ET-Probleme beim Shuttle

  • 157 Antworten
  • 31430 Aufrufe

Booster

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #50 am: 24. August 2007, 10:38:54 »
Ist leider so nicht zu sehen ob in diesem Material Fasern verbaut sind, man müsste die Zusammensetzung und die Struktur dieser wissen.

Was mir Neu ist, ist das es mehrere Schichten gibt, ich Dachte man verwendet ein und das selbe Material in beide Thermodynamischen Richtungen.

Was mir grad noch einfällt, wie ist denn das Beschleunigungsverhalten dieser verwendeten Materialien, die müssen doch auch in der Grenzschicht verklebt oder aktiviert werden ?

Gruß

Klaus

Beitrag ergänzt
« Letzte Änderung: 24. August 2007, 10:42:11 von Booster »

Discovery_Fan

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #51 am: 24. August 2007, 10:39:18 »
Zitat
Das Netz sollte eigentlich in dieser Überlegung am ET verbleiben, und mit zur Auswertung zurückgeführt werden.

Das Material soll gar nicht so massiv sein, und Felder von 10... 15 cm haben, es geht ja nur um eine Ablenkung vom Orbiter.

Die Abtrennung an den Boostern ist kompliziert zugegebener massen, man müsste eine Ösensollbruchstelle einbauen die bei nicht Axialer Belastung zersplittert.

Zur Befestigung an den Tanks, reichen eigene Pollerhacken .

Das müsste man natürlich vorher testen, wie das abklinken funktionieren könnte.

Das Gewicht, schätze ich auf 20kg ( Vogelschutznetze 100m x 100m für Kirschbäume etc. wiegen nicht viel )

Gruß

Klaus

Ein Netzt wie hier vorgeschlagen wird etwas später als die Tyvekcovers vom Stack weggerissen (ob Haken es festhalten oder andere Besfestigungen verwendet werden ist dabei irrelevant). Das Wabbern des Netzes bei hohen Geschwindigkeiten wird zu zusätzlichen Beschädigungen am TPS und u.U. anderen Systemen führen. Das weggerissene Netz wird dann am Orbiter bzw. den hinteren Anschlußpunkten und den Treibstoffleitungen hängenbleiben. Die Netzfetzen dann nach hinten in den Abgastrahl hängen und weggeglüht werden, wenig später werden auch die restlichen Netzfetzen weiter vorne vom Stack geglüht (durch die Aufheitzung durch Stoßwellen, den Abgasrückstrom, RCS usw.). Tröpfchen verschmolzenen Netzmaterials werden evtl. am Orbiter zu finden sein, und damit weiteren TPS repair nach der Mission nach sich ziehen.
Die Modifikation "aufgespanntes Vogelnetz" wird folglich eine wesentliche Verschlechterung gegenüber der derzeitigen Konfiguration sein. Nicht jede Modifikation ist eine Reparatur oder Verbesserung.

Warum wird das passieren? Weil die dynamischen Belastungen beim Start für manche Kräfte bzw. Beanspruchungen sogar größer sind als beim Wiedereintritt (höhere Geschwindigkeiten in dichten Luftschichten).
Ich erinnere an die Beschädigung am Thermal Blanket V070-396376-241 beim OMS Pod von STS-117/OV-104 (das Eselsohr). Beim Start ist diese Stelle einem relativ hohem Dynamischen Druck von ca. 705 psf ausgesetzt gewesen, beim Wiedereintritt und Landenanflug waren es im Berreich >= Mach 6 beim Druck knapp oberhalb der Oberfläche gemessen bei ca. 0-10 psf, bei Mach 4 ca. bei 80 psf, bei Mach 1 ca. bei 170 und bei Mach 0.60 erreichte er einen Höchstwert von ca. 270 psf. D.h. im geringen Geschwindigkeitsberreich ist der dynamische Druck am höchsten gewesen (Luft am dichtesten), aber immer noch niederer als beim Start. Für Abriß und Luftwiderstandskräfte gilt ähnliches. D.h. natürlich ist die Temperaturbelastung beim wiedereintritt eine noch viel höhere als beim Start, die dynamischen Kräfte beim Start sind aber enorm (nicht umsonst heißt MaxQ eben MaxQ).

