Modular ja, aber nicht so, dass man "einfach" die Flügel am Boden lassen kann. Wie wollte man denn in einem Design einen Gleiter realsieren, der auch ohne Flügel/aerodynamische Steuersysteme als Kapsel landen kann? Wenn also Klipper zum Mond sollte, dann mit Flügeln, oder man entwickelt extra eine Kapsel, die ohne Flügel auskommt
Wenn man sich das Bild anguckt, dann ist doch einem alles klar, oder? Die Kommandokapsel (+Servicemodul - bei Bedarf) beinhaltet alle Systeme, die sowohl im LEO-, als auch Mond-Flug notwendig sind: Avionic, Lebenserhaltung, Stromversorgung, Mehrweg-Hitzeschild oben drauf, Funkanlage etc. Und dazu wahlweise einen ablativen Bremsschild für Mondflüge oder Tragflächen mit Hitzekacheln für LEO-Einsatz. Ich will damit keinesfalls sagen, daß man jede konkrete Kommandokapsel je nach Bedarf ins "Flying Body" oder Flügel-Variante unmittelbar umrüsten kann (soll). Man könnte aber die beide Modifikationen ohne großartigen Produktionsumstellungen gleichzeitig produzieren, und dadurch Entwicklungs- und produktionskosten sparen.
Aus welchen Gewichtsgründen sollen die Flügel vorteilhaft sein? Reine massetechnisch sind sie eigentlich Ballast ...
Das gleiche kann man ja auch fürs Fallschirmsystem sagen. Je größer/schwerer ein Raumschiff wird, desto gewichtmäßig günstiger werden die Flügel gegen Fallschirm. Stellen Sie sich etwa ein Space Shuttle mit Fallschirm-Landung :-) Ich glaube nicht, daß er danach einsatzfähig bleibt...
Der Fallschirm der Sojus-Kapsel (3 Tonnen Gewicht) ist schon 1000 m2 groß und wiegt mehrere hundert kg (genauere Zahlen habe gerade nicht zu Hand - ca. 10% vom Gesamtgewicht??), dazu noch Reserveschirm, noch Fallschirmbehälter mit Beheizung, noch 6 Bremsraketen, noch billiger, aber schwerer ablative Hitzeschutzschild. Wenn Klipper 4-5 mal schwerer wird, als Sojus-Kapsel, dann wiegt der Spaß schon mehrere Tonnen. Der Aufprall an sich schon stellt die Wiederverwendbarkeit des Raumschiffes gründlich in Frage, und meistens kippt noch dabei die Kapsel um (bin mal gespannt, wie es beim CEV gelöst wird). Also lieber gleich die Flügel nehmen und wesentlich leichteren Kachel-Hitzeschutz verwenden.
Benötigt man für das vorgeschlagene 2-3malige Eintauchen/Bremsen in der Atmosphäre zwingend Flügel? Die Aerodynamik greift da oben noch nicht, das kann man auch mit einer entsprechenden Kapsel und angepasster Eintrittstrajektorie erreichen. Die heutigen Astronauten ... "überleben" die Rückkehr aus dem Erdorbit nach Langzeitaufenthalten auch ganz gut
Die Apollo-Astronauten haben Beschleunigung bis 8G bei der Rückkehr gehabt. Die waren aber gerade mal 10-12 Tagen im Weltall, und nicht 6-12-18 Monaten. Außerdem, ein neues Raumschiff dürfte mind. 20-30 Jahre seinen Dienst tun, und es ist klug es nicht nur für körperlich hochtrainierte Piloten, sondern gleich für Wissenschaftler, Techniker und Touristen konzipieren, die dafür nicht jahrelang Fitnesstrainig betreiben müssen.
Ihre Behauptung "Die Aerodynamik greift da oben noch nicht" ist übrigens schlicht falsch - ab 120 km Höhe greift sie schon. Also braucht man bei dem Rückkehr vom Mond schon wesentlich mehr AD-Auftrieb (sprich Fläche pro Gewicht), als bei Apollo-Kapseln - um den Wiedereintritt zu verzögern. Und wenn man schon genug Fläche hat, dann macht man eben diese Fläche nicht in Diskusform, sondern gleich in Flügelform. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe - sanfter Wiedereintritt und sanfte Landung. Ist doch alles so offensichtlich...