Sinnvolle Wege für die NASA:
- Wenn Budget gleich bleibt: SLS einstellen.
- Wenn Budget signifikant erhöht werden würde: SLS behalten + Missionen dafür konzipieren.
Letzteres ist unwahrscheinlich, also eine Budgeterhöhung. Auf die Prioritätenliste ganz weit oben in Washington kommt die NASA wahrscheinlich nur, wenn es ein neues Space Race geben würde. China auf dem Mond mag da noch kein Ansporn sein, da dies kein wirkliches Neuland wäre. Würde China eine bemannte Mission zum Mars anvisieren wäre das etwas anderes. Da würde man sich in Washington eher am nationalen Ego gekitzelt fühlen. Die Frage ob China oder die USA im Alleingang zum Mars fliegen würden ist eine andere. Eine Kooperation beider sehe ich derzeit weniger. Europa und Russland könnten aber bei einer der beiden aufspringen, bleibt die Frage wer zu wem stoßen würde. Ein Space Race zwischen USA-Russland und China-Europa zum Mars? Wäre doch mal ulkig
Ernsthaft, ohne den Konkurrenzgedanken als treibende Kraft sehe ich leider keine (staatliche) Mission zu Mond oder Mars, da der Zeitgeist nicht wirklich den Weltraum im Fokus hat. Von einer Euphorie eines Space Age ist derzeit wenig zu spüren. In den Köpfen grassieren eher Finanzsysteme und deren Krisen. Politischer Rückhalt in der Bevölkerung ist für solche Projekte schwierig, auf beiden Seiten des Atlantik. Es wird gerade in den USA politisch gerne die NASA zum technologischen und wissenschaftlichen Aushängeschild der Senatoren auserkoren, aber seien wir ehrlich: Unterm Strich sind es "Maulhelden" und wahres Interesse an den Inhalten der NASA besteht nur sehr bedingt. Es ist traurig zu sehen wie die NASA zum politischen Spielball wird und die meistdiskutierte Frage nicht ist "Wohin fliegen wir als nächstes?" sondern "Wie viel kürzen wir als nächstes am Budget?"
Die "Space Coalition" sehe ich als PR-Kampagne im Sinne der Senatoren, weniger im Sinne der NASA. Die Senatoren können sich als "Visionäre" schmücken, aber für die NASA wird die Aktion keine Konsequenzen (positive wie negative) haben.
Die Idee eines Space Race ist ideologisch im Kalten Krieg angesiedelt, aber pragmatisch gesehen ist das aus meiner Sicht das einzige was die Abwärtsspirale aufhalten könnte. Oder glaubt jemand ernsthaft ein Politiker würde ein mindestens höheres zweistelliges Multimilliarden-Weltraumprogramm ankündigen, ohne einen externen Anreiz? Ich glaube die Schelte die George W. Bush für sein großes Constellation-Programm bekam dürfte noch präsent genug sein. Ohne, dass ein anderer einen Federhandschuh wirft, wird derjenige der die Vision hat ausgelacht und verhöhnt, wenn nicht sogar ernsthaft als finanzpolitisch realitätsfern dargestellt. Eine große internationale Koalition zum Mars? Sehe ich nicht kommen, da niemand in den betreffenden Ländern ein solches kostspieliges Programm absegnen will, nicht in der derzeitigen (wirtschafts-)politischen Stimmung.
Auch wenn es eine Wiederholung ist: Meine Hoffnung sehe ich in SpaceX. Dort wird nicht nur geredet, sondern auch gehandelt und Hardware gebaut. Man hat eine Vision und diese verfolgt man. Das ist bewundernswert und erschreckend realitätsnah. Ich traue eher Musk und seinen Leuten zu Menschen zum Mars zu bringen, als der NASA, den anderen westlichen Agenturen und Russland. Sie sind keinen Wählern Rechenschaft schuldig und können es sich eher leisten kühn zu sein. Dazu greift ihre Struktur und Arbeitsweise an einem anderen fundamentalen Hauptproblem einer Marsmission an: Den Kosten.
EDIT:
Hier ein Video, das e die Motive des Mondprogramms und großer Programme gut zusammenfasst. Dazu wird der Brückenschlag vollzogen all dem Nutzen der Raumfahrt. Unterm Strich ein wunderbares Plädoyer für die Raumfahrt. Unterlegt mit schönen Archivaufnahmen der Programme:
ws
Sollte sämtlichen Politikern und am besten in der Superbowl-Pause zeigen.