Buran-Programm

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Re: Buran-Programm
« Antwort #575 am: 13. Juli 2014, 18:11:43 »
Soweit ich weiß, wurde nach dem Erstflug der Buran schwere Schäden an der tragenden Struktur des Gleiters festgestellt. Ohne eine Reparatur und Verstärkung der Rahmenstruktur der Flügelwürzel Wäre dieser Raumgleiter kein zweites Mal flugfähig gewesen. Dazu kam noch, dass einige Thermalkacheln am Flügel beschädigt wurden und es eigentlich Glück war, dass Buran beim Erstflug nicht verloren ging ( Bilder davon wurden irgendwann schon einmal hier im Forum gepostet ).
Grüße,
Chris

McFire

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Re: Buran-Programm
« Antwort #576 am: 13. Juli 2014, 18:15:01 »
Jedenfalls wieder eine hochinteressante Zusammenstellung :)

Jura

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Re: Buran-Programm
« Antwort #577 am: 13. Juli 2014, 20:01:16 »
Zu den Ergebnissen des Fluges bedarf ein neuer Beitrag um detailliert einzugehen.

Fakt, der zweite Flug war mit Buran 1.02 und nicht mit 1.01 vorgesehen. Das Raumschiff sollte eine Kopplung mit Mir vollziehen. Raumschiff 2.01 war zu 30-50% fertig, Raumschiff 2.02 zu 10-20 % und der 2.03 wurde zerstört und in einer Deponie entsorgt. Geplannt waren 6 Flüge pro Jahr.

Wilga35

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Re: Buran-Programm
« Antwort #578 am: 13. Juli 2014, 21:05:49 »
Hallo Jura,

auch von mir vielen Dank für die ausführlichen Infos und den Fotolink.
Nicht ganz verstanden habe ich aber, welchen Unterschied es beim thermischen Verhalten der verschiedenen aufgemalten Orbiternamen (Baikal oder Buran) gegeben haben soll?
Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat Buran während des Endanfluges noch einen Vollkreis mit 6 Kilometer Radius geflogen. Wieviel Zeit benötigte Buran dafür, und wieviel Höhe hat Buran dabei eigentlich verloren? Der Höhenverlust muss ja bei dem Manöver gewaltig gewesen sein, immerhin war es ja ein reiner Gleitflug ohne Triebwerksunterstützung.

Viele nette Grüße

Wilga35

Offline Steffen

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Re: Buran-Programm
« Antwort #579 am: 13. Juli 2014, 21:34:54 »
Hallo,

wenn ich das richtig verstanden habe, hat Buran bei diesem ungeplanten Manöver nicht Höhe sondern vor allem Geschwindigkeit abgebaut, denn Buran war für einen direkten Landeanflug zu schnell.

Vielen Dank Jura für dein hochinteressanten Ausführungen, die Technik und Geschichte zugleich vermitteln. :D

Viele Grüße
Steffen

Jura

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Re: Buran-Programm
« Antwort #580 am: 13. Juli 2014, 22:01:10 »
Hallo Jura,

welchen Unterschied es beim thermischen Verhalten der verschiedenen aufgemalten Orbiternamen (Baikal oder Buran) gegeben haben soll?

Viele nette Grüße
Wilga35

Die genaue Dauer des Manövers ist mir schon nicht genau bekannt, für die Anwesenden aber zu lang.

Beim Abstieg des Raumschiffes haben wir mit unterschiedlichen Temperaturbelastungen zu tun. Es bestand somit die Gefahr  das der Buchstabe l von Baikal schmilzt, wir hätten nach der Landung den Namenszug Baika. Das wäre wirklich peinlich, den Baika heisst auf Deutsch kleine Fabel und auf Polnisch ein Märchen. Für so ein mächtiges Raumschiff absolut nicht passend.

Re: Buran-Programm
« Antwort #581 am: 13. Juli 2014, 23:00:38 »
Soweit ich weiß, wurde nach dem Erstflug der Buran schwere Schäden an der tragenden Struktur des Gleiters festgestellt. Ohne eine Reparatur und Verstärkung der Rahmenstruktur der Flügelwürzel Wäre dieser Raumgleiter kein zweites Mal flugfähig gewesen. Dazu kam noch, dass einige Thermalkacheln am Flügel beschädigt wurden und es eigentlich Glück war, dass Buran beim Erstflug nicht verloren ging ( Bilder davon wurden irgendwann schon einmal hier im Forum gepostet ).
Ueber fehlende und beschädigte Kacheln und daraus entstandene Schäden an der Struktur durch thermische Ueberbelastung habe ich hier mal was geschrieben: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3755.msg270728#msg270728
Pojechali!

