Raumgleiter Kliper

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knt

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #500 am: 21. Juni 2007, 14:29:17 »
Zitat
Ja, knt, denke auch, dass es ACTS ist.
Aber vielleicht wollen die Russen auch auf die Europäer Druck ausüben, um sich zu entscheiden.
Würde auch von der Zeit passen. Das Konzept zum ACTS sollte ja auch bis Juni fertig sein. Na wir werden es ja sehn! Hoffendlich sickern bald ein paar technische Details druch :D

Von einer Sojus-K wurde schon einmal Oktober 06 berichtet: http://en.rian.ru/russia/20061018/54922208.html - ebendfals kein Ton vom ACTS *grübel*
« Letzte Änderung: 21. Juni 2007, 14:34:06 von knt »

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Offline Thien

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #501 am: 22. Juni 2007, 12:56:10 »
Also, ich vermute mal, dass Russland parallel zum ACTS eine neue Sojus wollen. Sie werden ziemlich sicher nicht ihre Unabhängigkeit aufgeben. Wenn beim ACTS auch nur ein Modul von der ESA gebaut würde, dann wären sie von deren Lieferungen abhängig. Deshalb kann es zwar sein, dass in die neue Sojus und Clipper Technologien vom ACTS einfliessen, aber sie komplett russisch produziert werden.
Oder wie seht Ihr das? Russland verkauft einige Touristen-Flüge um den Mond und muss dafür bei der ESA ACTS-Module bestellen? Eventuell ist ACTS für Russalnd nur eine Art Technologie-Austausch...

knt

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #502 am: 22. Juni 2007, 14:06:20 »
Zitat
Oder wie seht Ihr das? Russland verkauft einige Touristen-Flüge um den Mond und muss dafür bei der ESA ACTS-Module bestellen?
Hmm, guter Punkt. Kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Andererseits würde es auch nicht zu den Russen passen zwei Raumschiffe mit dem gleichem Einsatzgebiet gleichzeitig und paralel zu haben. Da versagt also meine Intuition :D

Zitat
Eventuell ist ACTS für Russalnd nur eine Art Technologie-Austausch...
Ganz sicher ist Technologie-Austausch für Russland, aber auch für die ESA besonders wichtig. Meiner Meinung nach hat Russland 2 Hauptziele: Eintauschen von Elektronik Know-How und günstige weil teilweise auf ESA Kosten, Entwicklung von Klipper Komponenten. Die ESA dagegen will ein Raumschiff. :D Denke schon das man sich da handelseinig werden kann...

Übrigends gibt es einen extra ACTS Thread ;) Aber ich bin selber so ein 'offtopic banause' *grins*
« Letzte Änderung: 22. Juni 2007, 14:08:11 von knt »

H.J.Kemm

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #503 am: 23. Juni 2007, 12:29:43 »
Moin,

N. Moissejew, Vorsitzender des Aufsichtsrates von Energija sagt zum *Clipper-Programm*:

 „Wir geben nie etwas auf. Es wird eine ‚Clipper’ geben, es geht nur darum, wie sie aussehen wird.“

Jerry

hibi

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #504 am: 23. Juni 2007, 12:35:43 »
Ich schließe mich der Aussage Sewastjanows an .... die Diskontinuität im amerikanischen Raumfahrtprogramm hat letztlich dazu geführt, das Rad jetzt wieder "neu" erfinden zu müssen.

Ganze Wissenschaftler- und Ingenieur-Generationen haben quasi ihr Wissen mit ins Grab genommen.

Es gibt auch eine Volksweisheit um sowas zu verhindern ... erst denken, dann handeln.

