NASA

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Offline Nitro

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Re: NASA
« Antwort #825 am: 12. Juli 2010, 14:43:26 »
Nun ja, auf was startet man jetzt Orion?

Braucht man das HLV auch für die ISS oder entwickelt man, sobald man über das HLV verfügt, ein passendes Modul für Asterioden bzw. Mondmissionen?

Mondmissionen sind ja sowieso erstmal vom Tisch, Ares ebenso. Das HLV soll ja wieder was neues sein und außer der Abkürzung selbst und ein paar Shuttle Derived Studien weiß selbst die NASA noch nicht wie das Ganze mal aussehen soll.

Ich sehe schon, wir werden uns noch eine ganze Weile im Kreis drehen was das Thema angeht, bzw. die NASA wird das. Jeder kocht so sein eigenes Süppchen und jeder will das größte Stück vom Kuchen. Wirkliche "Gewinner" gibts keine.
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

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Offline KSC

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Re: NASA
« Antwort #826 am: 12. Juli 2010, 15:46:59 »
Nichts Genaues weiß man nicht...
Was man aber ganz sicher weiss, ist das was USA (United Space Alliance) ende letzter Woche verkündet hat:
Am 1. Oktober werden 15% der USA Space Shuttle Belegschaft entlassen, das sind 1200 bis 1400 Mitarbeiter, die meisten davon in Florida.

Gruß,
KSC

knt

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Re: NASA
« Antwort #827 am: 12. Juli 2010, 16:10:16 »
Am 1. Oktober werden 15% der USA Space Shuttle Belegschaft entlassen, das sind 1200 bis 1400 Mitarbeiter, die meisten davon in Florida.
Ja, das ganze taumelt dem worst case entgegen: Massive Entlassungen durch Ende des Space Shuttels und keine ausreichende Förderung der komerziellen Raumfahrt, um diese Fachkräfte aufzufangen. Das wäre eine ungeheuerliche Verschwendung von Produktivkraft.

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Offline Schillrich

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Re: NASA
« Antwort #828 am: 12. Juli 2010, 16:17:41 »
Tja ... macht gute Lokalpolitik gute Raumfahrtpolitik?

Wenn man sich den Artikel des Orlando Sentinels durchliest, der ja selbst ein "lokales Organ" ist, bleibt für mich nur die Quintessenz: Jeder Staat (bzw. dessen politische Vertreter) sind (verständlicherweise) nur am "state of their state" interessiert. Florida macht sich Sorgen, dass diese neue Initiative die R&D-Zukunfsthoffnungen in Florida für Utah (et al.) opfert. In Utah dürfte man ähnliche Rhetorik mit umgekehrten Vorzeichen vernehmen können. Wie viele Köche buhlen sonst noch mit?

Um die Raumfahrt geht es gar nicht (mehr) ... und sie bleibt auf der Strecke. Jede Marschrichtung wäre besser, egal welche. Nur mit Sparringpartnern im Kreis tänzeln ist Vergeudung ...
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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #829 am: 13. Juli 2010, 10:57:00 »
Um die Raumfahrt geht es gar nicht (mehr) ... und sie bleibt auf der Strecke. Jede Marschrichtung wäre besser, egal welche. Nur mit Sparringpartnern im Kreis tänzeln ist Vergeudung ...
SunSentinel bringt es auf den Punkt,
zu Apollo-Zeiten hieß es "waste anything but time"
heute heißt es "waste everything, especially time"
http://www.sun-sentinel.com/news/opinion/commentary/fl-obama-space-program-goldberg-jgcol20100713-6,0,5663179.story

