Umfrage

Zu welcher Lösung wird die ESA im November gelangen?

Mission wird eingestellt, der Rover kommt ins Museum.
4 (25%)
Mission wird von der ESA komplett realisiert, in dem man noch einen Lander entwickelt und eine Trägerrakete einsetzt.
0 (0%)
Mission wird mit Roskosmos wieder ins Leben gerufen, weil sich die politischen Verhältnisse geändert haben.
2 (12.5%)
Mission wird in Kooperation mit der NASA realisiert, die NASA liefert den Lander und die Trägerrakete, Europa bezahlt dafür einen Fixpreis
6 (37.5%)
Mission wird doch irgendwie ins Mars Sample Return Projekt einbezogen, wo die ESA einen Rover beisteuern sollte, jedoch mit anderen Aufgaben (Proben einsammeln).
4 (25%)
Mission wird bei einem Startup beauftragt, das wegen geringer Erfolgswahrscheinlichkeit scheitert.
0 (0%)
irgendwas anderes
0 (0%)

Stimmen insgesamt: 14

Umfrage geschlossen: 06. Juli 2022, 22:05:29

ExoMars-Rover Rosalind Franklin

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tobi

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #125 am: 05. Oktober 2011, 17:54:50 »
Weiterer Artikel zum Thema:
http://www.aviationweek.com/aw/generic/story_channel.jsp?channel=space&id=news/awx/2011/10/03/awx_10_03_2011_p0-377356.xml&headline=NaSA,%20eSA:%20No%20Agreement%20on%20Mars&next=0

Ich frage mich, ob die ESA den Protonstart bezahlen muss. Wenn die Russen den sponsorn für ein paar eigene Instrumente auf der Sonde oder ähnliches, dann wäre das ja alles ok. Wenn die ESA aber für den Start bei den Russen bezahlen muss, dann fände ich das höchst belustigend. Da haben wir eine eigene Rakete (Ariane 5) in der richtigen Nutzlastklasse und benutzen die Proton, weil die Ariane uns zu teuer ist. Man könnte meinen die Ariane ist für die ESA nur da um von den Russen bessere Preise zu bekommen. ::)

tobi

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #126 am: 14. Oktober 2011, 09:23:17 »
Die ESA möchte jetzt offiziell Russland als Partner hinzuziehen:
http://www.spacenews.com/civil/111013-esa-invites-russia-exomars.html

Man möchte wohl Instrumentenplätze gegen Proton tauschen. ;)
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2011, 17:08:04 von tobi »

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Offline vger

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #127 am: 14. Oktober 2011, 09:59:35 »
Insgesamt ist die Situation wohl doich ziemlich ernst. Es gibt wenig Hoffnungen eine Ariane 5 zusätzlich finanziert zu bekommen und auch die 2018er Mission mit der NASA ist nicht sicher. Einsparungen durch Einstellen der 2016er Mission seien auch kaum gegeben.

Ich persönlich halte es kaum für möglich, dass Russland mit einsteigt. Schon 2007 (einige Seiten vorher im Thread hat man ja Russland eingeladen und draus wurde nichts und im letzten Link war auch von Problemen an Phobos-Grunt die rede, welchen den Start dieser Raumsonde um weitere 26 Monate verzögern könnten. Wenn sie also ihre eigenen Raumsonden schon nicht auf die Reihe bekommen wie soll dann eine Zusammenarbeit aussehen? Vielleicht sollte sich die ESA an die Chinesen wenden....

websquid

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #128 am: 14. Oktober 2011, 16:13:54 »
Eine derartige Kooperation mit Russland halte ich nicht für unmöglich, allerdings wäre dann innerhalb Russlands die Frage, ob das auf Kosten geplanter russischer Missionen (Mars-NET zum Beispiel) gehen würde. Spontan würde ich behaupten, eine solche Entscheidung hängt vom Verlauf von Fobos-Grunt ab, wenn Lawotschkin es nicht schafft, die Sonde ans Ziel zu bringen könnte man sich durchaus ausländischen "Instrumententrägern" zuwenden.

@Fobos-Grunt: Die Vorbereitungen laufen nach Plan, nur Aviatonweek bekommt davon nix mit und spekuliert ins blaue hinein ::)

@China: Toller Vorschlag.... die Chinesen, die es selbst nichtmal schaffen, eine Sonde zum Mars zu schicken, sondern lediglich als "Nutzlast" von Fobos-Grunt zu starten?