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Offline Thien

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #505 am: 25. Juni 2007, 16:59:21 »
Jetzt frage ich mich, ob der Rausschmiss(?) von Sewastjanow eventuell einen negativen Einfluss auf die Entwicklung von Clipper haben könnte. Immerhin schien es in letzter Zeit so, dass Energija das Programm auf eigene Faust voran getrieben hat. Na ja, wie voran es wirklich ging, weiss ich auch nicht so recht...

jakda

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #506 am: 26. Juni 2007, 07:57:41 »
NOVOSTI KOSMONAVTIKI 26.06.2007 / 00:06  

Der Wechsel in der Führung von ENERGIA wir nicht zu einer Unterbrechung der Arbeiten an CLIPPER führen, sagte am Freitag der Vorsitzende des Unternehmensrates Nikolai Moiseev.
"CLIPPER kommt unbedingt - die Frage ist nur, in welcher Form. Er ist sehr wichtig für Russland, damit wir unter den kosmischen Mächten blieben."


Grüße
jakda

Eugen

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #507 am: 04. August 2007, 19:05:34 »
Hallo!
hab einen Post auf Novosti Kosmonavtiki Forum durchgelesen und Einiges über Kliper gefunden.
Hier versuche ich, das Wesentliche bei der Sache mitzuteilen.
 
1.Kliper ohne Flüger ist ein Einwegraumschiff. Weil nach der Landung mit dem Fallschirm seine Wärmedämmplatten stark beschädigt werden. Und die Warscheinligkeit, dass der Raumschiff nach der Landung umkippen wird, ist sehr hoch.
2.Kliper mit Flügel ist eine Utopie. Zu den Flügel braucht man Schassis mit reserve Hydrauliksystem. In den Cockpit müssen Knüppel und andere Instrumente rein. Er wird einfach zu schwer. Und, naturlich, einer von der Besatzung muss mit dem Ganzen umgehen können.

http://www.novosti-kosmonavtiki.ru/phpBB2/viewtopic.php?t=1406&postdays=0&postorder=asc&start=60

   .
Grüße
Eugen
« Letzte Änderung: 04. August 2007, 21:20:59 von Eugen »

Skyfox

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #508 am: 06. August 2007, 16:48:50 »
guckst 'du hier:
http://russland.ru/wissenschaft/morenews.php?iditem=1235

Clipper soll mit Mondlandemodul entwickelt werden.

ILBUS

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #509 am: 06. August 2007, 17:17:18 »
Klingt für mich viel eher nach einem Todesurteil für das Projekt.  >:( Was hat es bitte sehr mit dem Orbitzubringer zu tun? :-? Die Einsatztbedingungen für jeden dieser Zwecke unterscheiden sich viel zu sehr, so dass man immer noch wiederverwendbar ist, und dazu noch beflügelt bleiben kann.  :-/ Ich meine, es ist ein weiterer Beispiel für eine saubere beseitigung eines unbequem gewordenen Projekts: man stelle einfach unerfüllbare Anforderungen an ein System, was in der Regel mit drei zu bewältigen ist. :-X
« Letzte Änderung: 06. August 2007, 17:18:26 von ILBUS »

knt

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #510 am: 07. August 2007, 08:14:19 »
ILBUS, ich kann deine Argumentation zwar nachvollziehen - hoffe aber trozdem das du falsch liegst :D

Das Problem ist die unterschiedliche Wiedereintritts-Geschwindigkeit vom Mond- oder Erd-Orbit aus, richtig?

Könnte man einem geflügeltem Klipper - im Falle einer Mission mit hoher Wiedereintrittsgeschwindigkeit nicht einen Bremsfallschirm mit geben, der das Raumschiff in den oberen/mittleren Luftschichten soweit abbremst, dass danach ein arodynamischer Flug möglich ist - und sich dann abtrennt?

Phase 1: Klipper stürzt in die Atmosphäre und wird abgebremst, Hitzeschild fängt Erwärmung auf.

Phase 2: Sobalt die Hitzeentwicklung annehmbar ist, wird ein Bremsfallschirm entfaltet um das Raumschiff weiter abzubremsen.

Phase 3: Sobalt die Geschwindigkeit für einen arodynamischen Gleitflug mit mit weicher Landung möglich ist, wird der Bremsfallschirm abgesprengt. Übergang zum Gleitflug.

Phase 4: Klipper landet wie ein "Segelflug" - wahrscheinlich nicht ganz so elegant - aber immer noch "weich" und ohne die Struktur zu gefährden.

