Nun ja, die Strahlung von Uran ist natürlich geringer, wie man an den Halbwertszeiten sehen kann. Die reine chemische Giftigkeit ist allerdings auch nicht zu verachten - die Problematik erkennt man an früheren Kriegsschauplätzen, an denen panzerbrechende Uranmunition eingesetzt worden ist. Übrigens darf man auch nicht vergessen, dass die Plutoniumisotope meistens unter Aussendung von Alphastrahlung zerfallen und sich dadurch in Uran umwandeln. Aber klar ist, dass das akute Gefährdungspotential von Radionuklidgeneratoren deutlich höher ist, da das dort verwendete 238Pu eine Halbwertszeit von nur 87 Jahren hat und entsprechend stärker strahlt als etwa das vielzitierte 239Pu mit seinen mehr als 24.000 Jahren.
Das mit den Urangeschossen ist eine ganz andere Problematik.
Sie lösen sich zu einem Teil beim auftreffen auf ein Ziel auf.
Somit werden jeweils wenigen quadratmetern rund um ein Ziel sehr hohe Uranmengen gemessen.
Dies sind aber jeweils punktuelle Verunreinigungen.
Der Reaktor wird vermutlich zwischen 20 und 60 Tonnen wiegen und sehr Kompakt sein. Das Containment wird den Wiedereintritt wohl überstehen und der Reaktor wird dann wohl wie ein Meteorit aufschlagen.
Das Uran wird man dann wohl größtenteil im Aufschlagkrater bergen können, der Rest wird im Umkreis von einigen 100 Metern herunterkommen. Ein Abtragen der Oberen erdschicht sollte das Problem lösen.
Ich vermute mal, das der Boden noch nicht mal Sondermüll sein wird. Leicht mit Uran belastete Erde darf auf entsprechenden Deponien gelagert werden.
Uran wird übrigens auch in einigen Farbstoffen verwendet.
Ein anderer Zweig meiner Firma betreibt eine Wiederaufarbeitungsanlage und stellt Brennelemente her.
Soweit ich weiß ist abgereichertes Uran ein begehrter Industrierohstoff.