NASA

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tobi

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Re: NASA
« Antwort #1825 am: 10. September 2014, 14:38:55 »
NASA Astronauten dürfen jetzt eventuell auf der Krim trainieren:
http://www.nbcnews.com/storyline/ukraine-crisis/crimea-catch-22-russia-space-training-may-put-nasa-bind-n199486

Zitat
As the International Space Station gets ready for a routine change of crew using Russia’s Soyuz spaceships, the Russian government seems to be initiating a subtle gambit to force the United States into a diplomatic trap over the status of Russian-occupied Crimea.
Russland könnte das Training auf der Krim nutzen, um die USA zu einer diplomatischen Anerkennung der Krim zu zwingen. Kein Trainng auf der Krim, kein Flug mit der Sojus.
« Letzte Änderung: 10. September 2014, 16:46:05 von tobi »

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Offline MR

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Re: NASA
« Antwort #1826 am: 11. September 2014, 16:36:27 »
Dieses soll gemäß NASA-Anforderung für 2015 etwas geringer ausfallen als 2014 bzw. als vom Kongress gewünscht (-179 Mio$) und für planetare Forschung noch 1.280 Mio $ umfassen. Darin sind 15 Mio $ für eine Europa-Missionsstudie vorgesehen, aber keine Mittel in den Folgejahren.

Sehr enttäuschend. Wenn man sich ansieht, wie sehr allein Cassini unser Wissen über den Saturn erweitert hat, kann man sich vorstellen, was ein neuer Jupiter/Europa-Orbiter bringen würde. Sicher ist das nicht billig, aber auf jeden Fall lohnend. Cassini zb. hat nicht mehr gekostet als der Betrieb der ISS über 2 Jahre. Wenn man sich aber ansieht, was bei beiden an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rausgekommen ist, liegt Cassini mit weitem Abstand vorne. Es wäre sinnvoll, die bemannte Raumfahrt etwas zurückzunehmen und statt dessen mehr Sonden wie Cassini zu starten, das bringt weitaus mehr als ein verlängerter ISS-Betrieb. Dann hätte man auch gleich ein paar passende Nutzlasten für SLS.

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Offline Rücksturz

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Re: NASA
« Antwort #1827 am: 11. September 2014, 17:09:16 »
Sehr enttäuschend. Wenn man sich ansieht, wie sehr allein Cassini unser Wissen über den Saturn erweitert hat, kann man sich vorstellen, was ein neuer Jupiter/Europa-Orbiter bringen würde. Sicher ist das nicht billig, aber auf jeden Fall lohnend. Cassini zb. hat nicht mehr gekostet als der Betrieb der ISS über 2 Jahre. Wenn man sich aber ansieht, was bei beiden an neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen rausgekommen ist, liegt Cassini mit weitem Abstand vorne. Es wäre sinnvoll, die bemannte Raumfahrt etwas zurückzunehmen und statt dessen mehr Sonden wie Cassini zu starten, das bringt weitaus mehr als ein verlängerter ISS-Betrieb. Dann hätte man auch gleich ein paar passende Nutzlasten für SLS.
Hallo MR,
wie misst Du den wissenschaftlichen Ertrag der ISS im Vergleich zu Cassini?
Beides sind für mich unersetzliche technische und wissenschaftliche Höchstleistungen. Aber beides irgendwie gegeneinander Aufzuwiegen, wie soll das gehen?
Jeweiliges Gewicht der ausgedruckten Veröffentlichungen vergleichen?  :o
Natürlich muss man immer abwägen wofür das jeweilige Steuergeld einzusetzen ist.
Bis 2020 scheint aber der Betrieb der ISS sehr sicher zu laufen. Selbst eine Deorbitierung braucht Vorbereitungszeit.
Gleichzeitig sucht die NASA tatsächlich Nutzlasten für das SLS.
Da sie die EUS vor dem ersten bemannten Flug der Orion (EM-2) mindestens einmal unbemannt testen will, vielleicht sogar schneller als gedacht.
Eine Jupiter/Europa-Mission wäre auf jeden Fall eine unglaublich spannende und auch wissenschaftlich lohnende Sache.
Das Problem ist nur, dass so eine Mission in der Kürze der Zeit (Start müsste schon um 2020 sein) kaum vorzubereiten und zu entwickeln ist.
Und da es dafür offensichtlich auch (noch) keine substanzielle Finanzierung gibt, steht diese Mission leider noch "in den Sternen".

