Space Elevator

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gizmothegreat

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Re: Space Elevator
« Antwort #175 am: 07. Juni 2009, 20:19:10 »
nur 2 ergänzende Kommentare

1.) scherkräfte (durch divergierende umdrehungsgeschwindigkeit - verzeiht die wage formulierung)

könnte man die nicht durch relativ schwache, ergänzende "korrekturtriebwerke" kompensieren

2.) kabebelschädigungen, fortbewegungsgeschwindigkeit, laufstabilität

stichwort maglev/transrapid? isolierende schicht um den tragenden/forttreibenden mantel die mechanisch (für beschädigung durch debris/abnutzung) "beansprucht" werden darf?

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #176 am: 07. Juni 2009, 22:50:00 »
nur 2 ergänzende Kommentare

1.) scherkräfte (durch divergierende umdrehungsgeschwindigkeit - verzeiht die wage formulierung)

könnte man die nicht durch relativ schwache, ergänzende "korrekturtriebwerke" kompensieren

2.) kabebelschädigungen, fortbewegungsgeschwindigkeit, laufstabilität

stichwort maglev/transrapid? isolierende schicht um den tragenden/forttreibenden mantel die mechanisch (für beschädigung durch debris/abnutzung) "beansprucht" werden darf?
@gizmothegreat:
zu 1) ja, das würde sicher gehen, aber so muss man eine Geschwindigkeitsänderung von 2600m/s realisieren. Will man das durch chemische Treibstoffe erreichen, so geht das massiv auf kosten der Nutzlast. Dadurch das man es über ein quasi nicht senkrecht zur Erdoberfläche stehenden Lift macht, erspart man sich den Treibstoff und die nötigen Triebwerke komplett.
Ein zentrales Problem beim Lift (neben dem Seil/Band), ist die Energieversorgung. Ich habe mir dazu überlegt den Lift über zwei Bänder zu realisieren, Band 1 steht senkrecht und dient dazu das Gewischt vom Lift zu Tragen, Band 2 wird vielleicht 100km in westlicher Richtung vorgelagert und nimmt selber nur ein sehr leichtes Fahrzeug mit auf. Band 1 ist mit Band 2 durch ein relativ kurzes Seil verbunden das als Stromleiter und Zugeinrichtung für die kleine Beschleunigung dient. Allerdings sind die Angaben zum elektrischen Widerstand von CNT derzeit nicht 100% sicher (da wird noch viel geforscht, Siehe ballistischer Elektronentransport)
Es würde sich ein Stromkreis über die zwei Bänder und dem Zugband und der Erde ergeben. Währe dann sicher der Grösste Stromkreis den die Menschheit jemals hergestellt hätte.
Falls das nicht geht, kann man es mittels Laser probieren.
zu 2) Ich hatte dazu schon was geschrieben hier, Prinzipiell hängt die Abnutzung von mehreren Dingen ab, da CNTs sehr hart sind, im Prinzip ist es eine Art von Diamandten die sehr langgezogen sind, sind sie auch extrem Hart. Weiterhin hängt die Abnutzung natürlich auch von der Konstruktion der Bandgreifer ab. hier ist ein möglichst weiches Material zu verwenden. Dadurch wird man zwar die Bandgreifer öfter wechseln müssen aber das Seil wird geschont. Manche Abschnitte wird man ab und zu auswechseln oder reparieren müssen. Denke die ersten 20 oder 30 km sind so ein Kandidat zum auswechseln.
Werden mit der Zeit mehrere Lifte gebaut, so eröffnen sich dadurch neue Möglichkeiten, z.B. an einem Band fahren Lifte nur nach oben und am anderen nur herunter. Macht man die Nutzlast nur halb so groß, oder das Band doppelt so dick, so können mehrere Lifte in einem Abstand von z.B. 3 Tagen am Seil hochfahren. Die Belastung des Seils bleibt dabei gleich, es sind aber es kann alle drei Tage das nächste Fahrzeug eintreffen. Andernfalls dauert es mindestens 20 Tage für einen Umlauf. Eventuell kann man einen Teil der Energie dabei zurückgewinnen das man die Bremsen als Generator einsetzt.
Ich habe mir zu dem Thema schon sehr viele Gedanken gemacht und es interessiert mich sehr wie du dir denken kannst.

