Verlinkte Ereignisse

  • CASSINI - Enceladus Flyby in 102km: 02. November 2009
  • Cassini-Flyby an Enceladus in 201 km: 18. Mai 2010

CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC

  • 883 Antworten
  • 552343 Aufrufe

McPhönix

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #650 am: 17. April 2016, 22:14:33 »
Mit dem "weit darüber hinaus" wär ich ja vorsichtig. Wir leben in einer Zeit des verschwundenen Geldes und der Projektzusammenstreichungen....

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #651 am: 17. April 2016, 23:34:24 »
Wahrscheinlich ist die Frage nicht besonders schlau, aber was spricht dagegen, quasi einen Cassini-Klon zum Jupiter zu schicken?
Da Galileo nur einen kleinen Bruchteil der geplanten Daten schicken konnte, ist heute das Saturn-System insgesamt wohl besser erforscht, als das Jupiter-System. Und das ist schon eine Schande für den wesentlich "mächtigeren" Jupiter.

Offline websquid

  • ***
  • 144
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #652 am: 17. April 2016, 23:37:57 »
Wahrscheinlich ist die Frage nicht besonders schlau, aber was spricht dagegen, quasi einen Cassini-Klon zum Jupiter zu schicken?
Eigentlich nichts. Und mit Instrumenten auf dem aktuellen Stand wäre das nicht nur ein Klon, sondern etwas weit leistungsfähigeres. Nur am Geld dürfte das  scheitern.

Wobei man auch sagen muss: Die geplante JUICE-Mission erfüllt schon einen Großteil der Aufgaben, die Cassini beim Saturn übernimmt. Zwar mit großem Fokus auf die Eismonde, aber generell halte ich diese Missionen schon für vergleichbar.

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #653 am: 18. April 2016, 00:01:10 »
Wahrscheinlich ist die Frage nicht besonders schlau, aber was spricht dagegen, quasi einen Cassini-Klon zum Jupiter zu schicken?
Da Galileo nur einen kleinen Bruchteil der geplanten Daten schicken konnte, ist heute das Saturn-System insgesamt wohl besser erforscht, als das Jupiter-System. Und das ist schon eine Schande für den wesentlich "mächtigeren" Jupiter.

Man braucht nicht mal einen Cassini-Clon. Das wäre in der Tat sehr teuer, weil man dafür einen großen Träger (Atlas V 551) und eine lange Reisezeit (5 Jahre) einplanen muss. Beides ist teuer, beim Träger ist das selbst erklärend, bei der Reisezeit muss man bedenken, das man in dieser Zeit die wissenschaftlichen Teams (zumindest eine Kerngruppe) weiter beisammen halten muss. Auch das geht ins Geld.

Besser wäre daher eine eher kleine Sonde, so leicht wie möglich. Eine Atlas V 551 kann ca 1,7 t auf einer schnellen, direkten Bahn (knapp 2,5 Jahre) zum Jupiter schicken. Wird die Sonde schwerer, muss sie vorher an Venus oder Erde Schwung hohlen, was die Reisezeit verdoppelt. Cassini konnte dabei noch auf eine sehr günstige Konstellation zwischen Venus und Erde zurückgreifen und brauchte deshalb nur etwas über 3 Jahre zum Jupiter. Galileo hatte diese Chance nicht und brauchte über 6 Jahre.

Der große Vorteil für Jupitersonden heute ist die Stromversorgung. Zur Zeit als Galileo geplant wurde, gab es nur die nukleare Option per RTG. Heute gehen auch Solarzellen. Die sind weitaus billiger, aber auch schwerer als RTG. Dennoch sollte es möglich sein, eine vergleichsweise günstige Sonde zu bauen, die unter 1,7 t wiegt und mit Solarzellen versorgt wird, wenn man sich vor allem auf die optische Erkundung der Monde und des Jupiter konzentriert. Wichtig ist eine gute Abschirmung der Elektronik wegen der starken Strahlung im Jupitersystem. Dank der heute verfügbaren großen Flash-Speicher kann man bei den Vorbeiflügen an den Monden massenweise Daten gewinnen und diese zwischen den Vorbeiflügen, wenn die Sonde im äußeren Jupitersystem ist, übertragen. Nutzt man nicht nur das X-Band, sondern sieht auch das K-Band mit vor, sollte es kein Problem sein, die Datenmengen zu übertragen, moderne die Kameras und Spektrometer gewinnen können.