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Offline vger

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #129 am: 14. Oktober 2011, 16:42:48 »
Es geht ja primär um eine Trägerrakete die man braucht. Von Russland will man ja auch nur die Proton und darüber verfügen ja die Chinesen....

websquid

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #130 am: 14. Oktober 2011, 16:48:13 »
Warum starten sie dann Yinghuo-1 nicht selbst? ;)

Im Prinzip hast du natürlich recht, aber ich sehe derzeit nichts, was dafür spricht, dass China Marssonden starten würde, sie starten ja nichtmal ihre eigene selbst ;)

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Offline tul

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #131 am: 14. Oktober 2011, 18:22:01 »
Warum starten sie dann Yinghuo-1 nicht selbst? ;)

Im Prinzip hast du natürlich recht, aber ich sehe derzeit nichts, was dafür spricht, dass China Marssonden starten würde, sie starten ja nichtmal ihre eigene selbst ;)

In der Vergangenheit sind viele Mars-Missionen gescheitert. Eine Tatsache die China zu Kenntnis nimmt. Von daher geht man den Mars erstmal langsam an. Auch hat man erst im Jahre 2011 erste Erfahrungen mit Tiefensonden gesammelt. Yinghuo 1 ist daher ein erster Test. Eine volle Marsmission ist für 2015/16 geplannt. Allerdings wenn man die Ergebnisse von Yinghuo 1 mit einbauen will halte ich 2018 für wahrscheinlicher.

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Offline vger

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #132 am: 14. Oktober 2011, 20:44:43 »
Es gibt durchaus einige Gründe warum China die Raumsonde zusammen mit Phobos-Grunt startet. So wird sie ja schon Marsorbit ausgesetzt. Das spart einen eigenen Antrieb ein. Die Navigation, Bahnverfolgung und das Absetzen im Orbit übernehmen auch die Russen. Soweit ich weis haben die Chinesen nichts was mit dem DSN oder den europäischen DS-Stationen vergleichbar sind. Dazu kommt, dass man einen kompletten Raketenstart einspart. Das macht also auch ökonomisch einen Sinn.

Meiner Ansicht nach wäre aber jetzt Exomars reif fürs einstellen. Schließlich wurstet man seit 2005 daran rum, und außer dass es immer teurer wurde sehe ich keinen Nutzen. Es muss auch nicht so sein, dass wir Europäer alles mitmachen. Wenn Exomars der einzige Lander bleibt (und so sieht es ja auch aus), warum mit vielen Geld einen Musterlander entwickeln der besser ist als die MER, aber dafür auch dreimal so teuer.

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Offline redmoon

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #133 am: 15. Oktober 2011, 21:43:21 »
Hallo,

die ESA-Mission "Exo-Mars" bestand ursprünglich aus einem einzigen Rover und einer dazugehörigen Landeplattform, welche den Mars zusammen für einen Zeitraum von sechs Monaten erkunden sollten. Im Laufe der Zeit wurde diese Mission immer weiter aufgebauscht. Neu gestellte Anforderungen erforderten weitere Instrumente usw. ( was das Ganze aber auch immer teurer machte ). Irgendwann in der Nähe der Eine-Milliarde-Euro-Grenze hat dann irgendwer die Reißleine gezogen und gesagt : Jetzt ist Schluss! Soundsoviel Euro und keinen Cent mehr!!! Als Konsequenz hat die ESA die NASA mit ins Boot geholt und in Absprache mit dieser die Mission komplett umstrukturiert.

Das Resultat waren jetzt zwei Rover ( einer von der ESA, einer von der NASA ), welche zusammen im Jahr 2018 starten und im Januar 2019 auf dem Mars landen sollten. Als Kommunikationsrelais für die Rover sollte zusätzlich noch ein Orbiter dienen, welcher ab dem Jahr 2016/ 2017 als "Zugabe" die Marsatmosphäre näher untersuchen sollte - der sogenannte "Mars Trace Gas Orbiter" ( kurz TGO ). Die NASA wollte für beide Missionen (Starts 2016 und 2018 ) die Trägerraketen stellen und zudem das Landesystem für die beiden Rover liefern. Dadurch wäre das ESA-Budget für diese Mission unter die besagte finanzielle Grenze gefallen. Zusätzlich hätte die NASA verschiedene von ihr bei vorherigen Missionen bereits erprobte Technologien in das Projekt eingebracht.

