Weltraummüll

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Albert

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Re: Weltraummüll
« Antwort #25 am: 13. März 2007, 22:29:20 »
Hoi rolli

oha, nö, sooo einfach ist das nicht.

1. Die meisten Satelliten werden Richtung Nord-Westen oder Süd-Westen geschossen.
Die können sich so in Äquatornähe durchaus mit ein paar tausend km/h Aufprallgeschwindigkeit treffen, das genügt zur vollständigen Zerstörung.

2. Bei den polaren Satelliten wirds noch viel schlimmer:
Wenn z.B. eine Rakete Richtung Nordpol geschossen wird, und vom gleichen Stützpunkt eine halbe Erdumdrehung später nochmals eine, können die sich mit 56 000 km/h treffen; genauso natürlich auch Richtung Süden. Und eben wie rolli schreibt: Die knallen dann mit hoher Geschwindigkeit seitlich in die "West-Satelliten".

3. Die Trefferquote ist natürlich äusserst gering, aber mit der wachsender Anzahl von Projektilen, der gleichen Höhe und zur gleichen Zeit lässt eine Kollision immer wahrscheinlicher werden.

4. Explosionen wie kürzlich die gezielte Vernichtung eines Satelliten durch China, lassen natürlich die Trümmerteile sternenförmig in alle Richtungen fliegen, da sind dann die Geschwindigkeiten auch enorm.

5. Da gibt es auch noch die Satelliten mit einer stark elliptischer Bahn: Die können andere Satelliten von unten und von oben treffen, auch mit ein paar tausender Aufprallgeschwindigkeit.

6. Und eben noch die paar Raketen die Richtung Westen, Süd-Westen und Nord-Westen fliegen; da hämmerts schon gewaltig.

Hab ich noch was vergessen?

Ah ja, ich denke, dass die polaren Satelliten mindesten 20% ausmachen; aber das weiss hier sicher ein Experte besser

 :D
« Letzte Änderung: 13. März 2007, 22:34:17 von Albert »

rolli

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Re: Weltraummüll
« Antwort #26 am: 14. März 2007, 11:29:56 »
Hi Albert

Joo, danke für deine Ausführungen: Du hast natürlich recht.
Am besten haben es da die Geo-Satelliten:
Die kreisen in 36 000 Km Höhe die Erde und da gibt es noch unendlich viel Platz.

Tröstlich zu wissen, dass ein grosser Teil der Trümmer, die da im Orbit rumschwirren, von selbst abstürzen und sich damit selber elliminieren .

Auch für den Corot in ca. 800 Km Höhe ist noch viel Platz, hoffen wir auf keinerlei Kollisionen mit Trümmern

 ;)

CyberBob

  • Gast
Re: Weltraummüll
« Antwort #27 am: 18. Februar 2008, 15:36:30 »
Seit dem Start der sowjetischen Sputnik-Rakete am 4. Oktober 1957 haben die Menschen immer neue Flugkörper in den Weltraum geschossen. Längst sind Astronauten auf dem Mond gelandet und haben bis heute etwa 6.000 Satelliten in die Erdumlaufbahn gebracht. Wir alle profitieren davon, denn durch die Satelliten verfügen wir über schnelle Telefonverbindungen, genaue Wettervorhersagen und Live-Fernsehübertragungen aus allen Teilen der Welt.

Das Problem: Jedes Mal, wenn eine Rakete in den Weltraum abhebt, hinterlässt sie dort Müll. Die Nasa und andere Weltraum-Organisationen haben die großen Treibstofftanks viele Jahre lang einfach abgeworfen, so dass nun etwa 1.500 von ihnen  um die Erde kreisen. Hinzu kommen etwa 2.000 alte Satelliten, die nicht mehr gebraucht werden und nutzlos im All treiben.


Manche Satelliten stießen bereits mit Trümmerteilen zusammen oder wurden gesprengt. Die Folgen der mehr als 180 Explosionen sind verheerend. Denn statt eines einzelnen großen Stücks, dem neuere Satelliten zur Not ausweichen könnten, fliegen nun tausende kleine Trümmerteilchen mit hoher Geschwindigkeit um die Erde. Und dann gibt es da noch Werkzeuge, Schrauben oder Deckel von Satellitenschüsseln. Viele dieser Teile haben Astronauten achtlos in den Weltraum geworfen.