Leider hat bisher noch keiner so eine Sonde geplant.

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #654 am: 18. April 2016, 00:19:14 »
Ich dachte, daß Solarzellen ein großes Problem mit dem heftigen Strahlungsgürtel von Jupiter haben? Daher wäre dann ohne RTG eine Sonde wie Juno das Maximum, und das ist ja schon extremst limitiert im Vergleich zu Cassini: Cassini kann jeden denkbaren Orbit, Juno ist dagegen so eingeschränkt, daß es unmöglich ist, die Mission über den Plan zu verlängern :-\

Offline websquid

  • ***
  • 144
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #655 am: 18. April 2016, 01:08:08 »
Ich dachte, daß Solarzellen ein großes Problem mit dem heftigen Strahlungsgürtel von Jupiter haben?
Wie schon erwähnt, guck dir JUICE an. Der Strahlungsgürtel wäre zwar wirklich ein Problem, aber man muss sich ja nicht da bewegen. Dummerweise ist zwar gerade Europa in dem Bereich, aber auch drum herum gibts ja eine Menge interesantes.

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #656 am: 18. April 2016, 01:13:26 »
Ich dachte, daß Solarzellen ein großes Problem mit dem heftigen Strahlungsgürtel von Jupiter haben? Daher wäre dann ohne RTG eine Sonde wie Juno das Maximum, und das ist ja schon extremst limitiert im Vergleich zu Cassini: Cassini kann jeden denkbaren Orbit, Juno ist dagegen so eingeschränkt, daß es unmöglich ist, die Mission über den Plan zu verlängern :-\

Es kommt immer auf die Umlaufbahn an. Man muss ja nicht unbedingt einen Orit um Europa einschlagen. Das sammeln von Daten geht heute sehr schnell, es ist das Übertragen der Daten zur Erde, das sehr viel Zeit kostet. Das kann man ausnutzen: Man bringt die Sonde nur kurz für die Vorbeiflüge an Europa ins innere Jupitersystem und lässt sie den Rest der Zeit, während sie die gesammelten Daten des Vorbeifluges zur Erde überträgt, im äußeren Jupitersystem. So kann man die Strahlenbelastung und den Verschleiß der Solarzellen minimieren.

So ähnlich ist es ja auch bei IVO (Io Vulcanic Observer) gepant. Diese Sonde (so sie je gebaut wird) soll Io erkunden, wo die Strahlung nochmals deutlich höher ist als bei Europa. Auch diese Sonde soll mit Solarzellen versorgt werden. Zudem soll diese Sonde eine geneigte Umlaufbahn um Jupiter einschlagen. Der Äquatornahe Bereich wird nur im jupiternächsten Bereich bei Io durchflogen. Auch so kann man die Strahlung nochmal reduzieren, da die Strahlungsgürtel so nur ganz kurz direkt bei Io durchflogen werden.

Leider sind Io und Europa die interessantesten Monde überhaupt, so das man den Strahlungsgürteln nicht ganz aus dem Weg gehen kann. Aber man kann die Zeit minimieren, in der die Sonden direkt in den Strahlungsgürteln sind, das hilft schon viel. Entscheidend ist, das man nicht in einen Orbit um einen dieser beiden Monde eintritt. Dann wäre die Lebenszeit der Sonden nur sehr kurz (Europa 60 Tage)!

AeitschTi

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #657 am: 20. September 2016, 06:57:04 »
Dass Cassini vom Saturn aus nicht nur den Planeten, sein Ringsystem, seine Monde sowie Sternbedeckungen fotografiert, hat Cassini schon mehrfach bewiesen - zuletzt Anfang August 2016 als Cassini im Rahmen ihrer Beobachtung des Saturnmondes Tarqeq den Kugelsternhaufen Omega Centauri eingefangen hatte.