In dem Fall das der Klipper nicht vom Mond, sondern vom Erd-Orbit kommt, kann man sich Phase 2 vieleicht sammt des Gewichts des Fallschirms sparen. Das wäre dann eine doch recht elegante Lösung für unterschiedliche Wiedereintritts- Geschwindigkeiten.

Jedenfalls ist das Problem unterschiedlicher Wiedereintritts- Geschwindigkeiten einer generellen Lösung wert! Es ist doch auf Dauer gesehn nicht annehmbar für eine Landung nach Mondflug ein ganz anderes Raumschiff zu brauchen, als von einer Mission im Erd-Orbit - das doch "primitiv" ;)
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 08:19:12 von knt »

GG

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #511 am: 07. August 2007, 08:33:04 »
Ich glaube nicht, dass darin das Problem besteht. Vielmehr trifft ein Mondfahrzeug mit höherer Geschwindigkeit und einem anderen Winkel auf die Erdatmosphäre. Damit wird die thermische Belastung für den Schutzschild erheblich größer. Die entstehende Hitze muss so schnell wie möglich wieder abgestrahlt werden. Bei ablativer Kühlung wird die Wärme durch Verdampfung abgeführt.

Außerdem verteilt sich die thermische und mechanische Belastung bei einer Kapsel gleichmäßig, bei einem geflügelten Gleiter gibt es dagegen Stellen mit besonderer Belastung. Die ist heute schon beim Shuttle sehr groß. Bei einem Mondfahrzeug wäre sie noch viel größer. Deshalb wird hier eben die Kapselform favorisiert.

Man kann Phase 1 nicht einfach abbrechen, indem man einen Fallschirm verwendet. Die Energie muss in Wärme umgewandelt werden. Das ist das Problem.

GG
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 08:36:25 von GG »

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Offline Schillrich

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #512 am: 07. August 2007, 09:43:49 »
Hallo knt,

der aerodynamische Flug wäre nicht das Problem. Man fliegt dann ja gerade aerodynamisch, hat also Auftrieb und kann damit "so lange" in der Luft bleiben und manövrieren, bis man die Geschwindigkeit abgebaut hat.
Das Gegenbeispiel sind gerade die Wostok-Kapseln. Das waren reine Kugeln, die keinen Auftrieb erzeugen konnten. Damit konnte bis zu Boden nicht genug Energie abgebaut werden, als dass eine Landung mit Kosmonaut möglich gewesen wäre. Deshalb gab es dort damals die Ausschüsse in einer gewissen Höhe, und das schon bei der "langsamen" Rückkehr aus dem Erdorbit.
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Matthias1

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #513 am: 07. August 2007, 10:57:37 »
Hallo,

wäre denn das vorherige Einschwenken in den LEO nicht möglich? Sicher, man braucht viel Sprit und somit Transportkapazitäten, aber Clipper ist doch relativ leicht und man könnte sich einen größeren und schwereren Hitzeschutzschild ersparen. Wenn man das so abwägt wäre ich schon fürs vorherige Abbremsen  :-?
 

Matthias

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Offline Schillrich

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #514 am: 07. August 2007, 11:06:30 »
Hallo Matthias,

das Einschwenken wäre vielleicht eine Idee, aber nicht ganz so wie du es dir vorstellst, mit aktiver Bremsung.
Mann könnte das Aerobraking in der Atmosphäre in 2 Phasen teilen:
  • 1. Eintauchen und erstes Bremsen in die Atmosphäre, um soweit gebremst zu werden, dass man in einen Erdorbit einschwenkt,
  • 2. Bremsung zur Rückkehr auf die Erde. Diese ist dann gemischt in aktiv und passiv, also Zündung der Bremstriebwerke zum erneuten Eintauchen in die Atmosphäre und dann Abbremsung in der Atmosphäre.

