Satelliten Kollision im Orbit

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Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #25 am: 12. Februar 2009, 21:44:49 »
Wenn man sich den "Satellite Catalog (SATCAT) Data" auf Veränderungen (7 Tage -  www.space-track.org) ansieht, so stellt man fest, dass folgende Teile hinzugefügt wurden:

NORAD 33599 - 33731
Bezeichnung: FENGYUN 1C DEB

von unseren "Kollegen" fehlt noch jede Spur.....

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #26 am: 12. Februar 2009, 21:51:29 »
Zitat
....
Nach der Kollision bildete sich ein weites Trümmerfeld, das nun durchs All pulsiert: "Es gibt eine Trümmerwolke, die expandiert und sich wieder zusammenzieht", sagt Klinkrad.
.....


Bitte sieh dir dazu einmal auf der Seite von Dr. Kelso http://www.celestrak.com/events/asat.asp die Satellite-Toolkit-Szenario Dateien an. (Der dazu benötigte Viewer kann kostenlos heruntergeladen werden - T.S. Kelso hat auch Shuttle-Start-Szenarios, die echt sehenswert sind)

Besonders mag ich dir das HD-Video vom ASAT-Test empfehlen, welches einen eine gute Vorstellung gibt, was da so passiert
http://www.celestrak.com/events/Xichang-ASAT4.wmv

Martin

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Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #27 am: 13. Februar 2009, 01:24:48 »
Zitat
Für mich ist das Ganze auch unbegreiflich. Normalerweise wird man in so einem Fall als Satellitenbetreiber selbst bei nur zentimetergroßen Trümmerstücken, schon mehrere Tage vorher vom amerikanischen Joint Space Operation Center (JSOC) in Vandenberg informiert. Bei metergroßen Satelliten sollte das sogar noch wesentlich eher der Fall sein. COSMOS 2251 hätte man Aufgrund seines Ausfalls nicht bewegen können, aber Iridium hätte genug Zeit gehabt ihre Nr.66 aus der Bahn zu bewegen.

Da hat meiner Meinung nach jemand ganz übel geschlafen  >:( und ich bin gespannt ob und was man in den nächsten Tagen dazu noch hören wird.

Das Pentagon hat sich nun zu dem Vorfall geaeussert und mitgeteilt das man die Kollision nicht erwartet habe. Das US Joint Space Operations Center wuerde 18.000 Obejekte im All verfolgen, allerdings habe man nicht die Kapazitaet alle im Detail zu ueberwachen. Man konzentriere sich da auf wichtige Koerper wie die ISS usw. .

Zitat
"There are limits on your ability to track and compute every piece of orbiting man made object," said Whitman.

"It's an unfortunate incident that highlights the importance of cooperation and collaboration in space," he said.

http://www.google.com/hostednews/afp/article/ALeqM5hwmi3-1iI0ODRSPrxUsV38NHq4Qg
« Letzte Änderung: 13. Februar 2009, 01:26:29 von Martin »

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #28 am: 13. Februar 2009, 07:17:20 »
Es scheint so, als könnten sich die beiden Objekte nochmals treffen.
Hier ein Auszug aus meiner Live-Simulation heute um 07:08 CET



Oben Links sieht man die Südspitze von Afrika
Die Bahnen von COSMOS 2251 (Position über dem Iridium Icon) und Iridium 33 kreuzen sich... zu diesem Zeitpunkt ist der Abstand schon wieder sehr gross aber..... verfolgt man die Bahn zurück ists schon ziemlich nahe..

Und diese Aufnahme kurze Zeit später gefällt mir auch nicht

Man ist zwar höhentechnisch angeblich ca. 400km entfernt - aber näheres kann wohl erst dann gesagt werden, wenn es erste Vektordaten der Trümmer gibt....
« Letzte Änderung: 13. Februar 2009, 07:29:46 von technician »

*

Offline Schillrich

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Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #29 am: 13. Februar 2009, 08:16:07 »
Es gab wohl auch früher schon bis zu 4 Kollisionen im All. Von Pentagon- und NASA- Sprechern wurde gesagt:

Zitat
"... there have been three to four other events."

"... three other cases in which space objects orbiting at hypervelocity have collided accidentally..."

"...these were all minor events involving spent rockets or small satellites with only a few pieces of resulting debris ..."
Dabei soll es sich also um Kleinsatelliten und ausgebrannte Raketenstufen gehandelt haben und nur wenige Trümmer seien erzeugt worden.

