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CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC

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Offline Lumpi

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #850 am: 16. September 2017, 21:31:43 »
Oha,

man wusste gar nicht, wie viel Treibstoff Cassini tatsächlich noch zur Verfügung stand, alles beruhte "nur" auf Schätzungen!   :o
Zitat
"We don't have a gas gauge. It would be really nice if we did," Molly Bittner, a systems engineer at JPL who has worked on Cassini for the past four years, tells NPR. Instead, mission controllers had to estimate the amount of fuel used by each maneuver. And there had been lots of maneuvers since 2004.
http://www.npr.org/sections/thetwo-way/2017/09/15/550709214/cassinis-saturn-mission-goes-out-in-a-blaze-of-glory

 Ich meine, das ist ein ziemlich normales problem bei raumfahrtmissionen, da es in schwerelosigkeit schwer bis kaum möglich ist, den treibstoffstand wirklich zu MESSEN. Ich erinnere mich, dass für irgendein missionsende mal simpel vorgeschlagen wurde, allen restlichen treibstoff zu verfeuern, nur um erkenntnisse zu gewinnen, wie gut die schätzungen gewesen waren, mit denen man bis dshin operiert hatte...

Bei Messenger bspw. wurde doch zum Schluß sogar das Helium Druckgas genutzt, da wurde kein Tropfen Treibstoff verschenkt.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline roger50

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #851 am: 16. September 2017, 21:33:50 »
N'abend,

ich tippe mal auf das ATV?

 ;)

Zitat
ich hätte mal eine bitte an dich, würdest du uns, evtl in einem extra Thread, etwas darüber erzählen wie man ein Raumfahrzeug konstruiert das auf einem Planeten landen soll von dem man so "gut wie nichts weiß"?
Ich habe zumindest den Eindruck das dies die Landung war bei der man vorher am wenigsten über den Himmelskörper wusste!
Im Prinzip ja nur von den Vorbeiflügen von Pioneer u Voyager.

Kann ich gerne was zu schreiben, wird aber einige Tage dauern, da ich derzeitig mit anderen Aufgaben ziemlich beschäftigt bin. Ich mache das dann unter "Fragen und Antworten"

Gruß
roger50

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Offline Terminus

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #852 am: 16. September 2017, 22:11:39 »
Ich habe in einem artikel von b. Leitenberger über Cassini eine weitere mögliche (Mit-)erklärung gefunden, warum die kameras zum schluss nicht mehr eingesetzt wurden: Die 3 RTG lieferten nicht mehr genug energie, um alle 12 instrumente zu betreiben.

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Offline Rücksturz

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #853 am: 16. September 2017, 23:46:58 »
Waren Cassinis-Kameras nicht fix montiert?
D.h. entweder Kamera-Aufnahmen machen oder die Antenne Richtung Erde ausrichten und funken.
Beides gleichzeitig ging nicht.
Wenn also einige nichtbildgebenden Experimente bis zum Schluss messen sollten und gleichzeitig Daten zur Erde gefunkt wurden, konnte nicht fotografiert werden (bzw. hätte man nur irgendeinen uninteressanten, zufälligen Himmelsausschnitt "gesehen").

Ich werde Cassini vermissen...  :'(
Danke an alle die die Mission möglich gemacht und daran mitgewirkt haben.  :)
Danke an alle die hier und anderswo darüber berichtet und ihr Wissen mit uns geteilt haben!

Viele Grüße
Rücksturz
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Offline Terminus

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #854 am: 17. September 2017, 09:25:22 »
Waren Cassinis-Kameras nicht fix montiert?
D.h. entweder Kamera-Aufnahmen machen oder die Antenne Richtung Erde ausrichten und funken.
Beides gleichzeitig ging nicht.
Wenn also einige nichtbildgebenden Experimente bis zum Schluss messen sollten und gleichzeitig Daten zur Erde gefunkt wurden, konnte nicht fotografiert werden (bzw. hätte man nur irgendeinen uninteressanten, zufälligen Himmelsausschnitt "gesehen").

Ich werde Cassini vermissen...  :'(

Stimmt, guter punkt. Besonders wichtig war ja wohl, dass das Ion and Neutral Mass Spectrometer nach vorn zeigen sollte, um die atmosphäre möglichst  gut zu riechen^^, wenn man nun mal gerade eine atmosphärensonde bei Saturn hatte. Vielleicht zeigten die kameras dann gerade auf den Kohlensacknebel. ;)

Ich werde Cassini auch vermissen. Ausser den rovern ist es im moment etwas dünn :-\ . Worauf können wir uns denn mal freuen, in NAHER zukunft?