Wenn ich so darüber nachdenke, könnte man das ganze elegant aber kompliziert auch so kombinieren:
  • 1. Bremsung durch Aerobraking in der Atmosphäre, damit schwenkt man in eine elliptische Umlaufbahn um die Erde ein, deren tiefster Punkt (Perigäum) wieder tief in der Atmosphäre liegt.
  • 2. Nach einem Erdumlauf kommt man "automatisch", also ohne Bremszündung oder mit einer minimalen Zündung, wieder in die Atmosphäre und bremst komplett zur Rückkehr ab.
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knt

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #515 am: 07. August 2007, 11:46:55 »
Zitat
Man kann Phase 1 nicht einfach abbrechen, indem man einen Fallschirm verwendet. Die Energie muss in Wärme umgewandelt werden. Das ist das Problem.
Klar, so ist das! :D

Ist bei der Aerobraking Variante die Struckturbelastung nicht genauso hoch - oder nur unwesendlich kleiner, als bei einem direktem Eintritt?

Was verrücktes: Kann man die Bewegungs-Energie nicht in eine nützliche Energieform umwandeln? Zum Beispiel Strom - mit dem man dann ein Ionen-Antrieb betreibt der das Raumschiff weiter abbremst?
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 11:51:48 von knt »

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Offline Schillrich

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #516 am: 07. August 2007, 12:31:12 »
Wenn man Aerobraking "ordentlich" macht, kann man die Belastung schon senken. So wurden ja die Orbits einiger Marssonden nach der Ankunft langsam von einer Ellipse zum Kreis abgesenkt.
Nach der Ankunft am Mars hatten die einen hochelliptischen Orbit, dessen tiefster Punkt (Perizentrum) in den oberen Schichten der Marsatmosphäre lag. Die unaerodynamischen Sonden traten bei jedem Umlauf in die Atmosphäre des Mars ein. Der Energieverlust fürhrte dabei zum Absenkden Apozentrums, also des marsfernsten Puntkes der Umlaufbahn. Nach x Umläufen hatte man dann einen fast kreisförmigen Orbit, dessen Perizentrum man dann noch durch eine Beschleunigungszündung im Apozentrum aus der Atmosphäre anheben musste.
Soweit der kleine Exkurs ;). Man sieht also, dass man mit fragilen Sonden ein schonendes Aerobraking durchführen kann.
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Offline Schillrich

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #517 am: 07. August 2007, 12:40:57 »
Generell halte ich aber Clipper für den Mond ungeeignet. Clipper sollte ein moderner Transporter zwischen Erde und Orbit werden. Wenn man jetzt daraus eine Eier legende Woll-Milch-Sau machen möchte, dann stimme ich ILBUS zu, das ist das Todesurteil! Für den Mond ist ein reines Kapseldesign effektiver, da man da noch genauer auf jedes kg Masse achten wird. Da stören die Summelflügel und Steuersysteme von Clipper nur ...
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Waldi

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #518 am: 07. August 2007, 22:21:05 »
Zitat
Das Gegenbeispiel sind gerade die Wostok-Kapseln. Das waren reine Kugeln, die keinen Auftrieb erzeugen konnten. Damit konnte bis zu Boden nicht genug Energie abgebaut werden, als dass eine Landung mit Kosmonaut möglich gewesen wäre. Deshalb gab es dort damals die Ausschüsse in einer gewissen Höhe
Diese Behauptung ist nicht richtig. Die Wostok-Kapsel hatte wohl (fast) die ganze kinetische Energie durch Wärme abgebaut, eher sie ihren Fallschirm ausgelassen hat. Nur hat man damals aus Zeitdruck! auf die Landesysteme (wie Bremsraketen etc.) verzichtet, so dass der Kosmonaut einen Schleudersitz (in der Luftfahrt schon erprobte Technologie) tätigen musste. Fürs Notfall wurde aber vorgesehen, auch in der Kapsel selbst landen zu können - allerdings mit schweren Verletzungen.
Bei der Kugelform der Kapsel hatte man bereits 8G bei der Rückkehr von LEO, daher waren sie für lange Weltraumflüge nicht tauglich, geschweige denn von der Rückkehr vom Mond - mit 20G. Daher hat man später für die Kapsel eine Kegelform genommen (Sojus, Apollo etc.)
Zitat
2.Kliper mit Flügel ist eine Utopie. Zu den Flügel braucht man Schassis mit reserve Hydrauliksystem. In den Cockpit müssen Knüppel und andere Instrumente rein. Er wird einfach zu schwer. Und, naturlich, einer von der Besatzung muss mit dem Ganzen umgehen können
Na, wohl eine solche Utopie fliegt schon seit 26 Jahren, was?
Natürlich, braucht man Flügel mit 3-fachen Hidrauliksystemen und Steuerklappen, Fahrwerk etc. Nun wiegt dies alles nicht wesentlich mehr, als eine Bucht mit zwei riesigen Fallschirmen + Ausziehfallschirm + starke Landeraketen. Dafür hat man unzählige Vorteile. Und mind. ein Pilot war schon immer bei Weltraum-Besatzungen dabei.
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 23:44:50 von Waldi »