Soweit der ( in meinen Augen gute ) Plan... Das jetzt aktuelle Problem ist der ( finanzielle ) Rückzieher der Amerikaner, welche laut eigenen Aussagen nach der momentanen Haushaltslage der NASA keine Geldmittel für den Start im Jahr 2016 haben und zusätzlich auch nicht die Bereitstellung einer Trägerrakete für den 2018-Rover garantieren können. Durch den Wegfall der US-amerikanischen Trägersysteme steigen die Kosten für die Mission aber wieder deutlich über die vorgegebene "magische Grenze".

Ich war Anfang des Monats auf einem Kongress, wo u.a. auch über den aktuellen Stand dieser beiden Missionen ( Orbiter und Rover ) berichtet wurde. Es war irgendwie schon echt frustrierend, den diversen Vorträgen bei diesem Meeting zu folgen. Die Einleitung zu der ExoMars-Session von Dr. Manish Patel lautete sinngemäß :
"Als diese Session geplant wurde konnten wir noch nichts von den aktuell aufgetretenen Schwierigkeiten ahnen..."

Unabhängig vom aktuellen Missions-Status haben diverse Universitäten und Institute in Europa und den USA die Entwicklung der verschiedenen Instrumente und der Hardware für den Orbiter und die Rover auf eigenes Risiko vorangetrieben ( eine Vorgehensweise, die übrigens üblich ist! ). Das Ergebnis :  So ziemlich sämtliche Instrumente für den Orbiter sind fertig entwickelt und größtenteils auch bereits ausführlich getestet. Mehrere Teams von den einzelnen Instrumenten haben das in den einzelnen Vorträgen sehr deutlich dargelegt und dabei auch den immensen wissenschaftlichen Nutzen der einzelnen Experimente erläutert. Eigentlich könnte bereits morgen mit dem Bau des TGO begonnen werden. Was aktuell halt fehlt ist eigentlich "nur" das Geld für das Trägersystem, welches den TGO letztendlich zum Mars transportieren soll... Und in dieser Beziehung ( sprich die Bereitstellung einer Trägerrakete ) scheint die NASA zu keinen Kompromissen bereit zu sein. Das ist jedenfalls meine Einschätzung darüber, was die in die TGO-Mission involvierten Leute gegenwärtig denken...

Die ESA hat entsprechend reagiert und nach intensiven Gesprächen mit NASA-Offiziellen andere Optionen ins Auge gefasst. Die naheliegendste Option :  Russland!

Das Problem, welches ich hauptsächlich sehe :  Der Start des TGO soll im Sommer 2016 erfolgen ( mit welchem Trägersystem auch immer... ). Raumfahrttechnisch gesehen ist das aber bereits übermorgen!!! Bisher existieren von den Instrumenten lediglich Testversionen. Die Tests mit diesen Modellen zeigen, dass entsprechende Original-Instrumente im Marsorbit funktionieren werden. Aber es sind halt nicht die Modelle, welche letztendlich zum Mars fliegen werden/ sollen...

Die Originale müssen erst noch gebaut und anschließend ebenfalls ausführlich getestet werden. Und diese Original-Versionen werden erst gebaut werden, wenn die gesamte Mission auf soliden Füßen steht... Anschließend müssen sie noch in den eigentlichen Orbiter integriert und dort im Zusammenspiel mit allen anderen Systemen erneut überprüft werden. Eine solche Prozedur verlangt erfahrungsgemäß aber einen zeitlichen Rahmen von mehreren Jahren. Jeder Tag, der jetzt verstreicht, lässt einen Start im Jahr 2016 alleine schon aus zeitlichen Gründen noch unwahrscheinlicher erscheinen...

Wie kann die ESA die russische ( oder chinesische, indische ... ) Seite davon überzeugen, sich kurzfristig aktiv an der ExoMars-Mission zu beteiligen? Durch Bezahlung! Wie kann diese Bezahlung erfolgen? Entweder durch einen Scheck ( Geld ist aber bei diesem Projekt eher Mangelware ) oder durch die Bereitschaft, dass der zukünftige Partner seine eigenen Instrumente auf dem Orbiter bzw. Rover installieren darf... Was bedeutet letzteres? Noch sehr viel mehr Zeit für neue Tests dieser neuen Instrumente und daraus u.a. resultierend ein insgesamt noch größeres Finanzvolumen für die gesamte Mission...