MaxBlank

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #855 am: 17. September 2017, 09:31:58 »
... wie man ein Raumfahrzeug konstruiert das auf einem Planeten landen soll von dem man so "gut wie nichts weiß"?
Ich habe zumindest den Eindruck das dies die Landung war bei der man vorher am wenigsten über den Himmelskörper wusste!
Im Prinzip ja nur von den Vorbeiflügen von Pioneer u Voyager.
MFG S

Na ja - über Saturn als Planeten im eigenen Sonnensystem wusste man vor dem Start von CASSINI schon einiges: sehr präzise Bahndaten, Masse, Spektroskopie der Atmosphäre, Temperaturen, Ausdehnung des Ringsystems, die größeren Monde u.s.w., insofern flog CASSINI nicht zu einer "unbekannten" Welt. Auch vor den Vorbeiflügen von Pioneer und Voyager hatten die Astronomen schon eine Menge herausbekommen ...
Die Landung auf einem Himmelskörper, über den man vorher am wenigsten wusste, dürfte wohl ROSETTA/Philae gewesen sein: Größe, Form, Dichte, Gravitationsfeld, Rotationsperiode:  alles beim Start unbekannt.

Andreas

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #856 am: 17. September 2017, 09:49:58 »
Worauf können wir uns denn mal freuen, in NAHER zukunft?
Mit ein paar Fragezeichen wohl auf das:

2017
Chang`e V - Sample Return - Nov / Oceanus Procellarum
Trace Gas Orbiter - Arbeitsaufnahme

2018
Chandrayaan II - Orbiter & Rover / South Pole ?
Selene II - Orbiter & Rover / South Pole ?
Korean Lunar Mission / Orbiter/ Dezember
Chang IV - Rover / Farside
Insight - Start am 5. Mai / Mars
Hayabusa II - Juni - Orbit / (162173) Ryugu 1999 JU3
OSIRIS-REx - Aug. Ankunft / (101955) Bennu 1999 RQ36
Bepi Colombo - Oct. - Start / Merkur
James Webb Telescope - Start - Oct.
Insight - Landung   26. November/ Mars

2019
New Horizon - Jan. - Flyby / 2014  MU69

Andreas

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #857 am: 17. September 2017, 10:17:47 »
Ergänzung:

2018 (Hoffentlich)

Part Time Scientists: ALINA auf Falcon 9  - Landung auf dem Mond  :D
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Rawi59

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #858 am: 17. September 2017, 22:57:58 »
Waren Cassinis-Kameras nicht fix montiert?
D.h. entweder Kamera-Aufnahmen machen oder die Antenne Richtung Erde ausrichten und funken.
Beides gleichzeitig ging nicht.
Gleichzeitig wäre schon wegen der unterschiedlichen Zeitdauer für Belichtung und Übertragung nicht möglich gewesen. Auch erst eine Aufnahme zu machen und später zur Erde zu senden, hätte ein kleines Problem gegeben.  ;)

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Offline Terminus

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #859 am: 17. September 2017, 23:06:23 »
Waren Cassinis-Kameras nicht fix montiert?
D.h. entweder Kamera-Aufnahmen machen oder die Antenne Richtung Erde ausrichten und funken.
Beides gleichzeitig ging nicht.
Gleichzeitig wäre schon wegen der unterschiedlichen Zeitdauer für Belichtung und Übertragung nicht möglich gewesen. Auch erst eine Aufnahme zu machen und später zur Erde zu senden, hätte ein kleines Problem gegeben.  ;)

SO gleichzeitig hat er das auch nicht gemeint. Halt immer abwechselnd aufnehmen, senden, aufnehmen, senden, zack raus damit. Und WIE das geht... hat Rosetta bei ihrem letzten einsatz gezeigt. Gerade deswegen waren bei Cassini wohl auch einige enttäuscht. Aber mittlerweile ist es wohl geklärt.

