SMART-1-Mission NEWS
Nr. 31-2006 - Paris, 3. September 2006
SMART-1-Mission mit Aufprall auf dem Mond abgeschlossen
Ein kleiner Blitz erleuchtete heute Morgen die Mondoberfläche, als die Sonde SMART 1 der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in dem Gebiet "Lake of Excellence" des Mondes aufschlug. Dieser geplante Aufprall bildet den Abschluss einer erfolgreichen Mission, bei der rund eineinhalb Jahre lang sowohl innovative Raumfahrttechnologien getestet als auch eingehende wissenschaftliche Untersuchungen des Mondes durchgeführt wurden.
SMART 1-Wissenschaftler, Ingenieure und Raumflugexperten wohnten der letzten Phase der Mission in der Nacht von Samstag, den 2. auf Sonntag, den 3. September im Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) der ESA in Darmstadt bei. Die Bestätigung des Aufpralls erreichte das ESOC um 07:42:22 Uhr MESZ (05:42:22 Uhr WZ), als die ESA-Bodenstation in New Norcia, Australien, plötzlich den Funkkontakt mit der Sonde verlor. SMART 1 beendete ihre Reise im Gebiet "Lake of Excellence" bei 34,4° südlicher Breite und 46,2° westlicher Länge.
Der Aufprall fand auf der der Erde zugewandten Seite des Mondes in einem unbeleuchteten Gebiet direkt neben dem Terminator (der Trennlinie zwischen der Tag- und der Nachtseite) mit einem streifenden Winkel von etwa einem Grad und einer Geschwindigkeit von rund zwei Kilometern pro Sekunde statt. Der Zeitpunkt und der Ort des Aufschlagens der Sonde waren
genau geplant worden, um eine Beobachtung mit Teleskopen auf der Erde zu ermöglichen. Hierzu war eine Reihe von orbitalen Manövern und Bahnkorrekturen im Laufe des Sommers erforderlich, wovon die letzte am 1. September durchgeführt wurde.
Berufs- und Amateurastronomen in der ganzen Welt - von Südafrika bis zu den kanarischen Inseln, in Südamerika, den USA, Hawaii und an vielen anderen Orten - haben den Mond vor und während des Aufschlagens der kleinen Sonde ins Visier genommen in der Hoffnung, den schwachen Blitz zu erhaschen und etwas über die Dynamik des Aufpralls und den dadurch in der Mondoberfläche entstandenen Krater zu erfahren. Die Qualität der von den bodengestützten Observatorien erfassten Daten und Bilder - ein Zeichen der Anerkennung des Endes der Mission SMART 1 und ein möglicher zusätzlicher Beitrag zur Mondforschung - wird in den nächsten Tagen bewertet.
Hier nochmals eines der letzten Bilder. Hier ist auch der Landeplatz zu sehen.
mfg Christian