Von den 9.000 Objekten, die heute um die Erde kreisen, sind nur etwa 600 bis 700 funktionierende Satelliten. Der ganze Rest ist Weltraummüll. Und jedes Jahr kommen ungefähr 200 Objekte dazu, die von der Erde in den Weltraum geschossen werden.

US-amerikanische, russische, europäische und chinesische Weltraumorganisationen bringen Satelliten mit Trägerraketen ins All. Die Treibstofftanks werden heute - anders als früher - rechtzeitig abgeworfen, sodass sie in der Atmosphäre restlos verglühen. Wenn ein Satellit dann auf der gewünschten Höhe angelangt ist, dann setzt ihn die Rakete ab, die danach weiterfliegt oder zur Erde zurückkehrt.

Der Satellit verrichtet dann ein paar Jahre seine Arbeit, bis seine Energie aufgebraucht ist, seine Technik veraltet ist oder er kaputt geht. Danach bleibt er nutzlos im Weltraum zurück.

Je näher man der Erde kommt, desto enger wird es. Auf einer Höhe von 2.000 Kilometern über dem Erdboden kreisen acht von zehn Objekten im Weltall. Hier finden sich die meisten Wetter-, Fernseh- und Forschungssatelliten. Denn diese Höhe kann von den Raketen recht problemlos und "kostengünstig" erreicht werden. Auch können dort schnell Astronauten hingeschickt werden, um etwas zu reparieren.

In 20.000 Kilometern Höhe wird es vor allem über den Polen der Erde eng. Denn hier kreisen ganze Geschwader von Navigationssatelliten. Da gibt es die us-amerikanischen GPS- und die russischen Glonass-Satelliten. Zu ihnen werden sich schon bald die Galileo-Satelliten der Europäischen Weltraum-Behörde (Esa) gesellen.

Schließlich ziehen auf einer Höhe von etwa 36.000 Kilometern zahlreiche Telekommunikations-Satelliten ihre Bahn auf dem „geostationären Ring“. Ein geostationärer Satellit umkreist die Erde in 23 Stunden, 56 Minuten und 4 Sekunden. Das ist genau die Zeit, die die Erde braucht, um sich einmal um ihre Achse zu drehen. Da sich Erde und Satellit mit derselben Geschwindigkeit bewegen, scheint der Satellit von der Erde aus betrachtet still zu stehen.

Moderne Satelliten sind daher mit einer Schutzschicht ausgestattet. Die hilft aber nur bei kleinen Teilchen. Größeren Objekten müssen die Satelliten dagegen ausweichen. Es wird jedes Jahr schwieriger, Raketen und Satelliten um all die Objekte herumzusteuern. Außerdem verbrauchen diese Ausweichmanöver viel Energie und verkürzen damit die Lebenszeit eines Satelliten beträchtlich.

Bisher waren die Weltraumorganisationen bei den meisten Raumfahrtmissionen sehr wachsam. So soll es nur zu einer einzigen offiziellen Kollision zwischen einem Satelliten und herumfliegendem Weltraumschrott gekommen sein. Der Esa-Experte für Weltraumschrott, Rüdiger Jehn, vermutet jedoch mindestens zwölf weitere Zusammenstöße, die allerdings geheim gehalten wurden.

Wenn hoch empfindliche Satelliten von einem Trümmerteil getroffen werden, dann bedeutet das für sie meist das Ende. Denn obwohl sie sehr teuer sind, haben sie nur eine Laufzeit von wenigen Jahren. Eine Reparatur im Weltall wäre fast immer teurer als einen moderneren Nachfolger ins All zu schicken.

Im All herrschen also die gleichen Gesetze wie auf der Erde: Auch bei uns geht kaum mehr jemand zum Schuster, um seine Schuhe reparieren zu lassen. Lieber kaufen wir uns ein neues Paar Schuhe und werfen die alten auf den Müll.

