Weltraummüll

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Re: Weltraummüll
« Antwort #525 am: 10. Mai 2020, 10:58:19 »
Vermutungen bei früheren ähnlichen Vorfällen (Z. B. ausgediente Satelliten) waren meist explodierte Batterien oder Treibstoffreste in Tanks, die explodieren.
Ein kleines Bruchstück oder ein winziger Meteorit könnte eventuell auch ein Auslöser sein.
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Re: Weltraummüll
« Antwort #526 am: 10. Mai 2020, 12:54:53 »
"echte" Kollisionen erkennt man halt an der Bahnverteilung der Trümmer.

Was bleibt ist eigentlich nur eine fehlerhafte/nicht erfolgte passivierung der Stufe.
Und diese Stoffe ist noch nicht soo alt - 9 Jahre im Orbit.


Generell finde ich es sehr ärgerlich bis sträflich, Wie häufig sich Stufen und Satelliten doch in Recht hohen Orbis zerlegen!  >:(

'Die Allgemeinheit' regt sich ewig und emotional über Anti-Sat Tests oder Megakonstellationen in <600km kreisförmige Orbita auf. Aber wie viele (unnötig) zerbrechende Stufen hatten wir in den letzten 12 Monaten?

Re: Weltraummüll
« Antwort #527 am: 10. Mai 2020, 15:42:26 »
Noch ein paar Details:
Der Vorfall ereignete sich am 8.05. über dem Indischen Ozean, zwischen 08:00 und 09:00  Moskauer Zeit.
Aktuelle Bahnparameter zu dem Zeitpunkt:
51.45° Perigäum 422 km Apogäum 3606 km.

https://www.roscosmos.ru/28513/

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Re: Weltraummüll
« Antwort #528 am: 11. Mai 2020, 14:43:53 »
Nicht die gesamte Oberstufe hat es zerlegt, sondern nur den Zusatztank der Fregat-SB an der Unterseite.
Dieser Tank wurde auf einer Zwischenbahn abgeworfen.

https://twitter.com/anik1982space/status/1259221748660211716?s=20

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Offline Rücksturz

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Re: Weltraummüll
« Antwort #529 am: 22. Mai 2020, 13:38:48 »
Es geht zwar auch um die Erfassung aktiver Satelliten, aber ich denke die Schwerpunkte sind Weltraummüll und die Vermeidung von Kollisionen mit diesem:

"DLR-Observatorium: Startschuss für Bau in Empfingen


Neues DLR-Forschungsobservatorium geht erdnahen Satelliten und Weltraumschrott auf die Spur. Das DLR baut ein neues Forschungsobservatorium, um Flugbahn und Beschaffenheit von Objekten in erdnahen Umlaufbahnen schnell, präzise und zuverlässig zu bestimmen. Genaue Daten dazu sind wichtig, um Zusammenstöße von Satelliten und Weltraumschrott zu vermeiden. Die Bauarbeiten starten Ende Mai 2020, Einweihung im Frühjahr 2021 geplant. Eine Pressemitteilung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)."


Visualisierung des DLR-Forschungsobservatoriums
(Bild: DLR (CC-BY 3.0))


Weiter in der Pressemitteilung des DLR:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/20052020095822.shtml

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Offline Hugo

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Re: Weltraummüll
« Antwort #530 am: 24. Mai 2020, 06:04:59 »
Der am 30.10.2008 mit einer CZ-3B gestartete erste und bisher einzige venezuelanische Kommunikationssatellit Venesat-1 ist seit dem 13. März außer Betrieb. Er taumelt in einer Bahn, die zwischen 50 und 525 km oberhalb der geosynchronen Bahn liegt. Damit ist zwar die Gefahr einer Kollision gebannt, aber eine sogenannte Friedhofsbahn, die 300 bis 500 km oberhalb einer geosynchronen Bahn liegt, wurde nicht erreicht. Es besteht noch die Hoffnung die Satellitentriebwerke erneut zu aktivieren und eine konstante Friedhofsbahn zu erreichen.

Es sind jetzt über 2 Monate vergangen. Die Triebwerke von Venesat wurden  bisher nicht neu  gezündet. Die Friedhofsbahn wurde nicht erreicht. :-(


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Offline Rücksturz

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Re: Weltraummüll
« Antwort #531 am: 08. Juni 2020, 17:16:56 »
Nachtrag:

"Die Kosten von Weltraummüll

Mit Hunderten von Satelliten, die jedes Jahr gestartet werden, werden Kollisionen im Weltraum und die Entstehung von sich schnell bewegenden Fragmenten von Weltraummüll – oder „Weltraumschrott“ – immer wahrscheinlicher und bedrohen unsere dauerhafte menschliche und technologische Präsenz im Weltraum. Eine Information der Europäischen Raumfahrtagentur (European Space Agency, ESA)."