Crest

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Re: Space Elevator
« Antwort #177 am: 08. Juni 2009, 09:29:53 »
Ich verstehe nicht so ganz, warum hier immer noch die Vorstellung eines einfachen Seils herumgesitert. Schon bei so etwas 'simplem' wie einer Hängebrücke bestehen die Tragseile aus unterschiedlichen Komponenten: Den Drähten, die das Gewicht tragen, Füllmaterial gegen Korrosion, einem Schutzmantel aus Lack, Kunststoff oder auch Metall, usw. Wenn die Tragstruktur der Nanotubes also nicht beschädigt werden darf oder geschützt werden muss, dann wird dieses 'Seil' ein komplexeres Gebilde werden. Ein Kern aus Nanotubes, eine Schutzschicht, eventuell speziellen Schienen, an denen dann der Lift läuft.

René

Kreuzberga

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Re: Space Elevator
« Antwort #178 am: 08. Juni 2009, 14:25:59 »
Ein realistisches und leichter zu bauendes Alternativkonzept zum Space Elevator?

Das gefunden zu haben, behauptet jedenfalls eine Wissenschaftlergruppe des Space Engineering Departments der York University. Ihre Lösung ist ein zunächt 15 km hoher Turm aus mit Helium gefüllten pneumatischen Struktursegmenten aus Kevlar-Polyethen.

Der Turm soll durch Gyroskope in jedem Segment stabilisiert werden und bis auf eine Höhe von 200 km erweitert werden können.

Einzelne Module wären austauschbar und könnten beschädigt werden, ohne die gesamte Struktur zu gefährden.

Quelle: http://www.newscientist.com/article/mg20227117.000-inflatable-tower-could-climb-to-the-edge-of-space.html

Poldie

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Re: Space Elevator
« Antwort #179 am: 08. Juni 2009, 19:20:49 »
oh, das hört sich ja mal wieder gut an. Da kommt mein Space Elevator ja doch noch. Halt in anderer Form :-)

Da ich leider zu schlecht englisch lese, wäre es echt nett wenn einer zu dem Artikel mehr sagen könnte. Da ich mich sonst dort durch quälen müsste. Mich interessiert das genaue konzept nämlich sehr.
Wäre nur zu schön wenn es zu meinen lebzeiten noch eine lösung geben würde um günstig ins all zu kommen :-)

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Offline Meagan

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Re: Space Elevator
« Antwort #180 am: 08. Juni 2009, 19:30:37 »
mal zu den nanotubes:

wie teuer soll denn dieses Konstrukt werden ?

Ich weiß aus Erfahrung, daß harte Materialien die sehr negative Eigenschaft haben sich nicht zu biegen, sondern bei einer schlagartigen Belastung einfach zu brechen. Das wäre wie ein Todesurteil für die "Fahrstuhlfahrer".

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #181 am: 08. Juni 2009, 23:43:54 »
Ich verstehe nicht so ganz, warum hier immer noch die Vorstellung eines einfachen Seils herumgesitert. Schon bei so etwas 'simplem' wie einer Hängebrücke bestehen die Tragseile aus unterschiedlichen Komponenten: Den Drähten, die das Gewicht tragen, Füllmaterial gegen Korrosion, einem Schutzmantel aus Lack, Kunststoff oder auch Metall, usw. Wenn die Tragstruktur der Nanotubes also nicht beschädigt werden darf oder geschützt werden muss, dann wird dieses 'Seil' ein komplexeres Gebilde werden. Ein Kern aus Nanotubes, eine Schutzschicht, eventuell speziellen Schienen, an denen dann der Lift läuft.

René
@Renè:
Das mit dem Seil hast du natürlich recht, der längste Teil der wohl 80-100.000km Länge wird wohl eher ein Sehr dünnes Band werden. Allerdings werden die ersten 20km vielleicht doch eins oder mehrere Seile werden (siehe meine älteren Beiträge dazu)
Das mit der Schutzschicht wird mit großer Sicherheit so nicht kommen, weil das viel zu schwer werden würde. Allerdings sollte man hier bedenken das CNTs eine höhere Festigkeit als ein Diamand haben (wenn auch nicht viel)
Mechanisch sind Diamanten sehr abriebfest und das wird natürlich um so besser je weicher das anliegende Material vom Liftantrieb ist. Natürlich muß das Material so gewählt werden, das es chemisch möglichst keinerlei Reaktion mit dem Kohlenstoff des Bandes eingeht. Weiterhin ist der Lift vielleicht so zu konstituieren, das man in der Lage ist die unteren Teile die in der Irdischen Wetterküche hängt auszutauschen. Dann gibt es Abschnitte zum Beispiel um 900km Orbits die besondere viel Weltraumschrott endhalten, da wird man das Band vielleicht mit dreifacher Sicherheit auslegen. Glücklicher weise ist die Anziehungskraft in der höhe schon einiges geringer.

