Mars-500

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starlight

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Re: Mars-500
« Antwort #200 am: 15. September 2010, 15:52:01 »
Die sechsköpfige Crew hat mit dem heutigen Flugtag genau 105 Tage simulierter Flugzeit hinter sich. Somit wurde die Isolationszeit des Vorgänger-Experiments letztes Jahr (105-day isolation) erreicht. Für die ebenfalls sechsköpfige Crew war an dieser Stelle die Isolation bzw. das Experiment beendet und sie verließen den Modulaufbau...



Der aktuellen Besatzung stehen noch ganze 415 Tage bevor. Das Video zeigt interessante Einblicke in ihr Leben an Bord und hinterläßt bei mir den Eindruck, dass dieses harmonische Team das schaffen wird!


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Offline Terminus

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Re: Mars-500
« Antwort #201 am: 15. September 2010, 16:49:45 »
Die sechsköpfige Crew hat mit dem heutigen Flugtag genau 105 Tage simulierter Flugzeit hinter sich. Somit wurde die Isolationszeit des Vorgänger-Experiments letztes Jahr (105-day isolation) erreicht.

Wurde schon mal was gesagt, ob es diesmal unter den Teilnehmern weniger Reibung gibt als bei Mars-105?

Terminus

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Offline Schillrich

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Re: Mars-500
« Antwort #202 am: 15. September 2010, 19:28:28 »
Ich denke (hoffe), dass diesmal ein "aktives Quertreiben" in Teilexperimenten nicht stattfindet. Die aktuelle Besatzung wird sich dieses Verhalten beim Ernährungsexperiment der 105-Tage-Crew als negatives Beispiel nehmen.
Anders kann/wird/(darf) es es bei wirklich stressbedingten Anomalien aussehen. Dann passt eine Abweichung ja quasi zum Experiment.
\\   //    Grüße
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starlight

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Re: Mars-500
« Antwort #203 am: 15. September 2010, 19:33:43 »
Das denke ich auch!
Soweit ich weiß gab es bis jetzt keinen direkten Vergleich der Teams. Wenn ich mich so an Videos zu Mars-105 erinnere, erscheint die jetzige Crew rein optisch besser aufeinander abgestimmt zu sein. Kurz nach Beginn hieß es in einer ersten Zwischenbilanz, dass die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert, eigenständig Grüppchen gebildet werden etc.. Die Erfahrung mit Mars-105 hat da garantiert Anteil dran.

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Offline Terminus

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Re: Mars-500
« Antwort #204 am: 16. September 2010, 08:57:55 »
Ich denke (hoffe), dass diesmal ein "aktives Quertreiben" in Teilexperimenten nicht stattfindet. Die aktuelle Besatzung wird sich dieses Verhalten beim Ernährungsexperiment der 105-Tage-Crew als negatives Beispiel nehmen.

Ja, das wäre gut.

Ich fand schon überraschend, wie das bei Mars-105 gelaufen ist. Ich hatte angenommen, als gute Psychologen und mit der Erfahrung von vielen früheren Langzeitmissionen würden die russischen Experten schon für die "Kurz"zeitmission ein so gut passendes Team wie nur möglich zusammenstellen und dann würde das größte Problem "an Bord" die Langeweile sein.

Statt dessen machten zwei russische Teilnehmer eine Welle wegen ihrer Diät, stifteten Unruhe usw. So von außen betrachtet ist zwar nicht viel passiert, es ist wohl nie eskaliert. Die anderen vier waren ja auch ausgesprochen vernünftig. Aber trotzdem, eine optimale Team-Auswahl sieht IMHO anders aus. Nach all den Intensivinterviews müssten die Versuchsleiter ihre sechs "Pappenheimer" doch besser kennen als die sich selbst?

Und da frage ich mich (jetzt nur mit der TV-Doku als Informationsquelle), ob das nicht ein Stück weit Absicht war. 105 Tage, also 3 1/2 Monate, sind ja nicht so furchtbar lang.
520 Tage, also knapp 1 1/2 Jahre, sind hingegen schon ein ordentliches Stück vom Leben, das sollte man den wackeren Versuchsteilnehmern nicht ohne Not vermiesen.

Vielleicht haben also die Versuchsleiter bewusst über die kurze Distanz ein etwas unperfektes Team (d.h. zwei vernünftige Russen, zwei vernünftige Europäer und zwei nicht ganz so vernünftige Russen) zusammengestellt, um etwas mehr Stress reinzubringen? Mit dem Ziel, dadurch Erfahrungen für die jetzige lange Distanz zu sammeln, wo sie das Team dann aber hoffentlich wirklich "nach bestem Wissen und Gewissen" zusammengestellt haben?