Wilga35

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Re: Buran-Programm
« Antwort #582 am: 14. Juli 2014, 04:25:12 »
Mit meiner ersten Interpretation zum Landeanflug des Buran lag ich wohl etwas falsch. Buran wurde offenbar in einer Linkskurve vom Gleitpfad weggeführt, und flog 10 km abseits des Gleitpfades, bis er wieder auf dem richtigen Weg war. Also kein Vollkreis, wie ich zunächst angenommenen hatte.

Wilga35

Offline dksk

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Re: Buran-Programm
« Antwort #583 am: 14. Juli 2014, 08:01:23 »
Wenn ich das Diagramm richtig interpretiere, hat die Wertekurve für die Höhe (links oben beginnend und unten bei der Null auf der X-Achse endend) bei ca. 14000 Meter einen ersten stärkeren Höhenverlust und bei ca. 8000 Meter den stärksten Höhenverlust. Nach den 8000 Metern Höhe kommt danach der „Wendepunkt“ bezüglich X-Achse (Flugrichtungsänderung?).
Bei 10000 Meter Höhe wechselt dann die Seitenabweichung (Z) mit der Linkskurve auf die „andere Seite“ bis zu einem Maximum in der Schleife knapp unter 14000 Metern Z- Abweichung (R der Schleife ca. 7000 Meter).
Bezugsachse Z als Horizontallinie auf halber Höhe des Diagramms
Der rechte Bereich der Schleife ist mit dem Bereich des maximalen Höhenabbaus übereinstimmend.



Bildquelle:
http://www.buran.ru/htm/algoritm.htm

Bezeichnungen am Diagramm lt. Bildquelle
X - Längsachse des Raum-Bezugskoordinatensystems, mit der Längsachse des Rollbahn übereinstimmend, in Metern;
H - Höhe in Metern;
Z - Abweichung von der Landebahn in Metern (laterale Koordinate senkrecht zu der Achse X);
M - Mach-Zahl;
VY - vertikale Fluggeschwindigkeit (vertikale Geschwindigkeitskomponente entlang der Achse H) in m / s;
GAM - Rollwinkel zum Erd- Koordinatensystem;
BT - vermutlich, der Öffnungswinkel der Luftbremse in Grad;
VPH (? VPA) - vermutlich die Längsgeschwindigkeit (horizontale Geschwindigkeitskomponente entlang der Achse X) in m / s

Im Bereich der 8000 Meter Höhe war auch die Annäherung der MIG 25, bei der Magomeda Tolbojewa auf die die neue Flugsituation reagieren mußte.
Weitere Infos zu Anflug etc. in engl.:

http://www.buran-energia.com/documentation/documentation-akc-guidance-control.php
http://www.buran-energia.com/bourane-buran/bourane-versvol-1erVol.php

Zum Landeanflug gibt es hier ein paar Infos, Diagramme, Werte etc. auf russisch
http://www.buran.ru/htm/landing.htm
http://www.buran.ru/htm/flight.htm

dksk

Offline TWiX

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Re: Buran-Programm
« Antwort #584 am: 14. Juli 2014, 10:51:13 »
[...]
...fungiert auch als Grundlage für zukünftige Entwicklungen wie Buran-M...
[...]
Hallo Jura,
erstmal auch von mir ein großes Dankeschön für deine echt interessanten Beiträge. Direkt hintenan geschoben sei mir die Frage erlaubt; Was bitteschön ist Buran-M?
LG
Aktuelle Meldungen aus Raumfahrt und Astronomie: www.raumfahrer.net

Jura

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Re: Buran-Programm
« Antwort #585 am: 14. Juli 2014, 12:15:30 »
Buran-M als nachfolger von Buran, ist ein mögliches Konzept für zukünftge Raumschiffe die in Russland untersucht werden und eines Tages auch das Licht der Welt erblicken.