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #182 am: 08. Juni 2009, 23:59:58 »
Ein realistisches und leichter zu bauendes Alternativkonzept zum Space Elevator?

Das gefunden zu haben, behauptet jedenfalls eine Wissenschaftlergruppe des Space Engineering Departments der York University. Ihre Lösung ist ein zunächt 15 km hoher Turm aus mit Helium gefüllten pneumatischen Struktursegmenten aus Kevlar-Polyethen.

Der Turm soll durch Gyroskope in jedem Segment stabilisiert werden und bis auf eine Höhe von 200 km erweitert werden können.

Einzelne Module wären austauschbar und könnten beschädigt werden, ohne die gesamte Struktur zu gefährden.

Quelle: http://www.newscientist.com/article/mg20227117.000-inflatable-tower-could-climb-to-the-edge-of-space.html

@Kreuzberga:
Damit bist du zwar über dem größen Teil der Erdatmosphäre, aber dir fehlen immer noch fast 28.000km/h.
Aber immerhin, falls das machbar ist und selbst wenn es "nur"  30km zusätzlich höher hinaufgeht, hätte man bei wenn es in 3000m stehen würde immerhin schon mehr als 98% der Luft unter sich. Da währen zumindest keinerlei gefahren durch Unwetter zu befürchten welche direkt das Seil/Band beschädigen könnten. In 200km höhe ist es natürlich noch besser, (fast) ein Vakuum und immerhin schon mehr als 6% weniger Schwerkraft, das wird das Seil mindestens den gleichen Betrag leichter werden.
« Letzte Änderung: 09. Juni 2009, 00:39:42 von Klakow »

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #183 am: 09. Juni 2009, 00:36:11 »
mal zu den nanotubes:

wie teuer soll denn dieses Konstrukt werden ?

Ich weiß aus Erfahrung, daß harte Materialien die sehr negative Eigenschaft haben sich nicht zu biegen, sondern bei einer schlagartigen Belastung einfach zu brechen. Das wäre wie ein Todesurteil für die "Fahrstuhlfahrer".

@Meagan:
Reine Materialkosten schätze ich auf vielleicht <5000€/kg
bei einer Masse von 3.000.000kg sind das weniger als 15Milliarden€ für das Seil, und vielleicht den selben Preis für den Transport. Damit der Transport billiger wird, würde ich ein modifiziertes Konzept von
vorschlagen, das von der AstraRocket Firma vorgeschlagen wurde, um die Last von einem niedrigen Orbit zum Mond zu bringen. Dies würde die Nutzlast einer Rakete sehr steigern.
http://www.adastrarocket.com/AMA%20Video.wmv
Das mit dem Brechen von harten Materialien stimmt, aber nur deshalb, weil man beim biegen in gewissem Sinn einen Hebel verwendet der auf der Innenseite zu einer starken Pressung und auf der Außenseite eine sehr starken Zugspannung erzeugt, das drift aber auf ein Seil/Band mit derartig feinen Fasern nicht zu. Das ist das selbe als würdest du versuchen ein Bergsteigerseil über deinem Knie abzubrechen.
Schlagartige Belastungen könnten allerdings auftrehten wenn es durch die Liftbewegung am Band zu Schwingungen kommen würde.
In dem Fall währe der Lift vielleicht das größte Bass Seiteninstrument der Galaxis  ;)
Kann ja mal jemand ausrechnen wie da die Resonanzfrequenz aus sieht.