Wenn diese Vermutungen nicht stimmen sollten... wenn also die Versuchsleiter sich schon bei Mars-105 alle Mühe mit der Teamauswahl gegeben haben sollten und es dann trotzdem ein wenig schief gelaufen ist, dann bin ich, ehrlich gesagt, auch ein wenig enttäuscht von den russischen Experten.

Terminus

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Offline Schillrich

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Re: Mars-500
« Antwort #205 am: 16. September 2010, 10:21:06 »
Stimmt schon, ich finde es auch etwas verwunderlich. Die Beiden müssen sich quasi abgesprochen haben, einen Plan gehabt haben. Wirklich spontan kann das praktisch nicht entstanden sein. Und das hat niemand bemerkt?
Gleichzeitig glaube ich auch nicht an bewusste (russische) Manipulation. Immerhin war das Ernährungsexperiment Teil des teuren und abgestimmten gesamten Experiments. Durch eine einseitige Manipulation würde man sich nur als Partner diskreditieren. Daher liegt der "Fehler" wohl eher in den Tools, Instrumenten und Verfahren ... also ein klassischer Lernprozess.
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Offline Terminus

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Re: Mars-500
« Antwort #206 am: 20. September 2010, 16:49:52 »
Wo ich gerade den Portalartikel zu 105 Tagen Mars-500 lese: Ist eigentlich der Kommandant von Mars-500, Alexey Sergevich Sitev, derselbe wie bei Mars-105 oder ist der auch neu?  :)

starlight

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Re: Mars-500
« Antwort #207 am: 20. September 2010, 18:46:06 »
Nee, das Team ist ein komplett Neues!
Der Kommandant bei Mars105 war Sergey Ryazanskiy (Pfeil). :)

Crew-Mars105

 (Quelle: IBMP)

Crew-Mars500

 (Quelle: ESA)

starlight

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #208 am: 25. September 2010, 01:46:54 »
Flugtag: 114

Fantastisch! :o
Das müsst Ihr Euch anschauen!!! Der Link unter dem Bild entführt zu einer Tour durch das Versuchsraumschiff. Man kann sich durch den gesamten Komplex bewegen, man begegnet der Mannschaft, kann 360° im Raum drehen, jeden Bereich unter die Lupe nehmen...einfach genial gemacht!
Dem Link folgen, auf den gelben Button klicken und los gehts...

                                 -> Virtuelle Tour durch den Modulaufbau


Hier noch ein paar Grüße bzw. Glückwünsche der Crew anläss-
lich der ersten 100 und 105 (Mars105) absolvierten Tage des
Experiments - (Glückwünsche von der Besatzung "Mars500") ...


Ich kann mich täuschen, aber Diego Urbina (stehend der Zweite von rechts) wirkt angespannt in diesem Video. Gut...sonst ist er ein "Strahlemann", immer fröhlich, immer ein Lächeln auf dem Gesicht, vielleicht fällt es deshalb ins Auge...man kann ja auch mal einen schlechten Tag haben. Vorallem nach 105 Tagen Isolation! ::)

skynet

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Re: Mars-500
« Antwort #209 am: 19. November 2010, 16:38:10 »
Hallo,

auch auf dem Weg zum Mars wird Halloween zelebriert, hier ist der Beweis :D:

  (Quelle: Mars500-IMBP)

Mit dem heutigen Tag liegen hinter der Crew beachtliche 170 virtuelle Flug-/Missionstage. Der Abstand zwischen ihrem Raumfahrzeug und der Erde betrug am 12. November 50.707 000 km, der Abstand (Ausgangspunkt: Raumfahrzeug) zum Mars betrug am 12. November 74. 017 000 km. Sollte weiterhin alles planmäßig verlaufen, wird man in 80 Tagen den Mars erreichen.

Was ich als Information sehr interessant fand, wurde thematisch kurz im neuen Podcast-Projekt Raumzeit von Jan Wörner (Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt) angesprochen. Er hatte die Möglichkeit mit Oliver Knickel (Mars 105) über seine Erfahrung mit diesem Mars-Projekt zu sprechen.

In etwa die Aussage von Oliver Knickel zum Sinn eines solchen Projektes, von dem viele bezweifeln, dass wirklich Erkenntnisse für eine zukünftige bemannte Mars-Mission gewonnen werden können:
Zitat
Es gab Tage, das glaubten wir tatsächlich, wir sitzen in einem Raumschiff und sind auf dem Weg zum Mars.