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Offline Lumpi

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #860 am: 18. September 2017, 10:26:31 »
Um Bilder zu speichern und sofort zu senden stand nicht genügend Datenkapazität zur Verfügung. Cassini hat es übrigens ca. 350 km über der Oberfläche dem 1 Bar-Level zerlegt. (Hevorhebung von mir)
Zitat
We kept the spectrometer pointed into the incoming atmosphere so that we got as rapid a response as we can. The spectrometer was sampling the atmosphere, breaking it apart, and sending back data packets every second until the very last second. Along with that instrument, all our other instruments–our magnetometers, imaging magnetometers, our plasma wave and dust detectors–were also be engaged, as was the radio science instrument. So there was science down to the very last second from everything we can use. We didn’t have enough bandwidth or data capacity to store and send images, though. That why there was no imaging [on the way down].
http://blogs.discovermagazine.com/outthere/2017/09/16/last-days-of-cassini/#.Wb9-RrJJbIU
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

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Offline Terminus

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #861 am: 18. September 2017, 10:38:34 »
Ah ja, danke, dann war meine erste Spekulation in #793 sogar noch am dichtesten dran. :)

Stefan307

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #862 am: 18. September 2017, 21:04:44 »
... wie man ein Raumfahrzeug konstruiert das auf einem Planeten landen soll von dem man so "gut wie nichts weiß"?
Ich habe zumindest den Eindruck das dies die Landung war bei der man vorher am wenigsten über den Himmelskörper wusste!
Im Prinzip ja nur von den Vorbeiflügen von Pioneer u Voyager.
MFG S

Na ja - über Saturn als Planeten im eigenen Sonnensystem wusste man vor dem Start von CASSINI schon einiges: sehr präzise Bahndaten, Masse, Spektroskopie der Atmosphäre, Temperaturen, Ausdehnung des Ringsystems, die größeren Monde u.s.w., insofern flog CASSINI nicht zu einer "unbekannten" Welt. Auch vor den Vorbeiflügen von Pioneer und Voyager hatten die Astronomen schon eine Menge herausbekommen ...
Die Landung auf einem Himmelskörper, über den man vorher am wenigsten wusste, dürfte wohl ROSETTA/Philae gewesen sein: Größe, Form, Dichte, Gravitationsfeld, Rotationsperiode:  alles beim Start unbekannt.

Ich hätte besser über den Mond schreiben sollen, mir ging es speziell um Huygens auf Titan wie man auch dem vorherigen Posting entnehmen kann...

Rosetta/Philae trifft es insofern nicht ganz da man sicher davon ausgehen konnte das das Objekt sehr klein ist und über keine Atmosphäre verfügt , die ist aber ein ganz  wesentliches Element wenn man eine Landung vor hat!

MFG S

PS was wüsste man über Titans Atmosphäre vor Cassini/Huygens?

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Offline Gertrud

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #863 am: 18. September 2017, 21:46:48 »
Hallo @Stefan307

(...............)
 MFG S
 PS was wüsste man über Titans Atmosphäre vor Cassini/Huygens?

Durch das Eintreffen von Voyager 1 am 10. November 1980 wurde die Atmosphäre von Titan durch die Sonde untersucht. Über die Atmosphäre von Titan konnten einige neue Erkenntnisse gewonnen werden. Neben dem großen Anteil von Stickstoff wurden auch Spuren von Methan, Ethen und anderen Kohlenwasserstoffen entdeckt. Diese Erkenntnisse machten den Mond zum primären Ziel der 1997 gestarteten Sonde Cassini-Huygens.
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Voyager_1#Erkundung_des_Saturns

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

MaxBlank

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #864 am: 19. September 2017, 16:31:58 »
CASSINIs Abschiedsbild, Mosaik aus 11 Farbbildern (je 3 Einzelbilder) aufgenommen am 13. September
(Bildbearbeitung von Jason Major):

         


Quelle: https://twitter.com/coreyspowell/status/910084510699704322

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #865 am: 21. September 2017, 11:27:19 »
Hallo zusammen,

Ich Danke McPhönix für die Antwort auf meine Frage, sie kommt aber dem Kern meiner Frage nicht wirklich nahe (siehe unten).
Die Frage bezog sich auf die gesamte Mission von Cassini und nicht nur auf das Grand Finale.
Ich würde mich freuen, wenn ich eine etwas umfangreichere Antwort bekommen könnte.
Danke im Voraus,
Gruß, Ptonka



Zitat von: Ptonka am 15. September 2017, 10:41:23

Hallo zusammen,
ich frage mich die ganze Zeit, warum es nicht möglich ist, höher aufgelöstere Bilder von den Saturnringen zu bekommen.
Die aktuellen Bilder sind sicherlich beeindruckend, aber Cassini fliegt doch aktuell recht nah an den Ringen vorbei.
Wie groß ist eigentlich der Abstand zwischen dem innersten Ring und dem Saturn?
Die Strecke halbiert sich ja fast für Cassini, wenn sie diesen Bereich durchquert.
Daher wundere ich mich schon, dass die Fotos von den Ringen trotz der wirklich guten Teleskop-Cam auf Cassini
nicht mehr zeigen, als das was sie schon seit Wochen - auch aus großem Abstand - zeigen.
Ich hätte erwartet, dass man zumindest die Struktur einzelner Gesteinsbrocken erkennen kann - es sei denn,
die Brocken sind derart klein, dass man nur das erkennen kann, was man zur Zeit sieht. Aber das kann ich  mir
nicht wirklich vorstellen - ich denke schon, dass sich in den Ringen Brocken von bis zu 20 m Durchmesser befinden.
Gruß,
Ptonka