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #184 am: 09. Juni 2009, 07:09:01 »
Das Konzept von Adastra ist nicht für Trägerraketen geeignet, sondern nur für den Transport im All selbst:
Zitat
VASIMR® is not suitable to launch payloads from the surface of the Earth due to its low thrust to weight ratio and its need of a vacuum to operate.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Offline trallala

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Re: Space Elevator
« Antwort #185 am: 09. Juni 2009, 12:03:25 »
...ein zunächt 15 km hoher Turm aus mit Helium gefüllten pneumatischen Struktursegmenten aus Kevlar-Polyethen.

Der Turm soll durch Gyroskope in jedem Segment stabilisiert werden und bis auf eine Höhe von 200 km erweitert werden können.


Zwei Fragen stellen sich mir da:
1. Wieviel Heliumbraucht man dafür ?  ??? Erstens ist es recht teuer und zweitens liegt davon ja auch nicht unenedlich viel rum auf der Erde...

2. Wie stabilisiert man mit Gyroskopen einen Turm? eine stabile Lage im Raum hat er ja schon, er wird sich um keine Achse drehen, was man ja mit Gyroskopen verhindert. Wie will man aber damit verhindern, dass der Turm in irgendeine Richtung schwankt?  ???

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #186 am: 09. Juni 2009, 18:03:12 »
Wo bekommt man so viel helium auf 1mal her??
Helium entflieht sehr leicht.
Wenn man die atmosphäre mit helium anreichert, geht auch mehr H2 in den Weltraum verloren..

Dort oben kann man weder atmen, auch gäbe es keine moderaten temoperaturen (auch gut so wegen des wetters) 9-17 km: bis -50°C ; darüber wieder wärmer

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Offline Schillrich

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Re: Space Elevator
« Antwort #187 am: 09. Juni 2009, 18:15:44 »
Helium könnte zukünftig wirklich ein Problem werden. Vor ca. einem Jahr gab es einen Artikel, der auf die fehlende Rückgewinnung bisher und die "Nimmerwiederkehr" einmal verlorenen Heliums andererseits einging, bei steigendem Konsum. Für viele Anwendungen wird man eines Tages ein Substitut finden müssen.

So ein Turm wäre praktisch Verschwendung von Helium. Da müsste man wieder auf Wasserstoff umschwenken, was in dieser Verwendung durchaus möglich wäre.

Aber "wir" haben ja keine Vorstellung von den Größenordnungen für solche Projekte ...
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

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Poldie

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Re: Space Elevator
« Antwort #188 am: 09. Juni 2009, 18:26:12 »
Mal angenommen der Turm würde stehen. Wäre es dann möglich das wir ein ,,SEIL,, aus den besagten CNTs mit angenommen 100 kg mit einer kleinen Rakete so weit schießen das man die besagte Fliehkraft erreicht um es zu spannen ? Die Rekete könnte ja am anderen Ende als Gegengewicht hängen bleiben ?

Jetzt kommt warscheinlich die Frage wie lang kann das Seil bei 100 Kg Gewicht werden :-)

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #189 am: 10. Juni 2009, 00:18:17 »
Das Konzept von Adastra ist nicht für Trägerraketen geeignet, sondern nur für den Transport im All selbst:
Zitat
VASIMR® is not suitable to launch payloads from the surface of the Earth due to its low thrust to weight ratio and its need of a vacuum to operate.
@Schillrich:
Das ist mir vollständig klar, aber es geht nicht darum damit vom Boden aus das Material in ein GEO-Orbit zu befördern, sondern die Nutzlast vom niedrigen Orbit (LEO?) in ein GEO Orbit zu bringen.
Wie dir sicher klar ist, ist es nicht um sonst zu haben von einem 200km Orbit in ein GEO Orbit zu kommen. Muss man vor in ein LEO Orbit, so erhöht sich das Verhältnis Nutzlast/Startgewicht.
Da ein VASIMR® quasi ein Schlepper im Weltraum darstellt, kommt der mit viel kleinerer Menge an Treibstoff aus. Dadurch sinken die Transportkosten erheblich.

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #190 am: 10. Juni 2009, 00:35:14 »
Mal angenommen der Turm würde stehen. Wäre es dann möglich das wir ein ,,SEIL,, aus den besagten CNTs mit angenommen 100 kg mit einer kleinen Rakete so weit schießen das man die besagte Fliehkraft erreicht um es zu spannen ? Die Rekete könnte ja am anderen Ende als Gegengewicht hängen bleiben ?