Ich persönlich bin momentan eigentlich eher "ziemlich hoffnungslos" in Bezug auf die gesamte ExoMars-Mission... Alleine schon die vorgesehene TGO-Mission ist in meinen Augen auch ohne den ExoMars-Rover immens wertvoll - von der Bedeutung als Relaisstation für den Rover einmal ganz zu schweigen. Neben der Suche nach Spurengasen in der Marsatmosphäre und deren Quellen ( Stichwort "Methan" ) geht es hierbei u.a. um die langfristige Studie der meteorologischen Phänomene auf dem Mars. Zusätzlich ist ein Orbiter nach dem bisherigen Planungsstand der Rover-Mission als Kommunikationsrelais für den vorgesehenen Rover mehr oder weniger zwingend notwendig.

Um der gesamten Mission einen Sinn zu geben müssen die entsprechenden Beschlüsse aber zeitnah gefasst werden!

Die ESA - oder vielleicht besser gesagt die Wissenschaftler aus den ESA-Mitgliedsstaaten - wollen den Rover auf  dem Mars sehen. Ein Teilnehmer des Kongresses in Nantes, den Namen habe ich leider nicht mitbekommen, hat gesagt : "Wir müssen uns daran erinnern, was wir eigentlich ursprünglich wollten :  Einen Rover auf dem Mars. Alles weitere kam später dazu... "

Ein angedachtes Szenario sieht wohl so aus, dass der Rover wie geplant gestartet wird ( mit welcher Rakete auch immer und wer auch immer dafür bezahlt  ) und auf der gleichen Rakete fliegt ein simpler Relaissatellit mit, welcher außer dem Kommunikationsmodul keine weiteren Instrumente transportiert. Trotz aller Effizienz in Bezug auf die Kommunikation zwischen dem Mars und dem Kontrollzentrum auf der Erde wäre dies in meinen Augen allerdings eine ungemeine Verschwendung von gegebenen Ressourcen...

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #134 am: 15. Oktober 2011, 22:01:06 »
Was käme denn nutzlastmäßig an russischen Trägern in Frage ?  ???

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Offline noidea

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #135 am: 15. Oktober 2011, 22:02:26 »
Proton oder (wenn die 2018 fliegen wird) Angara 5.
MfG
sf4ever

Kommt doch auch mal in den Chat

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Offline vger

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #136 am: 15. Oktober 2011, 22:05:09 »
Andere Frage: Was spräche dagegen nur eben den Rover abzusetzen. Mit MAVEN sollte doch ein Kommunikationsrelais zur Verfügung stehen. (Der Orbiter war doch soweit ich weis mal deswegen gedacht, weil der MRO dann schon am Ende seiner Lebensdauer angekommen wäre). Wenn ich das ursprüngliche Exomarskonzept noch richtig im Kopf habe war das ein Rover von dem Gewicht der MER, das sollte man mit einer Sojus 2A/b vom CSG aus starten können und das sollte auch dann finanzierbar sein. Ich sehe hier praktisch die letzte Chance zur Verwirklichung.

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Offline redmoon

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #137 am: 15. Oktober 2011, 23:10:13 »
Hallo vger,

Zitat von Dir :  "Was spräche dagegen nur eben den Rover abzusetzen..."

Ausgehend vom ursprünglichen Missionskonzept wohl leider gar nichts...

"Leider" u.a. deshalb, weil die bis jetzt vorgesehene Kombination aus Orbiter und Rover in meinen Augen eine optimale Ausbeute an wissenschaftlichen Daten verspricht. Der TGO übermittelt dabei nicht nur die Daten vom ExoMars-Rover, sondern auch die selbst gesammelten Daten der Marsatmosphäre. Diese TGO-Daten sind aber letztendlich irrelevant für die Erfüllung der eigentlichen Rover-Mission, welche astrobiologische Studien auf der Planetenoberfläche durchführen soll. Von daher ist dieser Einwand lediglich "nostalgischer Natur"... Eine Einsparung des TGO könnte die Gesamt-Missionskosten somit vielleicht senken...