Man muß einen Kompromiß finden zwischen Datenübertragung und Qualität. Die Wissenschaftler wollen lieber mehr hoch komprimierte Bilder, die übertragbar sind als wenige Superbilder in großen Abständen. Zumal die Atmosphäre wohl eher neblig als interessante Details enthaltend sein wird.

Offline tnt

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #866 am: 21. September 2017, 13:19:12 »
Hi Ptonka, das habe ich mich auch schon gefragt, warum es da keine gescheiten Bilder von gibt.
Aber anscheinend bestehen die Ringe wirklich eher aus "Staub". Schau dir mal dieses Video von Scott Manley an:


Da werden einige "Monde" gezeigt die den Staub von den Ringen aufsaugen. Scheint alles sehr fein zu sein.

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Offline Gertrud

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #867 am: 21. September 2017, 14:47:26 »
Hallo @Ptonka

Zitat
Wie groß ist eigentlich der Abstand zwischen dem innersten Ring und dem Saturn?
Der Abstand zwischen dem D-Ring und Saturn beträgt ca. 7. 000 km. Cassini flog ca. 5.000 km von Saturn entfernt durch die Lücke.
Zu den Monden in den Ringen schreibe ich gleich noch etwas.

Bis später,
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #868 am: 21. September 2017, 19:05:20 »
Hallo @Ptonka

In der Zeit, in der Cassini durch die Lücke zwischen dem Saturn und D-Ring flog, zeigte die Kamera auf Saturn und die Antenne zum Schutz nach vorne, damit Cassini die vermuteten Aufpralle von Brocken unbeschadet überstehen sollte.

Es gab drei Aufnahmen die das Material der Ringe näher zeigten.
Zum Glück ist die Seite http://ciclops.org/ir_index/9/Cassini_In-Orbit wieder am Netz.
Dort könntest du die Aufnahmen durchforsten, ob es noch andere nahe Aufnahmen von den Ringen gibt. Bekannt sind mir leider keine. Aber ich bin auch nur ein mitlesende Laiin und habe damals auch nicht alles so mit verfolgt. Da war Internet noch teuer und wenn wir/ich im Internet waren konnte uns niemand telefonisch erreichen. ;)

So nun die nahen Aufnahmen von den Ringen.

Der A-Ring wurde am 18. Dezember 2016 mit der Wide-Angle Camera (WAC)  auf Cassini  aufgenommen. Die Ansicht wurde in einer Entfernung von etwa 56.000 Kilometern von den Ringen aufgenommen und blickt auf die unbeleuchtete Seite der Ringe. Bildmaßstab ist ungefähr 340 Meter pro Pixel.

Nähere Infos unter dem Bild in der Galerie.


Die Texturen des C-Ringes
Dieses Bild wurde am 4. Juni 2017 mit der Narrow-Angle Camera (NAC) aufgenommen. Das Bild wurde auf der sonnenbeschienenen Seite der Ringe aus einer Entfernung von 51.830 Kilometern entfernt von der dargestellten Fläche erworben. Die Bildskala beträgt 325 Meter.

Nähere Infos:


Andere Texturen im C-Ring
Dieses Bild wurde am 29. Mai 2017 mit der  Narrow-Angle Camera (NAC)  auf  Cassini aufgenommen. Das Bild wurde auf der sonnenbeschienenen Seite der Ringe aus einer Entfernung von etwa 64.100 Kilometer entfernt von der dargestellten Fläche erworben. Die Bildskala ist 445 Meter pro Pixel.

Nähere Infos:


Die Milliarden (Eis-)Partikeln verfügen über unterschiedlichster Größe, vom Staubkorn bis zum Einfamilienhaus, von denen jedes den Saturn wie ein eigener kleiner Mond umkreist.
http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_country/Germany/Ein_gigantisches_raetselhaftes_Ringsystem/(print)

Damit komme ich zu den in den Ringen kreisenden kleine Monde.
Zuerst die sogenannten Moonlets, die vermutlich mit der Größe ein bis zwei Kilometer kleine "Propeller" beeinflussen in den Ringen die Eispartikel. Diese "Propellerstrukturen"  wurden dokumentiert. Bei diesen lediglich etwa 15 bis 25 Kilometer großen Strukturen handelt es sich um kleine "Hohlräume" innerhalb des Ringsystems, welche durch die gravitativen Einflüsse der "Propeller" entstehen.
Quellen:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/24032014190638.shtml
http://www.deutschlandfunk.de/propeller-in-den-saturnringen.732.de.html?dram:article_id=107100

Die Struktur ist nur im großem Bild zu erkennen.