Zum Abschulss noch ein paar doch aktuelle Bilder aus dem Modulaufbau:

Die Mars-Chroniken/Teil 5.
-Stubendienst-


Video-Tagebuch 8
-Das Friseurgeschäft auf dem Weg zum Mars-
« Letzte Änderung: 19. November 2010, 17:12:54 von distance.X »

Ian

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #210 am: 10. Dezember 2010, 17:52:41 »
Hi,

hier ein Video von tvroscosmos. Dieses zeigt in der ersten Hälfte wie Fjodor Jurtschichin eine Führung durch die ISS zeigt. In der 2. Hälfte zeigt es den Aufbau und eine Führung durch das Mars 500 Gebäudekomplex.

Viel Spass Damit.

Gruß Ian

rm39

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Re: Mars-500
« Antwort #211 am: 28. Januar 2011, 21:54:15 »
Der simulierte Flug zum Mars kommt seinem Ziel „dem Roten Planeten“ näher. Am 1. Februar soll das Andocken des Raumschiffes an eine im Orbit des Mars wartende Landefähre simuliert werden. Für drei der sechs Teilnehmer geht es dann am 12. Februar mit der „Landefähre“ zum Mars, ein geplanter „Ausstieg“ auf dem Mars soll am 14. Februar folgen. Zu diesen Termin gibt es eine Presseeinladung, hier mehr:
Presseeinladung: Übertragung der ersten Schritte des Mars500-Teams auf außerirdischem Boden

xwing2002

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Re: Mars-500
« Antwort #212 am: 29. Januar 2011, 10:45:47 »
Großartig! Die Verschwendung von 15 Millionen US-Dollar geht in die nächste Runde.
Immerhin bereichert dieses Projekt die ESA-Website um Haarschneidetechniken...

http://www.esa.int/SPECIALS/Mars500/SEMRKR4PVFG_0.html

...die auch nicht Schwerelosigkeitsgerecht sind, aber macht ja nüscht, das ganze Konzept tut ja so, als würden wir mit künstlicher Gravitation zum Mars fliegen. Aber es ist ein Erfolg, keine Prügelei, keine sexuellen Übergriffe wie bei SFINCSS-99. Immerhin.
Die Ergebnisse sind trotzdem nicht übertragbar und menschlich psychologische Studien kann man intensiver im RTL Format "Dschungelcamp" betreiben, aber wir sind einen riesigen Schritt weiter bei der Vorbereitung des menschlichen Faktors auf dem Weg zum Mars.

Nee, Leute, wirklich, bei sowas werde ich säuerlich!

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Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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  • 19601
Re: Mars-500
« Antwort #213 am: 29. Januar 2011, 11:06:37 »
Nee, Leute, wirklich, bei sowas werde ich säuerlich!

Darfst du ... aber richtiger und stichhaltiger wird das Urteil dadurch auch nicht ;).
\\   //    Grüße
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skynet

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Re: Mars-500
« Antwort #214 am: 29. Januar 2011, 12:30:07 »
Wunderbar! Wenn man an der einen Stelle nicht mehr mit Argumenten punkten kann, sucht man sich einen neuen Grund, um Dampf abzulassen?! Ich finde diese 15 Mio. Dollar, sollte diese Summe zutreffen, bestens angelegt.

Ergebnisse sind nicht übertragbar, man sei einen riesigen Schritt weiter, Verschwendung von Millionen...? Das verstehe wer will...Zukunft wir kommen! :D

xwing2002

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #215 am: 29. Januar 2011, 12:51:49 »
Darfst du ... aber richtiger und stichhaltiger wird das Urteil dadurch auch nicht ;).

Ich werde nicht auf richtig oder falsch eingehen, da hat jeder seine Meinung. Aber stichhaltig kommt... allerdings wird's jetzt wieder länger... nicht meutern, Du hast es provoziert. ;)

Wo weicht Mars500 von einer Übertragbarkeit auf eine tatsächliche Marsmission ab?