D.h. es gibt beim Start sehr hohe Dynamische Kräfte (Abreisskräfte, Stoßwellen, Flattern, Druck) da in relativ Dichter Atmosphäre mit mehr als der doppelten Schallgeschwindigkeit gefolgen wird, desgleichen hohe Thermische Beanspruchungen (ich erinnere an Fotos des ET nach der Abtrennung des Orbiters wo man recht gut erkennen kann wie angekokelt die Isolierung ist (und damit sind nicht die Spuren der Trennungsfeststoffmotoren der SRBs gemeint).

Das heißt wenn man an ein Netz denkt, dann sollte man an ein Netz denken dass einen Flug an einer SR-71 Blackbird oder einer X-15 auch überstehen würde, denn diese Flugzeuge sind ähnlichen Belastungen ausgesetzt gewesen wie sie das Shuttle bei einem Start erlebt.

D.h. die Aufgabe lautet:
Ein Netz dass den Tank überzieht, keine größeren Schaumteile als Popcorngröße durchläßt, selbst bei mehrfacher Schallgeschwindigkeit nicht flattert oder reißt, mehrere hundert Grad Celsius sowie heiße Gasplasmen u.ä. aushält bei dieser Belastung, sowie extrem leicht ist da jedes Kilo Netzgewicht ein verlorenes Kilo Nutzlast ist.
Selbst mit sehr exotischen Materialen ist das meiner Ansicht nach vollkommen undurchführbar, daher scheidet die Idee eines Netzes grundsätzlich aus.


Zu der idee von "Dann könnte man trockene Luft rein blasen." -
Mir ist nicht klar wozu das Gut sein sollte. Wassereis dass sich an Wärmebrücken bildet wird z.b. durch Heitzelemente verhindert, und vom Iceteam gegebenenfalls bemerkt.
Zum Abplatzen vom Schaum führen ja bestimmte Hauptursachen z.B.:
*) Risse im Material durch z.B. die Formveränderung des Tankes (Druck, Wäremdehnung/Schrumpfung) oder thermische Spannung oder Spannungen beim Aushärten. Solche Risse führen dann bei der hohen dynamischen Beanspruchung zum Bruch des Material (das trifft zum Beispiel für die Feedline Brackets zu).
*) Cryopumpen: D.h. die Luft kondensiert innerhalb des Materials wenn sie durch einen mikroriß bis zum Berreich des Taupunktes für Luft gelangt (der flüssige Wasserstoff ist ja so kalt dass es nicht nur einen Taupunkt für Luftfeuchtigkeit gibt, sondern weiter innen auch einen für die Luftgase selbst, d.h. die Gase sich verflüssigen). D.h. die flüssigen Luftgase bilden sich im Riß bzw. Hohlraum aus. Der Hohlraum ist jetzt flüssiggasgefüllt. Beim Steigflug wärmt sich der Tank auf, und die Umgebungsatmosphäre wird dünner, d.h. die flüssigen Gase in den mikrohohlräumen werden wieder zu Gas, und expandieren enorm. Und zwar viel schneller als sie durch den mikroriss bzw. die Pore entweichen können. Dadurch Platzt der Schaum darüber ab. Abhilfe schafft man dem Phänomen beim ET durch Bohrungen im Schaum, durch die das Gas entweichen kann.
« Letzte Änderung: 24. August 2007, 10:58:29 von Discovery_Fan »

Booster

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #52 am: 24. August 2007, 11:01:49 »
Moin @Discovery_Fan,

sehr gut erklärt, einiges habe ich auch schon bedacht, deshalb stimme ich Dir auch zu das die Idee mit dem Netz zwar Kreative ist, es aber wahrscheinlich kein Material gibt, das man verwenden könnte.

Was Du aber sicher weißt aber nicht erwähnt hast, der Energieverbrauch eines "flatternden" Netzes ist auch nicht zu vernachlässigen, man brauch ja nur mal eine Fahne in den Wind halten. :D

Es Lohnt sich aber darüber zu Fachsimpeln, weil man daraus lernt.  ;) ( Danke hiemit allen für die Teilnahme daran )

Was bleibt uns denn noch übrig, mir fällt nur noch eine Strömmungsbeeinflussung ein, mit kleinen angebrachten Flächen wie im Flugzeugbau, oder eben Fassern wie schon von @dido64 vorgeschlagen.