Zudem ließen Bolden´s Äußerungen gegenüber al-Jazeera Zweifel am Auftrag der NASA aufkommen. Das Weiße Haus hat das jetzt kritisiert und klargestellt (oder auch nicht):
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/07/12/AR2010071205340.html
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

revan

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Re: NASA
« Antwort #830 am: 14. Juli 2010, 00:25:59 »
@Schillrich, Ich würde das nicht so sehen, das wichtigste hat ja Obama Space anscheinend überlebt. Zwar mag Ares 1 leider Tod sein, dafür aber wird ab 2011 an einen HLV gearbeitet  und Orion bleibt ebenfalls erhalten und zwar als Neo Kapsel  (was will man mehr).  Die wichtigsten Parts des Constellation Programms haben damit überlebt, damit kann  eine zukünftige Administration mit Vision (also keine Obama Administration) auf etwas aufbauen. Währe nämlich Obama space umgesetzt worden währe von der NASA nichts mehr übrig geblieben, außer einige Kommerzielle Milliarden Gräber wie ein Museum und viele Leerstehend Gebäude und die Erinnerung an einer der großartigsten Organisationen der Geschichte und an den Präsidenten der sie ermordete.  Die dunkelsten Stunden hat man immerhin schon  mahl überstanden nun bleibt zu hoffen das der Senats Entwurf auch durchkommt. Für mich gilt die Devise jäh weniger Obama Space drin ist umso besser für die NASA und die Zukunft. Was mich beruhigt ist aber die Tatsache das das Erdbeobachtungsprogramm nicht wegekürzt wurde, dies hätte viel Geld gerettet das man für Orion und HLV hätte ausgeben können (was ich sinnvoller finde) . Und die Definition des HLVs ist auch nicht mehr so beeindruckend wie bei Ares V, so soll das Ding ja nur ca. 75 Tonnen heben. Dies spricht dann eher  für ein Shuttle Derivat oder auch für etwas ganz anderes, was Orion angeht so wird man die Kapsel wohl auch mit einer Delta IV starten können, wenigstens ins LEO. Das es die Kommerziellen getroffen hat finde ich auch begrüßenswert, nicht weil ich was gegen diese habe,  sondern einfach weil diese nie eine realistische Aussicht hatten etwas gebacken zu bekommen was für das hinausging was der NASA schon vor über 40 Jahren gelang.


Aber nun zu den Kommentaren Boldens,den hier stellt sich die Frage ob dieser Mann noch bei geistiger Gesundheit ist. Es ist bei weiten nicht die  erste Eskapade, man hatte schon einige Skandale mit diesem Mann bei dem böse Zungen sagen seine Hauptqualifikation währe seine Hautfarbe gewesen. Jedenfalls ist dieser Mann ein Griff ins Klo gewesen und es währe am besten  er würde zurücktreten, den jeder  währe wohl besser als er und keiner würde ihn nachtrauern.

tobi453

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Re: NASA
« Antwort #831 am: 14. Juli 2010, 08:25:09 »
Hier der Volltext:
http://blogs.chron.com/sciguy/archives/NASA%20Rockefeller1.pdf

Es gibt keine Nutzlast für das HLV außer vielleicht Orion. Die 3 Milliarden von Augustine fehlen weiterhin. Technologieentwicklung, die das ganze hätte günstiger machen können, wurde drastisch reduziert, ISS Crewrotation mit HLV+Orion wird sehr teuer werden. Die robotischen Vorläufermissionen wurden auch zusammengekürzt.

Ergo: Weniger Missionen für existierende Raketen, dafür eine große NASA Rakete ohne passende Nutzlast.

websquid

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Re: NASA
« Antwort #832 am: 14. Juli 2010, 09:05:41 »
Bei der Rus-M hat chris sich über die enormen Reserven gewundert, die sie fürs PPTS hat.
Aber im Vergleich zu diesem Wahnsinn ist das harmlos: 25t Kapsel auf 75t Träger? welchen Sinn soll sowas denn haben? Dass das zu teuer wird, ist doch wohl logisch. Und hieß es nicht mal, HLV nicht man-rated, CLV man-rated? Was soll denn aus der Trennung werden?

