energie immer direkt aus dem RTG.
Nach 14 Jahren wäre die Leistung erst auf 100 Watt abgefallen, wenn man das ein oder andere Instrument irgendwann ausschaltet könnte man den Rover zumindest von der Energie her gut 25-30 Jahre betreiben - schätz ich mal.
Der RTG soll auch mindestens 14 Erdjahre betreibbar sein...
Aber früher oder später wird schon was passieren, dass zum Ausfall führt, 14 Jahre kann ich beim besten Willen nicht hoffen  ;D

Die vorgeschlagenen Instrumente lest du am besten hier nach, das sind zu viele zum Auflisten:
http://en.wikipedia.org/wiki/Mars_Science_Laboratory#Proposed_payload
Auf jeden Fall wird Curiosity wissenschaftlich ganz schön was drauf haben  :o

Ich bin gespannt ob man vielleicht mal Nachtfahrten macht, wahrscheinlich aber nicht. Aber immerhin kann man den Rover die ganze Nacht betreiben.
42/13,37 ≈ Pi

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Offline Schillrich

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #240 am: 16. Februar 2010, 15:19:17 »
Gab es nicht Probleme mit der RTG-Leistung und dass man sogar über zusätzliche Solarzellen nachgedacht hat? Das würde fast automatisch zu Batterien führen.

Batterien erscheinen mir bei 125 Watt generell sinnvoll, um Puffer für "Spitzenzeiten" zu haben. 125 Watt sind nicht die Welt.
\\   //    Grüße
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websquid

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #241 am: 16. Februar 2010, 15:43:39 »
Um Nachts arbeiten zu können, braucht Curiosity doch eigentlich auch Scheinwerfer. Sind die eingeplant, oder geht man davon aus, dass man durch Aufnahmen am Tag weiß, wo sich alles befindet und so nachts blind nach Gedächtnis operiert - das würde dann Nachtfahrten wohl ziemlich sicher ausschließen, zumindest längere.

mfg websquid

Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #242 am: 16. Februar 2010, 15:56:33 »
Wer sich noch genauer mit der Nutzlast beschäftigen möchte, als das bei Wikipedia möglich ist, empfehle noch diese Seite:
http://msl-scicorner.jpl.nasa.gov/Instruments/ (weiß nicht ob wir den Link schon einmal hatten...)

runner02

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #243 am: 16. Februar 2010, 16:05:50 »
Zitat
Um Nachts arbeiten zu können, braucht Curiosity doch eigentlich auch Scheinwerfer. Sind die eingeplant, oder geht man davon aus, dass man durch Aufnahmen am Tag weiß, wo sich alles befindet und so nachts blind nach Gedächtnis operiert -

Wow, das wäre 'geil'

Bei Nacht auf einem anderen Planeten rumkreisen... Das wäre das erste künstliche Licht auf nem anderen Planeten... Ungebunden von der Zeit her kann man ihn rund um die Uhr steuern...


Ob sich so ein RTG auszahlt? Wegen der langen Funkstrecke meine ich... Recht viel mehr befehlen wird man ihm nicht können, da er Sicherheitskriterien hat...



Wie wird es mit der Sandfalle sein? Bei Spirit musste man sich beeilen nachzudenken, wie man ihn raus fährt. Da das Sonnenlicht immer schwächer wird.
Mit Radioaktiver Stomversorgung sollte dies leichter sein...

Wie sieht es eigentlich mit dem Einsinken aus? Er wird ja das dreifache Gewicht der MER haben, sinkt er da nicht schneller ein??

tonthomas

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #244 am: 16. Februar 2010, 17:39:12 »
....Er wird ja das dreifache Gewicht der MER haben, sinkt er da nicht schneller ein??
Hm, er hat auch GRÖßERE Räder.....

Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #245 am: 16. Februar 2010, 19:01:40 »
Anbei eine etwas ältere Powerpoint-Präsentation vom Juli 2009 des Planetary Sciences Subcommittee of NAC, das eine kompakte Übersicht über die weiteren Planungen mit Curiosity gibt: http://images.spaceref.com/news/2009/PSS.Jun.09.Mars.pdf

Es gibt Probleme mit dem Analysenlabor SAM, das in der gegenwärtigen Konfiguration zuviel Strom zieht und eventuell doch noch den Einsatz von Solarpaneelen und Batterien erforderlich macht (siehe Seite 6 der Präsentation).

Wäre natürlich unschön, denn es bedeutet mehr Gewicht, größere Rakete und mehr Kosten ...   :(

Grüsse, Udo
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten ist herrlich; Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab. (F. Schiller, Nänie)
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becan

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #246 am: 16. Februar 2010, 20:45:51 »
Was mich schon länger interessiert:

Wenn man Curiosity evtl. so wie die MERs länger betreiben will kann man natürlich von der Langzeiterfahrung der MERs profitieren.

Abgesehen von den staubigen Solarzellen, die ja für Curiosity kein Problem werden, sind bei den MERs ja hauptsächlich die Antriebe der Räder die Schwachpunkte.

Hat man das technische Problem bei den Rädern der MERs schon identifiziert? Und wenn ja, welche Schlüsse zieht man daraus für Curiosity und wurde da noch was umkonstruiert (auch wenn die Antriebe schon aus Größengründen unterschiedlich sind)?

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Offline redmoon

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #247 am: 16. Februar 2010, 23:41:39 »
Hallo becan,

ganz sicher wird man bei Curiosity von den Erfahrungen der MarsRover-Mission ( aber auch von Pathfinder ) profitieren und auf den Erkenntnissen dieser Missionen aufbauen.