LG Rücksturz
- vergiss niemals, dass auf der anderen Seite ein Mensch sitzt
- erst lesen, dann denken, dann posten
- eingebrachte Artikel sprechen für Dich 
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jakda

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Re: NASA
« Antwort #1828 am: 12. September 2014, 07:30:36 »
Sieht irgendwie abgesoffen aus:



Wasserlandung halt...

Re: NASA
« Antwort #1829 am: 07. Oktober 2014, 13:53:38 »
Heute (um 15:30 MEZ) soll am KSC übrigens der Spatenstich für ein neues Hauptquartier erfolgen:

Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

tobi

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Re: NASA
« Antwort #1830 am: 10. Oktober 2014, 22:14:46 »
NASAs neue Vize-Administratorin soll Dava Newman werden:
http://nasawatch.com/archives/2014/10/new-deputy-admi.html



Sie ist Professorin am MIT und beschäftigt sich mit neuen Raumanzügen, wo der Druck mechanisch aufrecht erhalten werden soll und nicht mehr mit Druckgas.
https://esd.mit.edu/Faculty_Pages/newman/newman.htm

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Offline MX87

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Re: NASA
« Antwort #1831 am: 10. November 2014, 23:00:47 »
Planetary Ventures (Tochterfirma von Google) und die NASA haben einen Vetrag über die Nutzung des Moffet Field Flughafens in Kalifornien abgeschlossen. Teil des ganzen ist auch die Restaurierung des Hangar One, eines alten Luftschiffhangars am Platz. Google nutzte den Platz bereits länger auch für die eigene Jet-Flotte. Die Zusammenarbeit wird also nur vertieft. Ab jetzt ist Google Pächter von Moffet Field und entlastet die NASA um ca. 6,3 Millionen $ jährlich. Die Pacht ist auf 60 Jahre angesetzt.

NASA-Statement:
http://www.nasa.gov/press/2014/november/nasa-signs-lease-with-planetary-ventures-llc-for-use-of-moffett-airfield-and/#.VGEjKoebr6Q

Interessant:
Zitat
Once renovations are complete, Hangar One will again be home to high-tech innovation as Planetary Ventures begins using the historic facility for research, development, assembly and testing in the areas of space exploration, aviation, rover/robotics and other emerging technologies.

Eines der Felder für die Hangar One von Planetary Ventures genutzt werden wird ist, neben Robotik und anderen neuen Technologien, auch Weltraumforschung. Ob Google da noch größeres plant?  ;)

Den Punkt mal hier erwähnt, weil dafür noch kein eigener Thread lohnt.
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #1832 am: 12. November 2014, 00:00:36 »
das hat ja eigentlich nichts mit Raumfahrt zu tun, aber Bolden schafft es dennoch:

"As NASA expands its presence in space, we are making strides to reduce our footprint here on Earth."
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

fourth planet

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Re: NASA
« Antwort #1833 am: 30. November 2014, 21:40:30 »
Wie will die Nasa Menschen auf den Mars bringen ?

Antworten dazu hier :

http://www.planetary.org/blogs/jason-davis/2014/20141119-how-nasa-plans-mars.html

Credit :Boeing

Credit :NASA

Mfg, fourth planet

McFire

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Re: NASA
« Antwort #1834 am: 01. Dezember 2014, 13:15:42 »
Hach, diese schönen bunten Schleifchen! Sooo schick !  ::)

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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #1835 am: 05. Dezember 2014, 21:47:03 »
Selbst John P. Holdren, Präsidentenberater für Wissenschaft/Technologie, graturliert zum Orion-Erfolg.
Und lobt dabei natürlich die kommerzielle Raumfahrt. ;)
http://www.whitehouse.gov/blog/2014/12/05/statement-john-p-holdren-successful-test-launch-and-recovery-orion-spacecraft

Zitat
"With today’s successful test launch and recovery of the Orion spacecraft, NASA has taken an important step towards the goal of human exploration of the solar system.  Support from private-sector aerospace partners for the Orion effort – as well as for NASA’s Commercial Crew Program to develop safe, reliable, and cost-effective access to and from space – reflects the Administration’s commitment to create jobs, bolster the American economy, and build the strongest commercial space industry in the world.  President Obama’s vision is to develop a balanced space program that supports a sustainable human exploration program, expands scientific knowledge, and invests in transformational technologies that will greatly increase our capabilities in space.  We congratulate the men and women of NASA and their commercial partners for this successful test launch, and we look forward to future milestones on the journey to Mars."

