zu 1) Das Kabel wird natürlich in mehrere Schüben nach oben gebracht und dann langsam nach unten gelassen, während das Gegengewicht nach oben steigt. Und so schwer wird das auch nicht, denn man nimmt natürlich kein Stahlseil, dass viel zu schwer wäre, sondern Kevlar oder Kohlenstoffnanoröhrchen, die über eine hohe Reisfestigkeit verfügen(http://de.wikipedia.org/wiki/Kohlenstoffnanor%C3%B6hre).
zu 2) Doch gerade diese 3 km/s sind das Problem. Wenn man ein Triebwerk mit einer Ausströmgeschwindigkeit von 4.5km/s hat, wie es bei einem Wasserstoff/Sauerstoffgemisch der Fall ist, braucht man nur ein Massenverhältnis((Leermasse+Treibstoff)/Leermasse) von ca. 3 nach der Raketengleichung(http://de.wikipedia.org/wiki/Raketengleichung). Bei 8km/s braucht man ungefähr ein Massenverhältnis von ca. 7. Und ich berücksichtige noch nicht irgendwelche aerodynamischen oder gravitationsbedingten Verluste. Heutzutage kommt es auf jedes Kilogramm an.
zu 3) Das Andocken ist natürlich ein kritisches Problem, das es noch zu lösen gilt
Oh, mann, noch einer mit der Liftidee. Ich dachte, es reicht nur o.g. Argumente zu sagen, aber...
1. Viel Spaß beim Liefern mehreren 1000 Tonnen Last auf den 2000 km Orbit. Da braucht mal schon so um einige 100 Ariane-5 Starts. Glaube, in 5-10 Jahren bist Du mal damit fertisch.
2. Die restliche 3 km/s sind kein Problem. Gerade das machen ja auch alle Raketenoberstufen, z.B. Centaurus. Für die Last um 5 Tonnen braucht man also ca. 15-20 Tonnen Treibstoff plus ca. 2 Tonnen die Stufe selbst. Das Haupproblem ist dabei immer das Starten von der Erde, passieren der Atmosphere und die Beschleunigung bis 5 km/s. Da kommen auch alle aerodynamische und Gravitationsverluste zur Geltung. Dabei gehen bis zu 80-90% des Startgewichtes drauf. Gerade dies ist aber hier nicht gelöst. Also baucht man hier nach wie vor zwei vollwertigen Raketenstufen plus Ziel- und Fangvorrichtungen zum Erreichen des Kabelendes.
3. Das Andocken kann z.Z. nicht gemacht werden, und wenn, bleibt es für immer äußerst riskant, mit möglichen Verlust des Seils und des Lastes.
4. Blöderweise degradieren Kevlar und Nanoröhrchen durch die ständige UV-Strahlung und Sonnenwind rapide. Also es muss schon ein Stahlseil genommen werden. Dazu kommt, daß noch der untere Van-Allen-Strahlungsgürtel überquert wird, was a) zu starken Elektroströmen im Kabel führen kann; b) schnelles Degradieren des Kabels verursacht.
5. Das Seil wird durch Mikrometeoriten permanent beschädigt. Die ganze Sphere um die Erde bis 4000 km hoch wird für die ganze Erdnah-Satelliten (Iridium-Flotte, andere Kommunikation- und Militärsatellieten) und das Seil selbst höchsgradig gefährlich sein, also spätestens hier hort der Spaß auf.
6. Das Prinzip funzt gar nicht. Sobald eine Last unten am Seil angedockt wird, zieht sie das Seil sofort aus dem Gleichgewicht nach unten. Da muss sofort ein Gleichgewicht ganz oben aufgetrieben werden - woher?
7. Angenommen, Du hast es geschafft und die Last ist unten an dem Seil angedockt. Man hat sogar irgentwie erreicht, daß das Seil nicht runter fällt. Was nun? Wozu war es Gut, was hast Du erreicht? Du kannst zwar nach oben klettern, die nötige 3 km/s kannst Du immer noch nicht aufnehmen. Ausserdem spätestens jetzt fängt der Kabel an, sich um seinen neuen Schwerpunkt unkontrolliert zu drehen.
Es gibt noch dutzende Punkte, ist mir aber zu langweilig. Mach sich selber schlau...