Dieses Konzept für ein HLV und seine Nutzung ist einfach nur bekloppt. Das kommt dabei raus, wenn zwei mehr oder weniger durchdachte Konzepte zwangsweise zu einem Kompromiss werden :(

mfg websquid

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Offline Schillrich

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Re: NASA
« Antwort #833 am: 14. Juli 2010, 09:11:40 »
War man nicht mal übereingekommen (das Einzige, wo alle zustimmten), dass Constellation "unsustainable" war? Von Lokalpolitikern wird auch das jetzt aus den Augen verloren ... einfach nur sinnfreie Raumfahrtpolitik, was da passiert.

Ach ja, und Kooperation wird auch nirgendwo erwähnt oder als Faktor zum Erreichen eines großen Ziels gesehen ... wie auch, wenn man nur auf die Arbeitsplätze im Sichtkreis "des eigenen Kirchturms" schaut?

Offensichtlich muss Raumfahrtpolitik in Washington gemacht werden.
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Offline tomtom

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Re: NASA
« Antwort #834 am: 14. Juli 2010, 10:02:34 »
Schön wärs ja, wann fangen die damit an? ;)  Die Maßnahmen des Gegenvorschlags würde ich auch kritisieren, aber die politische Kernaussage des Papiers ist doch:
Zitat
"United States crewmembers with its ability to serve as both a routine and backup capability for crew delivery, rescue, and return. With the impending retirement of the Space Shuttle, the United States will find itself with no national crew delivery and return system. Without any other system, the United States and all the ISS partners will have no redundant system for human access to and from the ISS. It is therefore essential that a United States capability be developed, as soon as possible."

Obamas Raumfahrtpolitik hinterläßt hier nur ein großes, großes Loch.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

revan

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Re: NASA
« Antwort #835 am: 14. Juli 2010, 14:26:56 »
@tobi453, man muss das nicht so schwarz sehen. Die 3 Milliarden der Augustin Kommission kann man auch noch später hinzufügen also nach Obama, ein HLV wird außerdem sehr wohl gebraucht. Ohne einen HLV kann man NEO vergessen, ohne einen HLV kann man auch die ISS nicht bei gravierenden Systemfehlern reparieren und sie auch nur schwer um große Module erweitern. Ein HLV schafft wiederum auch ganz andere Möglichkeiten und macht es einem Schmackhaft größere Projekte ins All zu bringen.   Generell braucht man sich auch keine Sorgen daher machen dass man kein HLV braucht, den sobald sich China anschickt auf den Mond zu landen wird wohl auch die Mondlandung der USA wieder auf den Tisch kommen und auch da braucht man einen HLV und Orion.  Orion ist dann wiederum auch eine ausgezeichnete Alternative zu den Kommerziellen Anbieter die einen sehr unseriösen Eindruck machen und denen wohl keiner ernsthaft etwas zutraut.

Obama Space wird nämlich eine sehr kurzweilige Sache werden, sollte Obama nur ein Präsident für eine  Amtszeit sein so würde Obama Space 2013 schon von Tisch sein. Den Obama Space ist in Prinzip nur ein Bündel von Absichtserklärungen undundefinierten  Projekten die kaum ein Haushaltsentwurf überleben wird. Daher wird das meiste von Obama Space schon ab nächstes Jahr also in FY2012 schon beschnitten werden, vielleicht wird dann mehr Geld für Orion und HLV frei, da man momentan keinen Mondlader entwickelt hat man auch weiteres Geld frei für HLV und Orion .

Daher ist mir die gro0ße Unzufriedenheit hier ein Rätzel, natürlich ist dies ein Kompromiss zwischen den guten Plan Constellation und den nicht Plan Obamas aber da hat schon was von Constellation überlebt, man hat nun eben ein Raumschiff das sogar NEO fliegen kann und einen Träger (HLV) der stark genug währe die Orion und Missionsmodul ins NEO zu bringen.