"journey to Mars" ??? - also mir geht das Geschwafel irgendwie auf den Keks
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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Führerschein

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Re: NASA
« Antwort #1836 am: 05. Dezember 2014, 22:38:04 »

"journey to Mars" ??? - also mir geht das Geschwafel irgendwie auf den Keks

Mir nicht. Der blanke Hass Die fundamentale Ablehnung, der mir deshalb in diesem Forum entgegengeschlagen ist, hat mich ziemlich erschüttert. Du mußt ja deine Auffassung nicht ändern, aber lasst mir meine.

Caladaris

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Re: NASA
« Antwort #1837 am: 05. Dezember 2014, 22:58:48 »
"journey to Mars" ??? - also mir geht das Geschwafel irgendwie auf den Keks

Der erste andere Planet außer der Erde! Und dann auch noch relativ erdähnlich (festes Gestein, ähnliche Größe, vielleicht sogar früher belebt!). Das muss einfach das ultimative Ziel der raumfahrenden Menschheit, ja der Menschheit insgesamt, sein! Was denn bitte sonst?

Ich kann aber durchaus verstehen, wenn du als Raumfahrtenthusiast frustriert bist, wenn wir nach 1000en großen Sprüchen seit Jahrzehnten auf den Status Quo schauen.
Auch ich bezweifel, dass es irgendein kommerzielles Unternehmen das jetzt so große Sprüche macht überhaupt auch nur wagen wird gen Mars zu fliegen (dazu auch NASA: "There is no market on Mars. We're kidding ourselves if we believe that."). Der NASA trau ich das aber ohne weiteres zu - wenn die Politik jemals das nötige Geld bereitstellt. Das wird desto wahrscheinlicher, je geringer die Kosten werden. Deswegen diese Salami-Taktik der NASA. Erstmal eine Schwerlastrakete bauen, die man verwenden könnte. Eine BEO-fähige Raumkapsel, die man ja verwenden könnte. Und eben Studien wie diese. Bis irgendwann die Kosten für die breite Mehrheit akzeptabel sind. Dann gehts los. Hoffentlich nicht erst in 100 Jahren.

In diesem Sinne: Keep dreaming! :)

Edit: Und toller Artikel, wirklich lesenswert!

hesaenger

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Re: NASA
« Antwort #1838 am: 05. Dezember 2014, 23:25:35 »
Der Mars ist schon das ultimative Ziel. Bei Stuhlinger und von Braun habe ich viel dazu gelernt und kann mir so nur nicht vorstellen, dass das mit einer Neuauflage der Apollokapsel geht. Wie hieß es damals? Zum Mond ist wie von Peenemünde nach Zinnowitz, zum Mars wie nach Rio. Die Amerikaner waren aber schon immer gute Autoverkäufer. Wir saßen Mitte der 90er mal in Darmstadt und da wurde die Zukunft der ISS beschrieben. Das hatte wenig mit der heutigen Realität zu tun. Also sollte man auch nicht das Boeing Marketing auf die Goldwaage legen.

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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #1839 am: 06. Dezember 2014, 00:22:32 »
Danke für eure Kommentare. Ich wollte gerade mein Statement nochmal begründen, frage mich jetzt aber doch, ist dieser NASA-Ansatz (wir-bauen-da-mal-was,-vielleicht-können-wir-es-ja-brauchen) tatsächlich die bessere Verkaufe? Verändert das die akzeptablen Kosten. (Ich glaub ja daran nicht.)

Ich habe das Bild vor Augen 2010-kickoff; 2014-Kapsel-Test; 2018-SLS/unbemannter Flug; 2021 bemannter Flug.
Zwischen 2021-2025/30 soll diese Konfiguration weiterentwickelt und gleichzeitig ergänzt werden, aber warum soll es dann schneller gehen als jetzt oder besser gesagt, müßte es jetzt nicht schneller gehen.
Viele Herausforderungen sind ungelöst, die man aber nicht irgendwann, sondern jetzt angehen müßte, wenn es später funktinieren soll.
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Offline -eumel-

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Re: NASA
« Antwort #1840 am: 06. Dezember 2014, 04:37:28 »
Nun, mit dem, was sie heute haben, können sie freilich nicht zum Mars fahren.
Technisch ist ein Marsflug durchaus machbar, aber eben sehr aufwändig.
Eine Privatfirma wird das wohl nicht stemmen können, weil keine Einnahmen in Aussicht sind.
Eine solche Mission könnte nur der Staat finanzieren, - will er aber momentan nicht.

