So langsam kommen immer mehr Details von "Huygens" zum Vorschein:
Faustgroße Kiesel auf Saturnmond
Nach ihrer Landung auf dem Saturnmond Titan hatte die Sonde Huygens Bilder von "Kieselsteinen" zur Erde gesandt. Anhand der Radiosignale des Landegeräts hat eine europäisch-amerikanische Forschergruppe nun die Größe dieser Objekte bestimmen können. Vermutlich aus steinhartem Wassereis bestehend, sind die Kiesel im Umkreis der Landestelle fünf bis zehn Zentimeter groß.
Miguel Pérez-Ayúcal vom European Space Research and Technology Center der ESA in Noordwijk und seine Kollegen schließen dies aus wiederholten Intensitätsschwankungen der Radiosignale. Verantwortlich für diesen Effekt wäre demnach die Reflexion der Radiowellen an der Oberfläche des Mondes, schreiben die Forscher im "Journal of Geophysical Research".
Huygens hatte 71 Minuten lang Signale mit einer Wellenlänge von 14,3 Zentimeter (2098 Megahertz) an die Saturnsonde Cassini geschickt. Diese zog derweil über den Kopf des Landegeräts hinweg und verschwand schließlich hinter dem Horizont Titans. Ein Teil der Radiowellen lief direkt zu der Sonde, während ein anderer zunächst am Boden reflektiert wurde und daher einen etwas längeren Weg hatte. Pérez-Ayúcal und Kollegen vermuteten, dass die Überlagerung dieser direkten und indirekten Wellen die Intensitätsschwankungen erklären könnte.
Die Computermodelle der Forscher bestätigten diese Vermutung nicht nur. Sie zeigten auch, dass die Stärke des Effekts empfindlich von der Gestalt der Oberfläche abhängt. Indem der Winkel zwischen Huygens und Cassini immer flacher wurde, wanderte der anfänglich einen Meter von Huygens entfernte Reflexionspunkt in eine Entfernung von rund zwei Kilometern. Um die Schwankungen der Signalstärke akkurat reproduzieren zu können, mussten die Forscher von einer relativ ebenen Oberfläche mit einem Belag aus fünf bis zehn Zentimeter großen Kieseln ausgehen.
"Huygens war nicht darauf ausgelegt, den Bodenkontakt unbedingt überstehen zu müssen", erläutert Pérez-Ayúcal, "daher hatten wir niemals darüber nachgedacht, wie wohl das Signal von der Oberfläche aussehen würde." Nach Ansicht des Forschers könnte der Beugungseffekt auch bei anderen Landemissionen zusätzliche Information liefern. "Dazu braucht es keine spezielle Ausrüstung, nur das übliche Kommunikationssubsystem."
http://www.scienceticker.info/news/EEVFApApyZQENDESsj.shtmlSchon ne tolle Leistung der europäischen Sonde!
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