Das vorgesehene Gewicht von ExoMars lag ( liegt ? ? ? )  bei ~260 Kilogramm und fällt somit um ca. 75 Kilogramm größer aus als bei jedem der MER-Rover Spirit und Opportunity. Auf dieser Einschätzung des Gewichts aufbauend wurden auch bisher die entsprechenden Tests beim DLR in Oberpfaffenhofen durchgeführt ( http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/raumsonden/exomars_antriebssystem.shtml ).

Der Vorteil des TGO-Orbiters bestünde - neben seiner missionsbezogenen wissenschaftlichen Zielsetzung - darin, dass er neben dem MRO, dem dann hoffentlich ebenfalls noch aktiv sein werdenden Orbiter Mars Odyssey und dem bis dahin hoffentlich erfolgreich in die Mars-Umlaufbahn eingetretenen Orbiter MAVEN als ein weiteres Backup-System agieren könnte. Allerdings muss man hier abwägen. Im Optimalfall werden 2016 drei NASA-Orbiter im Marsorbit aktiv sein. Der TGO wäre die Nummer vier. Aber wie realistisch ist dieses Szenario? MODY ist eigentlich bereits jetzt über die Zeit, MRO zeigt erste Ausfallerscheinungen ( z.B. die HiRISE-Kamera bereitet Probleme ) und MAVEN ist noch nicht einmal gestartet...

Je mehr Backups, desto besser... ( ich bin halt ein Sicherheitsfanatiker... )

Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko
Nicht ewig bleibt die Menschheit auf der Erde - Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski

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Offline vger

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Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #138 am: 16. Oktober 2011, 08:33:25 »
Sicherheit ist sicher gut, aber man kann es ja übertreiben und sieht wie das die Missionskosten nach oben treibt. Wenn ich das Interview oben richtig lese, scheint auch der NASA Anteil 2018 noch nicht zu 100% sicher zu sein und wenns ganz hart auf hart kommt fällt der auch noch weg.

Die Sojus 2b liebt bei 3,2 t GTO verglichen mit der Delta 2H mit 2,1 t GTO. Wenn das auch bei der Marstransferbahn so ist so sind das rund 50% mehr und sollten eigentlich so für den Rover reichen, auch wenn er schwerer wird (es sind ja nicht nur 75 kg, weil jedes Kilo Rover Mehrgewicht bei der Landestation, der Schutzhülle etc nach sich ziehen), aber man wäre dann wieder unabhängig von anderen Partnern, mit denen es wie man sieht ja auch Probleme gibt.

Ich sehe das Rückbesinnen auf das ursprüngliche Missionskonzept als die einzige umsetzbare Möglichkeit. Der Trace Gas Orbiter kann ja vielleicht später als eigenständige Mission starten. Andernfalls wird wohl Exomars gestrichen werden, was angesichts des Preissschildes (wenn man es mit den MER vergleicht) ja auch nicht so unwahrscheinlich ist.

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Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19601
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #139 am: 16. Oktober 2011, 09:46:52 »
Guten Morgen,

als ESA und NASA damals ihre gemeinsame Erkundung des Mars für die Zukunft angekündigt hatten, haben wir uns alle gefreut. Endlich langfristige Kooperation, endlich sollte mehr möglich werden, endlich mehr Stabilität ... obwohl es eher aus der Not geboren wurde anstatt ein Wunschkind zu sein.
Und jetzt scheitert das schon ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

tobi

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #140 am: 16. Oktober 2011, 10:14:30 »
ExoMars soll doch jetzt den Skycrane von MSL benutzen, oder? Der ist sicher deutlich schwerer als die Airbags von den MER Rovern.

Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #141 am: 16. Oktober 2011, 14:11:10 »
Was kostet denn eine Proton (Angara5 lassen wir mal aussen vor-zu unwahrscheinlich!) mit Stufe zum Mars, in Prozent zu den Gesamtkosten wohl eher nicht die Welt, und die hätte doch einiges an Tonnage zu bieten, oder ?