Was soll die NASA denn machen, wenn sie das nötige Geld nicht bekommt?
Den Laden zumachen und nach Hause gehen? ???

Sie nehmen also das (unzulängliche) Geld, was sie kriegen und fangen schonmal an, die Dinge zu entwickeln,
die sie für einen Marsflug brauchen werden: Einen Hitzeschild, eine Landekapsel und einen leistungsfähigeren Träger.
Hätten sie mehr Geld, könnten sie auch mehr machen.

Um mehr öffentliche Gelder zu erhalten, ist eine größere Akzeptanz in der Bevölkerung wichtig.
Das ist besonders in den USA so, wird aber auch in Europa unterschätzt.
Zur Zeit ist das Interesse an der Raumfahrt in der Bevölkerung gering und hat nach der Shuttle-Stilllegung nochmals einen Einbruch erlebt.
Wenn sich das nicht ändert, wird es zukünftig immer weniger Geld geben.

Deshalb muss die NASA Präsenz zeigen, informieren und werben.
Sie müssen zeigen was sie können und sagen, was sie wollen.
Die Leute müssen sich überhaupt erstmal mit dem Thema auseinandersetzen.
Wenn man nie vom Mars spricht, oder ihn nur einmal am Rande erwähnt, will da auch keiner hin! ;)
Man muss schon sagen, was möglich wäre und Perspektiven aufzeigen.
Die Amerikaner sind im Alltag von viel Werbung umgeben und haben schon Resistenz entwickelt.
Da muss man schon heftige Präsenz zeigen, um überhaupt wahrgenommen zu werden.
Auf tomtoms Keks kann dabei keine Rücksicht genommen werden. ;) :D

Wo ein Wille ist, wird sich auch ein Weg finden.
Aber ohne Wille, Informationen, Interesse und Geld wären sie nichtmal bis zu Mond gekommen.

hesaenger

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Re: NASA
« Antwort #1841 am: 06. Dezember 2014, 08:10:08 »
Wer hat die Kompetenz und Unabhängigkeit nach aktuellem Wissenstand zu definieren, was es braucht, um bemannt zum Mars und zurück zu kommen? Robert Zubrin hat viel geleistet, alleine haben seine Vorschlägen kaum Redundanzen. Da muss über Jahre alles zu 100% funktionieren. Auf der anderen Seite braucht keiner die Bush'schen Marsflotten. Dann sprechen wieder unsere renommiertesten Raumfahrtmanager davon, mit einer einfachen Kapsel zum Mars zu fliegen. Wissen wir immer noch nicht genug, um hier mal einen Deckel darauf zu machen und zu beschreiben wie es geht und was es kostet?

Re: NASA
« Antwort #1842 am: 06. Dezember 2014, 10:25:39 »
Wenn ich da die Aussage von der "journey to Mars" höre geht es mir genauso wie tomtom. Orion hat mit Mars auf den ersten Blick genausoviel zu tun, wie ein Transistor mit einem Computer. Beide könnten eben ein Baustein des jeweiligen viel größeren Systems sein, mehr aber auch nicht. Für den Mars existiert ja aktuell nicht einmal eine (ernsthafte) Projektskizze bei der NASA, nur wage Pläne und in Frage kommende Einzelsysteme. Ich fürchte die einzigen, die sich intensiv mit der Auslegung eines solchen Systems beschäftigen sind SpaceX hinter verschlossener Tür und davon erwarte ich mir persönlich auch am meisten. Oder vielleicht Mars One, wobei ich der felsenfesten Überzeugung bin, dass eine Reise zum Mars in einer derart beengten Kapsel nicht sonderlich erstrebenswert ist.

Sie nehmen also das (unzulängliche) Geld, was sie kriegen und fangen schonmal an, die Dinge zu entwickeln, die sie für einen Marsflug brauchen werden: Einen Hitzeschild, eine Landekapsel und einen leistungsfähigeren Träger.
Hätten sie mehr Geld, könnten sie auch mehr machen.