Jetzt kommt warscheinlich die Frage wie lang kann das Seil bei 100 Kg Gewicht werden :-)
@Poldie
Das mit der Konstruktion ist zwar interessant, hilft aber fast nichts wenn man eine Umlaufbahn erreichen will. Der grösste Teil an Energie der von einer Rakete in eine Umlaufbahn benötigt wird, stecken in seiner Bahngeschwindigkeit von 7,8km/s.
Die Energie im System beträgt v2*Masse.
Der wesentliche Unterschied zwischen Lift und Rakete besteht darin, dass bei einer Rakete fast alle Energie im sehr schnellen Abgasstrahl steckt der beim Start verbrand wird.
Bei einem Lift wird nur der Lift bis in ein GEO angehoben und auf die relativ langsame Umlaufgeschwindigkeitgeschwindigkeit gebracht, es wird keinerlei Antriebsgas dafür verwendet. Anstatt 3% Wirkungsgrad (je nach Umlaufbahn) bekommt man fast 100% in den Orbit. Für ein GEO Orbit ist es noch viel wichtiger.

Poldie

  • Gast
Re: Space Elevator
« Antwort #191 am: 10. Juni 2009, 08:33:54 »
Hallo Klakow,

da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich will ja erst mal keine Umlaufbahn erreichen, sondern nur das Seil spannen. Dazu müsste es ja ein paar Tausend Kilometer lang sein. Die Frage geht hier her, wie lang es sein müsste um es zu spannen. Da nach unten hin, ja kein großes gewicht bei dem Beispiel mehr hängt würde es ja sicher nicht mehr 100.000 km lang werden ,oder?

runner02

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Re: Space Elevator
« Antwort #192 am: 10. Juni 2009, 16:25:51 »
Zitat
So ein Turm wäre praktisch Verschwendung von Helium. Da müsste man wieder auf Wasserstoff umschwenken, was in dieser Verwendung durchaus möglich wäre.

Wasserstoff diffundiert mindestens doppelt leichter als helium.
Das ist aber nicht das problem.

Da verliere ich lieber 10Tonnen He als 1t Wasserstoff!!!!!!!!
Wasserstoff - das muss man sich bewusst werden - ist notwendig zum Leben und für die Kreisläufe unseres Planeten. Und der Verwschwindet sowieso langsam in den Weltraum.
Das dann noch zu beschleunign wäre Wahnsinn!

Argon? oder Stickstoff?


____

Zitat
Ich will ja erst mal keine Umlaufbahn erreichen, sondern nur das Seil spannen. Dazu müsste es ja ein paar Tausend Kilometer lang sein.
wenn du das mit konventionellen raketen bewerkstelligen willst, wird das wohl schwer werden, da sich ja auch eine ortsänderung gibt... würde das seil dann nicht die erde umwickeln, wenn es nicht schnell genug aufgestellt wird??

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Offline Meagan

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Re: Space Elevator
« Antwort #193 am: 10. Juni 2009, 16:35:01 »
Ich würde gern mal als Skizze sehen, wie ihr euch das vorstellt. Alle hier angesprochenen Lösungsvorschläge halte ich für instabil. Da ich aber nicht unfehlbar bin, lasse ich mich gern eines anderen belehren.

Ein aufrecht stehendes Seil halte ich für genauso sinnvoll, wie ein perpeduum mobie.

Crest

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Re: Space Elevator
« Antwort #194 am: 10. Juni 2009, 17:10:46 »
Wie das mit dem von allein stehen bleibenden Seil funktioniert, ist relativ weit vorn im Thread beschrieben worden. Im Grunde nimmt man den Teil des Seils, das über den geostationären Orbit hinausreicht, als Gegengewicht.

Wie das mit diesem gasgefüllten Turm funktionieren soll, ist mir allerdings schleierhaft. In der Atmosphäre funktioniert er, weil er da leichter als die Luft ist, und quasi schwebt. Aber ab da, wo die Atmosphäre zu dünn wird, funktioniert das nicht mehr. Wie er oberhalb dieses Punkts funktionieren soll müsste man mal erklären.

