@ Gero Schmidt:
Es ist sicher richtig, dass sich bei den Russen immer wieder Verzögerungen ergeben, weil deren finanzielle Lage angespannt ist. Aber Du kannst Dich immer darauf verlassen, dass sie jedes Projekt mit Dir durchziehen und sich kulant zeigen, wenn etwas schiefgeht. Und bei solchen Projekten wie der ISS hat wohl fast jeder mal Verzögerungen verursacht.
Die NASA dagegen ist ziemlich egoistisch: Sie wollte vor nicht allzulanger Zeit eine ISS und nun verliert sie das Interesse, weil man lieber zum Mars fliegen will. Vor nicht allzulanger Zeit wurden die Gelder für eine Rettungskapsel gestrichen, die daran beteiligten deutschen Unternehmen erfahren es aus der Zeitung. Das lässt sich beliebig fortsetzen. Kooperation ist immer schwierig, weil die NASA stets das Sagen haben will.
Wie anders klingen da doch die Aussagen der Westeuropäer, die sowohl bei NASA wie bei RKA mitgeflogen sind: Da wird die Offenheit und Unkompliziertheit der Russen immer wieder gelobt. Während Thomas Reiter erfolgreich seinen Sojus-Führerschein machen durfte, haben die Amerikaner seinerzeit nicht mal zugelassen, dass die Deutschen das Kommando in ihrem eigenen Space-Lab führen. 1978 flog der erste Westeuropäer mit den Russen ins All - und seitdem sind mir keine ernsten Klagen bekannt. Wenn es nach mir ginge, dann würde ich mir eine ISS ohne Amerikaner wünschen.
@ Chris:
Die Proton war zwar ursprünglich für bemannte Flüge zum Mond gedacht (mit dem Raumschiff Zond), ist aber nie für bemannte Flüge freigegeben worden. Ob man nun die für bemannte Missionen zu hohe Ausfallquote bewusst in Kauf genommen hat, um die Produktion billig zu halten, weiß ich nicht. In jedem Falle müsste dieser Träger weitere Verbesserungen erfahren, um für Kliper einsatzbereit zu sein.
@ Alle:
Ich weiß übrigens nicht, wie zuverlässig die Zenit inzwischen ist, aber in den 90ern gab es verschiedentliche Fehlstarts.