Kennt jemand diese anderen Vorfälle? Wann waren die? Was war daran beteiligt?
« Letzte Änderung: 13. Februar 2009, 08:16:21 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #30 am: 13. Februar 2009, 11:15:14 »
Zitat
Es gab wohl auch früher schon bis zu 4 Kollisionen im All.....
Kennt jemand diese anderen Vorfälle? Wann waren die? Was war daran beteiligt?

Moin Daniel, kennen tue ich die Vorfälle nicht, aber in dem von Olli verlinkten englischen WIKI werden einige Events erwähnt:

-  DART -> MUBLCOM http://www.nasa.gov/pdf/167813main_RP-06-119_05-020-E_DART_Report_Final_Dec_27.pdf (Rendevous missglückt)
- PROGRESS-M 24 -> MIR
- PROGRESS-M 34 -> MIR
- Sojus TM-17 -> MIR
und 1996 als Cerise mit Weltraumschrott kollidierte......

ob das aber wirklich gemeint ist, kann ich nicht sagen zumal die erstgenannten vier Kollisionen bei Rendevouz Manövern entstanden...

und die Relativegeschwindigkeit der Objekte zueinander nicht "hyperschnell" waren

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #31 am: 13. Februar 2009, 11:27:15 »
Laut Gunters Space Page , wo man auch ein Foto des verunglückten Satellitentyps sehen kann, muss es sich bei COSMOS 2251 um einen Satelliten vom Typ Strela 2M handeln.
« Letzte Änderung: 13. Februar 2009, 11:29:55 von technician »

tonthomas

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #32 am: 13. Februar 2009, 11:34:21 »
Zitat
Laut Gunters Space Page , wo man auch ein Foto des verunglückten Satellitentyps sehen kann, muss es sich bei COSMOS 2251 um einen Satelliten vom Typ Strela 2M handeln.
Ja, Cosmos 2251 sollte ein Strela 2M sein.

Gruß   Thomas

tonthomas

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #33 am: 13. Februar 2009, 17:34:06 »
Zitat
...
-  DART -> MUBLCOM http://www.nasa.gov/pdf/167813main_RP-06-119_05-020-E_DART_Report_Final_Dec_27.pdf (Rendevous missglückt)
- PROGRESS-M 24 -> MIR
- PROGRESS-M 34 -> MIR
- Sojus TM-17 -> MIR
und 1996 als ...Cerise[ mit Weltraumschrott kollidierte......
ob das aber wirklich gemeint ist, kann ich nicht sagen zumal die erstgenannten vier Kollisionen bei Rendevouz Manövern entstanden...
und die Relativegeschwindigkeit der Objekte zueinander nicht "hyperschnell" waren
NASA schreibt, Cerises (1995-033B) Ausleger ist von Schrott (1986-019RF) mit 14 km/s abgesenst worden (am 24.07.1996).

Ansonsten hätte ich noch zu bieten:
Cosmos 1934 (1988-023A) wird in 980 Kilometern Höhe von Schrott von Cosmos 926 getroffen (am 23.12.1991).

Ein Bruchstück einer chinesischen Rakete (ein Teil einer im März 2000 explodierten dritten Stufe einer CZ-4 - 1999-057CV) die trifft in 885 Kilometern Höhe eine viel ältere amerikanische Raketenstufe einer Thor-Burner 2A (1974-015B) - am 17.01.2005.

Meteosat 8 erfährt am 22.05.2007 eine Bahnveränderung, als er von etwas (Mikrometeorit oder Debris vermutet) getroffen wird.
« Letzte Änderung: 13. Februar 2009, 17:49:52 von tonthomas »

tobi453

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #34 am: 13. Februar 2009, 20:46:04 »
In diesem Yahoo Artikel heißt es einige Bruchstücke der Kollision würden für 10.000 Jahre im Orbit bleiben! :o

http://news.yahoo.com/s/ap/20090213/ap_on_sc/eu_satellite_collision

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #35 am: 13. Februar 2009, 22:18:16 »
Zitat
In diesem Yahoo Artikel heißt es einige Bruchstücke der Kollision würden für 10.000 Jahre im Orbit bleiben! :o

http://news.yahoo.com/s/ap/20090213/ap_on_sc/eu_satellite_collision
Von der Höhe vergleichbar ist der Chinesische ASAT-Test - in einem vorigen Post hatte ich den Bezug schon einmal.
http://www.celestrak.com/events/asat.asp zeigt eine Grafik aus der man entnehmen kann, dass in 100 Jahren nur zwischen 14% und 36% der Trümmer verschwunden sein werden. Somit hätte ich jetzt auf 1000 (Tausend) Jahre getippt......
Zehntausend ist wohl eine Null zu viel.