Im Weltall hat dieses Wegwerf-Verhalten jedoch einen entscheidenden Nachteil: Je mehr Teile um die Erde kreisen, desto größer wird die Gefahr für Mensch und Technik. So schließt die Nasa nicht aus, dass Weltraummüll den Absturz der Raumfähre Columbia im Jahr 2003 ausgelöst hat. Damals starben alle Besatzungsmitglieder.

Die Europäische Weltraumorganisation Esa nimmt die Gefahr durch Weltraumschrott sehr ernst. Sie hat deshalb ein spezielles Teleskop auf Teneriffa installiert, das ausschließlich Weltraummüll sucht. Das Teleskop kann Objekte finden, die in 36.000 Kilometern Entfernung um die Erde kreisen und gerade einmal zehn bis 15 Zentimeter groß sind.

Die Wissenschaftler beobachten jedoch nicht nur den Weltraum-Schrott, sondern suchen auch nach Lösungen.  Wie könnten die aussehen? Nicht mehr benötigte Satelliten dürfen auf keinen Fall gesprengt werden. Denn dadurch würden nur noch mehr Trümmerteile entstehen. Eine "Weltraum-Müllabfuhr", die nicht mehr gebrauchte Teile einsammelt, ist nicht bezahlbar. Außerdem sind die rasend schnell fliegenden Trümmer kaum einzufangen.

Gruß Mario



Quelle: http://www.helles-koepfchen.de/artikel/1202.html

Tilo

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Re: Weltraummüll
« Antwort #28 am: 21. Februar 2008, 03:13:54 »
Es

wird allerhöchste Zeit das was dagegen gemacht wird.
Auch wenn die Teile vieleicht nur ein paar KG wiegen so sollte man bedenken das bei einer Geschwindigkeit
von 11Km/s daraus richtige Geschosse werden können.
Selbst wenige m/s Relativgeschwindigkeit reichen aus um ein Sonnensegel zu zerstören.

Alter Weltraumschrott der in die Erdatmosphäre eindringt vergüht selbst wenn so gross wie PKW,s.
Gefährlich wird es dann wenn  die Teile ein paar Tonnen schwer werden und auf die Erde prallen und nicht verglühen.

H.J.Kemm

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Re: Weltraummüll
« Antwort #29 am: 30. März 2008, 04:08:36 »
Moin,

gelesen in *derStandard.at*


Bild: http://derstandard.at/ vom 28.3.2008

Auf einer Farm in Australien ist ein 20 Kilogramm schweres Stück Weltraumschrott eingeschlagen - zum Glück ohne nennenswerten Schaden anzurichten.
Es bestehe kein Zweifel, dass es sich um einen Teil einer Rakete handle, mit der Satelliten in den Weltraum befördert werden, sagte der Direktor des Planetariums in Brisbane, Mark Rigby. Vermutlich habe der Bauer den Helium- oder Stickstoff-Tank einer Rakete gefunden, die vor gut eineinhalb Jahren in den USA gestartet sei.


Jerry
« Letzte Änderung: 30. März 2008, 04:12:58 von H.J.Kemm »

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Offline MX87

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Re: Weltraummüll
« Antwort #30 am: 30. März 2008, 06:54:39 »
Ich hatte mal davon gehört dass das Space Shuttle Challenger bei eiine ihrer Reisen eine Kollision mit weltraumschrott hatte, wenn ich mich recht erinnere wurde ein Cockpitfenster (leicht) beschädigt.
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #31 am: 30. März 2008, 08:17:16 »
Hallo MX87,

das passiert regelmäßig:

STS-123: Fenster beschädigt
STS-120: Fenster beschädigt
STS-118: Radiator durchschlagen und Fenster beschädigt
STS-115: Radiator beschädigt
.
.
.
« Letzte Änderung: 30. März 2008, 08:18:02 von Schillrich »
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Offline KSC

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Re: Weltraummüll
« Antwort #32 am: 30. März 2008, 11:17:24 »
Man spricht eigentlich allgemeiner von MMOD (micrometeoroid/orbiting debris).
Bei einem Treffer ist es ja nicht sofort klar, ob es sich um Weltraumschrott, oder um einen natürliche Mikrometeoriden handelt.

