Ich hatte es unlängst schon an anderer Stelle erwähnt: Das NASA Constellation Projekt ist nicht primär als Zubringer für die ISS gedacht, sondern verfolgt andere Ziele.
Die NASA wird sich, so wie es derzeit aussieht, von der ISS nach der letzten Assambly Mission zurück ziehen und sich nur noch mit Constellation befassen. Das ist auch folgerichtig, schließlich ist die NASA an der ISS auch nicht beteiligt (was Fälschlichweise immer behauptet wird), sondern die USA als Nationalstaat. Die US-Regierung hat entschieden, dass nach Fertigstellung der ISS Zubringerleistungen aus den USA durch kommerzielle Betreiber und nicht mehr durch die NASA erfolgen sollen (COTS). An diesem COTS Konzept kann man durchaus ernsthafte Zweifel haben und es liegt der Verdacht nahe, dass die USA mit diesem Ansatz den mittel- bis langfristigen vollständigen Rückzug von der ISS eingeleitet haben. Auch das ist aus US Sicht folgerichtig – sie haben schlichtweg inzwischen andere Ziele.
Wenn Russland, die Europäer und Japan die ISS ernsthaft auf mittlere- bis lange Sicht weiter betrieben wollen (was ich auch noch nicht für sicher halte), würden sie gut daran tun, weitere bemannte Transportmöglichkeiten zu schaffen. Auf ein einziges Transportmittel angewiesen zu sein (TMA oder TMA-Z) ist bei einem so großen Projekt sehr risikoreich. Wie Jerry schon angedeutet hat – Wenn Russland Europa und Japan als gleichwertige Partner auf der ISS akzeptieren soll, müssen diese auch eigene bemannte Transportmöglichkeiten zur Verfügung stellen können. Die einzige andere Möglichkeit ist, sich bei den Russen „Tickets“ zu kaufen, das kann aber sicher keine Alternative sein, bei derartigen „Deals“ hat man ja schon vor Urzeiten mit Spacelab bei den Amerikanern den kürzeren gezogen.
Gruß,
KSC