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #36 am: 13. Februar 2009, 23:24:48 »
Mahlzeit!


Naja, da steht ja auch einige Bruchstücke. Auf dieser Seite kann man auf das Bild klicken und erhält ein kurzes WMV-Video von der Kollisionssimulation. Darin erfährt man dann auch einige Details. Zum Beispiel kollidierten die beiden Teile im Winkel von ungefähr 90° und mit einer Geschwindigkeit von über 11 km/s (über 39600 km/h). Man kann wohl davon ausgehen, daß einige Teile dabei ein sehr hohes Drehmoment abbekommen haben. Die Fliehkräfte dabei dürften enorm sein und dafür gesorgt haben, daß sich weitere Teile gelöst haben oder noch lösen. Diese und andere Teile schweben dann natürlich in die unterschiedlichsten Richtungen davon und wurden durch das Ereignis auch abgebremst oder beschleunigt. Die Langsameren werden also eher zur Erde zurückkehren und die schneller gewordenen wohl fast ewig auf höheren Bahnen die Erde umkreisen.

Ein Unfall mit rund 40000 km/h auf einer Kreuzung ... man kann sich sowas einfach nicht vorstellen. Die größten Bruchstücke sind meiner Meinung nach die Solarpanele.


Gruß
Peter

Phobos

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #37 am: 13. Februar 2009, 23:28:56 »
Diesem Artikel nach zu urteilen, gibt es wohl widersprüchliche Aussagen, die sicher noch für Diskussionsstoff sorgen werden...

http://www.iht.com/articles/reuters/2009/02/12/europe/OUKWD-UK-SPACE-COLLISION-USA.php

Immerhin bekommen die Iridium-Betreiber wohl wöchentlich etwa 400 Warnungen, wenn sich ein Objekt um weniger als 5km einem derer Satelliten nähert...
Andererseits erklären sie, dass die Daten eh wenig brauchbar waren und sie mit der Menge an Informationen überfordert wären...  :o  

Wäre die Kollision also vermeidbar gewesen?

Phobos

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #38 am: 14. Februar 2009, 00:11:44 »
Zitat
Kennt jemand diese anderen Vorfälle? Wann waren die? Was war daran beteiligt?

Der erste bekannte (oder besser vermutete) Fall einer unbeabsichtigten Kollision eines Satelliten mit einem anderen Objekt war der von SSTL für das französische MOD gebaute Satellit "Cerise" am 24. Juli 1996

Die Lageregelung von Cerise funktionierte damals schlagartig nicht mehr und weitere Untersuchungen ergaben, dass der Boom mit der dicken Masse am Ende für die Gravitationsstabilisierung wohl in der Mitte durchtrennt wurde...

Ich meine mich zu erinnern mich, dass anhand von NORAD-Daten auch ein Fragment identifiziert hatte, welches wohl für die Kollision verantwortlich gewesen sein könnte...


Hier gibts noch die alte Presseerklärung:
http://www.satobs.org/seesat/Aug-1996/0110.html
« Letzte Änderung: 14. Februar 2009, 00:20:38 von Phobos »

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #39 am: 14. Februar 2009, 11:24:13 »
Mittlerweile sind auf der Seite vom Satellite Toolkit (STK) Hersteller AGI
http://www.stk.com/corporate/mediaCenter/news/iridium-cosmos/ Simulationen des Zusammenstoßes und des Auseinanderbrechens (Gausssches Statistik Modell) zum Herunterladen bereitgestellt. Das von @alswieich erwähnte Video stammt daher. Ferner sind die entsprechenden Files für den STK-Viewer dort herunterladbar.