Gruß,
KSC

Re: Weltraummüll
« Antwort #33 am: 30. März 2008, 12:28:06 »
Wenn man eine Raketenstufe an eine Bleiwand von ca. 30 cm dicke und ein paar m² größe in eine Ariane packt und in die niedrige Erdumlaufbahn schiesen würde, könnten Teile durch einen geziehlten orbit dort reinprasseln und da Blei so schwer (leider) aber dafür so biegsam ist auch noch die trümmerteile festhällt? In dieser delle die entsteht.
Abdeckungen von Spiegeln an Satelliten könnten soch somit aufgefangen werden?!

oder? :-/
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Re: Weltraummüll
« Antwort #34 am: 31. März 2008, 22:48:08 »
Dann man fröhliches Einsammeln bei den Teilen von USA 193




noch zu sehen auf
http://thomas-wehr.homeip.net/space/earthview-special.php


siehe dazu auch Forumsbeitrag:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3410.msg27603#msg27603
« Letzte Änderung: 31. März 2008, 22:49:57 von technician »

moonjumper

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Re: Weltraummüll
« Antwort #35 am: 04. April 2008, 18:11:26 »
Hallo orbitall_express,

ich denke nicht, dass das so einfach funktionieren wird. Auch Blei wird bei den dort oben herrschenden Temperaturen nicht mehr oder extrem weich sein. In der Sonne wird es höchst wahrscheinlich sublimieren oder zumindest Flüssig und im Schatten wird so enorm spröde, dass es bei einem Einschlag in tausende Einzelteile zerspringt. Beide Eigenschaften sind eher contra Produktiv. :'(

mfg

Matthias

Re: Weltraummüll
« Antwort #36 am: 04. April 2008, 21:50:57 »
Zitat
Dann man fröhliches Einsammeln bei den Teilen von USA 193

Danke ;)


Schade.

Hat jemand zufällig eine Delta II bestellt mit einem Lasergenerator womit man wieder zufällig Metalle die wieder zufällig im All schweben verdampfen kann?
Zufällig? :D
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H.J.Kemm

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Re: Weltraummüll
« Antwort #37 am: 16. April 2008, 21:09:26 »
Moin,

Im vergangenen Jahr ist ein neuer Rekord der Müllanhäufung im Kosmos aufgestellt worden, gab der Nasa-Vertreter Nicolson Johnson in Moskau bekannt.

"2007 entstanden im Kosmos infolge von Starts und Außerbetriebsetzung von Satelliten sowie Starts von Trägerraketen 3800 Müllfragmente, die mehr als fünf Zentimeter groß sind. Die Hälfte dieser Partikel bleibt über viele Jahre hinweg auf Erdumlaufbahnen", sagte er weiter.
(Teilzitat aus RIA)

Na denn man guten Flug.

Jerry

Re: Weltraummüll
« Antwort #38 am: 03. Mai 2008, 21:23:37 »
Wird denn nicht fast bei jedem Raketenstart ein neuer Rekort verzeichnet?
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Offline roger50

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Re: Weltraummüll
« Antwort #39 am: 04. Mai 2008, 02:44:11 »
Moin,

orbitall express
Zitat
Wird denn nicht fast bei jedem Raketenstart ein neuer Rekort verzeichnet?

Dem sollte eigentlich nicht so sein. Inzwischen gelten in der Raumfahrt eigentlich strenge Regeln zur Müllvermeidung.