Die technischen Probleme mit den Antrieben der Räder bei Spirit und Opportunity scheinen lediglich eine Ursache zu haben :  Die Räder und die damit verbundenen mechanischen und elektronischen Komponenten haben ihre vorgesehene Lebensdauer mittlerweile um ein Vielfaches überschritten. Auf der JPL-Seite findet man dazu links oben unter "Time on Mars" ein paar Zahlen. "Sols past warranty" nennt die Tage, welche seit der "garantierten" Missionszeit überschritten sind.

Konstruiert und getestet für einen Zeitraum vom nur drei Monaten und eine zurückzulegende Distanz von 600 bis 800 Metern auf der Marsoberfläche sind die Räder und ihre Motoren und Getriebe inklusive der elektronischen Bauteile nun seit mittlerweile über sechs Jahren den Umweltbedingungen auf dem Mars ausgesetzt. Was da bisher erreicht wurde, übertrifft alle Erwartungen bei Weitem... ( Spirit : 7.730,50 Meter, Opportunity :  19.335,35 Meter )
Auf irgend einer Website ( Planetary Society? UMSF? JPL? ) stand vor kurzem auch, wie viele Umdrehungen die Räder dabei zurückgelegt haben. Hat vielleicht jemand den entsprechenden Link?

Aber das war ja nicht Deine Frage... Hat man die genaue Ursache der Probleme feststellen können? Soweit ich weiß : Nein.
Man geht immer noch davon aus, dass die Elektronik versagt hat. Die Ursache hierfür, so die wahrscheinlichste Annahme, könnte ein durch Abnutzungserscheinungen verursachter mechanischer Defekt sein ( http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/13122009010038.shtml )

Allerdings können die Ingenieure nicht sagen, welches spezielle Bauteil bei den einzelnen Rädern genau zu Bruch gegangen ist. Um dies zu analysieren, müsste man die beiden Rover im einem Labor auseinander nehmen und untersuchen.

Von daher hat es bisher auch keine Neukonstruktion der MSL-Räder gegeben. Entsprechend der vorgesehenen Einsatzdauer für Curiosity sind die Räder dieses Rovers für eine Einsatzdauer von diesmal zwei Erdjahren ausgelegt. Hier gilt das gleiche wie für die beiden gerade aktiven Marsrover :  Jeder einzelne Tag über diese vorgesehene Missionsdauer ist eine Zugabe für alle an der Mission beteiligten Personen und Institute.

Außerdem ergibt sich durch jede bauliche Veränderung des Rovers ( oder auch nur der theoretischen Untersuchung einer Neukonstruktion ) ein noch höherer Bedarf an Finanzmitteln. Bei dem sowieso schon bei weitem überschrittenen Budget werden die Verantwortlichen der NASA mit eventuellen Änderungen im Design von Curiosity sehr, sehr vorsichtig umgehen. Bei der Verkündung der Startverschiebung wurde bereits sehr deutlich klargestellt, dass daraus keine Veränderungen in der wissenschaftlichen Nutzlast resultieren werden. Eine entscheidende Änderung im Hardware-Design ( und eine Änderung der Antriebs-Aktuatoren wäre eine solche ) würde außerdem eine weiteren zeitliche Verzögerung der Mission nach sich ziehen.

Spirit und Opportunity hatten und haben bisher ganz einfach unwahrscheinlich viel Glück gehabt!!! Durch diverse Cleaning-Events, Windstöße haben die für die Energieversorgung benötigten Solarpaneele immer wieder von Staubablagerungen befreit, wurde die Missionsdauer immer wieder und wieder hinaus gezögert. Diese Chance wird Curiosity definitiv nicht haben. Unabhängig vom Wetter, eventuellen Staubstürmen und tiefen Temperaturen ist dessen Energieerzeugung (zumindestens zum jetzigen Zeitpunkt und, so behaupte ich jedenfalls einmal, auch in Zukunft ) ausschließlich auf dessen RTG angewiesen. Sobald dieser nicht mehr genügend Strom erzeugen kann, ist die Mission unwiderruflich beendet... und dies wird wohl, bedingt durch die Menge des verwendeten Plutoniums, bereits nach weniger als sechs Jahren der Fall sein.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #248 am: 16. Februar 2010, 23:54:05 »
[...]
Sobald dieser nicht mehr genügend Strom erzeugen kann, ist die Mission unwiderruflich beendet... und dies wird wohl, bedingt durch die Menge des verwendeten Plutoniums, bereits nach weniger als sechs Jahren der Fall sein.

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko

Hi, danke für den ausführlichen Post.
Wie kommst du auf 6 Jahre? Nach 14 Erdjahren sollen immer noch 100 von 125 Watt "übrig" sein, ziemlich viel - gut, da muss man vorsichtig sein, man darf vielleicht nicht von MER-Verhältnissen ausgehn.
Oder meinst du 6 Marsjahre?
42/13,37 ≈ Pi

runner02

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Re: MSL Rover Curiosity
« Antwort #249 am: 17. Februar 2010, 13:26:30 »
Zitat
Es gibt Probleme mit dem Analysenlabor SAM, das in der gegenwärtigen Konfiguration zuviel Strom zieht und eventuell doch noch den Einsatz von Solarpaneelen und Batterien erforderlich macht

Der RTG sollte doch etwas Überschussstrom produzieren (ist so ausgelegt, dass es nicht zuwenig ist)

Den würde ich in eine Batterie puffern, und diese wiederrum könnte dann das SAM betreiben.

Solarzellen... Naja, wenn man schon mal auf RTG setzt... Andererseits könnten diese nach ein paar Jahren zur Energieerzeugung helfen, wen der RTG schwächelt.