Gruß

Klaus

Discovery_Fan

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #53 am: 24. August 2007, 11:09:04 »
Zitat
Ist leider so nicht zu sehen ob in diesem Material Fasern verbaut sind, man müsste die Zusammensetzung und die Struktur dieser wissen.

Was mir Neu ist, ist das es mehrere Schichten gibt, ich Dachte man verwendet ein und das selbe Material in beide Thermodynamischen Richtungen.

Was mir grad noch einfällt, wie ist denn das Beschleunigungsverhalten dieser verwendeten Materialien, die müssen doch auch in der Grenzschicht verklebt oder aktiviert werden ?

Gruß

Klaus

Beitrag ergänzt

Die Verschiedenen Materialien werden an verschiedenen Stellen benutzt, für verschiedene Aufgaben. D.h. der Tank hat nicht überall Schichten.
Wenn zwei Schichten aufeinanderliegen (z.B. Handaufgetragener über maschinell aufgetragenem Schaum), dann versucht man durch vorbehandlung diese Schichten zu verbinden. Was man seit den RTF Missionen generell macht ist dass man versucht geschichtetes Material so gut es geht zu vermeiden, in dem man den handaufgetragenen Schaum z.B. bei manchen Stellen gar nicht mehr verwendet (wenn nicht unbed. Notwendig). Die Aufgabe des Schaumes auf den man verzichtet übernehmen dann heizelemente, doer gar nichts wenn die Aufgabe nicht unbedingt notwendig war (bei der ET Entwicklung kann man die tatsächliche Flugdynamik noch nicht, d.h. auf manche aerodynamischen anrampungen etc. konnte man verzichten da nicht notwendig).

Zum ET Schaummaterial und Verwendung bitte lesen:
http://www.nasa.gov/centers/marshall/pdf/114022main_TPS_FS.pdf

Holi

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #54 am: 24. August 2007, 12:28:38 »
Hallo,

@ Discovery_Fan:

....sehr gute Darstellung der Tankproblematik. :)

Wenn man den Text so liest, versteht man erst mal, wie kompliziert die Vorgänge um den Externen Tank während des Aufstieges überhaupt sind.
Seit den RTF - Modifikationen gibt es ja auch Erfolge. Heute platzt wesentlich weniger Isoliermaterial ab als früher.
Die NASA versucht also, mit den Ihr noch zur Verfügung stehenden Mitteln, das Beste daraus zu machen. Das sollte man am Rande mal erwähnen...

....und wenn dann (fast) alles perfekt ist, darf das Shuttle nicht mehr fliegen... :-X :-X

Gruß
Holi

GG

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #55 am: 24. August 2007, 12:48:19 »
Das Netz würde nicht funktionieren. Es geht nicht in erster Linie um die Beschleunigungen, die beim Start wirken (2-4 g), sondern um den Luftwiderstand. Dieser steigt quadratisch mit der Geschwindigkeit. Kein existierendes Netzmaterial würde das in seiner Form halten. (Die Concorde ist aus Metall und verlängert sich schon bei Mach 2,5 um einige Dutzend Zentimeter. Allein im Cockpit entsteht ein Zwischenraum zwischen Geräten, in den man die Hand stecken kann. Wenn ich es nicht selbst gesehen hätte, hätte ich es nicht geglaubt.)

Hinzu kommen die Schwingungen des Netzes. Jede Schwingung kostet Energie! Sebst bei Befestigungspunkten im Abstand von einem Meter treten mehrere Eigenschwingungen auf, die erstens weiteren Luftwiderstand bringen und zweitens sehr stabile (also schwere) Halterungen erforderlich machten. Das Shuttle würde nicht mehr die notwendige Geschwindigkeit erreichen, um in einen Orbit zu gelangen.

Die Idee mit den in die Kacheln eingebetteten Fasern würde nur bei Material funktionieren, das mindestens 1500°C aushält. Wenn es schmilzt, zerstört es den Hitzeschutz. Außerdem müsste das Material in einem großen Temperaturbereich den gleichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten wie der Schaum haben. Das ist Physik, die kann man nicht einfach in den Skat drücken.

So schön Eure Ideen auch klingen, wie schon gestern gesagt: Ich glaube nicht, dass eine einfache Lösung existiert. Sonst hätte man es bei den ohnehin gewaltigen Änderungen am System nach der Columbia-Katastrophe verwirklicht.

