Das ist eine der großen Schwächen? Lassen wir doch mal die Kirche im Dorf . War es bei der Saturn 5 auch die große Schwäche? ...
Ich verstehe nicht, was das mit der Dorfkirche oder der Saturn V zu tun hat.
Dieses Problem ist bei der Ares 1 besonders groß, warum kann man das nicht ansprechen und muß auf andere Raketen abweisen?
Jede Rakete muß beim Start unten auslenken, um nicht umzufallen und auf Kurs zu kommen - die Frage ist nur wieviel.
Es gibt immer eine Luftströmung (Seitenwind), der gegen die Rakete drückt.
Bei der großen Fläche einer Rakete kommt da schon eine beachtliche Kraft zusammen, die die Rakete zur Seite drückt, oder im Extremfall umzustoßen droht.
Je höher die Rakete, umso stärker der Hebel - Ares ist sehr hoch.
Vor dem Start wird die Rakete vom Starttisch gehalten, an dem sie befestigt ist.
Nach dem Abheben muß dieser Kraft sofort entgegengewirkt werden und das geht nur durch ausbalancieren - eine leichte Schrägstellung des Antriebsschubs.
Dabei wird die Rakete um ihren Schwerpunkt gedreht.
Je höher der Schwerpunkt liegt, umso weiter muß sie unten ausschwenken.
Bei Ares liegt der Schwerpunkt höher, dehalb muß sie weiter auslenken, als andere Raketen.
Das ist zunächst kein unlösbares Problem, denn dafür gibt es die Schubvektorsteuerung.
So lange sie es schafft, schnell genug zur Seite auszulenken, ist das regelbar.
Ares 1 hat freilich nur ein Triebwerk und somit nur eine Schubvektorsteuerung - bei mehreren wäre der Regelbereich größer.
Es wäre sinnvoll, wenn der heiße und hochbeschleunigte Abgasstrahl im Wesentlichen durch den dafür vorgesehenen Abgasschacht (Flame Trench) abgeleitet würde und nicht statt dessen danebenliegende Anlagen beschädigt, oder gar mit dem Startturm kollidiert.
Dennoch finde ich den Schlenker recht lustig.
Er macht auch deutlich, mit welchen Kräften eine Rakete beim Start zu kämpfen hat und was alles berücksichtigt werden muß.
Wenn wir schon keine Haupttriebwerke mehr zünden, hochfahren und ausregeln sehen, ist das wenigstens eine kleine Entschädigung.
Vielleicht können wir vorher Wetten abschließen, wie schräg sie diesmal abgeht!
Bei der Konstruktion eines neuen bemannten Trägers sollte man allerdings vermeidbare Risiken minimieren.
Dabei könnte man bedenken, daß das Problem beispielsweise bei der
Jupiter nicht in dieser Größenordnung auftritt.
Ares 1 liegt eben etwas dichter am Regelgrenzbereich.
Mir ist das recht - ich liebe das Risiko - aber ob man das bei einem neuen bemannten Träger unnötig in Kauf nehmen sollte?
Ares 1-X ist dem alten Shuttle Startturm nahe gekommen und hat diesen etwas mehr beschädigt, als sonst.
Das wird für spätere Flüge kein Problem sein, denn dieser wird ja abgerissen.
Dann ist dort genug Platz.
Klar könnte man den Abstand zum Ares-Startturm vergrößern, aber die neuen MLPs sind ja schon im Bau. Man müßte sie dann länger bauen. Schafft das dann der Crawler noch?
Bleibt zu hoffen, daß der Wind nicht zu stark ist und die Rakete nicht in Richtung Startturm drückt.
Das muß man eben dann in den Startregeln einschränken.
Irgendwie wird sie schon fliegen! - Das hat doch der Testflug gezeigt!