@Schillrich

Zitat
War man nicht mal übereingekommen (das Einzige, wo alle zustimmten), dass Constellation "unsustainable" war? Von Lokalpolitikern wird auch das jetzt aus den Augen verloren ... einfach nur sinnfreie Raumfahrtpolitik, was da passiert.

Daran kann ich mich nicht erinnern, Constellation genoss breite Überparteiliche Unterstützung und hatte ein klar definiertes Ziel. Geriet aber in finanzielle Schwierigkeiten, dann meinte die Obama Administration, die klar Anti NASA eingestellt ist,  dass Programm des gehassten Vorgängers zu töten und eine marginale Einsparung dabei zu machen.  So wurde Obama Space vorgestellt was nicht weniger ist als das Ende der bemannten Raumfahrt der USA, seit denn Tag kämpft der Kongress und der Senat nun gegen diesen Plan und hat anscheinend  auch Erfolg damit (Gottseidank). Wir befinden uns grad in einer Phase in den es heißt rettet was zu retten ist, für Visionen und einen Plan wird man wohl das Ende der Obama Administration abwarten müssen.

revan

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Re: NASA
« Antwort #836 am: 14. Juli 2010, 15:21:48 »
Weitere Details.

http://www.spacepolitics.com/

Zitat
A quick review of the Senate NASA authorization bill

The Houston Chronicle has obtained and posted a draft of the NASA authorization legislation that the Senate Commerce Committee will markup Thursday morning. A quick review of the legislation finds a number of changes from the White House’s proposed budget, some of which have been reported in varying details in recent days.

Perhaps the biggest difference is the legislation’s provisions for the development of a “Space Launch System”, which it defines as “the follow-on government-owned civil launch system developed, managed, and operated by NASA to serve as a key component to expand human presence beyond low-Earth orbit.” This system, authorized for $1.9 billion in FY11, $2.65 billion in FY12, and $2.6 billion in FY13, would initially be capable of launching between 70 and 100 tons to low Earth orbit, including the “multipurpose crew vehicle”, which is defined elsewhere in the bill as closely derived from the Orion program. The system would also be required to evolve into heavier variants that could place up to 150 tons into LEO. Both the launcher and the spacecraft “shall, to the extent practicable, utilize existing contracts, investments, workforce, industrial base, and capabilities 2 from the Space Shuttle and former Orion and Ares 1 projects, including Space Shuttle-derived components and Ares 1 components”. The legislation doesn’t set a schedule for the launcher but does state a goal of “full operational capability” for the crew vehicle by the end of 2016..............

Es scheint als ob viel Ares in den neunen Konzept drin stecken wird. 70-100 Tonnen für den Anfang und 150 Tonnen für später klingt schon mahl ordentlich. :)

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Offline tul

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Re: NASA
« Antwort #837 am: 14. Juli 2010, 21:05:33 »

Es gibt keine Nutzlast für das HLV außer vielleicht Orion. Ergo: Weniger Missionen für existierende Raketen, dafür eine große NASA Rakete ohne passende Nutzlast.

Das ist nicht ganz richtig. Es gab und gibt Überlegungen, damit wesentlich größere Teleskope zu starten. Dabei gehts es nicht so sehr um die Startmasse als um den Durchmesser der Rakete.
http://www.futureinspaceoperations.com/papers/SPIE%20Stahl%20Ares%20V.pdf

Re: NASA
« Antwort #838 am: 14. Juli 2010, 21:36:34 »
Braucht man für ein 8m Fairing wirklich eine Rakete mit 120t Nutzlast?
Könnte man nicht einfach ne Delta IV Heavy (eventuell noch mit GEM-60s, sollte ja möglich sein, und wäre sicher nicht so teuer wie ein 120t Träger) und vergrößertem Fairing nehmen?
Das mit dem Teleskop kommt mir so vor, als würden die Befürworter mehr oder weniger verzweifelt nach Nutzlasten suchen, für die man eine solche Rakete brauchen kann.
Spiegelflächen kann man auch im Orbit entfalten, wie uns das JWST zeigen wird.