Das kaufe ich so nicht ab. Die NASA sagt doch selbst über sich, dass sie ihre zukünftige Hauptaufgabe in der Entwicklung und Erforschung neuer Technologien sieht. Von einem kompletten Mars-Programm und ganzen Systemen wäre sie somit befreit. Die Aussagen der NASA erscheinen mir da manchmal als "hott" und machmal als "hüh". Orion ist doch primär nicht für den Mars sondern für BEO-Missionen im Allgemeinen entwickelt worden, und dass neue Hitzeschildtechnologien entwickelt werden (Airbags, IRVE, Magnetic Aeroshell Capture, etc. ) ist ja nichts Neues und davon profitierten ja teilweise auch bereits die Rovermissionen. Und was den leistungsfähigen Träger angeht, wurde hier genügend darauf hingewiesen, dass dieser nicht als NASAs Wunsch für ein Transportsystem zum Mars in Auftrag gegeben wurde. Dass darüberhinaus der neue Raumanzug Z2 bzw. Z3 dann medienwirksam im Marsdesign beworben wird, hat weniger mit ernsthaften Absichten der NASA als vielmehr mit PR zu tun.
Ich erwarte mir also von der NASA nichts mehr was ein Gesamtprogramm zum Mars angeht.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

Führerschein

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Re: NASA
« Antwort #1843 am: 06. Dezember 2014, 11:13:29 »
Das Geld ist gar nicht zu wenig, es wird nur das falsche damit gemacht. Und daran ist nicht die NASA schuld, es wird ihnen vom Kongress vorgegeben. Ein aktuelles Interview mit Lori Garver, ehemalige NASA Vize-Administratorin:

http://www.businessweek.com/videos/2014-12-04/should-nasa-be-preparing-for-deep-space-missions

Mit der Annahme, daß das Orion/SLS Programm ca. 30 Milliarden $ kostet, habe ich voll daneben gelegen. Sie spricht von 60 Milliarden.  :(

Die aktuelle Orion-Mission sieht sie als reine Propagandamission. Daß man dafür die Werbetrommel rührt, ist ja legitim. Das Problem ist, sie wurde nur für den Zweck Propaganda geflogen und ist ohne großen praktischen Nutzen. Sinnvoll wäre das nur auf dem auch dafür vorgesehenen Träger.

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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #1844 am: 06. Dezember 2014, 11:45:07 »
Immerhin sagt Holdren in einem Interview am Ende:
"Eventually, yes, between now and the 2030s, we would need to ramp up the budget. At the current budgets we would not get to Mars, that's correct."

Im Prinzip das Eingeständnis, dass der Plan "unexecutable" ist.

http://nasawatch.com/archives/2014/12/holdren-current.html

Man unterläßt es jedoch, mehr Budget zu beantragen und macht das Gegenteil, mit weniger Budget den Zeithorizont immer weiter zu strecken.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

GG

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Re: NASA
« Antwort #1845 am: 06. Dezember 2014, 12:55:58 »
Wenn ich Geld zu investieren hätte, dann würde ich dies nicht der NASA geben. Die gehen, politisch vorgegeben, meiner Meinung nach nicht den richtigen Weg. Zuerst muss die Raumfahrt weniger kosten. Dafür wird derzeit dort nichts getan. Es werden nur großzügig Gelder zur Entwicklung von Technik auf der Basis alter Technologien verteilt.

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Offline ZeT

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Re: NASA
« Antwort #1846 am: 06. Dezember 2014, 14:49:50 »
Das kaufe ich so nicht ab. Die NASA sagt doch selbst über sich, dass sie ihre zukünftige Hauptaufgabe in der Entwicklung und Erforschung neuer Technologien sieht. Von einem kompletten Mars-Programm und ganzen Systemen wäre sie somit befreit.

Wobei sich das durchaus gut ergänzen kann. Die nächste Tech-Stufe zu erreichen könnte uns dem Mars einen großen Schritt näher bringen. Seien es nun effizientere Lebenserhaltungssysteme oder auch Triebwerke der modernsten Generation usw.

