Ich denke, da muss man etwas weiter ausholen.
Den zugrundeliegenden Effekt kennt jeder: Wenn man über eine Teppichboden geht und dann einen Metalltürgriff anfasst, kann es sein, dass man “einen gewischt” bekommt. Das ist bekannt unter dem Stickwort “statische Aufladung”. Dieser Effekt tritt auch bei einer startenden Rakete auf. Allerdings ist an einem Raketenstart wenig statisches, weswegen man das dort hochtrabend “Triboelectrification” nennt
Wenn die Rakete durch Wolken fliegt, schiebt sie Wassertröpfchen weg, dadurch kommt es zur Ladungsübertragung. Diese Ladung erzeugt ein elektrisches Feld um die Rakete.
Für die Bordelektronik ist das weniger ein Problem, aber die Datenkommunikation mit dem Boden kann dadurch gestört werden oder sogar ausfallen.
In den USA muss aber eine Startende Rakete immer mit dem Boden in Kontakt stehen, damit die Range Savety die Rakete sprengen kann, wenn sie vom Kurs abweicht.
Deswegen arbeitet man beim Shuttle und bei Raketen mit Farben und Coatings, die diese Aufladung weitgehend verhindern. Beim Shuttle kommt noch die Bauform dazu, denn bei nicht rotation symmetrischen Bauformen ist der Effekt kleiner.
Das man mit dieser Technik einen wirkungsvollen Schutz gegen Aufladung erreicht muss man der Range Savety in Aufwendigen Tests und Studien beweisen.
Weil ARESI-X ja nur ein einziges Mal in dieser Konfiguration startet, war der Aufwand dafür zu groß.
Stattdessen hat man halt in Kauf genommen, das man auch bei wenigen harmlosen Wölkchen wegen Triboelectrification am Boden bleiben muss.
Aber man hatte ja dann doch noch ein Wolkenloch gefunden
Gruß,
KSC