Man macht sich doch nur was vor, HLVs sind (fast) nur für Exploration oder Raumstationen sinnvoll. Und für beides fallen eben noch zusätzlich Entwicklungskosten für Explorationssysteme oder Module einer Raumstation an. Wenn die Politik keines der beiden will ist auch ein HLV für die Katz.. Lobbyismus? ;)
42/13,37 ≈ Pi

Offline Collins

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Re: NASA
« Antwort #839 am: 14. Juli 2010, 23:03:09 »
Wenn mann erstmal eine so leistungs starke Rakete hat, wird mann auch Nutzlasten finden.
Ein weiterer Vorteil ist wie von "revan" erwähnt sollte China zum Mond auf brechen, brauchst du keine so starke Rakete erst enwickeln den die hast du ja schon.
Ferner kanst du auch die Entwicklungs kosten für solch eine Rakete einsparen die für solche Missionen benötigt werden was die Mission als solches verbilligt(auf dem Papier  ;)).

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Offline Ruhri

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Re: NASA
« Antwort #840 am: 15. Juli 2010, 09:32:23 »
So einfach ist das aber nicht! Die Saturn V ist ja auch eine fertig entwickelte Rakete, die man heutzutage nicht mehr bauen könnte und daher komplett neu entwerfen müsste. Der entscheidende Punkt ist eben der, dass Raketenbau schon immer Privatsache gewesen ist. Die Firmen, die solche Geräte bauen, haben aber Ausgaben und müssen diese durch die Einnahmen bezahlen. Ein gewisser Gewinn >0 am Ende des Jahres wäre auch nicht zu verachten. Welche Firma kann aber die Produktionsanlagen für eine HLV-Rakete vorhalten, die so gut wie nie bestellt wird? Wenn man diese Rakete also entwirft, benötigt man auch einen Plan, wofür man sie gebrauchen kann. Im Grunde muss man sogar schon grob planen, wieviele derartige Trägersysteme man über die nächsten paar Jahre brauchen wird. Nur so lohnt es sich, den gesamten industriellen Fertigungsprozess (inkl. Zulieferern) aufzubauen und über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten.

Dass die Chinesen in absehbarer Zeit auf dem Mond landen werden, sehe ich aber, ehrlich gesagt, nicht. Der chinesische Staat hat zwar einen hohen Außenhandelsüberschuss, aber das sind in erster Linie Forderungen und kein "echtes Geld". Solange also die Amerikaner (als Hauptschuldner) nicht zahlen, wird es vermutlich keine Mondlandung geben. Aber klar, wenn die Chinesen das Projekt ernsthaft angehen würden (oder zumindest erfolreich den Anschein erwecken könnten), würde der Leidensdruck bei den Amerikanern so sehr ansteigen, dass Bewegung in die Sache käme.

websquid

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Re: NASA
« Antwort #841 am: 15. Juli 2010, 10:52:40 »
Wenn mann erstmal eine so leistungs starke Rakete hat, wird mann auch Nutzlasten finden.
Welche Nutzlasten hat man nach den Mondmissionen für die Saturn V gefunden? Nur eine, nämlich Skylab. Das wird heute nicht viel anders aussehen.
Das mit dem Teleskop kommt mir so vor, als würden die Befürworter mehr oder weniger verzweifelt nach Nutzlasten suchen, für die man eine solche Rakete brauchen kann.
Spiegelflächen kann man auch im Orbit entfalten, wie uns das JWST zeigen wird.
Wenn man mit nem HLV schon Teleskope starten will, sollte man auch richtig große Teleskope nehmen, nicht so einen "Kleinkram" wie JWST ;). Wenn man die Nutzlast nicht ausnutzen will, braucht man wirklich kein HLV, sondern kann für eine kleinere Rakete ein großes Fairing basteln.