Waldi

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #519 am: 07. August 2007, 23:35:39 »
Zitat
Generell halte ich aber Clipper für den Mond ungeeignet. Clipper sollte ein moderner Transporter zwischen Erde und Orbit werden
Der Klipper soll ja modular aufgebaut werden. Und die Flügel sind nur eine von hunderten wichtigen Komponenten dieses Raumschiffes. Niemand ist gezwungen, die Flügel zum Mond mitzuschleppen. Der zum Zeitpunkt bei LEO-Flügen vielfach erprobte Kommandomodul mit allerlei Systemen (Lebenserhaltung, Avionic, Thermoregulation, Stromversorgung, Navigation, Lageregelung etc.) kann schon eine wesentliche Grundlage für einen Klipper-M(ond) bilden.
Wobei ich meine, auch bei den Mond-Flügen können die Flügel vorteilhaft sein - aus Gewichtsgründen, aber auch anderen - z.B. die Crew ist körperlich geschwächt nach monatelangem Aufenthalt auf der Mondoberfläche bei 1/6 G. Hier können gute AD-Eigenschafen sehr nützlich sein - man kann ja 2-3 mal in die Erdatmosphere tauchen und so die Crew und Klipper schonend landen lassen.
« Letzte Änderung: 07. August 2007, 23:44:38 von Waldi »

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Offline Schillrich

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Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #520 am: 08. August 2007, 06:59:25 »
Hallo Waldi,

du hast Recht, bei Wostok habe ich mich etwas vertan.

Zitat
Der Klipper soll ja modular aufgebaut werden. Und die Flügel sind nur eine von hunderten wichtigen Komponenten dieses Raumschiffes. Niemand ist gezwungen, die Flügel zum Mond mitzuschleppen

Modular ja, aber nicht so, dass man "einfach" die Flügel am Boden lassen kann. Wie wollte man denn in einem Design einen Gleiter realsieren, der auch ohne Flügel/aerodynamische Steuersysteme als Kapsel landen kann? Wenn also Klipper zum Mond sollte, dann mit Flügeln, oder man entwickelt extra eine Kapsel, die ohne Flügel auskommt. Dann würde aber nur das Servicemodul des Urklippers weiter verwendet werden. Das hört sich dann ein wenig nach dem Allzweck-Spacetug Parom an ;).


Zitat
Wobei ich meine, auch bei den Mond-Flügen können die Flügel vorteilhaft sein - aus Gewichtsgründen, aber auch anderen - z.B. die Crew ist körperlich geschwächt nach monatelangem Aufenthalt auf der Mondoberfläche bei 1/6 G. Hier können gute AD-Eigenschafen sehr nützlich sein - man kann ja 2-3 mal in die Erdatmosphere tauchen und so die Crew und Klipper schonend landen lassen.

Aus welchen Gewichtsgründen sollen die Flügel vorteilhaft sein? Reine massetechnisch sind sie eigentlich Ballast ...
Benötigt man für das vorgeschlagene 2-3malige Eintauchen/Bremsen in der Atmosphäre zwingend Flügel? Die Aerodynamik greift da oben noch nicht, das kann man auch mit einer entsprechenden Kapsel und angepasster Eintrittstrajektorie erreichen.
Die heutigen Astronauten und v.a. Kosmonauten "überleben" die Rückkehr aus dem Erdorbit nach Langzeitaufenthalten auch ganz gut. Wobei ein Ritt in Sojus wohl keinen Spaß machen soll ... ;).
« Letzte Änderung: 08. August 2007, 07:06:09 von Schillrich »
\\   //    Grüße
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knt

  • Gast
Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #521 am: 08. August 2007, 17:29:27 »
Gewichtsvorteile sehe ich bei den Flügeln auch nicht. Aber der Aufwand 1 Raumschiff zu warten ist sicher niedriger als mehrere spezialisierte.

