Ein Restrisiko bleibt, dass "etwas" durchkommt. Von den ganzen anderen, unüberwachten Eintritten, samt natürlicher Objekte, wissen wir nichts/hören wir nichts ... die vielen unknown unknowns. Daher ist dieser ISS-Vorgang hier nichts dramatisches, nur eben "sichtbar". Es ist insofern sogar gut, da man davon ausgehen kann, dass er bewusst entschieden und eingeleitet wurde, samt Gefährdungsanalyse und -entscheidung.
Zur "breakup-/demise-"Analyse, also ob ein Objekt zerbricht und durchkommt: Das hört sich "methodisch sicherer" an, als es tatsächlich ist. Die Analysetools hier sind etwas "hemdsärmelig". Sie weisen eine Reihe von Annahmen in den Startwerten auf, mit denen man auch direkt das Endergebnis beeinflussen kann. U.a. berechnen sie nicht offen/frei für ein modelliertes Objekt, ob,wann und wie es gemäß der Physik, seines Aufbaus und der Belastung zerbricht. Vielmehr legt man im Modell schon fest, in wieviele Teile es zerbricht. Man setzt sogar die Höhe fest, in der es "sicher zerbricht". Für diese Bruchstücke wird dann die Dynamik "weitergerechnet", über welches Streugebiet mit wieviel Energie sie unten ankommen und wie wahrscheinlich ein Treffer" für sie ist.
Man kann die Sensitivität gegenüber den Anfangswerten natürlich testen, indem man mehrere Anfangskonfigurationen durchrechnet, uzm zu sehen wie stabil die Ergebnisse sind, oder ob man einen systematischen Fehler einmodelliert hat. Es gibt auch Entwicklungsarbeiten an tatsächlichen mechanischen Modellen für Satelliten, um deren inneres "breakup"-Verhalten an sich zu simulieren. Das ist aber extrem komplex. Hier kommen dann andere, vielfältige Annahmen rein. Validiert ist das alles noch nicht.