Rauminhalt der zur Verfügung stehenden Module 550m³. Das entspricht ziemlich genau dem Raumvolumen eines External Tanks. Dessen Aufgabe aber ist es für den Aufstieg in den Orbit Treibstoff bereit zu stellen. Er ist kein Raumschiff, welches gestartet oder im Orbit zusammengebaut und dann beschleunigt werden muss. Das Raumangebot ist utopisch groß und wird mit ziemlicher Sicherheit den realen Gegebenheiten eines Marsfluges nicht entsprechen.
Die "Crew" besteht aus sechs Teilnehmern, die in dieser Fülle von Platz jede nur erdenkliche Möglichkeit haben sich aus dem Weg zu gehen, wannimmer sie wollen. Damit wird ein wesentlicher Stresspunkt bereits im Vorfeld ausgeschaltet - Enge und fehlende Privatsphäre. Beides sind wesentliche Aspekte der psychologischen Spannungssituation Marsflug... in diesem Konzept kommen sie praktisch nicht vor.
Insgesamt ist der Komfort beeindruckend und trägt den Schwierigkeiten die jedes Kilogramm Ballast bedeutet in keiner Weise Rechnung. Waschraum??? Sowas schon mal auf einer Raumstation wiedergefunden? Der Körpergeruch der MIR-Bewohner wird als bemerkenswert beschrieben. Kein Wunder, wenn man viel Sport treibt, die Wäsche kaum wechselt und nasse Tücher die Körperhygiene darstellen... aber Mars500 hat einen Waschraum. Bloss keine unappetitlichen Stessfaktoren aufkommen lassen.
Wird Schwerelosigkeit in irgendeiner Weise simuliert? Müssen die Astronauten "freischwebende" Gegenstände entsprechend sichern? Sind die Module so gebaut, wie sie auch in der Schwerelosigkeit nutzbar wären? Entsprechen wenigstens die Fitnessgeräte denen, die in der Schwerelosigkeit funktionieren würden? Nein, nichts davon. Wenn wir also nicht schnellsten künstliche Schwerkraft in den Raumschiffbau integrieren, dann sind wir in dem Punkt schon mal weit weg von nah dran. Aber man soll es den Teilnehmern ja auch nicht zu unbequem machen in ihrem "Raumschiff".
Simuliert man Notsituationen? Oh ja, man hat den Strom abgestellt. Die Teilnehmer konnten daraufhin die Küche nicht benutzen und mussten kurzzeitig im Taschenlampenlicht Brot, Kekse und Käse kalt verzehren. Hat man mal die Heizung ausgeschaltet, wie bei Apollo-13, hat man mal den CO² Anteil der Raumluft erhöht und für Kopfschmerzen gesorgt, hat man mal Module gesperrt und das Platzgebot aufgrund einer Notsituation drastisch verringert, hat man die Crew technische Aufgaben improvisieren lassen? Hat man mal dafür gesorgt, dass Ausnahmesituationen sich wirklich beklemmend und stressbesetzt anfühlen? Nein. Aber jede kleinste Fehlfunktion, jede Abweichung von normal wird das sein, ein paar Millionen Kilometer vom Heimatplaneten entfernt.
Die Kandidaten tragen einen ‚Satelliten‘, einen Sensor, der feststellt, welche Satelliten gleicher Bauart in der Nähe sind. Damit kann beispielsweise festgestellt werden, welche Mars-500 "Astronauten" sich besonders häufig in der Nähe eines anderen aufhalten, welche sich gut verstehen und auch, welche sich möglicherweise meiden. Das ist interessant, denn Gruppendynamik wird erfolgsentscheidend sein bei der Mission. Aber was ist, wenn man sich im tatsächlichen Marsraumschiff gar nicht meiden kann? Wäre das nicht interessant zu wissen?
Und nebenbei: alle hierbei gewonnenen gruppendynamische Daten beziehen sich auf diese Konstellation unter Luxusbedingungen. Tauscht man eine Faktor im Gefüge aus verlieren sie jede Aussagekraft. Nimm' andere, nimm' vier, drei oder nur zwei statt sechs. Nimm' eine gemischte Crew. Nimm' eine Frauencrew. Du hast Variabeln ohne Ende. Allgemeingültige Erkenntnisse also Mangelware.


