Ich glaube noch keineswegs, daß wir 2010 wirklich den letzten Shuttle-Flug sehen werden - vorausgesetzt natürlich, daß es keine weiteren Katastrophen gibt.
Bis 2010 fließt noch viel Wasser den Potomac hinunter. 2010 haben wir einen neuen US-Präsidenten, und der NASA-Chef ist dann bestimmt auch ein anderer. Und wie die zur Raumfahrt stehen, kann heute kein Mensch sagen. Vielleicht positiver als die jetzige Regierung, vielleicht aber auch negativer.
Es gibt auch noch einen anderen Aspekt, der dafür spricht, daß es weitere Shuttle-Flüge (einen oder zwei pro Jahr) geben könnte: sämtliche Shuttle-Arbeiten am Boden werden ja nicht von der NASA selbst, sondern vom industriellen USA-Konsortium im Auftrag der NASA durchgeführt. Und das sind ca. 40-50.000 Menschen, die zu den Firmen Boeing und Lockheed gehören. Liefe das Shuttle-Programm wirklich 2010 aus, mit einem ersten Orion-Flug frühestens 2014, würden zwar einige in die Vorbereitungsprogramme für Orion/Ares gehen, die meisten dieser Mitarbeiter würden aber entlassen (hire & fire). Obwohl es nicht unwahrscheinlich ist, daß das passiert, kann ich mir durchaus vorstellen, daß die beiden großen Firmen genug Druck in Washington machen, um einen minimalen Flugbetrieb des Shuttle aufrecht zu erhalten.
Deshalb: warten wir mal ab.
P.S.: Falls ich das noch richtig im Gedächtnis habe, plante man 1974, also zum Zeitpunkt des Endes vom Skylab-Programm, den ersten Shuttle-Flug für 1977 oder 78. Daß es dann drei Jahre länger dauerte, lag mal wieder an den üblichen Entwicklungsproblemen.