Offline TWiX

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Re: Buran-Programm
« Antwort #586 am: 14. Juli 2014, 17:02:04 »
Buran-M als nachfolger von Buran, ist ein mögliches Konzept für zukünftge Raumschiffe die in Russland untersucht werden und eines Tages auch das Licht der Welt erblicken.
Das hört sich ja interessant an! Kannst du uns dazu mehr erzählen, gerade über Buran-M im Vergleich zum ursprünglichen Buran und der Einsatzzweck eines Buran-M?
PS.Bitte um Rücksicht auf ev. orthografische Fehler, hoffe das GG mir den Kopf nicht umdrehen wird.
Wenn du möchtest, kann ich deine Texte Korrektur lesen und dich über eventuelle Fehler informieren. Kann zwar leider kein Wort russisch, aber dafür umso besser mit der deutschen Grammatik umgehen. Wenn du willst, dann schreib` einfach mal ne PN!
LG
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Jura

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Re: Buran-Programm
« Antwort #587 am: 14. Juli 2014, 18:27:06 »
Thema Buran-M und andere Konzepte werden erst in einigen Jahrzehnten (35-50 Jahre?) aktuell sein, deshalb keine Rechtfertigung schon darüber zu schreiben. Wir brauchen dazu effektive Antriebe, vielleicht kommen auch Nano Treibstoffe. Der enorme Vorteil, wir brauchen nur einen Tank, der Treibstoff z.B. Wasserstoff wird ganz einfach mit Sauerstoff vermischt.

Was wir aber in 10-13 Jahren sehen werden, so die ersten Versuche einer vollautomatischen Landung von Stufen einer Trägerrakete, zunächst kommen Demonstratoren zum Einsatz. Zum Einsatz, wie bei der Buran Entwicklung, kommen auch zwei unterschiedliche Flugzeug Laboratorien für die Erarbeitung von Landealgorithmen, darunter für die gleichzeitige Landung von zwei Stufen auf dem Kosmodrom Wostotschny.

Danke fürs Angebot, für mich ist das aber nicht mehr aktuell.

tonthomas

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Re: Buran-Programm
« Antwort #588 am: 15. Juli 2014, 20:50:41 »
Könnte ein Moderator die Beiträge ab #588 in den Thread für neue chemische Treibstoffe verschieben? Danke.  :)
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=7929.0
Ist erledigt.

Gruß   Pirx

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Offline HausD

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Re: Buran-Programm
« Antwort #589 am: 04. August 2014, 16:52:22 »
Trainings-Cockpit der BURAN

Im Bild das Trainings-Modul für die Hand- und Automatik-Steuerung der BURAN (s. Schild oben).

  Foto: HausD

Vor kurzem ist das Interieur des  3D-Modells auf der buran-Seite gezeigt worden:

  Quelle : 27.07.2014
Es ist als "Einbauteil" hinter die Fenster des BURAN-3D-Modells gedacht.

Da der erste Flug unbemannt war, was heißen soll, diese Buran war mit Geräten, Rechnern und verschiedenen Kameras vollgepackt und sah daher ganz anders aus,  wurden nach Aussage des "Modellbauers"  die Bilder von der Pilotenkabine des analogen "Flugzeugs" BTS- 0.02 OK-GLI als Vorlage verwendet.

Gruß, HausD
« Letzte Änderung: 28. Juli 2017, 15:37:43 von Pirx »

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Offline F-D-R

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Re: Buran-Programm
« Antwort #590 am: 06. August 2014, 07:15:13 »
Hallo HausD!
Tolles Bild. Wo steht den der Simulator - oder habe ich das irgendwo überlesen?
Interessant sind die Gashebel für die vier Triebwerke auf der Mittelkonsole und der mutmaßlich tschechische Pilotensitz von LET.  Vergleiche die Bilder aus Baikonur in der dortigen Buran.
Soweit ich mich erinnern kann, steht bei Tschertok (Raketen und Menschen), dass beim Erstflug das Lebenserhaltungssystem noch nicht einsatzbereit war und somit teilweise fehlte. (?)

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Offline HausD

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Re: Buran-Programm
« Antwort #591 am: 06. August 2014, 08:35:55 »
Hallo F-D-R,
Hallo HausD!
Tolles Bild. Wo steht denn der Simulator - oder habe ich das irgendwo überlesen? ...
Hast du nicht überlesen : Центральный дом Авиации и Космонавтики - ich hab es nicht geschrieben, da es "niemand" lesen kann, und ich möchte nicht "niemand" sein  :'( .

