Interessanter Beitrag zum Thema von Golem : Exomars Rover verspätet sich wegen Fallschirmproblemen
https://www.golem.de/news/esa-exomars-rover-verspaetet-sich-wegen-fallschirmproblemen-2003-147213.html
Wie kann man aus dem Artikel entnehmen haben Amerikaner für die rechtzeitige Tests des Fallschirmes Probleme gemacht: „Die zusammen mit der Nasa (National Aeronautics and Space Administration) vorgesehenen Fallschirmtests in den USA konnten nicht stattfinden. Es soll konkurrierende Interessen im Zeitplan gegeben haben“
Das darf man bitte nicht missverstehen: Nachdem im Herbst 2019 die Tests schief gegangen sind, hat man die Amerikaner um Hilfe gebeten. Und das hat nun zu Terminproblemen geführt. Die Amerikaner haben aber rein gar nichts damit zu tun, dass man über ein Jahr NACH dem geplanten Starttermin 2018 herausgefunden hat, dass die Schirme nicht funktionieren.
Richtig interessant ist auch der zweite Teil des Artikels. Den möchte ich deshalb hier zitieren:
"Wörner verteidigte die Wahl des Fallschirms damit, dass nur mit einem so großen Fallschirm die hohe Masse des Marsrover landen könne. Dem schloss sich David Parker an, Esa-Direktor für menschliche und robotische Erkundung, und verwies auf andere Marslander der Nasa mit ähnlich großen Fallschirmen. Diese Aussage ist falsch. Der Exomars Rover hat einen 35 m großen Hauptfallschirm. Der bislang größte Fallschirm in der Geschichte der Planetenforschung wurde bei der Landung von Marsrover Curiosity verwendet. Mit einem Durchmesser von 16 m war er nur 3 m größer als die Fallschirme der Rover Spirit und Opportunity.
Auf die Möglichkeit, mehr Geschwindigkeit mit Raketentriebwerken abzubauen, wie bei Curiosity, gingen weder Wörner noch Parker ein, auch nicht auf die Option, zunächst mehr Daten und Erfahrungen mit weniger ambitionierten Marslandern zu sammeln."
Meine Theorie: Die Proton schafft keine schwere Landestufe mit viel Treibstoff. Deshalb muss man sehr weit mit dem Schirm runterbremsen und der muss dann halt so groß sein. Curiosity wiegt übrigens rund eine Tonne, der Exomars Rover nur 300 kg!
So nun kommt's: Die Proton M bringt 6300 kg in eine GTO Bahn, die Ariane 5 ECA 9700 kg. Was lernen wir daraus ...