ESA-Bericht 2019 über Weltraummüll - Entwicklung in allen Umlaufbahnen
(Bild: ESA)


Weiter in der Pressinformation der ESA:
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/12052020104023.shtml

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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #532 am: 08. Juni 2020, 17:57:10 »
Kann mir hier jemand sagen, wofür die verschiedenen Farben/Abkürzungen stehen?

Offline SirFalcon

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Re: Weltraummüll
« Antwort #533 am: 08. Juni 2020, 18:22:43 »
Kann mir hier jemand sagen, wofür die verschiedenen Farben/Abkürzungen stehen?

Zitat
Type Description
PL Payload
PF Payload Fragmentation Debris
PD Payload Debris
PM Payload Mission Related Object
RB Rocket Body
RF Rocket Fragmentation Debris
RD Rocket Debris
RM Rocket Mission Related Object
UI Unidentified

aus https://www.sdo.esoc.esa.int/environment_report/Space_Environment_Report_latest.pdf, Seite 6

Gruß
Sir Falcon

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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #534 am: 08. Juni 2020, 18:45:15 »
Danke, SirFalcon :)

Beobachtungen:

- LEO als einen Orbit zu definieren ist IMO unzureichend. Der hohe LEO (vlt. >100 oder >500 Jahre Standzeit) müsste extra betrachtet werden
- Wie das Shuttle einfach mal durch seine eigene Masse die Mass-To-Orbit Grafiken total aufbläht :D (und die dips
1987/88 und 2004/05 gut zu sehen sind :/ )
- Studie nicht aktuell genug (2018), um die Konstellationen abzubilden.

- Es gab im Jahre 2018 sieben fragmentation events. bei mindestens 6 davon liegt der Grund im Antriebssystem.

Re: Weltraummüll
« Antwort #535 am: 30. Juni 2020, 17:03:32 »
Am 8. Mai zwischen 04:02 und 05:51 ist die Fregat vom Spektr-R Start zerbrochen.
Bisher wurden 65 Bruchstücke registriert. Es gibt keinen Hinweis auf eine Kollision.
Der anfänglichen Orbit lag 2011 zwischen 429 und 3702 Kilometern.

https://twitter.com/18SPCS/status/1259200117296386055
Mittlerweile sind 80 Fragmente registriert.
https://twitter.com/planet4589/status/1277800503750135809
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Offline Gertrud

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Re: Weltraummüll
« Antwort #536 am: 04. Juli 2020, 17:31:46 »
Hallo Zusammen,

am 1. Juli 2020 wurde das „German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar (GESTRA)“ auf der Schmidtenhöhe in Koblenz aufgestellt.
Von dort aus soll es den Weltraum überwachen und den Weltraummüll katalogisieren.
Nach der Installation des Experimentalradars wird durch das Fraunhofer Institut eine Testphase und die dazugehörige Kalibrierung durchgeführt werden. Die offizielle Übergabe vom Fraunhofer Institut an das DLR ist für Herbst 2020 vorgesehen.

Die Phased-Array-Antenne des GESTRA-Senders und -Empfängers.
© Fraunhofer FHR / Philipp Wolter
Quelle:
https://www.fhr.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/weltraum/gestra-den-erdnahen-orbit-stets-im-blick-jb2019.html

Mehr Sicherheit im Weltraum: Weltraumradar GESTRA (Animation)

https://www.youtube.com/watch?time_continue=9&v=HZQ-Y0tOVIc&feature

In dem Link sind noch weitererklärende Videos zu sehen.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/weltraumueberwachungsradar-gestra-koblenz-100.html

https://www.bundeswehr.de/resource/blob/273148/c18af77257179ba6c3dcbf4eb6769a48/10-gestra-ist-angekommen-koblenz-wird-weltraumstadt-data.pdf

Weltraumlagezentrum

Beste Grüße, Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

Re: Weltraummüll
« Antwort #537 am: 24. Juli 2020, 10:02:23 »
Kosmos 2491 hat offenbar Bruchstücke/Teile verloren:
https://orbitaldebris.jsc.nasa.gov/quarterly-news/pdfs/ODQNv24i1.pdf

Das Zerbrechen ist wohl am 23. Dezember 2019 passiert. Der orbit ist 1517km x 1485km auf 82,5°. Der Satellit hat wahrscheinlich ein Antriebssystem. Die genaue Konfiguration ist aber unbekannt.
Kosmos 2491 ist ein Vorläufer der Satelliten wie Kosmos 2499, 2504, 2521, 2536, 2543.
Bei ihm wurden keine Bahnmanöver beobachtet. Falls er mit normalem Treibstoff arbeiten sollte, könnte es sein, dass der gesamte Vorrat noch an Bord war und explodiert ist.