Es ist ein wenig versteckt, in der Nähe des Dynamo-Stadions, ca. 5 min von der M-Station entfernt, in einer Seitenstraße mit starkem Namen ...
Адрес: 125167, Москва, ул. Красноармейская, 4    Телефон: (495) 612-5461




                                     Quelle - weitere Fotos : Zentrales Haus der Luft- und Raumfahrt

Gruß, HausD

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Offline F-D-R

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Re: Buran-Programm
« Antwort #592 am: 07. August 2014, 07:29:08 »
Tolle Aufnahmen. Man sollte die Bildergalerie-Buran um die Cockpit-Bilder ergänzen.
Dank an HausD
@ Stefan .... Ja, ich habe Deine Bilder noch nicht bearbeitet... sory. Mache ich aber jetzt bald.

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Online roger50

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Re: Buran-Programm
« Antwort #593 am: 24. Oktober 2014, 00:11:51 »
N'abend,

ich bin nicht sicher, ob wir diese beiden Videos schon hatten, aber sie zeigen viel interessante Details von Buran/Energija:



t=74

... und dann ein aktuelles (!) Photo der Triebwerke des letzten gebauten Energiya-Trägers. Aufgenommen im April 2014... :'(


Aleksandr Zheleznyakov

Gruß
roger50

McFire

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Re: Buran-Programm
« Antwort #594 am: 24. Oktober 2014, 00:39:07 »
Ein Jammer und eine Schande. Da wundert man sich fast, daß die Sojus "überlebt" hat....

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Online roger50

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Re: Buran-Programm
« Antwort #595 am: 24. Oktober 2014, 01:15:29 »
N'abend,

... und mich wundert wirklich, daß man seit 2002, als das Hallendach vom MIK einstürzte, die Trümmer nicht beseitigt, sondern einfach liegengelassen hat... 12 Jahre lang... :-\

Hier gibt's weitere aktuelle (April) Bilder aus der Halle:
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=636.900#msg1275273

Gruß
roger50

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Offline F-D-R

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Re: Buran-Programm
« Antwort #596 am: 24. Oktober 2014, 11:18:27 »
N'abend,

... und mich wundert wirklich, daß man seit 2002, als das Hallendach vom MIK einstürzte, die Trümmer nicht beseitigt, sondern einfach liegengelassen hat... 12 Jahre lang... :-\

Hier gibt's weitere aktuelle (April) Bilder aus der Halle:
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=636.900#msg1275273

Gruß
roger50

Hallo Roger, Der Link ist hoch interessant.
Was die Trümmer angeht: Wer soll da was wegräumen in der Einöde? Spezialkräne müßten über hunderte Kilometer herangeschafft werden. Wozu? Ist Gefahr in Verzug? Vandalismus gibt es nicht. Woher auch im Sperrgebiert.
Das ist eine Denkweise, die hier in Zentraleuropa mit einer extrem engen Bebauungs- und Infrastrukturdichte völlig fremd ist.

Allein der schwere Portalkran, der noch auf den Schienen ist. Entweder hat man Angst, das der runter kommen könne, wenn man "aufräumt" oder man kann nichts mehr bewegen.
@HausD Hast Du einen Hinweis, ob der Teil einsturzgefährdet ist (Wände)?

McFire

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Re: Buran-Programm
« Antwort #597 am: 24. Oktober 2014, 12:15:33 »
Klar ist da einiges kaputt. Und wie in einem Land, das Raketen bauen kann, ein Hallendach einstürzen kann, da sollte man besser nicht drüber nachdenken. Auch wenn der Kran sicherheitshalber "runtergeholt" werden muß - es wären genug frische saubere Teile dagewesen, die des Aufhebens und der späteren Verwendung als Anschauungsstücke wert gewesen wären. Jetzt aber....
Nun ja, kein Geld , andere Sorgen, ja freilich gibts genug und sogar zum Teil berechtigte Entschuldigungsgründe. Aber auch fehlende Weitsicht und Wertschätzung der Arbeit.
Ich seh's halt so, nur ganz persönlich.