Eugen

  • Gast
Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #522 am: 09. August 2007, 21:02:46 »
Zitat
Zitat
Na, wohl eine solche Utopie fliegt schon seit 26 Jahren, was?
Natürlich, braucht man Flügel mit 3-fachen Hidrauliksystemen und Steuerklappen, Fahrwerk etc. Nun wiegt dies alles nicht wesentlich mehr, als eine Bucht mit zwei riesigen Fallschirmen + Ausziehfallschirm + starke Landeraketen. Dafür hat man unzählige Vorteile. Und mind. ein Pilot war schon immer bei Weltraum-Besatzungen dabei.

Konstrukteure des Klipers haben geplannt, den ins All mit einer Zenit Rakette zu bringen. Maximale Nutzlast für die Rakete beträgt ca. 13 Tonnen. Rechne, wieviel wird Kliper mit Flügel wiegen. für 13 tonnen werden ~50m2 benötigt. bei Gewicht für Flügel von 60 kg/m2 (wie bei einem KampfJet)werden das 3 T. Ein Fallschirm wiegt 5-7 % vom Gesamtgewicht, also 0,7-1 T.

Es gibt auch psychologisches Problem - wie wird ein Raumschiff auf eine Landeban blind, ohne Sicht nach Vorne, landen?

Eigentlich Kliper ist ein Ersatz für fast 50 jahre alten Sojus. Nur zweimal größer.

ILBUS

  • Gast
Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #523 am: 09. August 2007, 21:24:56 »
Zitat
Konstrukteure des Klipers haben geplannt, den ins All mit einer Zenit Rakette zu bringen....

Kannst du bitte die Quelle nennen, kein Problem, wenn es auf russisch ist - es ist meine Muttersprache. Bis jetzt habe ich den Eindruck bekommen, dass es noch gar nicht feststeht, welcher Träger es tragen soll. So berchtet >>Russianspaceweb<< von 14t schwerem geflügelten Clipper auf dem Soyuzs3-Träger. Und es wurde hier im Forum auch die Angara angesprochen.

 Ich würde das aerodynamische Verhalten der Flügel des Clippers nicht mit denen eines Kampfjets vergleichen - Clipper soll weder wendig sein, noch langsam Fliegen können (wegen einer Kurzen Landebahn). Die Stummel werden nur so gross sein müssen, wie es für einen sanften Eintritt nötig ist, und um eine grössere prezission beim Endanflug zu gewährleisten. Siehe die RAketenwaffen der Flügzeuge - die Flügel sind sehr klein, reichen aber für eine hohe Prezession.

Ähnlich wird es auch für das Versuchsmodel der DLR >>Phoenix<< beschrieben - die Flügen sind für den kontrolliereten *Absturz*, und nicht für weites Segeln gedacht.

Also gehe ich von höchstens 1t der Winglets aus.

Privet. Yevgenij.
« Letzte Änderung: 09. August 2007, 22:49:07 von ILBUS »

ILBUS

  • Gast
Re: Raumgleiter Kliper
« Antwort #524 am: 09. August 2007, 22:54:03 »
Zitat
Es gibt auch psychologisches Problem - wie wird ein Raumschiff auf eine Landeban blind, ohne Sicht nach Vorne, landen?

Herr Lindbergh hats vor 90 Jahren vorgemacht. Sein Flugzeug hatte für die Sicht nach vorne nur einen Periskop  :o . Die Clipperpiloten würden Kameras und andere Hilfsmittel benutzen können.
« Letzte Änderung: 09. August 2007, 22:54:26 von ILBUS »