Propeller wieder entdeckt



Mit der Aufnahme von den Wellenmuster durch den Schäfermond Daphnis ist gut zusehen, welchen Einfluß auf die Ringpartikel die Monde ausüben.



Es kommt nach meiner Erinnerung auch immer wieder zu Zusammenstößen der Ringpartikel. Nur eine Quelle dazu habe ich jetzt so schnell nicht.

Vielleicht trägt meine Erklärung etwas zum Verstehen bei.
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #869 am: 22. September 2017, 09:55:13 »
Hallo Gertrud,

vielen Dank für die umfangreiche Antwort und die tollen Fotos sowie Links zu dem von mir angesprochenen Thema.
Bei einer Pixelauflösung von 340 m pro Pixel ist es durchaus logisch, dass keine Details erkennbar sind.
Durch die große Entfernung, wie Du  schreibst, von durchschnittlich 50.000 km aus der die Fotos geschossen worden sind,
ist natürlich nicht mehr möglich.

Eigentlich schade - aber die Dimensionen des Alls lassen manchmal nicht mehr zu. Eigentlich unglaublich, dass trotzdem so
tolle Bilder die Erde erreichen. Ich denke da auch z.B. an die Pluto-Bilder von New Horizon.

Bin mal gespannt, ob ich in meinem Leben eine weitere Expedition zu Saturn oder Jupiter und deren Monden erleben darf.
Insbesondere die Monde sind ja durchaus interessant und würdig besucht zu werden.

Mal sehen, was passiert.

Gruß, Ptonka

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #870 am: 22. September 2017, 12:50:49 »
Bin mal gespannt, ob ich in meinem Leben eine weitere Expedition zu Saturn oder Jupiter und deren Monden erleben darf.

Die Frage ist, wie hoch der zusätzliche wissenschaftliche Nutzen wäre.
Die speziellen Jupiter- und Saturn-Missionen waren ja durch die Flybys von Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2 vorbereitet worden. Danach wurde analysiert, welche Fragen man durch zukünftige Missionen klären wollte. Ich denke die Missionen haben dies übererfüllt, aber wie es in den Wissenschaften so ist, wurden durch die Klärung von Fragen viele neue Probleme aufgeworfen. Die Frage ist aber jetzt: wo ist der Grenznutzen-Bereich?
Ins Auge gefasst werden jetzt wohl eher Missionen zu den interessantesten Monden der beiden größten Planeten. Dass zu Uranus und Neptun nichts geplant ist, sagt ja auch vieles aus. Planung, Flug und Auswertung wäre da eine Herausforderung für ganze Forscherkarrieren.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Offline MR

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #871 am: 22. September 2017, 15:35:19 »
Leider geht es nicht immer nach den Wissenschaftlern. Natürlich hast du grundsätzlich Recht, wenn du beschreibst, wie es zu den Jupiter- und Saturn-Missionen kam. Doch es ist bei weitem nicht so, das diese Missionen ihre Erwartungen übererfüllt haben. Das mag auf Cassini zutreffen, aber nicht auf Galileo. Bei letzerer Sonde kam es wergen der nicht ausgeklappten Hauptantenne zu sehr gravierenden Einschränkungen. So konnten während der gesamten Mission von Galileo bei Jupiter nur rund 4000 Bilder (darunter defekte Bilder und Navigationsbilder) übertragen werden. Die regelmäßigen Jupiterbeobachtungen mussten ganz entfallen, ebenso die Kartierung der Monde aus mittlerer Distanz. Cassini dagegen hat allein beim Vorbeiflug am Jupiter 25.000 Bilder geliefert. Während ihrer gesamten 13-jährigen Mission bei Saturn lieferte sie fast 500.000 Bilder. Das ist allerdings auch kein Wunder, lieferte doch Cassini an einem Tag fast genau so viele Daten wie Galileo während seiner Primärmission. Man kann also keinesfalls davon sprechen, das Galileo die Erwartungen erfüllt hätte.