jakda

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Re: Buran-Programm
« Antwort #598 am: 24. Oktober 2014, 14:13:58 »
Raumfahrtfreaks würden sich bestimmt über eine komplette ENERGIJA-TR freuen, manch ein Museum auch... (... und ich auch).
Aber:
Für ROSKOSMOS ist das "Ding" abgeschrieben - es wird nicht mehr gebraucht. Keiner schaut da noch vorbei...
Geregelte Verschrottung? Warum? Aufwand viel zu groß, und dann noch in einem anderen Land...
In "D" wäre die Metallmafia  schon längst aktiv - Geld machen.
In Baikonur? Über 1000de km den Schrott transportieren?  Was soll da noch rauskommen, wenn man neue Metalle
und Halbzeuge viel billiger bekommt...
In Baikonur steht alles "Alte" rum, da wird nichts weg- oder aufgeräumt.
« Letzte Änderung: 25. Oktober 2014, 07:55:06 von jakda »

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Offline HausD

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Re: Buran-Programm
« Antwort #599 am: 24. Oktober 2014, 15:10:46 »
Hallo roger50,
hallo F-D-R, Hallo "Welt"
... und mich wundert wirklich, daß man seit 2002, als das Hallendach vom MIK einstürzte, die Trümmer nicht beseitigt, sondern einfach liegengelassen hat... 12 Jahre lang... :-\ ...
... Allein der schwere Portalkran, der noch auf den Schienen ist. Entweder hat man Angst, das der runter kommen könne, wenn man "aufräumt" oder man kann nichts mehr bewegen.
@HausD Hast Du einen Hinweis, ob der Teil einsturzgefährdet ist (Wände)?
Zu den baulichen und den Bauherrlichen Verhältnissen habe ich im Wandern in B... etwas geschrieben.
Durch die Übernahme des gesamten Komplexes in Kasachischen Staatsbesitz ist der Kasachische Staat auch der Bauherr für An- und Umbau, Neubau, aber auch Rückbau (Abriss) auf dem Gelände.
Nachdem das Desaster bei der Dachreparatur geschehen war, hatte der neue Besitzer weder ein Verhältnis zu seinem "neuen Eigentum" noch hatte man einen Tenge (kasachische Währung) für die Beseitigung der eingetretenen Baumängel - und dabei noch Glück, dass die Hallen 1 und 2 (flachere Südseite) nicht bzw. sehr wenig beeinträchtigt waren.
So kam es, dass mit "ohne Geld" Halle 1 unter der Pacht von Russland / MIK des "PROGRESS"-Betriebes Samara / Aussenstelle Baikonur und die Halle 2 Russl./ MIK von STARSEM nach Prüfung der Standsicherheit und geringen Aufräumungsarbeiten weiter betreiben konnte. Der Rest ... großes betretenes Schweigen ...

Zum "großen Kran" - der hat nach einem solchen Crash nur noch Schrottwert, obwohl er das noch stabilste Teil der Krananlage ist. Das größere Problem ist die Kranbahn und deren Stabilität. Die Kranbahn wird nicht von einer Wand getragen, sondern steht rechts und links auf einem Tragwerk aus Stahl"trägern", das als Fachwerk ausgebildet ist. Dieses Fachwerk darf normalerweise nicht mit einer Wand oder Mauer verbunden sein oder darf von diesen berührt werden. Im Schadensfall ist das aber passiert und das Tragwerk nicht mehr sicher und wenn nun der Kran über die Kranbahn fahren würde, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass das nächste Unglück passiert. Das macht man besser nicht...

Die im Fachwerk eingebauten Büros, Umgänge, Treppen und Geräte sind statisch gesehen eher "Kleinkram" inbezug auf die Kräne (es gab 2 oder 3 Stück pro Halle), doch auch deren Benutzung verbietet sich nach einer solchen Zerstörung.

Für die Halle 3 hat es eine Finanzspritze von Russland an Kasachstan gegeben und mit Schwerlastkränen für die chemische Industrie, der beim KAS (der Sauerstoff-Verflüssigung, Gaserzeugung auf dem Kosmodrom) bei einem Um- oder Neubau einer schweren Anlage eingesetzt war,  das in Russland vorgefertigte Fachwerk des Daches aufgesetzt.

Als wir  2009 dort waren, war dieses Dachtragwerk errichtet (s. hier Blick von der Straße aus).

Ein kompliziertes Problem, das jeder Immobilienmillionär ohne Geld sicher kennt...

Gruß, HausD