15 Millionen US-Dollar für eine Luxussimulation, die nichts mit den voraussichtlichen Gegebenheiten eines Marsfluges zu tun hat. Das ist Marsflug spielen mit Staatsmitteln, das ist eine PR-Aktion auf hohem Niveau. Mars500 soll der Öffentlichkeit zeigen: wir haben das vor, wir bereiten uns vor. Aber mit 15 Millionen US-Dollar kann man bessere Imagekampagnen starten. Mars500 ist die "Big Brother"- Version der Raumfahrt. Luxuslaborratten im Überwachungskamerafokus bei beständiger Möglichkeit einzuschreiten. Mit einem Marsflug hat das nichts zu tun.

runner02

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Re: Mars-500
« Antwort #216 am: 29. Januar 2011, 13:33:18 »
Zitat
15 Millionen US-Dollar für eine Luxussimulation, die nichts mit den voraussichtlichen Gegebenheiten eines Marsfluges zu tun hat

Also das ist ja noch eine kleine Summe, wenn man bedendkt, was Korruption, Spekulation, Freunderlwirtschaften, etc. etc. etc. für Unsummen auffressen.
Wenn wir das alles wüssten, was hinter unserem Rücken abläuft ...  >:(

Da finde ich das Geld hier wenigstens sinnvoll angelegt,
zumindest erfährt man was über die WIrkung von Salz auf den Organismus (besonders respektive Bluthochdruck)

xwing2002

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Re: Mars-500
« Antwort #217 am: 29. Januar 2011, 13:55:08 »
Da finde ich das Geld hier wenigstens sinnvoll angelegt,
zumindest erfährt man was über die WIrkung von Salz auf den Organismus (besonders respektive Bluthochdruck)
Es stimmt, Gelder werden überall verschwendet. Das ist ärgerlich. Es rechtfertigt aber keine ernährungswissenschaftlichen Studien und deren medizinische Auswirkungen unter dem Label "Flug zum Mars". Das kann man billiger haben und die diesbezüglichen Daten gehören auch nicht zu den erklärten Zielen, die dieses Projekt erhellen soll. Was Du beschreibst ist ein bißchen nutzbringender Beifang in einem ansonsten leeren Netz.

Offline Ruhri

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Re: Mars-500
« Antwort #218 am: 29. Januar 2011, 14:10:06 »
Ist das Primärziel von Mars-500 nicht die Erforschung der psychologischen Probleme bei einem so langen Flug? Das hast du jedenfalls völlig vernachlässigt.

xwing2002

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Re: Mars-500
« Antwort #219 am: 29. Januar 2011, 14:21:00 »
@Ruhri
Falls Deine Frage an mich geht... nein, habe ich nicht. Das meine ich mit Gruppendynamik und den fehlenden Stressfaktoren. Eine aussagekräftige Simulation der psychologischen Probleme findet ja eben gerade deswegen in keiner Weise statt. Und Du hast recht, das ist das Primärziel.

jakda

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #220 am: 29. Januar 2011, 15:32:42 »
Ich verfolge das Projekt schon viele Jahre, und ich war immer wieder erstaunt, mit welcher Akribie man in die Vorbereitung ging. Wie viele Wissenschaftler und Techniker ihr Wissen und Können eingesetzt haben, und einsetzen, um so ein Projekt mal im realen Menschbezug durchzuführen, nicht nur am Computer zu simulieren.

Aber jetzt hast Du mir die Augen geöffnet - das ist ja alles nur Nonsens. Die machen sich mit 15 Millionen ein schönes Leben. Wahrscheinlich setzen sich alle am Abend, wenn die Öffentlichkeit "abgeschaltet" ist, zusammen und machen Party.
Und da gibts doch noch Wissenschaftler weltweit, die glauben, dass sie Ergebnisse bekommen, auf die man aufbauen kann... - zum schieflachen.

Nein - lass uns lieber unsere Laserschwerter nehmen...

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Offline KSC

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Re: Mars-500
« Antwort #221 am: 29. Januar 2011, 16:10:11 »
Leute diskutiert bitte sachlich, wie wir es hier im Forum gewohnt sind.
Schraubt die Emotion ein kleines bisschen zurück und bringt lieber gute Argumente.

Damit es nicht wieder Missverständnisse gibt:
Ich meine damit allesamt,  die nach mölles Beitrag von gestern Abend gepostet haben

Danke + Gruß  :)
KSC

Offline knebel99

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Re: Mars-500
« Antwort #222 am: 29. Januar 2011, 16:35:48 »
Servus,

also ich find Mars500 den richtigen Schritt derzeit!

Welche Größe hätte man wählen sollen, es gibt doch nichtmal konkrete Pläne für so eine Mission! Ausserdem sind die Platzverhältnisse unter Schwerelosigkeit sowieso viel anders, wo mit Schwerkraft Wege zum Gehen notwendig sind, werden diese unter Schwerelosigkeit nicht gebraucht, der Raum ist sozusagen der Weg und es wird weniger Platz benötigt!
Ich sehe Mars500 eher als eine Art Grundlagenforschung für soetwas! Was ist denn die minimale Größe für so ein Raumschiff? Man kann das nicht einfach von der ISS oder MIR ableiten, das sind ganz andere Vorraussetzungen!