Omega Centauri (oder auch NGC 5139) ist mit einer scheinbaren Helligkeit von 3,9 mag der hellste Kugelsternhaufen am Himmel und mit bloßem Auge als kleiner Nebelfleck sichtbar.

Er befindet sich in rund 16.000 Lichtjahren Entfernung im südlichen Sternbild Zentaur und enthält etwa 10 Millionen Sterne.



volle Auflösung: http://saturnraw.jpl.nasa.gov/multimedia/raw/detail/?imageid=362239

Nun hat Cassini vom Saturn aus eine weitere Aufnahme eines Objektes gemacht, das normal nicht auf dem Programm der Sonde steht.



Image Credit: NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Diese Rohaufnahme (volle Auflösung: http://saturnraw.jpl.nasa.gov/multimedia/raw/detail/?imageid=367165) zeigt Jupiter, aufgenommen von der Telekamera am 18. September 2016. Die Entfernung beträgt in dieser Ansicht 1,49 Milliarden km.

Jupiter ist zu weit weg, um bspw. seine charakteristischen Bänder sehen zu können, aber der moderate Phasenwinkel macht diese astronomische Beobachtung einzigartig im Vergleich zu den Beobachtungen, welche von der Erde aus gemacht werden.

Cassini hatte 14 Stunden lang Jupiter beobachtet und abgelichtet. Ziel dieser Beobachtung war die Analyse der Photometrie und Polarimetrie der Wolken und Dunstschichten in der Jupiteratmosphäre.

Alle Rohaufnahmen:

http://saturnraw.jpl.nasa.gov/multimedia/raw/
« Letzte Änderung: 20. September 2016, 08:48:55 von AeitschTi »

*

Offline Lumpi

  • *****
  • 2687
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #658 am: 29. November 2016, 19:39:15 »
Die Umlaufbahn Cassinis während der nächsten (letzten) 9,5 Monate führt immer näher an Saturn heran. Die Forscher vom MPS hoffen dabei mithilfe des Teilchendetektors MIMI Ursprung und genaue Zusammensetzung von geladenen Teilchen zwischen Saturn und dem innersten Ring bestimmen zu können. Bei der Ankunft Cassinis vor 12 Jahren flog die Sonde schon einmal durch die Ringe hindurch. Dabei hatte MIMI eine bis dato unbekannte Verteilung dieser geladener Teilchen gemessen.
http://www.mps.mpg.de/Auf-Schmusekurs-mit-dem-Saturn


© NASA/JPL-Caltech
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

MaxBlank

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #659 am: 12. März 2017, 10:36:21 »
CASSINI-Finale :

Das Flugprogramm für die letzten 22 Umläufe von Cassini um Saturn steht:
im Zeitraum April bis September 2017 wird Cassini jeweils durch die Zone zwischen dem innersten Ring (D-Ring) und dem Saturn durchfliegen (siehe Bild im verhergehenden Beitrag)  - mal näher am Innenrand des D-Rings, mal tiefer (näher am Saturn):


  Bild:  Linda Spilker/NASA/JPL-Caltech

Bei 5 dieser Vorbeiflüge (#1,6,7,11,12) wird sich Cassini hinter seiner HighGainAntenne "verstecken" (HGA in RAM direction; ausgefüllte Symbole im Diagramm); bei den letzten 5 Vorbeiflügen wird Cassini mit seinen Lageregelungstriebwerken manövrieren müssen, um durch den zunehmenden atmosphärischen drag nicht ins Trudeln zu kommen.
Gute Darstellung der Risiken und Entscheidungen hier auf SpaceflightNow:

https://spaceflightnow.com/2017/03/11/perils-and-discoveries-lie-ahead-for-long-lived-saturn-orbiter/

*

Offline Terminus

  • *****
  • 5093
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #660 am: 12. März 2017, 15:24:53 »
Gute Darstellung der Risiken und Entscheidungen hier auf SpaceflightNow:

https://spaceflightnow.com/2017/03/11/perils-and-discoveries-lie-ahead-for-long-lived-saturn-orbiter/

Toller Text, weckt große Erwartungen. Unter anderem:

Zitat
In the next month, Cassini will closely observe several intriguing features inside Saturn’s rings nicknamed propellers. Scientists believe the disturbances, named for famous aviators, are created by tiny unseen moonlets as small as 300 feet, or 100 meters, embedded in the rings. The spacecraft will collect some of the mission’s best images of the propellers in the coming weeks.

