Hallo,
hier ist ein englischsprachiger Artikel, der auf die Energieerzeugung und die Möglichkeiten des Überlebens des Marswinters für Phoenix eingeht.
Demzufolge wird damit gerechnet, dass die Nachttemperaturen von derzeit etwa -90° Celsius bis Mitte November auf etwa -120° Celsius sinken werden. Dies sind Bedingungen, die über das hinausgehen, wofür der Lander gebaut und getestet wurde. Selbst wenn Phoenix durch die zu erwartende Eisschicht keinen direkten Schaden nehmen sollte, wird die Elektronik wohl nicht ungeschoren davonkommen. Für ein optimales Funktionieren benötigen die Leiterplatten eine Temperatur von -40° Celsius. Dafür wurde ja auch extra eine Heizung eingebaut. Die monatelangen Kälte wird wohl dazu führen, dass einige der Bauteile zerbrechen ( Haarrisse ? ), weil die Temperatur, für die sie ausgelegt sind, unterschritten wird. Sollte dies eintreten, so ist es unwahrscheinlich, dass Phoenix seine Arbeit wieder aufnehmen kann.
Bei Missions-Beginn erzeugte der Lander ca. 3.300 Watt-Stunden Energie pro Sol. Am 13.September ( Sol 109 ) waren es schon nur noch 2.400 Watt-Stunden. Um aktiv zu bleiben, muss Phoenix mindestens 1.000 Watt-Stunden Energie pro Sol generieren. Diese Menge wird Mitte bis Ende November unterschritten - und das ist dann sehr wahrscheinlich das Ende der Mission. :'(
Sobald nächstes Jahr wieder genug Energie zur Verfügung steht, um Phoenix potenziell wieder aufzuwecken ( das dürfte im Oktober/ November 2009 der Fall sein, wird die NASA nach einem vom "Lazarus-Modus" ausgesandten Signalton suchen, aber man glaubt nicht daran, ihn auch zu hören. Der Projekt-Manager Barry Goldstein nennt das Ganze dann auch eher ein "Spass-Projekt" - so sehr er sich auch freuen würde.
Hier ist noch ein
Link zu einem schon etwas älteren PDF-Dokument von Peter Smith. Leider weiss ich nicht, wann es genau erstellt wurde, aber auf Seite 35 ist eine Grafik zur damals geschätzen Erergiegewinnung und dem Bedarf.
Grüße aus Hamburg - Mirko