Erstmal danke, aber da ist ja noch mehr.
Die Sonnenkonjunktion hätte zwar etwas ungünstiger vor dem Flyby liegen können, und so letzte Korrekturen verhindert, aber viel wird dabei ja eh nicht gesteuert. Alles ist wie auch schon beim Plutoflyby vorher ausgearbeitet. Zur Veranschaulichung: der komplette Datendownload dauert voraussichtlich bis Mitte 2020 (!). Und das im Spin Modus mit zwei Transmittern.
Jetzt ein paar Zahlen und Fakten:
Bei einem Vorbeiflug in 3.500 km wird eine Auflösung von 30 m / Pixel erreicht, bei Pluto waren es nur 70 km / Pixel. Jedoch ist MU69 viel kleiner, daher kann man die gesamte Sonnenbeleuchtete Seite mit dieser Auflösung abbilden. Bei Pluto war es nur ein dünner Streifen. Dies gilt für monochrome Aufnahmen, als auch Farb-, IR- und Spektralbilder.
Die Wissenschaftlichen Fragestellungen sind die Topographie, Krater und Spalten, mittels Stereophotographie abzubilden. Außerdem soll die Oberflächenzusammensetzung vermessen werden und nach Ammonium- und Wassereis, Methan und Kohlenmonoxid zu suchen. (Die letzten beiden auch in Eisform?)
Hubblebilder zeigen eine rötliche Färbung und die Okkultationsergebnisse zeigen auf eine sehr geringe Albedo von 0,1 hin. Der Ursprung davon ist sicherlich interessant.
Klar, das gesamte MU69 System wie auch schon im obrigen Post angesprochen muss bestimmt werden. Wie viele Körper gibt es, single body, close oder contact binary, Monde, Ringe etc. Diese sollen dann natürlich auch auf Tomographie und Komposition hin untersucht werden.
Gibt es eine Atmosphäre, Gase oder gar ein Koma?
In der Antwortrunde nach der oben geposteten Präsentation wurden auch noch einige Details veröffentlicht: Die Lichtverhältnisse bei MU69 sind noch einmal um die Hälfte geringer als im Plutosystem, und etwa 2000x dunkler als Tageslicht auf der Erde, aber die Kamerasysteme von NH sind dafür gut gerüstet.
Man erwartet erste höher aufgelöste Bilder, auf denen MU69 größer als ein Pixel zu erkennen ist erst nach dem Flyby. Bei geringerer Auflösung einige Tage nach dem Flyby mit 100x100 Pixels. Daher werden zu dem Event um die Jahreswende auch die Familien der Journalisten eingeladen, damit man sich nicht zwischen der berichterstattung während der Feiertage und der Familie entscheiden müsse. Schließlich sei dies bis auf weiteres die einzige Möglichkeit den Kuipergürtel auf diese Weise zu untersuchen.
Beim Plutoflyby wollten und haben viele andere Observatorien und Sonden entfernte Bilder von Pluto gemacht, aber diesmal sei nur NH in der Lage MU69 abzubilden. Es ist zu weit weg und for Erdgestützte Teleskope zur Zeit des Flybys gerade am Morgenhimmel. Das hab ich jetzt nicht gecheckt, aber vermutleich bezog sich Alan Stern da schon auf diejenigen Teleskope, die dazu überhapt in der Lage wären. Oder es zeigt gerade die Pazifikseite der Erde in die Richtig von MU69 und da steht ja wirklich nichts.
Alan Stern erwähnte dazu auch einen möglichen dritten Flyby. Man sucht auf jeden Fall schon nach weiteren Objekten auf einem erreichbaren Pfad von NH, aber die Wahrscheinlichekiten seien gering. Außerdem sind ja die Treibstoffreserven auch gering. Zur Zeit des Flybys im Januar sollte dazu mehr bekannt gegeben werden. Und die Missionsverlängerung läuft ja auch bis 2021. Der Antrag dazu wurde ja auch exzellent bewertet, ich denke einem Betrieb bis zum Ende des RTGs in den späten 2020ern sollte von NASA Seite nichts entgegen stehen.
Die Kampange zur Namensfindung von (486958) 2014 MU
69 ist übrigens abgeschlossen, man konnte Vorschläge
hier einreichen.
Eine Statistik über die Namen gibt's
hier. Meinstgewählt: Mjölnir
Dem Team war aber kein Kommentar zur offziellen Entscheidung zu entlocken, bald sollte es dazu ein Statement geben.
Ich fand dein Video auf der NH Homepage sehr gut, es ist eine 10 minütige Doku über die Okkultationskampange. Es dauerte ewig bei mir zu laden, ich konnte es auch nirgens sonst im Netz finden, aber warten lohnt sich.
http://pluto.jhuapl.edu/Mission/KBO-Chasers.phpAußerdem kann man sich die ganze New Horizons-Session auf der AGU auf YT anschauen. Am Anfang werden die Ergebnisse vom Plutosystem präsentiert.
Vor allem den letzten Vortrag fand ich interessant, da die erwarteten Ergebnisse von MU69 sehr gut an anderen schon bekannten Objekten im Sonnensystem, wie z.B Phobos oder Pan illustriert werden. Startet bei 1:49min:
=1h48m50s