Hab ich mich beim Lesen auch gefragt.
[...etwas später...]
Idee: Man könnte aus der Aufzeichnung des Accelerometers (Beschleunigungs- bzw. Verzögerungsmessung) auf die Eindringtiefe geschlossen haben:
- Beim Aufschlag auf einen
unnachgiebig harten Boden müsste die Messkurve "Verzögerung über der Zeit" ja eine sehr hohe, aber auch sehr schmale Spitze aufweisen ("Peak") und dann auf Null zurückfallen. Das war hier offensichtlich nicht der Fall.
- Beim Eindringen in einen
weichen Boden dürfte die Messkurve hingegen einen weniger hohen, aber dafür breiteren Verlauf aufweisen und dann auf Null zurückfallen. Die Breite dieses Verlaufs ergibt die Zeit, die das Eindringen benötigt hat.
Wenn man jetzt noch die Vertikalgeschwindigkeit im Moment des Bodenkontakts kennt (sischer datt) und die "Abbremscharakteristik" des Bodens vernünftig einschätzen kann, dann kann man daraus bestimmt die Eindringtiefe ganz gut berechnen. Vor allem, wenn man 9 Jahre Zeit dafür hatte.
Hm... meines Wissens hat Huygens eine Art langen, genau definierten "Dorn" unter dem Sondenhauptkörper, der als Erstes den Titanboden berühren und einige Zentimeter eindringen sollte, bevor die Sonde selbst Bodenkontakt bekam. Davon versprach man sich Erkenntnisse über die Bodenbeschaffenheit. Diese waren sicher auch bei der Berechnung der "Abbremscharakteristik" des Bodens in Bezug auf den Hauptkörper hilfreich.
Weitere Erkenntnisse könnten u.a. die Bilder der seitlich blickenden Kamera geliefert haben: Die Perspektive dieser Kamera auf Bodenfeatures nach der Landung, aus der
nicht in den Boden eingedrungenen Sonde, war ja sicher von der Erde bekannt. Die Perspektive aus der mehr oder weniger tief in den Boden eingedrungenen Sonde unterscheidet sich davon sicher etwas. Mal als Gedankenbeispiel: Wenn man Huygens genau bis zur Kamera in einen weichen Boden rammt, kann man sich sicher vorstellen, wie die Bilder dann aussehen
. Naja, und auf diese Art kann man vielleicht Rückschlüsse auf die Eindringtiefe ziehen, wohl kaum sehr genaue, aber es könnte immerhin zur Bestätigung der Accelerometer-Ergebnise reichen.
Terminus