Obwohl man bereits seit 1991 wusste, das Cassini nur einen Bruchteil der erhofften Daten liefern würde, gibt es bis heute keine Nachfolgemission. Erst jetzt, 14 Jahre nach dem Ende der Mission von Galileo beginnt man bei ESA und NASA mit der Entwicklung von neuen Missionen zu den Jupitermonden. Damit kann zumindest die Erkundung von Europa, Ganymed und Callisto nachgeholt bzw mit weit besseren Instrumenten fortgesetzt werden. Doch eine Sonde zum interessantesten Mond, Io, existiert bisher nur auf dem Papier.

Da Cassini so ein überragender Erfolg war, stehen die Chancen nicht gut auf eine genau so umfangreiche Nachfolgemission. Im Rahmen von Discovery- und New Frontier-Programm sind einige Sonden geplant, die sich allerdings lediglich mit der Atmosphäre des Saturn (Eintauchkapsel und Vorbeiflug) oder mit Titan und Enciladus befassen. Eine so umfangreiche Instrumentierung und ein so hohes Budget für den Betrieb der Sonde dürfte bei diesen Programmen aber nicht möglich sein. Es wird wohl viele Jahre dauern, ehe eine ähnlich umfassend ausgestattete Sonde die Forschung von Cassini fortsetzen kann. Auch zu Uranus und Neptun hat es, rund 30 Jahre nach Voyager 2, noch keine Nachfolgemission gegeben. Bedenkt man Entwicklung und Flugzeit, wird es wohl 50 Jahre dauern, ehe eine Sonde die Arbeit von Voyager fortsetzen wird.

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Offline Gertrud

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #872 am: 27. September 2017, 16:28:11 »
Hallo Zusammen,

Cassinis bedeutende Ereignisse vom 13.09. 2017 bis 19.09.2017.

Als Cassini am Freitag den 15.09.2017  in die Atmosphäre von Saturn stürzte, nahmen Millionen von Menschen Anteil an dem Ereignis. Das Raumfahrzeug schickte bis zu seinem Untergang einzigartige Wissenschaftsdaten zurück. So endete die 19,9-jährige Mission von Cassini enorm erfolgreich.

Mittwoch, 13. September (DOY 256)
Cassini drehte sich um und zeigte seine Imaging Science Subsystem (ISS) Teleskope zu Saturn. Die Sonde nahm in 2,5 Stunden ein letztes Mosaik des Planeten und seiner Ringe auf. Aus der hier gezeigten Betrachtungsgeometrie, kann man sich den endgültigen Weg des Raumfahrzeugs vorstellen, der aus einem gewagten Tauchgang über der nördlichen Hemisphäre des Planeten bestand, und der auf der Sonnen- und Erdseite von Saturn enden würde .


Als nächstes wandte sich ISS für 55 Minuten zu dem kleinen, aktiven Mond Enceladus von Saturn, als die kleine Geysir-Welt hinter Saturns beleuchtetem Nordpol stand. Als dies geschehen war, betrachtete ISS  den Mond Titan ein letztes Mal und beobachtete zwei Stunden das Wetter auf Saturns riesigem Planeten-ähnlichen Mond. Der Visible und Infrarot Mapping Spectrometer (VIMS) und der Composite Infrarot Spektrometer (CIRS) machten ihre eigenen Beobachtungen. Die Entfernung von Titan betrug 730.000 Kilometern von Cassini.

Schließlich begann der Ultraviolet Imaging Spectrograph (UVIS) eine endgültige Beobachtung der Aurora auf der nordpolaren Region des Saturn. Diese Aktivität sollte mit der Beobachtung von CIRS  fast 19 Stunden dauern.
Die Pressemitteilung bietet eine illustrierte Darstellung der endgültigen Annäherung an Saturn.

Donnerstag, 14. September (DOY 257)

Der Propeller Peggy war das erste Thema der ISS heute für eine 40-minütige Beobachtung. Dieses Objekt ist ein Moonlet, das sich in der äußeren Kante im Saturn Ring zu bilden scheint.


Danach wandte sich die Raumsonde an die nördlichen Breiten des Saturn zurück, so dass UVIS weitere 3,5 Stunden damit verbringen konnte, die Aurora zu studieren. Als nächstes wandte sich ISS an den Saturn-A-Ring für eine zweistündigen Propeller- Beobachtung, auch wieder mit CIRS Messungen.