ohne einen HLV kann man auch die ISS nicht bei gravierenden Systemfehlern reparieren und sie auch nur schwer um große Module erweitern.
Alle Module, aus denen die ISS momentan besteht könnte man von der Größe her problemlos mit Delta IV Heavy oder vergleichbaren Typen starten. Auch dafür braucht man kein HLV (und komme jetzt niemand damit, dass diese Raketen keine Module andocken könnten - das kann auch kein HLV ;))

mfg websquid

Offline Ruhri

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Re: NASA
« Antwort #842 am: 15. Juli 2010, 12:05:49 »
Ehrlich gesagt, ist mir die Aussage deines letzten Satzes (den in den Klammern) noch nicht ganz klar geworden. Oder bezog er sich vielleicht lediglich darauf, dass sich beim Andocken eines hypothetischen neuen ISS-Moduls die startende Trägerrakete längst in ihre Einzelteile zerlegt hätte, sie somit also rein formal keinen Andockvorgang mehr durchführen könnte?

websquid

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Re: NASA
« Antwort #843 am: 15. Juli 2010, 12:20:50 »
Also nochmal langsam: Das Space Shuttle kann ein Modul an die ISS andocken. Eine Rakete kann ein Modul nur in einen Orbit bringen, aber nicht andocken, dass muss das Modul selber machen oder man braucht einen extra Schlepper.

Auch ein Shuttle-Derived HLV ist eine Rakete und kann eben nicht wie ein Shuttle ein Modul andocken, sondern wie jede andere Rakete dieses nur in einen Orbit bringen.

mfg websquid

Offline Ruhri

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Re: NASA
« Antwort #844 am: 15. Juli 2010, 12:48:34 »
Dann hatte ich es ja doch noch gehabt.  :)

Aber nicht, dass jetzt jemand auf die Idee kommt, die HLV-Oberstufe so auszulegen, dass sie ein Modul zur ISS bringt, es dort andockt und danach alleine wieder in die Atmosphäre eintritt. ;)

Offline Youronas

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Re: NASA
« Antwort #845 am: 15. Juli 2010, 13:00:00 »
Zitat
We expect to pass this bill tomorrow. The White House will announce their support for our bill tomorrow, that is extremely important to us. That’s going to enable us to keep moving the ball forward in being able to have NASA continue a vigorous path of human exploration of the cosmos.

Zitat aus einem Radiointerview mit Sen. Nelson.



Man erwartet also die Unterstützung des Weißen Hauses ergo Obamas zum "Gesetzesvorschlag".
Noch ein bisschen was zum Lesen: http://www.aip.org/fyi/2010/074.html


Heute 11:45 a.m. EDT gibt es dann die offizielle Pressekonferenz von Sen. Nelson und Sen. Hutchison auf der die ihren "major breakthrough" verkünden wollen, der wohl das Obige sein wird.

Quelle: spaceref.com



So es am Ende denn wirklich so kommen sollte müssten die Techologieprogramme eine Kürzung von 5,45 Milliarden ('11-'13) auf nichtmal mehr 0,95 Milliarden Dollar hinnehmen, genauso wie "robotic exploration precursor missions" von 1,33 Milliarden auf 244 Millionen.
Womit wir an für sich wieder bei der Ausgangslage wäre, dass Constallation (jetzt als Space Launch System 7,15 Milliarden und
Multi-purpose Crew Vehicle aka Orion 4 Milliarden) weite Teile des NASA-Budgets verschlingen und die anderen Bereiche darunter zu leiden haben.
Zwei Amendments von Sen. Warner (Virginia) und Sen. Boxer (Kalifornien) sollen dem nun noch entgegenwirken und den Technologieprogrammen immerhin 356 Mio. $ zusätzlich zusprechen sowie weiterhin Commercial Crew & Cargo stark fördern.
Wie das dann allerdings wieder alles in das Gleiche 19 Mrd. Budget passen soll ist wohl das große Rätsel. Beides, also sowohl HLV+Orion als auch großes Techologieprogramm+Commercial ist wohl einfach nicht drinnen, was ja nun für keine die überraschende Neuigkeit sein sollte.
Meine Befürchtung liegt irgendwie darin, das am Ende das schlechteste aus beiden Bereichen zu einem halbgaren Kompromis zusammengeschustert wird und wir noch schlechter dran sind als zuvor.
« Letzte Änderung: 15. Juli 2010, 15:51:13 von Youronas »