websquid

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #142 am: 16. Oktober 2011, 14:18:26 »
Was kostet denn eine Proton (Angara5 lassen wir mal aussen vor-zu unwahrscheinlich!) mit Stufe zum Mars, in Prozent zu den Gesamtkosten wohl eher nicht die Welt, und die hätte doch einiges an Tonnage zu bieten, oder ?
Eine Proton kostet dann wohl mindestens 120 Mio Dollar (man muss schließlich bis zu dem Starttermin ein wenig Inflation einrechnen ;)), derzeit ist sie noch für unter 100 Mio im Einsatz. Die Nutzlast zum Mars beträgt dabei ca 6t

tobi

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #143 am: 23. November 2011, 23:09:23 »
Da wir Euopäer den Russen bei ihrer wichtigen Phobosmission essentiell geholfen haben, kann man - wie ich finde - jetzt ein sehr attraktives Angebot von Russland für einen Protonstart von Exomars erwarten. Kooperation dient schließlich dem beidseitigem Nutzen.... ich bin gespannt. :o

ilbus

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #144 am: 24. November 2011, 08:06:37 »
Geschenke sind wenn unerwartet am angenehmsten ;)

tobi

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #145 am: 25. November 2011, 19:13:13 »
Da wir Euopäer den Russen bei ihrer wichtigen Phobosmission essentiell geholfen haben, kann man - wie ich finde - jetzt ein sehr attraktives Angebot von Russland für einen Protonstart von Exomars erwarten. Kooperation dient schließlich dem beidseitigem Nutzen.... ich bin gespannt. :o

Dazu dieser Artikel:
http://www.spacenews.com/civil/111125-european-tracking-antenna-loses-contact-with-phobos-grunt.html

Zitat
“It is of paramount importance. We [at ESA] also want to show that we are a very good partner in our hoped-for cooperation with Russia on ExoMars.”
Die ESA möchte zeigen, dass sie ein guter Partner ist, was sie sicher mit der Fobos-Grunt Aktion auch aufgezeigt hat, jetzt ist der Ball also bei Russland...

Ian

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #146 am: 01. Dezember 2011, 10:10:31 »
Hi,

NASA, ESA und Roscosmos Vertreter treffen sich in Paris um über die zükünftige Marsmissionskooperationen zu verhandeln. Schwerpunkt der Verhandlungen ist natürlich ExoMars und ob die Russen nun eine Proton für den Start zur Verfügung stellen oder nicht. Mehr dazu hier: http://www.spaceflightnow.com/news/n1111/30marsprogram/

Gruß Ian

tobi

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #147 am: 08. Dezember 2011, 17:56:42 »
Eine neue Hoffnung:
http://www.spacenews.com/civil/111207-russia-join-exomars.html

Heute gab es ein Treffen von ESA, NASA und Roskosmos. Offenbar ist man optimistisch, dass Russland einen Protonstart 2016 zur Verfügung stellen kann.

Zitat
But in return, Russia will want full co-ownership of the ExoMars mission, including access to data from the NASA-ESA rover mission in 2018. Russia also is expected to supply payload hardware for the 2016 telecommunications orbiter.

Im Gegenzug für den Protonstart möchte Russland ein vollwertiger Partner werden und Zugang zu den wissenschaftlichen Daten (inklusive Rovermission 2018) bekommen.

Der 2018er Start einer Atlas V für den Rover ist übrigens auch noch nicht gesichert.

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Offline pikarl

  • Portal Redakteur
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    • AstroGeo Podcast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #148 am: 07. Februar 2012, 10:09:02 »
Es sieht so aus, dass die NASA in den nächsten Tagen ihren kompletten Rückzug von Exomars bekanntgeben wird. Alles wartet nur noch auf Obamas Budget-Planungen für 2013.

Zitat
"The Americans have indicated that the possibility of them participating is now low - very low. It's highly unlikely," said Alvaro Gimenez, Esa's director of science.

"They are interested, they know it's a very good option for them - but they have difficulties putting these missions in the budget," he told BBC News.
http://www.bbc.co.uk/news/science-environment-16906740

Die Frage ist, wieviel Roscosmos beitragen will und kann, um die Mission zu retten? Es dürfte schwer werden, den gesamten NASA-Anteil zu substituieren. :-\

runner02

  • Gast
Re: ExoMars-Rover Rosalind Franklin
« Antwort #149 am: 07. Februar 2012, 18:54:44 »
Es sieht so aus, dass die NASA in den nächsten Tagen ihren kompletten Rückzug von Exomars bekanntgeben wird. Alles wartet nur noch auf Obamas Budget-Planungen für 2013.

Die Zukunft der Raumfahrt hängt wieder mal von Obama ab??

Gute Nacht, Exomars  :'(