Kosmos 2543 scheint kein Weltraummüll zu sein heute ging durch die Medien, dass es einen Waffentest von  Kosmos 2543 aus gegeben hat.  Wenn es ein Kill-Sat ist verstößt er gegen laufende Abrüstungsverträge.

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Offline alepu

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Re: Weltraummüll
« Antwort #538 am: 24. Juli 2020, 12:23:21 »
Wenn es ein Killsat ist!

Wird schwer sein das nachzuweisen solange er nicht absichtlich was killed.

Kosmos 2543 hat halt am 15.Juli einen Minisat abgesetzt, der sich mit hoher Geschwindigkeit einem anderen russischen Sat. genähert hat.
Die Russen sagen um ihn zu *Inspizieren* das amerik. Space Force Command sagt um eine *Zerstörung* zu testen.

Die militärische Aufrüstung im Weltraum geht sicher unvermeidlich weiter.
So leid uns das allen tut, so menschlich ist es wiederum. Solange wir von unseren Ängsten beherrscht werden kann es keinen wirklichen Frieden geben, weder mit anderen noch mit uns selbst.

Ob jetzt dabei im Zweifelsfall der Weltraummüll vermehrt wird und wir dann irgendwann überhaupt keine wirkliche Weltraumfahrt mehr betreiben können....Hauptsache der *Gegner* kann es auch nicht mehr.

Re: Weltraummüll
« Antwort #539 am: 24. Juli 2020, 13:58:11 »
Man sollte noch anmerken: Kosmos 2542 und Kosmos 2543 haben sich mehrmals dem Satelliten USA 245 angenähert, einem über 15 Tonnen schweren - nennen wir ihn - Aufklärungssatelliten.
Falls man den Ausstoss des jetzt beobachteten Objekts als Killersat einordnet, möchte ich den Gedanken nicht weiter spinnen.
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Re: Weltraummüll
« Antwort #540 am: 28. Juli 2020, 11:27:58 »
Am 8. Mai zwischen 04:02 und 05:51 ist die Fregat vom Spektr-R Start zerbrochen.
Bisher wurden 65 Bruchstücke registriert. Es gibt keinen Hinweis auf eine Kollision.
Der anfänglichen Orbit lag 2011 zwischen 429 und 3702 Kilometern.

https://twitter.com/18SPCS/status/1259200117296386055
Mittlerweile sind 80 Fragmente registriert.
https://twitter.com/planet4589/status/1277800503750135809
Nun schon 177 Bruchstücke registriert !
https://twitter.com/planet4589/status/1287894600867291136
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Offline Hugo

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Re: Weltraummüll
« Antwort #541 am: 28. Juli 2020, 18:07:16 »
Puh, das werden ja immer mehr.

Ich habe sie mal in eine Grafik gepackt: Viel sieht man nicht mehr.


Re: Weltraummüll
« Antwort #542 am: 12. August 2020, 15:33:12 »
Nun sind es schon 230 beobachtete Bruchstücke.

https://twitter.com/TSKelso/status/1293327972074582017

Die Darstellung wirkt beunruhigend.
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McPhönix

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Re: Weltraummüll
« Antwort #543 am: 12. August 2020, 16:18:20 »
In WK II nannte man das Düppel .....

Re: Weltraummüll
« Antwort #544 am: 13. August 2020, 09:27:47 »
Es gibt einen Artikel über neue Erkennungsmethoden bei Tageslicht auf heise:
https://www.heise.de/hintergrund/Ein-Filter-fuer-Weltraummuell-4866778.html
Alles in allem nicht uninteressant, was man mittlerweile alles hinbekommt, wobei mich jetzt die Genauigkeit der möglichen Beobachtungen/Verfolgungen nicht recht vom Hocker haut. Über die üblichen sprachlichen Ungenauigkeiten sehen wir mal hinweg.

Ein Absatz darin wirft für mich aber Fragen auf, die ich gerne zur Diskussion stellen würde:
Zitat
„Bei Weltraummüll ist die Situation jedoch anders“, sagt Carolin Frueh, eine Astrodynamik-Expertin an der Purdue University. Weltraummüll bleibt nicht in einer stabilen Umlaufbahn. Es wird „anfangen zu taumeln und potenziell schnelle Bewegungen ausführen, daher ist es nicht sehr gerichtet", sagt sie. Lasererkennungen erscheinen zufälliger als bei Satelliten. Daher sind kontinuierlichere Beobachtungen erforderlich, um wirklich vorherzusagen, wohin die Trümmer unterwegs sind.
Wieso sollte Weltraummüll beginnen zu taumeln. ??? Klar nach einem Zerlegungsereignis wie zuletzt bei der zuvor erwähnten Fregat fliegen die Teile in alle möglichen Richtungen davon. Aber das tun sie ja bereits von Anfang an, oder? Warum sollten Weltraummüll-Partikel, die auf einer gegebenen Bahn unterwegs sind, von sich aus das Taumeln beginnen oder gar schnelle Bewegungen (soll das eigentlich Richtungswechsel heißen?) vollführen? Das würde doch die Interaktion mit etwas anderem voraussetzen. Am ehesten könnte man dabei an Atmosphäre denken. Dann aber dürfte der Weltraummüll aber doch schon so niedrig unterwegs sein, dass er sich durch atmosphärische Bremsung in absehbarer Zeit von selbst erledigt.