Hallo Klakow,

da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich will ja erst mal keine Umlaufbahn erreichen, sondern nur das Seil spannen. Dazu müsste es ja ein paar Tausend Kilometer lang sein. Die Frage geht hier her, wie lang es sein müsste um es zu spannen. Da nach unten hin, ja kein großes gewicht bei dem Beispiel mehr hängt würde es ja sicher nicht mehr 100.000 km lang werden ,oder?

Es müsste immer noch so mindestens 30.000 Kilometer lang sein. Damit der Space Elevator mit einem gespannten Seil funktioniert, muss der Schwerpunkt dieses Seils im geostationären Orbit liegen. Wenn Du eine entsprechend schwere Masse dorthin bringen kannst, muss das Seil bis in den GEO reichen. Willst Du weiteres Seil als Gegengewicht nehmen, dann muss es entsprechend länger sein.

Offline trallala

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Re: Space Elevator
« Antwort #195 am: 10. Juni 2009, 17:32:21 »
Da verliere ich lieber 10Tonnen He als 1t Wasserstoff!!!!!!!!
Wasserstoff - das muss man sich bewusst werden - ist notwendig zum Leben und für die Kreisläufe unseres Planeten. Und der Verwschwindet sowieso langsam in den Weltraum.
Das dann noch zu beschleunign wäre Wahnsinn!

Ähm aus Wasserstoff besteht der ganze Ozean...
Davon könnten wir jede realistische Menge in den Weltraum schicken ohne das es irgendwie auffallen würde!

Außerdem seigt der Meeresspiegel doch sowieso ;)  ;D

Helium findet man dagegen sogut wie gar nicht auf der Erde.

Was mir mehr sorgen machen würde wäre diese Menge an Wasserstoff auf einmal ... das brennt/explodiert immerhin gut auf den unteren 20km wo es noch ein bischen Luftsauerstoff gibt.
Bei einer kleinen statischen Entladung (z.B. Blitz) kann schonmal sowas passieren:
https://images.raumfahrer.net/up027116.jpg
« Letzte Änderung: 10. Juni 2009, 18:12:18 von trallala »

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Offline Meagan

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Re: Space Elevator
« Antwort #196 am: 10. Juni 2009, 21:21:53 »
Ein Seil, auch wenn es viele tausend Kilometer lang ist und über einen stationären Punkt hinausragt hat immer noch ein Gewicht. Gut, das Problem mit dem Gewicht ist vielleicht gelöst. Gäbe es nicht das physikalische Prinzip der Erhaltung der Energie. Aktio = Reaktio . Oder Kraft = Gegenkraft . Somit hätten wir ein instabiles Gebilde, das selbsttragend im Himmel hängt. Jede kleinste Aktion hätte dramatische Folgen. Ist das angehängte Gewicht oder die Beschleunigung nur 1x zu hoch, fällt das ganze Gebilde einfach wie ein Kartenhaus ein. Wieviel Seil da runterkommt kann sich dann jeder selbst ausrechnen. Beim aufsteigen wirkt auch der Impuls gegen das Seil, so daß auch der obere Punkt stabilisiert werden müßte, sowie der gesamte Rest des Seils.

Warum da nicht gleich eine 20 km hohe Pyramide bauen. Die Chance sowas hinzubekommen schätze ich höher ein, als ein freitragendes Seil in den Himmel.

Wie groß sollte denn das Gegengewicht sein ? So wie der Mond ?
Dann möchte ich noch auf die Elipsenbahnen der Himmelskörper hinweisen. (Nach Keppler) Das Gegengewicht wird früher oder später völlig destabilisieren.


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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #197 am: 10. Juni 2009, 21:44:38 »
Ein Seil, auch wenn es viele tausend Kilometer lang ist und über einen stationären Punkt hinausragt hat immer noch ein Gewicht. Gut, das Problem mit dem Gewicht ist vielleicht gelöst. Gäbe es nicht das physikalische Prinzip der Erhaltung der Energie. Aktio = Reaktio . Oder Kraft = Gegenkraft . Somit hätten wir ein instabiles Gebilde, das selbsttragend im Himmel hängt. Jede kleinste Aktion hätte dramatische Folgen. Ist das angehängte Gewicht oder die Beschleunigung nur 1x zu hoch, fällt das ganze Gebilde einfach wie ein Kartenhaus ein. Wieviel Seil da runterkommt kann sich dann jeder selbst ausrechnen. Beim aufsteigen wirkt auch der Impuls gegen das Seil, so daß auch der obere Punkt stabilisiert werden müßte, sowie der gesamte Rest des Seils.

