Natürlich nehme ich dir das nicht übel und natürlich ist es ärgerlich, wenn so etwas triviales wie diese Klappen nicht richtig funktionieren.
Aber so etwas kann und wird halt immer passieren, wie der fehlerhafte Landemechanismus des MPL, das Verwechseln von Meilen und Kilometern das zum Absturz des Climate Orbiter geführt hat, der falsch geschliffene Spiegel des HST, die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen… solche Dinge gibt es.
Bei aller berechtigter Kritik: Phoenix ist nicht verloren gegangen, und kein Experiment ist bisher durch Schlampigkeit oder Fehler unbrauchbar geworden oder gescheitert, der Lander funktioniert einwandfrei und die Fehler die man gemacht hat, werden aller Voraussicht nach keine Einbusse bei den wissenschaftlichen Daten bedeuten.
Man darf nicht vergessen, was man erreicht hat: Man hat erstmals eine Landung in der Polarregion gemacht und die Umgebung fotografisch dokumentiert. Man hat erstmals Bodenproben vom Mars mit einem optischen und einem Rasterkraftmikroskop untersucht. Die erste nasschemische Analyse einer Probe im läuft gerade, man hat bereits eine Bodenprobe massenspektroskopisch untersuchet, sieben weitere werden folgen, man hat Wassereis nachgewiesen und so ganz nebenbei erfasst man ständig Klimadaten, die zu einem tieferen Verständnis der Atmosphärischen Bedingungen, des Klimas und des Klimawandels auf dem Mars wesentliche Beiträge liefern werden… Das alles in nur knapp 30 Marstagen!
Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus sind die Resultate der Mission bereits jetzt um ein Vielfaches größer als die der Rover Missionen!
Warum sprechen wir eigentlich nicht über diese Dinge? Stattdessen regen wir uns über ein paar nicht funktionierende Klappen auf, die dem Projektteam zu folge, die Brauchbarkeit der Öfen nicht einschränken wird und wir ereifern uns darüber, dass man überrascht war von der Konsistenz des Oberflächenmaterials und der Tatsache, das man nicht damit gerechnet hat, so dicht unter der Oberfläche bereits Eis zu finden und man bei der ersten Bodenprobe deswegen Schwierigkeiten hatte.
Es kommt doch auf die Wissenschaftlichen Daten an, wenn man die erhält, ist es dabei doch völlig gleichgültig, ob diese blöden Klappen wie vorgesehen funktioniert haben oder nicht ;-)
Ich finde, kritisch wird es erst dann, wenn durch Fehler und Schlampigkeit ein Missionsziel nicht erreicht werden kann, danach sieht es, dem Projektteam zu folge, aber zur Zeit nicht aus.
Aber vielleicht habe ich als Physiker, da ja eine etwas verschobene Wahrnehmung
Gruß,
KSC