Für eine halbe Stunde führte VIMS die anderen Optical Remote Sensing Instrumente, ISS, CIRS und UVIS, da ihre Teleskope auf den Bereich auf Saturn zeigten, der sich in Position drehen würde, um der Ort zu zeigen, an dem Cassinis Sturz enden würde.
Dieses wurden die endgültigen Bilder und andere Daten sein, die Cassini auf seinem Recorder speichern und dann wieder auf die Erde spielen würde. Die spektakulären Ergebnisse sind hier zu sehen: https://saturn.jpl.nasa.gov/news/3120/cassinis-final-images.

Für die letzte Zeit nach fast 7.300 Tagen im Flug, drehte Cassini seine High-Gain-Antenne (HGA) in Richtung Erde. Das zuverlässige Telekommunikations-Subsystem des Raumfahrzeugs verbrachte fast 11 Stunden, um alle gespeicherten Daten wiederzugeben.
Während der Wiedergabe nahm das Magnetospheric Imaging Instrument (MIMI) die  letzten energetischen neutralen Bilder von Saturns Nordpol und inneren Strahlungsbändern auf. Nach einer kurzen Rolle, während Cassini  weiter zur Erde funkte, gingen die CIRS- und UVIS-Bereiche über die Hauptringe des Saturns hinweg, so dass sie einen letzten Blick darauf hatten.

Die Telemetrie von Cassini sendete 83 Minuten durch interplanetaren Raum, und wie üblich, das Deep Space Network (DSN) erfasst jedes Bit. Zuerst empfing die 70-Meter-Durchmesser-DSN-Station in Goldstone, Kalifornien das Signal von  Cassini, die Datenrate lag bei 124.401 Bits pro Sekunde.

Freitag, 15. September (DOY 258)
Als Saturn im westlichen Kalifornien-Himmel verließ, nahmen die DSN-Stationen in Australien das Signal des Raumfahrzeugs auf, als Saturn über ihrem östlichen Horizont stieg. Und Cassini verband sich mit dem DSN kommende Frequenzreferenzsignal, welches (wie üblich) genaue, kontinuierliche radiometrische Daten ermöglichte, die Doppler-Verschiebung des Raumfahrzeugradios (für Geschwindigkeitsmessungen) und Reichweite (Distanzmessungen). Etwa sechs Stunden später veränderte sich Cassinis Downlink-Datenrate auf 27.650 Bits pro Sekunde. Es war 1:37 am Morgen Pacific Daylight Time. Die niedrigere Datenrate stellte sicher, dass nicht nur die 70-Meter-Durchmesser-DSN-Station in Canberra, Australien, in der Lage wäre, Cassinis Telemetrie zu erfassen, sondern dass die 34-Meter-Durchmesser-Station die Daten einfangen könnte und als Backup für die große Blende dienen könnte.

Es gab eine andere Veränderung zur gleichen Zeit, als Cassini weiterhin treu den Befehlen folgte, die es Monate zuvor erhalten hatte. Anstatt Telemetrie aus dem Cassini-Datenrekorder zu senden, wurden die Datenpakete nun direkt aus den In-situ-Wissenschaftsinstrumenten geschickt. Cassini sammelte und übertrug in Echtzeit die Daten von MIMI, dem Ionen- und Neutral-Massenspektrometer (INMS), dem Magnetometer (MAG), dem Radio- und Plasma-Wellenwissenschaft-Instrument (RPWS) und dem Cosmic Dust Analyzer (CDA). Einer nach dem anderen berichteten die Live-Pakete von Daten über Bedingungen direkt außerhalb des Raumfahrzeugs, da sie die obere Atmosphäre von Saturn ermittelten. Die Instrumente berichteten über die Bestandteile der Atmosphäre und über das wechselnde Magnetfeld und die Partikelumgebung, während Cassini tiefer und tiefer in den Saturn gelangte.
 
Die Daten floßen weiter und jedes Bit der Telemetrie wurde von den australischen DSN-Stationen erfasst. Die Daten gingen sofort nach JPL und von dort zu den Wissenschaftsteams und Ingenieurteams. Darüber hinaus verfolgte die 35-Meter-Antenne der Europäischen Weltraumorganisation in New Norcia, Australien, das Cassini-Trägersignal. Alle drei australischen Antennen verzeichneten die Doppler-Verschiebung der Signale, die weitere Informationen über die Dichte der Saturn-Atmosphäre erhielten. Gleichzeitig nutzte das Radio Science-Team die Gelegenheit, eine Saturn-Ionosphären-Okkultations-Beobachtung durchzuführen, wobei alle drei Cassini-Hochfrequenzbänder verwendet wurden.