Aber es scheint so, daß dies die Theorie ist. Denn wenn ich manchmal bei US-Trägern durch die Onboard-Kameras sehe, was sich da nach Brennschluß der Oberstufe, also bei Orbitalgeschwindigkeit, noch an Teilen löst, dann kann ich nur den Kopf schütteln. Und erst recht habe ich kein Verständnis, wenn manche Staaten Satelliten durch Killerraketen zerstören und so unzählige Trümmerteile erzeugen. 2008 die USA, 2007 China.  >:(

Gruß
roger50

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #40 am: 04. Mai 2008, 06:28:29 »
Zitat
Aber es scheint so, daß dies die Theorie ist. Denn wenn ich manchmal bei US-Trägern durch die Onboard-Kameras sehe, was sich da nach Brennschluß der Oberstufe, also bei Orbitalgeschwindigkeit, noch an Teilen löst, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

Guten Morgen,

meinst du jetzt konkret nur US-Träger seien betroffen, oder meinst du, dass man es nur dort sieht, weil andere Startanbieter keine onboard-Videos zeigen?
Ich tendiere zur 2. Aussage.
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Offline roger50

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Re: Weltraummüll
« Antwort #41 am: 04. Mai 2008, 13:22:33 »
Moin,

vermutlich verlieren ALLE Träger irgendwelche Teile, aber wie Daniel schon sagte, übertragen nur einige US-Anbieter live on-board Videos, so daß man es sehen kann.

Also letzteres.

Gruß
roger50

Re: Weltraummüll
« Antwort #42 am: 04. Mai 2008, 13:49:20 »
Wieviel kg machen denn die Kameras aus?
"Weit draußen in den unerforschten Einöden des total aus der Mode gekommenen Ausläufers des westlichen Spiralarms der Galaxis leuchtet unbeachtet eine kleine gelbe Sonne"

Re: Weltraummüll
« Antwort #43 am: 04. Mai 2008, 15:57:35 »
Zitat
Wieviel kg machen denn die Kameras aus?

Ich denke, die sind vernachlässigbar, da sie ja z. T. noch an den jeweiligen Segmenten hängen. Wenn man diese Bilder mit den Saturnstufen vergleicht, so entsteht bei mir der Eindrück, dass es schon weniger Teile sind, welche im Orbit verbleiben.

Ich hoffe aber, dass durch die immer beliebter werdende Leichtbauweise diese Teile eher zum verglühen kommen, als die Teile mit größerer Masse....

Siehe hierzu auch mein Hinweis auf http://www.celestrak.com/events/usa-193.asp
welchen ich in diesem -> threadhttps://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3410.msg27623#msg27623 gegeben habe. Zusätzlich Chinas ASAT Test:http://www.celestrak.com/events/asat.asp

Generell wird das 'Leben' dort oben dichter - sieht man sich den SATCAT auf www.space-track.org an.
Und dort sind nur Teile größer 10cm registriert (momentanes Auflösungsvermögen der Beobachtungseinrichtungen)


In diesem Sinne ein baldiges Wiedereintauchen....  und ein Bewusstseinswandel nicht alles machbare auch durchzuführen -> siehe die diversen ASAT-Tests (obwohl USA 193 ja keiner gewesen sein soll - wer's glaubt...)
« Letzte Änderung: 04. Mai 2008, 15:58:27 von technician »

Kreuzberga

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Re: Weltraummüll
« Antwort #44 am: 14. Oktober 2008, 12:56:06 »
WissenschaftlerInnen der University of Southhampton haben ein Konzept zur Bekämpfung von Weltraumschrott entwickelt. Dabei geht es nicht um Prävention, sondern um einen tatsächlichen Abbau. Dies ist nicht die erste Idee zu diesem Thema, aber vielleicht eine der realistischsten. Bisher scheiterten alle Konzepte zum aktiven Abbau von Weltraumschrott neben der technologischen Herausvorderung an den notwendig gewesenen Kosten.

Diese Idee könnte das ändern. Die Hauptannahme der Wissenschaftler ist es, den Weltraumschrott im LEO nicht als Ansammlung von einzelnen, von einander unabhängigen Teilchen zu betrachten, sonden als Netzwerk.  

Verbunden sind die einzelnen Teilchen über die gegenseitige Kollisionswahrscheinlichkeit. Rebecca Newland, die Autorin der Studie, meint, dass es nun darum gehe, zentrale Teile dieses Netzwerks zu entfernen, ähnlich wie man dies sich bei einigen zentralen Internet-Hubs vorstellen könnte, würde die Lahmlegung dieser für das Gesamtnetzwerk wichtigen Teile, die Gefahr durch Weltraummüll deutlich verringern.