Die Entwicklung eines neuen Systems ist für mich eine vernünftige Alternative, auch wenn mir der Shuttle besser gefällt als jede neue Kapsel.

GG
« Letzte Änderung: 24. August 2007, 13:02:29 von GG »

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #56 am: 24. August 2007, 13:02:16 »
Weiter oben kam der Vorschlag einer Faserverstärkung des Isolierschaumes. Unabhängig von der UV-Licht-Problematik sehe ich noch ein Problem: Durch die Faserverstärkung könnten poröse, sich ablösende Stellen dazu führen, daß durch die Belastung beim Start eher sogar größere Stücke abfallen, weil die Bereiche, die sich ablösen durch die eigentlich zur Verstärkung eingebrachten Fasern auch solchen Schaum mitreißen, der eigentlich noch relativ fest auf dem Tank sitzt.
« Letzte Änderung: 24. August 2007, 13:03:49 von Marauder »

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #57 am: 24. August 2007, 13:10:10 »
Ich hatte früher immer die idee, dass man eine dünne hülle aus z.B aluminium oder auch karbon um den orbiter stülpt, und die mit der ET seperation abtrennt.
da dachte ich immer, das wäre dann zuviel gewicht..
was glaubt ihr?


meine zweite idee sieht so aus:
man hat über der nase des orbiters am ET befestigt so ne art metallischen regenschirm, der wie ein dach den orbiter schützt.
42/13,37 ≈ Pi

Booster

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #58 am: 24. August 2007, 22:29:14 »
 :o  @DaBest,

wäre schön wenn Du ein paar Postings zurück anfangen würdest zu lesen, dort hat man gerade geschrieben was an Kraft und Energie dort wirkt.  ;)

Aluminium Hülle ca. 15t Karbon etwas weniger ca. 10t schätzungsweise, und so ein Schirm würde das Beschleunigen abbremsen und der Orbiter würde die nötige Umlaufbahn nicht mehr erreichen.

Deine beiden Vorschläge sind zwar Kreativ, aber un umsetzbar, meine übrigens auch, bis auf Plane die trockene Luft an das Shuttle bringt, aber auch nur wenig Erfolg bringt.

Gruß

Klaus

ILBUS

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #59 am: 25. August 2007, 11:27:03 »
Ich verfolge die gane Diskussion schon länger passiv - hatten wir schon sehr länger das mal ausgebig ausdiskutiert. Die beste Lösung, da damals für die STS-cluster erwähnt wurde, währe die Isolierung innerhalb des Tanks. Wird aber nicht mehr umgesetzt. Weil wir bis 2010 nicht mehr weit haben, und das umstellen der ganzen Produktionstrasse würde sich einfach nicht merh lohnen.

Zaphod

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #60 am: 25. August 2007, 13:33:11 »
Hallo Discovery_Fan !
Hab gerade mit grossem Interesse deine Erläuterungen zur "Netzproblematik" gelesen.
Sicher,ein aussen rumflatterndes Netz ist etwas unsinnig. Aber wie wäre es,das Netz zum Teil der Struktur zu machen ? Ich meine,es IN den Schaumstoff EINZUBETTEN*...? Kommt mir durchaus sinnvoller vor - man hätte damit eine Art Verbundmaterial aus "Faserverstärktem Kunststoffschaum",ne ? :)
mfG Zaphod

(*halbe Schaumisolierschicht drauf - Netz drüber - andere Hälfte Schaum darüber)
« Letzte Änderung: 25. August 2007, 13:36:10 von Zaphod »

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #61 am: 25. August 2007, 13:41:56 »
Hallo Zaphod,

die Idee wurde doch auch schon diskutiert, nicht mit einem Netz, sondern mit in den Schaumstoff integrierten Fasern.
Ein reines Netz im Schaum würde wohl eher Probleme bereiten als welche zu lösen:
  • Hohlräume
  • festigkeit der Verbindung zwischen Netz und Schaum
  • unterschiedliche Wärmeausdehnungskoeffizienten
  • außerdem ist nicht überall das gleich Material am Tank, sondern je nach Bedarf unterschiedliche Materialien
  • Probleme machen eigentlich nur ein paar spezielle Bereich und nicht der gesamte Tank
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Zaphod

