Denk ich nicht. China hält weiterhin an Plänen fest, die Strommenge durch Kernkraft bis 2020 zu vervierfachen und in Frankreich bzw. Großbritannien und Russland werden Neubaupläne auch nicht auf Eis gelegt. Fukushima und Tschernobyl sind gar nicht vergleichbar. Die Mehrheitsmeinung bei Entscheidungsträgern außerhalb Deutschlands scheint diese zu sein:
In Tschernobyl ist ein schlampig designter und schlampig gewarteter Reaktor durch menschliches Versagen "in die Luft geflogen" ... in Fukushima wurde ein 70er Jahre Uraltmeiler von einem Jahrtausendbeben mit 14m hoher Tsunami , dass die Designspezifikationen weit übertroffen hat, getroffen und trotzdem hat das Containment gehalten und eine weiträumige Verseuchung der Umwelt hat nicht stattgefunden". Man wird es eher als einen Beweis für die Sicherheit der Kernkraft ansehen, Lehren für zukünftige Neubauten aus dem Ereignis ziehen und weitermachen. Selbst Japan wird nicht aussteigen sondern sogar neue Meiler bauen (die neueren haben die Naturkatastophe ja deutlich besser überstanden, siehe das Atomkraftwerk Onagawa, noch näher am Epizentrum), da Wette ich gerne drauf.
Ländern wie China und Indien bleibt außer Atomkraft auch nicht viel anderes übrig um ihren massiven Energiehunger zu stillen, ohne dabei Millionen Tonnen CO2 in die Luft zu blasen. Die globale politische und wirtschaftliche Situation ist heute eine andere als 1986:
- Klimawandel
- energiehungrige Schwellenländer
- steigender Öl- / Gaspreis
- Abhängigkeit von politisch instabilen Förderländern
- das Damoklesschwert der atomaren Vernichtung durch einen globalen Kernwaffenkrieg schwebt nicht mehr über der Weltpolitik ... viele Menschen haben schon damals gerne die zivile Nutzung der Kernenergie mit Atomwaffen assoziiert
Von daher sehe ich keine Gefahr für den Bestand der Atomkraft in den raumfahrenden Nationen. Risiken (oder vermeintliche Risiken) im Zusammenhang mit der Atomenergie werden heute anders bewertet als noch 1986.