Nach einiger Suche im Netz konnte ich nur wenig zum Mu69 Flyby finden, bis ich auf das Videoarchiv des AGU Meetings Anfang Dezember gestoßen bin. Ich wollte die Slides nicht aus dem Video ausschneiden, daher nur Graphen, die anderweitig veröffentlicht sind.
Hier also meine Zusammenfassung dieser Präsentaion des New Horizons Teams:
Die Ergebnisse der drei Okkulationskampagnen:
Credits: NASA/JHUAPL/SwRI/James Tuttle KeaneBei der ersten Kampange in Südamerika und Afrika hatte man ja kein Glück, die Positionsberechnung war etwas daneben. Am 10. Juli konnte man dann mit dem
Sofia-Teleskop einen Dip im Lichtsignal eines Sterns entdecken, jedoch weiter entfernt von der berechneten Position MU69s.
NASA/Southwest Research Institute von WikipediaDie dritte finale Kampange in Südamerika offenbarte dann mit mehreren eindeutigen Signalen eine irreguläre Form des Zentralkörpers von MU69.
Die Abschattung am 17. Juli war im Bereich von zwei Sekunden und konnte von fünf Teams gesehen werden.
Hier ein direktes Ergebnis:
Autor: NASA, von WikipediaIm Grunde schon sehr verrückt, dass man den Schatten dieses winzigen und exterm weit entfernten Objektes über die Erde streichen sieht.
Damit ist auch das Signal von Sophia, so es denn echt und kein Fehler ist, einem möglichen Mond zuzuschreiben.
Ob der Haupkörper eine längliche, kartoffelartige Form hat, oder ein sog. Contact oder Close Binary ist, wird sich aber noch herausstellen müssen.
Der Vergleich mit Rosettas Tschurjumow-Gerasimenko drängt sich auf, jedoch ist MU69 etwa 1000 mal so groß und auch schwer und auch als KBO in einer völlig anderen, kalten und kollisionsarmen Umgebung. Das Team beschreitet hier im Bereich der Positionsastrometry (?), positional astrometry, neue Wege in denen Genauigkeiten von Mikrobogensekunden gefordert sind. Die Position des Massezentrums wurde mithilfe von Hubbledaten und dem Gaia Sternenkatalog, der in diesem Jahr veröffentlicht wird, berechnet.
Das Hauptobjekt wird auf 20-30 km geschätzt, der Mond auf etwa 5 km bei einem Zehntel der Masse wie auch bei Pluto ind Charon. Die Orbitalperiode sei etwa 2-4 Wochen bei einer Distanz von 200-300 km, aber dies muss alles noch bestätigt werden.
Es gibt eine weitere Chance für eine Okkultation am 4. August. Dann überstreicht der Schatten den Norden von Südamerika und Afrika. Man plant mit Teams in Kolumbien und im Senegal, aber es wird sehr schwierig, und man braucht ein sehr dichtes Netz von Teleskopen, um MU69 und den potentiellen Mond zu sehen. Danach sollte feststehen, ob der Mond wirklich ist.
Planung des Flybys:NH ist bis Juni noch in Hybernation. Mitte August wird NH dann in den sog. 3 Axen Modus versetzt um die optische Navigationskampange zu beginnen.
Erste Bilder von Mu69 werden Anfang September erwartet, jedoch wird der Hauptkörper bis 1-2 Tage vor dem Closest Encounter nur einen Pixel überdecken.
Dies steht im Gegensatz zum Druchflug durchs Plutosystem, da MU69 viel kleiner ist.
Während der gesamten kampange werden auch andere KBOs in viel größerer Entfernung untersucht werden.
Jedoch wird nach möglichen Monden Ausschau gehalten um die exakte Planung des Durchfluges zu berechnen. Orbitalbahnen und -Perioden sind wichtig, da wie oben zu sehen, der Masseschwerpunkt bei den bisher angenommenne Körpern schon außerhalb des Hauptkörpers liegt und man natürlich alle Objekte passend ins Bild bekommen möchte.
Die sog. Hazard Avoidance Operations, also Gefahrvermeidungsoperation ist in den ersten zwei Dezemberwochen, in der dritten kommt dann die Entscheidung, ob man in 3500 km oder 10.000 km an MU69 vorbeifliegen möchte.
Findet man zu viele Objekte, Satelliten, Ringe oder Schuttwolken wählt man die größere Entfernung.
Eine Woche später beginnt dann die neuntägige Flybyoperation.
25.12. Die Kommandos gestartet.
26.12. Übergang in den Encounter Modus
bis zum 30.: Fokus liegt in der opischen Navigation um zu sehen, ob das Timing richtig ist.
Es gibt drei Möglichkeiten vom 28. bis zum 31. Änderungen zu senden, aber in 43 AU Entfernung dauert der Hin und -rückweg eines Signals etwa 12h15.
31.12 morgens (EST): erste Daten von MU69 werden empfangen.
31.12 mittags: Zweiter Downlink, für den Uplink werden sechs der DSN Antennen gleichzeitig zur Verfügung stehen.
1.1. Closest Approach. Erste Lebenszeichen des Raumfahrzeugs danach werden um 10 Uhr EST erwartet, also 16 Uhr CET.
Danach wird es wie beim Pluto Flyby vor allem um Spektroskopieexperimente gehen.
2.1. morgens: dritter Downlink der Daten
2.1. nachts: vierter Downlink
Während dieser Zeit werden witer Messungen durchgeführt.
3.1. Übergang in Spin-Modus, Start des Downlinks der Daten
4.-9.1. Solare Konjunktion
Credits: NASA/JHUAPL/SwRISo, später mehr, und wie kann ich eigentlich die Größe eines eingebundenen Bildes begrenzen?