Wow!  :D

Oder auch: Cassini soll in ihren letzten Minuten, wenn sie sich schon mit ihren Reaktionsrädern und Steuerdüsen gegen die zunehmenden atmosphärischen Kräfte von Saturn wehrt, noch Live-Messungen der Instrumente zur Erde funken. Selbst Bilder könnten noch alle 10-20 Sekunden möglich sein, auch wenn der Winkel für die Kamera dann nicht so optimal ist, da die Antenne dann natürlich auf die Erde ausgerichtet sein muss.

Einige Dutzend Sekunden nach Abriss der Verbindung dürfte sich dann auch die alte Sonde selbst in einem glühenden Trümmerregen auflösen...

MaxBlank

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #661 am: 14. März 2017, 21:02:01 »
Überraschende Ergebnisse der CASSINI-Mikrowellenmessungen am Südpol von Enceladus:

Die Messungen im Bereich der "Tigerstreifen" haben ergeben, dass die Temperaturen bereits einige Meter unter der Oberfläche ca. 20 K wärmer sind als bisher angenommen.
Das hat zur Folge, dass die Dicke der Eiskruste in diesem Bereich wohl weniger als 5 km beträgt - deutlich weniger als die bisher gehandelten 18 bis 22 km.
Das würde die technologische Herausforderung, sich durch diese Eiskruste bis zum flüssigen "Untergrundozean" vorzuarbeiten, deutlich einfacher machen.

  Quelle: http://sci.esa.int/cassini-huygens/58877-enceladus-south-pole-is-warm-under-the-frost-/

Ergänzung: es gibt auch einen Bericht auf Deutsch hierzu:

http://www.spektrum.de/news/ozean-dicht-unter-der-oberflaeche/1441483?utm_source=zon&utm_medium=teaser&utm_content=news&utm_campaign=ZON_KOOP
« Letzte Änderung: 15. März 2017, 15:37:46 von MaxBlank »

*

Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15219
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #662 am: 15. März 2017, 01:28:38 »
Was für eine großartige Mission! :D
Über 12 Jahre kontinuierlich beste Forschungsergebnisse.

Gute Darstellung der Risiken und Entscheidungen hier auf SpaceflightNow:
https://spaceflightnow.com/2017/03/11/perils-and-discoveries-lie-ahead-for-long-lived-saturn-orbiter/


Und zum Schluss haben sich die Wissenschaftler bei der Frage: "Mehr Wissenschaftsdaten oder weniger Risiko?" durchgesetzt. :D
Zum ohnehin feststehenden Missionsende kann man schon mal höhere Risiken eingehen - zugunsten besserer Forschungsergebnisse.

Das ist eben der Unterschied zur Rosetta-Mission, bei der man auf wertvolle Daten aus unmittelbarer Nähe vorschnell verzichtet hat.
Bei Rosetta war es nur wichtig, dass ein völlig intaktes Raumfahrzeug schnell und ohne Risiko zuverlässig zerstört wird.

Cassini forscht bis zum Ende, um auch aus der Nähe soviele Daten wie möglich zu sammeln.
Dafür kann man schonmal Risiken eingehen.
Was könnten sie denn verlieren?