Dadurch würde nicht der gesamte Müll verschwinden, aber immerhin verhindert werden, dass durch ständige Kollisionen die Zahl der einzelnen Teilchen sich immer weiter erhöht.

Unklar bleibt bei dieser Idee freilich, wie überhaupt die zentralen Schrottnetzwerkteile entfernt werden könnten.

Quelle:  http://www.soton.ac.uk/mediacentre/news/2008/oct/08_185.shtml

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #45 am: 14. Oktober 2008, 16:40:38 »
Hallo,

aus meiner Sicht ist das keine Idee, kein Konzept wie man den Schrott bekämpfen kann, sondern ein rein mathematisches Modell, mit dem man das Schwarmverhalten und die Evolution der Trümmerteile zu beschreiben versucht. Und weil man das Ganze als Netz mit Knoten und Kanten modelliert kommt "zufällig" heraus, dass man das (mathematische) Netz stören kann, indem man ein paar Knoten herausschneidet. Nicht, dass sich diese Lösung automatisch aus den Axiomen des Modells (Trümmerstücke sind Knoten) ergibt. Dann wäre nichts bewiesen.
Mit Realität und Technik hat das aus meiner Sicht wenig zu tun.
\\   //    Grüße
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Kreuzberga

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Re: Weltraummüll
« Antwort #46 am: 14. Oktober 2008, 17:54:36 »
Einverstanden. Es ist noch keine Idee, wie man Weltraumschrott abbauen kann.

Aber ich finde, ein mathematisches Modell zur Beschreibung der Entwicklung von Trümmersystemen zu haben ist trotzdem nicht schlecht. Auf diese Weise kann man zumindest genauer bestimmen, was für Auswirkungen es langfristig hat, wenn ein neues Objekt in einem bestimmten Orbit zurückgelassen wird.

Was man dann mit dieser Information anfängt, steht selbstredend auf einem anderen Blatt!
« Letzte Änderung: 14. Oktober 2008, 17:56:50 von Kreuzberga »

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Offline Schillrich

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Re: Weltraummüll
« Antwort #47 am: 14. Oktober 2008, 17:58:47 »
Nicht übel nehmen, bin halt Skeptiker ;).

Die Frage ist, worauf die Idee fußt, dass man Trümmerwolken als Netze/Graphen beschreiben kann und wie valide diese Annahme ist.
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Kreuzberga

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Re: Weltraummüll
« Antwort #48 am: 14. Oktober 2008, 18:15:01 »
Zitat
Die Frage ist, worauf die Idee fußt, dass man Trümmerwolken als Netze/Graphen beschreiben kann und wie valide diese Annahme ist.

Wird man letztendlich nur experimentell überprüfen können. ;)

Worauf die Idee fußt? Wahrscheinlich haben die Reihen von numerischen Simulationen von Trümmern im Orbit gemacht und dabei solche Dinge festgestellt wie: "Entfernt man Objekt A, verringert sich die Anzahl der Trümmer nach X Zeiteinheiten in Y % aller Fälle. Entfernt man Objekt B, ist keine Veränderung festzustellen. etc."

Natürlich müssten in dem Modell alle möglichen Rahmenbedingungen bekannt sein, wie Trümmermaterial, Verhalten bei Kollisionen, Einfluss von allen möglichen externen Kräften, etc.

hoffjan

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Re: Weltraummüll
« Antwort #49 am: 15. Oktober 2008, 10:45:22 »
Also ich bin da auch sehr skeptisch. Warum soll sich die Gesamtzahl der Trümmer anders verhalten, wenn man bestimmte Trümmer entfernt? Wegen möglicher Kollisionen untereinander? Gibt es überhaupt Erkenntnisse darüber, wie oft Weltraumschrott untereinander kollidiert? Sind das nicht ohnehin sehr seltene Ereignisse?