Warum sollte man Extremsituationen, also Kälte etc, trainieren? Hier soll doch das menschliche Zusammenleben und Gruppendynamik erforscht werden, alles andere ist nur sinnvoll mit ausgebildeten Astronauten!

Alles in allem finde ich die paar Millionen sinnvoll investiert, zumal das im Gegensatz zu bedeutungsloseren Forschungen sowieso relativ wenig Geld darstellt!
"Get ready to witness the majesty and the power of Discovery as she lifts off one final time" Commander Steve Lindsey STS133

skynet

  • Gast
Re: Mars-500
« Antwort #223 am: 29. Januar 2011, 17:29:31 »
Ich persönlich bin einfach unglaublich froh, wenn Geld, wieviel nun auch immer, in solche Projekte fließt. Meine Leidenschaft heißt Raumfahrt und mich macht glücklich, der Forschung beim tun zuzuschauen, teilzuhaben. Klar, 15. Millionen Dollar, eine Mordssumme. Aber mal ehrlich, billiger kann man es immer haben, aber kann man Forschung qualitativ billig betreiben? Welcher Wert wäre denn dann hier vertretbar anzusetzen?

Ich musste mal eben in meinen gesammelten Werke stöbern, denn mein Beitrag sollte so nicht allein stehen bleiben! Bei weitem nicht alles, sind psychologische Aspekte, die Teil des Projektes sind. Deshalb hier ein paar Aspekte, die das verdeutlichen:

Forschungsrichtungen der Mission
  • Gruppenpsychologie
  • Individualpsychologie
  • klinisch-psychologische Forschung
  • biochemische und immunologische Forschung
  • Sanitärhygiene und Mikrobiologie
  • biologische Forschung
  • Erforschung von Operationstechnologien
Ziele
  • Beurteilung der Leistung, der Gesundheit und Arbeitskapazität
  • Organisation des Lebens der Besatzung in Interaktion mit den Besonderheiten: Super-Langzeit Isolation, begrenzte Ressourcen und Kommunikation, unmögliche schnelle medizinische und psychologische Hilfe
  • Prüfung und Veränderung der Methoden und Mittel der Umgebungsüberwachung - und Kontrolle
  • Prüfung und Veränderung der Methoden und Mittel der Überwachung, Prognose und Optimierung der Gesundheit und Arbeitsleistung
  • Erstellung einer Datenbank über die Selbstentscheidungen der Crew
  • Test der telemedizinischen Diagnostik
  • Beurteilung der autonomen Meinungsbildung an Bord und Methoden für psychologische Beobachtung und Beistand
  • Auswertung neuer Technologien und Lebenserhaltungssysteme
Das umfasst doch einiges mehr an Erkenntnissen, die man gewinnen möchte und ich finde es einfach spannend und wert, auch wenn der Nutzen, die Umsetzung einer wirklichen Mission noch Zukunft ist. Es ist einfach schade, dass das Experiment als PR-Aktion empfunden werden kann.

Online Collins

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Re: Mars-500
« Antwort #224 am: 29. Januar 2011, 18:23:49 »
Also ich sehe Mars 500 als richtigen schritt.

Warum?

Ganz einfach. Als Apollo 13 in schwierigkeiten kamm  konnte sie nur durch Glück und der nähe der Erde gerettet werden. Es zeigte sich aber schon da ab das weder die Boden Crew noch die Besatzung wuste was sie machen sollten bzw. welcher Plan hier greift, weil eigenverantwortlich keiner eine Entscheidung treffen wollte noch durfte.

Der Mars ist ein vielfaches weiter weg jetzt als der Mond und hilfe nicht so einfach möglich. Hier müßen Eigenverantwortliche entscheidungen her.

Es ist auch völlig anders als in der "Christlichen" Seefahrt der letzten Jahrhunderte. Hier waren die Menschen immer noch auf den Planeten und die Gefahren "bekannt".

Im All ist alles neu, die Risiken und Gefahren weitgehend unbekannt. Ein fehler und du bist Tot.

Mars 500 ist ein Test, genauso wie auf der ISS neue Technologien für eben diesen Flug erprobt werden.

Ich denke aber auch das dieser Test unter anderen bedingungen wiederholt wird, wo die ergebnisse diese "Mission" einfliessen. Und diese Mission wird dann um einiges  Härter.
Denn Irgendwo und irgendwie muß mann ein mal anfangen.

Mfgt Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.