Warum da nicht gleich eine 20 km hohe Pyramide bauen. Die Chance sowas hinzubekommen schätze ich höher ein, als ein freitragendes Seil in den Himmel.

Wie groß sollte denn das Gegengewicht sein ? So wie der Mond ?
Dann möchte ich noch auf die Elipsenbahnen der Himmelskörper hinweisen. (Nach Keppler) Das Gegengewicht wird früher oder später völlig destabilisieren.


@Meagan:
Da bist du vollständig daneben, du musst dir das so vorstellen als hättest du eine Schnurr von vielleicht drei Metern länge mit einem Gewischt am ende, du nimmst es und schleuderst es um deinen Kopf. Selbst wenn der erste Meter vom Seil von dir angezogen würde, ist bei einer bestimmten Geschwindigkeit alles was weiter wie einen Meter von dir weg ist versucht von dir wegzufliegen. Solange du dich nicht auf hörst das Seil um dich herum zu schleudern Fliegt es um dich herum.
Und die anderen Probleme kann man sehr genau durch Simulationsrechnungen in den Griff bekommen. Selbst wenn das Gegengewicht abreisen würde, passiert zumindest durch das Band nichts, zum einen ist es dazu viel zu leicht und zum zweiten würde es sich mehrmals um die Erde wickeln. Das Band kann aus bahnphysikalischen Gründen nicht gerade runter fallen, es fällt immer um die Erde herum.
Gruß, Ulrich

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #198 am: 10. Juni 2009, 21:49:14 »
Hallo Klakow,

da hast du mich wohl falsch verstanden. Ich will ja erst mal keine Umlaufbahn erreichen, sondern nur das Seil spannen. Dazu müsste es ja ein paar Tausend Kilometer lang sein. Die Frage geht hier her, wie lang es sein müsste um es zu spannen. Da nach unten hin, ja kein großes gewicht bei dem Beispiel mehr hängt würde es ja sicher nicht mehr 100.000 km lang werden ,oder?
@Poldie:
Doch, das macht vielleicht 5000km aus, oder noch weniger. Wenn du es nicht um die Erde in eine Bahn mit 7,8km/s einschießt, hast du NULL Möglichkeiten das hinzubekommen.

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Offline Klakow

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Re: Space Elevator
« Antwort #199 am: 10. Juni 2009, 22:01:16 »
Da verliere ich lieber 10Tonnen He als 1t Wasserstoff!!!!!!!!
Wasserstoff - das muss man sich bewusst werden - ist notwendig zum Leben und für die Kreisläufe unseres Planeten. Und der Verwschwindet sowieso langsam in den Weltraum.
Das dann noch zu beschleunign wäre Wahnsinn!

Ähm aus Wasserstoff besteht der ganze Ozean...
Davon könnten wir jede realistische Menge in den Weltraum schicken ohne das es irgendwie auffallen würde!

Außerdem seigt der Meeresspiegel doch sowieso ;)  ;D

Helium findet man dagegen sogut wie gar nicht auf der Erde.

Was mir mehr sorgen machen würde wäre diese Menge an Wasserstoff auf einmal ... das brennt/explodiert immerhin gut auf den unteren 20km wo es noch ein bischen Luftsauerstoff gibt.
Bei einer kleinen statischen Entladung (z.B. Blitz) kann schonmal sowas passieren:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/84/Hindenburg_burning.jpg
Das mit dem Helium/Wasserstoffballonturm geht anders, zum einen ist das Hauptproblem mit einem Turm das er auf Grund der maximalen Druckfestigkeiten eine bestimmte Höhe bei festen Stoffen nicht überschreiten kann, das kann man Mathematisch 100% nachweisen, wer das nicht glaubt ist dumm. (Ich hoffe nur Er/Sie bleibt nicht dumm.)
Bei solch einer Art Ballon hilft in der unteren Atmosphäre das Wasserstoff oder Helium leichter als Luft ist, weiter oben könnte das ganze vielleicht wie ein Gasdruckstossdämpfer funktionieren, aber leicht ist das sicher auch nicht wenn es mal höher als 30km sein soll.