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #663 am: 19. März 2017, 14:16:29 »
Mit dem Absturz werden es dann unglaubliche 294 Orbits um den Ringplaneten gewesen sein. In Sterne und Weltraum 4/2017 ist eine beeindruckende Darstellung des "Wollknäuels" dieser Orbits. Cassini war dabei bei den meisten Orbits bis zu einem Mehrfachen des Abstandes Satun Titan vom Planeten entfernt. Da dürften in den 13 Jahren eiinige Milliarden Kilometer zusammen gekommen sein. Und das große Finale, 22x in einem Abstand von nur 2000km über der Saturnatmosphäre wird hoffentlich sehr beeinndruckend.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #664 am: 28. März 2017, 15:25:03 »
Hallo Zusammen,

Das große Finale von Cassini.

Zwischen April und September 2017 wird Cassini einen gewagten Satz von 22 Umlaufbahnen unternehmen, die in vielerlei Hinsicht wie eine ganz neue Mission sind. Nach einem endgültigen Flug von dem Mond Titan wird Cassini über die eisigen Ringe des Planeten fliegen und eine Serie von 22 Bahnen zwischen dem Planeten und den Ringen beginnen.

Es wird eine einzigartige Wissenschaft erfolgen.

Wenn Cassini so nahe an Saturn vorbei flieht, sammelt das Raumfahrzeug einige unglaublich reiche und wertvolle Informationen, für diese war es zu riskant, um sie früher in der Mission zu erhalten.

• Das Raumfahrzeug wird detaillierte Karten von der Schwerkraft und den Magnetfeldern von Saturn machen, die zeigen sollen, wie der Planet intern angeordnet ist und es hilft möglicherweise das Geheimnis zu lösen, wie schnell sich der Saturn dreht.

• Die endgültigen Umlaufbahnen werden das Wissen, wie viel Material in den Ringen ist, erheblich verbessern und das Verständnis ihrer Herkunft näher erklären.

• Die Cassini-Partikeldetektoren werden eisige Ringpartikel, die durch das Magnetfeld von Saturn in die Atmosphäre gelangen, detektieren.

• Die Kameras werden erstaunliche, ultraschnelle Bilder von den Ringen und Wolken von Saturn machen.

Mit diesen künstlerischen dargestellten Umlaufbahnen wird Cassini seine Mission beenden. Die gewagten Bahnen werden durch die Lücke zwischen Saturn und den Ringen gehen.

Quelle:NASA

Alle Zeiten für das Grand Finale Orbit

= am 22.04.2017 wird der letzte 126. Titan Vorbeiflug erfolgen
= am 23.04.2017 beginnt der erste Grand Finale Orbit
= am 26.04.2017 erfolgt die erste Kreuzung der Ringplane
= am 24.05.2017 beginnt die nördliche Sommer-Sonnenwende bei Saturn

= am 15.09.2017 beginnt der endgültige Eintritt von Cassini in die Atmosphäre von Saturn um 10:44 Uhr UTC (3:44 Uhr PDT).Verlust des Signals kommt eine Minute später um 10:45 Uhr UTC (3:45 Uhr PDT).

= am 15.09.2017 wird das letzte Signal von Cassini um 12:08 Uhr UTC empfangen (5:08 Uhr PDT / 8:08 Uhr EDT)
https://saturn.jpl.nasa.gov/mission/grand-finale/grand-finale-orbit-guide/


In dem Link ist auch der Countdown enthalten:
End of Mission: 15 Sep 2017
https://saturn.jpl.nasa.gov/mission/grand-finale/overview/


In diesem Links sind noch einige Graphiken zu dem Großen Finale enthalten.
https://saturn.jpl.nasa.gov/resources/?topic=178

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #665 am: 28. März 2017, 15:39:39 »
Schöner Vortrag und amüsantes Ende:

Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #666 am: 28. März 2017, 17:09:34 »
So ganz verstehe ich das nicht. Dass man einen Absturz auf Enceladus verhindern möchte, kann ich gut nachvollziehen, aber Titan? Warum genau betont Earl Maize, dass man die Gefahr einer Kontamination nicht nur insbesondere von Enceladus, sondern auch von Titan vermeiden möchte, wenn auf letzterem mit Hitzeschutzschild geschützt die unsterilisierte (!) Huygens-Sonde gelandet ist? Dazu hätte er ruhig etwas mehr sagen können.

Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte man früher (zum Zeitpunkt der Planung) gedacht, dass auf Titan ohnehin kein Leben existieren kann und hat bei Huygens keine Sterilisationsschritte durchgeführt, was auch von der COSPAR abgesegnet wurde.

Zitat
The international scientific organisation COSPAR (Committee on Space Research) has established strict requirements for an adequate ‘planetary protection’. Accordingly, a planetary protection plan including the documentation of all material sent to Titan for Huygens was submitted and accepted.
Quelle

Zitat
The Huygens probe which landed on Titan was not sterilized as the chances of finding life were considered insignificant. From further investigations it is evident that chances for life on Titan are higher than initially thought. Although forward contamination in this case is still considered unlikely, it reinforces the need to ensure we protect extra-terrestrial chances of life.
Quelle:

So, nun hat sich das Bild von Titan also zwischenzeitlich etwas geändert und nun möchte man vermeiden, dass eine Sonde mit mehreren Zehntausend km/h ohne (!) Hitzeschild versehentlich auf Titan niedergeht, dessen Atmosphäre (zumindest weiter unten) dichter ist, als die der Erde? Würde da denn überhaupt etwas übrig bleiben, egal bei welchem Winkel der Eintritt geschieht?
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #667 am: 28. März 2017, 19:32:09 »
Hallo @Doc Hoschi,

Bei Cassini sind drei Radionuklidbatterien (Bezeichnung: „GPHS RTG“) zur Energieversorgung eingesetzt. Es besteht anscheinend nach den Ansichten der Wissenschaftler die Möglichkeit, dass durch die jahrelangen Beheizung der Elektronik und der wissenschaftlichen Instrumente evtl. im Inneren der Raumsonde Cassini noch Mikroben von der Erde überlebt haben.
Bei Saturn ist die Sonnenstrahlung so gering, dass eine Beheizung notwendig ist/war.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #668 am: 28. März 2017, 20:48:54 »
Hallo @Doc Hoschi,

Bei Cassini sind drei Radionuklidbatterien (Bezeichnung: „GPHS RTG“) zur Energieversorgung eingesetzt. Es besteht anscheinend nach den Ansichten der Wissenschaftler die Möglichkeit, dass durch die jahrelangen Beheizung der Elektronik und der wissenschaftlichen Instrumente evtl. im Inneren der Raumsonde Cassini noch Mikroben von der Erde überlebt haben.
Bei Saturn ist die Sonnenstrahlung so gering, dass eine Beheizung notwendig ist/war.

Mit den besten Grüßen
Gertrud

Hallo,

vielleicht erachtet man auch eine radioaktive Kontamination von einem Mond als problematisch. Wenn drei Radionukleidbatterien in der Atmosphäre verdampfen ist bestimmt nicht so toll.
Wenn Du heute morgen schon sechs unmögliche Dinge getan hast, warum dann nicht als siebentes zum Frühstück ins Milliways, das Restaurant am Ende des Universums?

Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #669 am: 29. März 2017, 08:41:52 »
Das mag schon mit eine Rolle spielen, aber Gertrud hat schon Recht mit dem beheizten Inneren von Cassini. Maize (der Cassini Programm Manager) erwähnt ja genau das selbst als Grund in dem Video aus Post #665. Dennoch frage ich mich weiterhin, ob von der Sonde bei einem Eintritt in die Titan-Atmosphäre überhaupt etwas übrig bleiben würde, was dann nicht ohnehin durch die hohen Temperaturen sterilisiert wurde.

Offensichtlich möchte die NASA einfach Null-Risiko eingehen, aber dann fragt man sich eben, ob man diese Vorgehensweise nicht schon bei Huygens (also dem nicht sterilisierten Lander) hätte fahren sollen.