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #62 am: 25. August 2007, 13:47:53 »
Oh,hatte ich übersehen,sorry. Das Argument mit den unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten überzeugt mich.....da hatte ich schlicht nicht dran gedacht. Danke dir ! :)

Edit : Kleine humoristische Anmerkung : Es gibt eine wundervolle,klassische Marterialkomposition mit (fast) identischen Wärmeausdehnungskoeffizienten : Stahl und Beton !!!  ;D ;D ;D
« Letzte Änderung: 25. August 2007, 14:07:29 von Zaphod »

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #63 am: 25. August 2007, 14:32:50 »
Wie wurden diese Probleme eigentlich bei Energija gelöst? Die Rakete verwendete ja auch große Mengen flüssigen Sauer/Wasserstoff, demzufolge mussten die Russen ja (auch) eine gute Isolierung entwickelt haben. Gabs da auch ähnliche Probleme wie beim Shuttle oder wurde das ganz anders designed?

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #64 am: 25. August 2007, 14:37:44 »
Hallo Krischan,

das ist mal eine gute Frage. Aber das Gespann Energija-Buran ist ja nur ein Mal geflogen. Beim Shuttle hat es auch bis Columbia gedauert, dass man die Tragweite der Probleme erkannt hat.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #65 am: 25. August 2007, 14:40:28 »
hmmm gute frage...
schätz mal die kannten das problem nicht, bei den paar flügen zumindest nicht..
hab da nix gefunden zu der Energija isolation..
vllt weiß hier je jemand was
42/13,37 ≈ Pi

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15220
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #66 am: 26. August 2007, 04:51:54 »
Bei der russischen Raumfahrt ist es leider mit den Informationen (noch?) nicht so gut - schon gar nicht bei der sowjetischen!

Vieles war bei Energija/Buran anders gelöst.
Weil der Orbiter (Buran) keine Haupttriebwerke hatte, brauchten keine Treibstoffleitungen vom Tank zum Orbiter verlegt werden.
Die Energija ist eine Rakete (nicht nur ein Tank) - der Orbiter die Nutzlast.


[size=8]Bild-Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Buran_(Raumfähre)[/size]

Auf Fotos vom Start der Buran sieht die Oberfläche der Energija glatt und glänzend aus.
Möglicherweise wurde das Isoliermaterial außen mit Blech verkleidet und lackiert.
Das daraus resultierende höhere Gewicht wurde sicher durch die Verwendung von 4 Boostern (statt 2) wettgemacht.

Im übrigen war der Orbiter (Buran) nach dem Flug schwer beschädigt - viele Hitzeschutzkacheln fehlten komplett!
« Letzte Änderung: 26. August 2007, 04:53:25 von -eumel- »

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #67 am: 26. August 2007, 10:00:35 »
achso.. dann war das wohl nicht der richtige ansatz..
« Letzte Änderung: 26. August 2007, 10:01:07 von DaBeste »
42/13,37 ≈ Pi

Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #68 am: 26. August 2007, 10:02:02 »
Hallo DaBeste,

was meinst du? Was war nicht der richtige Ansatz?
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline roger50

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 11807
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #69 am: 26. August 2007, 14:01:16 »
Moin,

die Frage, wie die Russen die Isolation der Energija-Tanks gelöst hatten, haben wir schon mal bei einer früheren Shuttle-Mission diskutiert.

Niemand wußte es definitiv.

Ich habe dann versucht, es über meine Kollegen bei NPO Energia herauszubekommen, hatte aber auch keinen Erfolg. Man konnte (oder wollte/durfte) nicht etwas sagen :-[

Auch auf keinem der vielen verfügbaren Bilder des Trägers ist es zu erkennen.

Dabei wäre es wirklich interessant für zukünftige Trägersysteme...

Gruß
roger50

P.S.: Hab den Thread gerade noch gefunden: http://www.raumfahrer.net/raumcon/YaBB.pl?num=1142949746/0
« Letzte Änderung: 26. August 2007, 14:09:15 von roger50 »

jok

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #70 am: 05. September 2007, 18:27:59 »
Hallo,

Es ist zwar ein wenig abweichend vom Thema,aber es geht um den Externen Tank also poste ich das mal hier. ;)

Wir hatten das Thema schonmal und auch in Berlin haben wir darüber gesprochen,und zwar war eumel eine Stelle an der Isolierung des ET aufgefallen die bei allen Behältern vorhanden ist.