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Offline KSC

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Re: NASA
« Antwort #1847 am: 06. Dezember 2014, 15:05:57 »
Das Geld ist gar nicht zu wenig, es wird nur das falsche damit gemacht. Und daran ist nicht die NASA schuld, es wird ihnen vom Kongress vorgegeben. Ein aktuelles Interview mit Lori Garver, ehemalige NASA Vize-Administratorin:

http://www.businessweek.com/videos/2014-12-04/should-nasa-be-preparing-for-deep-space-missions

Mit der Annahme, daß das Orion/SLS Programm ca. 30 Milliarden $ kostet, habe ich voll daneben gelegen. Sie spricht von 60 Milliarden.  :(

Die aktuelle Orion-Mission sieht sie als reine Propagandamission....

Das Mrs. Garver eine glühende Verfechterin der privaten/kommerzillen Raumfahrt ist, die liebendgern mit dem SLS/Orion Budget den gesamten privat Sektor subventionieren hätte, ist ja bekannt.
Man sollte dazu auch wissen, dass es längst die Spatzen von den Dächern pfeiffen, das Garver nach einer gewissen (gesetzteskonformen) Schamfrist, jetzt als Chefin der Pilotengewerkschaft, später bei einem gewissen Raumfahrtunternehmen anheuern wird, das seine Dienste an die NASA verkauft.

Jeder mag da seinen eigenen Schluß ziehen, ob man Garvers Meinung (und ihre Zahlen) wirklich für objektiv halten kann  ;)

Gruß,
KSC

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Offline MX87

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Re: NASA
« Antwort #1848 am: 07. Dezember 2014, 19:24:20 »
Wenn ich Geld zu investieren hätte, dann würde ich dies nicht der NASA geben. Die gehen, politisch vorgegeben, meiner Meinung nach nicht den richtigen Weg. Zuerst muss die Raumfahrt weniger kosten. Dafür wird derzeit dort nichts getan. Es werden nur großzügig Gelder zur Entwicklung von Technik auf der Basis alter Technologien verteilt.

Das ist zu kurz und einfach gedacht. Mit SLS/Orion stimmt das zwar, aber die NASA hilft SpaceX und Co. wo sie es kann und das unter heftigem politischen Gegenwind. Man darf nicht vergessen, dass die Stimmen nicht leise sind Commercial Crew zusammenzustreichen oder gar komplett zu canceln. Seit der Auswahl von SpaceX und Boeing für die nächste Runde sind die Stimmen immerhin erheblich leiser geworden.

Die NASA selbst weiß, dass erheblich gesenkte Kosten das beste ist, was ihnen passieren kann. Alles auf die Karte von "New Space" zu setzen kann sie sich politisch natürlich nicht leisten.

Man könnte SLS/Orion unter dieser Konstellation politisch als "Lobby-Besänftigungsprogramm" deuten.  ;)
"Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me."

Führerschein

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Re: NASA
« Antwort #1849 am: 07. Dezember 2014, 20:01:14 »
Wenn ich Geld zu investieren hätte, dann würde ich dies nicht der NASA geben. Die gehen, politisch vorgegeben, meiner Meinung nach nicht den richtigen Weg. Zuerst muss die Raumfahrt weniger kosten. Dafür wird derzeit dort nichts getan. Es werden nur großzügig Gelder zur Entwicklung von Technik auf der Basis alter Technologien verteilt.

Das ist zu kurz und einfach gedacht. Mit SLS/Orion stimmt das zwar, aber die NASA hilft SpaceX und Co. wo sie es kann und das unter heftigem politischen Gegenwind. Man darf nicht vergessen, dass die Stimmen nicht leise sind Commercial Crew zusammenzustreichen oder gar komplett zu canceln. Seit der Auswahl von SpaceX und Boeing für die nächste Runde sind die Stimmen immerhin erheblich leiser geworden.

Ich stimme zu.

Meine Bemerkungen sind auch nicht anti-NASA zu verstehen. Im Rahmen ihrer Möglichkeiten tun sie das Beste. Nur leider sind sie sehr an politische Vorgaben gebunden. Sie unterstützen eindeutig auch SpaceX und andere New-Space Firmen, so gut sie können. Siehe z.B. das Bigelow Beam-Modul, das nächstes Jahr fliegen soll. Ob daraus was größeres wird, ist wieder politische Entscheidung. Denn dann müßte substantiell Geld zur Verfügung gestellt werden und das passiert viel zu oft politisch motiviert und wider besseres Wissen.