Edit: Vielleicht ist aber genau das der Punkt. Als die Mission entworfen wurde, war man der festen Überzeugung, dass auf Titan ohnehin keine irdischen Organsimen überleben können (nach dem Motto: "Da kann nichts passieren"). Vielleicht möchte man nicht zweimal den Fehler machen, wenn man sagt: "Da kann bei einem möglichen Eintritt nichts passieren"
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

*

Offline MR

  • *****
  • 2113
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #670 am: 29. März 2017, 15:26:58 »
Die Sonde ist seit 20 Jahren im All. Ich glaube nicht, das da irgendwas überlebt hat. Aber es geht vermutlich vor allem um die Messdaten so dicht an Saturn.

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #671 am: 02. April 2017, 13:05:34 »
Hallo MR,

ich vermute du meinst, dass durch 20 Jahre in der Strahlung im All nichts "überlebt" hat?

So einfach ist das nicht. Mikroben sind offenbar sehr widerstandsfähig und können solche Bedingungen "erstarrt" gut überdauern.
Strahlung macht nicht einfach so jede Zelle kaputt. In aufgewickelter Doppelhelix-Form ist DNA sehr robust und stabil. Nur wenn sie aufgetrennt wird (komplett bei Zellteilung oder Abschnittsweise beim Ablesen) kann Strahlung zuschlagen und die DNA unbrauchbar machen. Dann stirbt die Zelle, da sie keinen sinnvollen Stoffwechsel mehr steuern kann. Das ist die Idee der Strahlentherapie. Da gehen eben bei weitem nicht alle Zellen im Gewebe kaputt.
"Erstarrt" passiert das alles nicht und die DNA bleibt lange erhalten ... bis die Stoffwechselmaschine unter guten Umweltbedingungen wieder anlaufen kann.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

AeitschTi

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #672 am: 03. April 2017, 22:51:01 »
Cassini: Der letzte Akt - das "Grand-Finale" / Pressekonferenz live am 4. April 2017



Für die Sonde Cassini beginnt so langsam die finale Phase ihrer Mission am Saturn.

Mit der Schwerkraft-Unterstützung des Saturnmondes Titan durch einen engen Vorbeiflug am 22. April 2017 wird Cassini 22x zwischen den innersten Ringen und Saturn durchfliegen. Dieser unerforschte Bereich ist lediglich ca. 2400 km breit.

Die Sonde wird voraussichtlich am 26. April 2017 in diesen Bereich "eintauchen" und dabei sich der obersten Wolkenschicht von Saturn bis auf 1628 km nähern.

Cassini wird während dem "Grand-Finale" dem Ringplaneten so nahe kommen wie nie zuvor, sehr eindrucksvolle Aufnahmen machen und jede Menge Daten sammeln.

Im Anschluss werden die Manager der Mission mit dem feurigen Ende der Sonde beginnen - dem kontrollierten Absturz in die Atmosphäre von Saturn, am 15. September 2017.



Die NASA wird am Dienstag, den 4. April 2017 um 21 Uhr deutscher Zeit eine Pressekonferenz abhalten, welche hier live mitverfolgt werden kann: https://www.nasa.gov/multimedia/nasatv/index.html#public

Die Teilnehmer der Pressekonferenz:

- Jim Green, Leiter des NASA-Planetenprogramms
- Earl Maize, Cassini-Projektmanager am Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena, Kalifornien
- Linda Spilker, Cassini-Projektwissenschaftlerin am Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Pasadena, Kalifornien
- Joan Stupik (Cassini Guidance and Control Engineer)

Quelle:

https://www.nasa.gov/press-release/nasa-to-preview-grand-finale-of-cassini-saturn-mission

Andreas

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #673 am: 04. April 2017, 21:54:29 »
Cassini's Grand Finale

Das letzte Kapitel in einer bemerkenswerten Mission der Erforschung und Entdeckung,
Cassini's Grand Finale ist in vielerlei Hinsicht wie eine brandneue Mission.

Video zum downloaden (3min. 40 sec.)

https://www.jpl.nasa.gov/video/details.php?id=1464

McPhönix

  • Gast
Re: CASSINI (mit Huygens) auf Titan IV-B vom LC-40 CC
« Antwort #674 am: 04. April 2017, 22:28:45 »
Da werden vlt sogar ein paar Tränchen kullern. In der Familie Cassini.....