...es geht um diese Stelle im unteren Bereich des ET.....abgewande Seite vom Orbiter ;)
Habe einige Fotos gewälzt und dabei ist mir aufgefallen das der Tank beim Transport nur vorn-also der obere Bereich in einer Gabel hängt...

...wie hier zu sehen ist,dabei liegt er nicht auf sondern ist linke und rechts an den Befestigungsstellen der Booster mit dem Transportwagen verbunden..
Aber im Heckbereich liegt er auf dem Transportwagen auf...

...wie man in diesem Foto sehen kann,dort würde die Isolierung stören ::) ::) klar ;)

Dieses Auflager wird dann in der Prüfzelle entfernt und mit BX-Spray Isoliert.....

....und deshalb ist da immer diese Stelle ;) ;) ;) ;)

..Sorry sollte kein Bilder-Roman werden :-[

jok
« Letzte Änderung: 05. September 2007, 18:38:59 von jok »

*

Online -eumel-

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 15220
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #71 am: 05. September 2007, 19:21:54 »
@jok: Gut! :D

Holi

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #72 am: 06. September 2007, 06:24:27 »
Guten Morgen,

@ jok:....sehr gute Darstellung, womit diese Frage geklärt ist  :)

Gruß
Holi

jok

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #73 am: 06. September 2007, 17:39:01 »
Zitat
Wie lange braucht so ein ET eigentlich vom Produktionsstart bis er die MAF verlassen kann?

Hallo,

Die Durchlaufzeiten für so einen Externen Tank kenne ich nicht,da müßte man wohl mal in die MAF einsteigen ;)

Bild:Lockheedmartin.com
Aber ich habe dieses Bild gefunden, es zeigt den Wasserstoffbehälter für den Externen Tank ET-132 der im Sommer 2009 auf STS-128 fliegen soll....also die sind schon recht weit im Vorlauf.... ;)
Vor kurzem habe ich auch irgendwo im Netz gelesen das man bei der Kleinteilefertigung schon beim letzten Tank des Shuttleprogramms angekommen ist und sich nach Anfertigung dieser Teile die Fertigungslinien schließen... :-[

...das Ende naht.. :-[

jok
« Letzte Änderung: 06. September 2007, 17:40:14 von jok »

tonthomas

  • Gast
Re: ET-Probleme beim Shuttle
« Antwort #74 am: 27. Januar 2008, 15:54:42 »
Hallo, Zusammen !

Weiss jemand, ob hisichtlich des ETs mal eine Isolierung ala S-IVB untersucht wurde ?

Bernd Leitenberger schreibt in http://www.bernd-leitenberger.de/saturn1b.shtml:

"Doch wie sollte man eine 12 m lange und 6.6 m breite Stufe isolieren. In der frühen Planung wollte man Balsaholz nehmen : Es ist leicht, isoliert gut und ist leicht formbar. Doch eine einfache Überprüfung des Vorkommens zeigte, dass es in Südamerika nicht genug Balsa Holz für diese Stufen gibt. So ging man an die Fertigung von "synthetischem Balsa" : Es gelang eine dreidimensionale Fiberglasmatrix in einen Polyurethanblock einzubetten. Das Fiberglas gab dem Block Härte und Stabilität, das Polyurethan isolierte. Diese Konstruktion bewährte sich. Hätte man sie beim Space Shuttle übernommen, so hätte die Beschädigung der Columbia durch einen losen Schaumblock beim Start vermeiden können. 4300 dieser 20 cm dicken und 30 x 30 cm großen Kacheln wurden in der Innenseite des Wasserstofftanks angebracht und bildeten die Tankisolation. Abgeschlossen wurden sie durch ein im Vakuum aufgebrachtes Fieberglasnetz, welches erhinderte, dass sich ablösende Kacheln bewegen konnten. Die Isolation der S-IVB Stufe erlaubte es die Flugdauer von 10 Minuten auf 4.5 Stunden zu strecken. Ohne die Isolation hätte der Wasserstofftank 1100 l Wasserstoff pro Minute durch Verdampfen verloren."

Gruß

Thomas