Ich gehe mal davon aus, dass Frau Frueh weiß, wovon sie spricht. Heißt im Umkehrschluss, ich mache einen Denkfehler. Weiß jemand von Euch mehr?
Danke schonmal!  ;)

Re: Weltraummüll
« Antwort #545 am: 13. August 2020, 09:41:51 »
Ich denke damit ist gemeint: ein Fragment wird nicht wie ein Satellit in der Umlaufahn stabilisiert.
Eine ausgebrannte Stufe oder ein Bruchstück kann sich drehen oder überschlagen.
Das ergibt für einen Beobachter schnell wechselnde Helligkeitswerte.
Da so ein Objekt von der Atmosphere mal mehr und mal weniger abgebremst wird, ist seine Lebensdauer schwerer abzuschätzen als die eines z. B. kugelförmigen Satelliten.
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Offline Sensei

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Re: Weltraummüll
« Antwort #546 am: 13. August 2020, 11:36:45 »
Aber auch ein zunehmendes Taumeln kann! vorkommen:

Interaktionen mit Sonnenwind, Atmosphäre, Ausgasungen der Trümmer, austretende Gase, Gravitationsunterschiede oder auch einfach Sonnenlicht können Störfaktoren sein, die bisher nicht rotierenden Weltraummüll einen zusätzlichen Impuls mitgeben können.

^ Aber hier gehts wohl primär darum, dass sich fast jeder Weltraummüll dreht. Und das meist schon von Anfang an.

Zitat
Oft wird mit leistungsstarken Lasern wie Radar oder Sonar vermessen, wo sich diese Objekte befinden. Dabei trifft der Laserstrahl auf die Trümmer in der Umlaufbahn und wird zur Erde zurückgeworfen. Bodenteams können messen, wie lange das dauert und damit auf die Position und die Bewegungsrichtung zu schließen. Das ermöglicht Warnungen etwa vor möglichen Kollisionen mit anderen Objekten.
...
Das Team testete dieses neue Tageslichtsystem tagsüber an vier verschiedenen Raketenkörpern, die sich knapp 1.000 Kilometer über der Erdoberfläche bewegten, und lokalisierte ihre Standorte bis zu einer Reichweite von etwa einem Meter.

 :o
Bei einem solchen Abschnitt beginn ich doch an der Qualität eines Artikels bzw. der Übersetzung zu zweifeln.

PS:
Aber das Thema selbst ist schon sehr interessant!
Auch wenn es wohl nur bei größeren Teilen wie vollständigen Raketenstufen anzuwenden ist: Beobachtungen ins All bei Tageslicht ist schon eine echte Herausforderung!

Re: Weltraummüll
« Antwort #547 am: 13. August 2020, 12:34:06 »
Über den Satz bin ich auch gestolpert ... "range" = "Reichweite" ... aber gemeint ist wohl eine Genauigkeit und ein Wertebereich (range)? Hier hat wohl jemand nur wörtlich übersetzt, ohne selbst den Zusammenhang zu tatsächlich zu verstehen?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Offline rok

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Re: Weltraummüll
« Antwort #548 am: 13. August 2020, 13:57:03 »
Das ist schon eine ungewohnt schlechte Qualität für einen Heise-Artikel. Alleine, dass Carolin Frueh mal als "er", mal als "sie" angesprochen wird zeigt, dass eine redaktionelle Bearbeitung wohl nicht stattgefunden hat.

Zum Thema "Taumeln": Selbstverständlich bekommt jedes Trümmerteil neben einer Geschwindigkeit auch ein Drehmoment mit. Auf der Erde richten sich die Teile während des Fluges sofort aerodynamisch aus (kann sich noch jemand an die Zeitlupen-Szenen aus "Zabriskie Point" erinnern?), im Vakuum behalten sie die Drehbewegung bei und bieten daher dem Beobachter bei jedem Überflug eine unterschiedliche Reflektivität, wodurch sie sich schwerer identifizieren lassen.

Offline R2-D2

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Re: Weltraummüll
« Antwort #549 am: 13. August 2020, 14:46:33 »
Zu diesem Thema gibt es übrigens auch einen Portal-Artikel direkt hier im Raumfahrer-Forum:
"ESA: Weltraummüll-Laser-Ortung bei Tageslicht"
https://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/10082020172547.shtml