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Offline spacer

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Re: NASA
« Antwort #846 am: 15. Juli 2010, 14:39:29 »
Ich halte diese ganze HLV Sache für völlig unsinnig.  Man will eine Rakete entwickeln, aber nicht, weil man sie wirklich braucht. Im Gegenteil: Man sucht krampfhaft nach Nutzlasten, die diese Rakete rechtfertigen!
Stattdessen sollte man sich lieber auf die ISS konzentrieren und für einen dauerhaften Zugang zu dieser Station - und eventuell ihren Nachfolgern - sorgen. Ich meine mit "Zugang" neue Transportkapazitäten für Fracht und Crew, zum Beipiel kommerziell...

klausd

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Re: NASA
« Antwort #847 am: 15. Juli 2010, 15:29:19 »
Billionen

Du meinst Milliarden  ;)

Irgendwie kann man es niemandem Recht machen. Nehmen wir den Leuten Orion und HLV weg, meckern Sie alle. Jetzt haben sich alle damit abgefunden, aber jetzt wird Ihnen Ihre kommerzielle Seite abgenommen und Ihnen Orion+HLV zurück gegeben. Das ist jetzt auch wieder scheiße.

Leute Leute...  ;D

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Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
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Re: NASA
« Antwort #848 am: 15. Juli 2010, 15:31:49 »
Wo wir schon bei der NASA sind, hier gibt es eine andere/weitere Idee der NASA zur Technologieförderung und -forschung:

Quelle: http://www.spaceflightnow.com/news/n1007/13nasatech/

Man möchte, quasi in Anlehnung an das Programm "Operationally Responsive Space" des Pentagons, kleine Technologiedemonstratormissionen fördern und schnell ins All bringen. Dabei sollen kleine Missionen Huckepack auf großen Starts mitfliegen. Damit möchte man, neben den großen Programmen, auch die kleinen Innovationskräfte ansprechen, fördern und ihnen Zugang zur Raumfahrt geben. Das Ganze wäre wieder im Rahmen von Wettkämpfen und Preisgeldern organisiert. Ziel ist es: früh und oft zu fliegen.
Während sich die großen "Flagship-Missions" der Technologieprogramme in Größenordnungen > 400 M-US$ und mit Starts alle 12 - 18 ab 2014 bewegen, sollten in diesem Programm Missionsbudgets bei < 10 M-US$ liegen mit 2 Jahren Vorbereitungszeit.

Die Idee passt zum ausgegebenen präsidialen Ziel die Innovationskraft und Begeisterung für Technologie zu fördern.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

websquid

  • Gast
Re: NASA
« Antwort #849 am: 15. Juli 2010, 15:43:15 »
Irgendwie kann man es niemandem Recht machen. Nehmen wir den Leuten Orion und HLV weg, meckern Sie alle. Jetzt haben sich alle damit abgefunden, aber jetzt wird Ihnen Ihre kommerzielle Seite abgenommen und Ihnen Orion+HLV zurück gegeben. Das ist jetzt auch wieder scheiße.

Ist doch ganz einfach. Wir wollen keine Technik sehen, sondern Missionen. Wir wollen kein HLV, dass nicht verwendet wird. Wir wollen keine ISS, die nicht versorgt wird. Wir wollen, dass Technik genutzt wird und, wenn was für irgendwelche Missionen fehlt, entwickelt wird. Im Mittelpunkt hat gefälligst das Ziel zu stehen, die Technik dazu sollte erst sekundär sein. Wenn man primär ein HLV baut und sekundär Missionen dafür sucht, kann es passieren, dass man keine findet - was dann?

mfg  websquid