Eh man sich für einen Träger entscheidet, müssen die Spezifikationen von Kliper feststehen und eingefroren sein.
Vor allem entscheident ist das Gewicht. Im Moment ist hier von 15 Tonnen die Rede, was von einer Zenit durchaus zu bewältigen wäre. Allerdings ist davon auszugehen, das das Gewicht im Laufe der Entwicklung ansteigt. Ich würde hier mal mit mindestens 20 Tonnen rechnen. Damit fällt auch die Zenit raus, es würde die Proton bleiben. Leider ist hier die Zuverlässigkeit (90 % über die letzten 10 Jahre) zu gering für ein bemantes System. Von der Nutzmasse her wäre auch die Ariane 5 denkbar, die damit ihrer wirklichen Bestimmung nachkommen würde. Ob sich die Russen aber darauf einlassen, wage ich unter Putin zu bezweifeln. Schon die Zenit wird kaum noch eingesetzt (weil sie größtenteils in der Ukraine, also im Ausland, gefertigt wird), da werden die Russen nicht die Fertigung einer Trägerrakete für bemannte Missionen den Europäern überlassen.
Da bleibt also nur eine komplette Neuentwicklung. Und hier fangen die Probleme an: Die Russen können sich eine komplette Neuentwicklung nicht leisten. Schon die Weiterentwicklung der vorhandenen Träger klappte nur mit westlicher Finanzhilfe. Und hier sehe ich das Riesenproblem, das die Europäer bei einer Mitarbeit an Kliper eingehen. Wie so etwas endet, hat man bei Mars 96 gesehen. Erst mussten die Europäer 100 Mio zahlen, um überhaupt den Start möglich zu machen (ein Beweis, das nicht nur die Amis Verträge brechen), dann war der Start buchstäbluch ein Schlag ins Wasser, und Mars 96 schaffte es nur bis in den Pazifik. Das selbe könnte bei Kliper (bzw bei der Trägerrakete dafür) passieren. Europa finanziert die Entwicklung eines Trägers mit, den man überhaupt nicht benötigt. Zusammen mit den Entwicklungskosten für Kliper selber könnte man da fast in den Bereich kommen, das es sich lohnen würde, Hermes wieder aus der Schublade zu holen.