Quellen: NASA, Ames Research Center
JAXA
[size=16]Das Raumlabor CAM "Centrifuge Accommodation Module"[/size][/b]
Abbildungen: Ames Research Center
Einleitungdas Ames Research Center in Moffet Field, Californien, wurde von der NASA beauftragt für die ISS ein "Gravitational Biology Facility and Centrifuge Facility" für die ISS bereitzustellen. Zwei Haupteinrichtungen sollen im CAM vorgesehen werden. Das "Gravitational Biology Facility" und die "Centrifuge Facility" . Diese Anlagen sind vorgesehen zur biologischen Forschung bei Abwesenheit von Gravitation oder bei verringerter Gravitation. Erforscht werden sollten die Auswirkungen auf niedrige Organismen, Pflanzen und Tiere. Die Langzeitstudien die mit diesen beiden Einrichtungen ermöglicht werden, bauen auf frühern Studien auf und setzen diese fort. Frühere Studien an Crewpersonal haben Probleme z.B. mit dem Herz-Kreislauf-System, mit Muskelschwäche, mit Veränderungen im Bluthaushalt, mit Knochenschwund und etlichen mehr im Zusammenhang mit vermindeter Schwerkraft aufgezeigt, aber diese sind nach wie vor bei weitem nicht ausreichend verstanden. Für Langzeitaufenthalte in der Schwerelosigkeit sollte hier eine breitere Wissensbasis geschaffen werden. Da viele dieser Problematiken aber auch ihre Entsprechung bei Normalgravitation haben, wird die Erforschung dieser Auswirkungen auch der Medizin im erdgebundenen Leben helfen können.
1997 wurde, im Rahmen eines Kompensationsabkommens für den Transport des Raumlabors "Kibo" zur ISS, Entwicklung und Fertigung des CAM an die NASDA (heute JAXA) übergeben.
Das CAM in der JAXA Ausführung sollte eine Länge von 9m und einen Durchmesser von 4,4m aufweisen und eine Masse von ca. 10 Tonnen und einen max. Leistungsbedarf von ca. 15,5KW haben.
"Gravitational Biology Facility" (GBF)Die "Habitat Holding Racks" des GBF stellen Aufbewahrungsstellen für verschiedenste Arten von Proben dar, wie Gewebezellen, Pflanzen, Tiere oder Mikroben. Die Habitate versorgen diese mit Nahrung, Wasser, Licht Luft und stellen die geeignete Luftfeuchtigkeit und Temperatur zur Verfügung, regeln die Entsorgung und zeichnen benötigte Daten auf. Ein Behälter mit Zellkulturproben kann diese bis zu 30 Tage versorgen. Ein spezieller Wasserbehälter kann kleine Wasserorganismen bis zu 90 Tage versorgen, um alle Lebenszyklen von z.B. Zebrafischen zu studieren. Ein Tierbehälter kann bis zu 6 Ratten oder 12 Mäuse beherbergen. Ein Pflanzenbehälter kann Pflanzen bis zu einer Größe von 38cm aufnehmen, und sie in allen Entwicklungsstadien beobachten. Diese Behälter können in die 2,5m durchmessende Zentrifuge eingeschoben werden, wenn Gravitationswerte bis 2g benötigt werden.
Die Glovebox dient manuellen Forschungen. Zwei Besatzungsmitglieder können gleichzeitig mit der Glovebox arbeiten. Sie stellt ein Arbeitsvolumen von 450 Liter zur Verfügung (mehr als MSG).
Das GBF verfügt über einen -80gradC Gefrierraum und einen 4gradC Kühlraum, (diese Anforderung wäre laut späteren Planungen mittels eines zweiten Flugmodels des MELFI-Freezers abgedeckt worden) und diverse andere Ausstattungen (Dosimeter, Inkubator, Mikroskope...)
"Centrifuge Facility" (CF)Die Zentrifuge stellt die Energieversorgung und den Datenaustausch mit den eingeschobenen Habitaten her, und beaufschlagt diese mit künstlichen Gravitationsleveln von 0,01g bis 2.0g in Schritten von 0,01g. Dabei rotiert der 2.5m durchmessende Rotor bei einer Masse von ca. 1,2 Tonnen mit maximal 42 Umdrehungen/Minute. Die gesamte Tiefe des CF beträgt 1,5m, die Gesamtmasse ca. 2 Tonnen. Das CF kann 4 Habitate aufnehmen (es gibt auch Unterlagen, auf denen 8 zu sehen sind). Fein abstufbare und stabil gehaltene Gravitationslevel sind essentiell für das Verständnis von Auswirkungen auf Organismen und Pflanzen.
Abbildungen: JAXA
m.f.G.
James