Nach einer pazifischen Zeit von 4 Stunden 55 Minuten 46 Sekunden waren Cassinis Signale weg. Die aerodynamischen Drehmomente, die Cassini aus der Saturn-Atmosphäre verliehen wurden, die in niedrigeren Lagen dichter wurden, hatten die Fähigkeit des Raumfahrzeugs überwunden, die HGA in Richtung der Erde zu halten. Als es außer Kontrolle geraten war, war Cassini in wenigen Minuten auseinandergebrochen, geschmolzen und in seinen Wirtsplaneten verdampft.
Quelle:
https://saturn.jpl.nasa.gov/news/3124/cassini-significant-events-91317-91917/


Bis zum Ende war Cassini  in einem ausgezeichneten Gesundheitszustand, wobei alle Subsysteme normal funktionierten, mit Ausnahme dem unten beschriebenen Instrumentenproblem.

Cassini Science Instrument Anomalien
Jan. 09, 2013
Telemetrie zeigte, dass das Cassini Plasma Spectrometer (CAPS) am Samstag, den 4. Juni 2012 ausgeschaltet wurde, als das Instrument begann, Überstrom zu ziehen, der den Festkörper-Netzschalter auslöste, der dem Gerät elektrische Energie zuführt. Das Realtime Operations Team informierte das CAPS-Instrumenten-Team, das Spacecraft Operations-Team und das Sequence Implementation Process, und eine Anomaliesitzung wurde für den nächsten Morgen arrangiert. 
Am Mittwoch, 9. Januar 2013, schickte das Spacecraft Operations-Team einen Befehl, um den Ultra Stable Oscillator (USO) auszuschalten. Diese Frequenzreferenz schien im Dezember 2011 zu scheitern. Nachfolgende Tests überprüften  im Juli 2012,  dass es ein hartes Versagen erlitten hatte. Wenn man es ausschaltet, wurden etwa drei Watt Strom gespart.
Quelle:
https://saturn.jpl.nasa.gov/anomalies/

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

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Offline Terminus

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Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #873 am: 12. Oktober 2017, 20:08:07 »
Kaum fliegt die Sonde nicht mehr, schon wird dieser Thread nach hinten durchgereicht... *seufz*

Naja, hier gibt es nochmal was Neues, um ihn nach vorne zu holen: Mittlerweile ist man mit der Auswertung der letzten Telemetrie so weit, dass man einige Details aus Cassinis letzten Minuten rekonstruieren kann. Vor allem wurden die Aktivitäten der zahlreichen kleinen Manövriertriebwerke (Thruster) ausgewertet, die jeweils eine Kraft von einem halben Newton ausüben konnten, was etwa der Gewichtskraft eines Tennisballs auf der Erde entspricht... und das, um eine Sonde von den Ausmaßen eines Schulbusses zu bewegen. ;)

Hier der Artikel:

https://www.jpl.nasa.gov/news/news.php?feature=6972

Zusammenfassung:

- In der Stunde vor dem Atmosphäreneintritt "fühlte" Cassini die Nähe von Saturn nur daran, dass sie von der wachsenden Gravitation des Planeten ganz sachte gedreht wurde - gerade mal um Bruchteile eines Grades. Während dieser Phase genügte alle paar Minuten ein kurzer Stoß aus den Thrustern in die Gegenrichtung, um die Position zu korrigieren.

- Erst in den letzten drei Minuten begannen auch atmosphärische Kräfte, allmählich an Cassini zu ziehen, vor allem an dem 11 Meter langen Ausleger des Magnetometers. "Atmosphäre" muss man sich hier, etwa 1.900 km über der Wolkendecke, zwar so vorstellen wie in Höhe der ISS um die Erde, also immer noch als nahezu VAKUUM. Allerdings muss man auch bedenken, dass Cassini sich 4,5mal so schnell bewegte wie die ISS. Die kleinen Thruster mussten nun immer öfter feuern, schließlich pausenlos, um die Lage noch zu halten...

- Immerhin 20 Sekunden lang konnte Cassini sich mit Dauerfeuer aus den Thrustern gegen die zerrenden Kräfte so halten, dass die Verbindung nicht abriss. In den letzten acht Sekunden davon begann die Sonde nach hinten zu kippen, dann riss die Verbindung ab - erst das Telemetriesignal, 24 Sekunden später auch das Radio-Science-Trägersignal.
« Letzte Änderung: 12. Oktober 2017, 23:16:26 von Terminus »

McPhönix

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #874 am: 12. Oktober 2017, 22:47:41 »
Es ist fast wie ein Lebewesen, das weiß, der Tod ist gewiß, aber ich kann noch Nutzen bringen, also muß ich solange durchhalten, wie es geht...  :-\