Angenommene Gaussche Verteilung kurz nach dem Zusammenstoss:


Erwartete Verteilung:


Erwartete Verteilung nach 3 Stunden


Alle Bilder mit freundlicher Erlaubnis:
Image courtesy of Analytical Graphics, Inc. (www.agi.com).

tonthomas

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #40 am: 16. Februar 2009, 17:06:35 »
Zitat
....NASA schreibt, Cerises (1995-033B) Ausleger ist von Schrott (1986-019RF) mit 14 km/s abgesenst worden (am 24.07.1996).....

Cosmos 1934 (1988-023A) wird in 980 Kilometern Höhe von Schrott von Cosmos 926 getroffen (am 23.12.1991).

Ein Bruchstück einer chinesischen Rakete (ein Teil einer im März 2000 explodierten dritten Stufe einer CZ-4 - 1999-057CV) die trifft in 885 Kilometern Höhe eine viel ältere amerikanische Raketenstufe einer Thor-Burner 2A (1974-015B) - am 17.01.2005.

Meteosat 8 erfährt am 22.05.2007 eine Bahnveränderung, als er von etwas (Mikrometeorit oder Debris vermutet) getroffen wird.
Hier mehr:

Im September 1985 fliegt die USA einen ASAT-Test gegen den Satelliten Solwind P-78 in rund 525 Kilometern Höhe. Ursprünglicher Solwind Orbit: 560 km x 600 km, 97,9 Grad Inklination. Am 13.09.1985 wird Solwind vermutlich von einer ASM-135 zerstört.

Im September 1986 trifft eine separate Nutzlast beabsichtigt eine Delta-II-Raketenstufe in etwa 220 Kilometern Höhe.
Ziel war am 05.09.1986 eine wiedergezündete Oberstufe einer Delta 3920. Aktiv suchendes kollidierendes Raumfahrzeug aus einer Oberstufe einer Delta 3914 abgeleitet. Kollisionsgeschwindigkeit 2,9 km/s, alternative Angabe 10.450 km/h.  Ein gewisser Michael D. Griffin hat wohl sehr aktiv an dem Experiment mitgearbeitet. (Delta 180  / DM 43 / USA-19).

Quellen:
NASA orbital debris quarterly news - Volume 12, Issue 4, October 2008
http://findarticles.com/p/articles/mi_m1200/is_v128/ai_3952265
http://www.globalsecurity.org/space/systems/delta-180.htm
http://www.mda.mil/mdaLink/html/delta_team.html
http://www.n2yo.com/satellite/?s=16950

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 16. Februar 2009, 17:59:58 von tonthomas »

Phobos

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Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #41 am: 16. Februar 2009, 23:06:33 »
Laut einer Meldung der Agentur "InterFax" wird heute vermeldet, dass die beiden Satelliten durch die Kollision nicht in kritischer Weise beschädigt wurden und beide Satelliten noch intakt seien. Der Zusammenstoß habe tangential erfolgt und statt der angeblichen 600 Fragmente die von amerikanischer Seite gemeldet wurden, habe das Russian space control center nur 38 größere Fragmente gezählt.

Mehr hier: http://www.interfax.com/3/472319/news.aspx

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #42 am: 17. Februar 2009, 11:53:12 »
by(e)
hudriwudri

Rawi59

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Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #43 am: 17. Februar 2009, 16:24:22 »
Zitat
"InterFax": .... Der Zusammenstoß habe (sei) tangential erfolgt und statt der angeblichen 600 Fragmente die von amerikanischer Seite gemeldet wurden, habe das Russian space control center nur 38 größere Fragmente gezählt.
Die Anzahl der gezählten Bruchstücke hängt doch wohl ganz entscheidend von der Nachweisgrenze der Radaranlage ab. Insofern können schnell unterschiedliche Angaben entstehen.
Immerhin hat der Kick gereicht, um innerhalb von ein paarhundert Mikrosekunden den Iridium 33 auf eine im Mittel 5,8 km höhere und Cosmos 2251 auf eine 3,0 km niedrigere Umlaufbahn zu befördern.

Gruß astroman
« Letzte Änderung: 17. Februar 2009, 16:45:45 von Rawi59 »

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Offline Nitro

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Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #44 am: 17. Februar 2009, 16:46:50 »
Zitat
Preisfrage: Welche Masse hat der Cosmos im Vergleich zum Iridium?

Iridium 33: 560 Kg

Cosmos 2251: 900 Kg

Was bekomm ich jetzt als Preis?  ;)  ;D
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

tonthomas

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #45 am: 17. Februar 2009, 16:49:54 »
Zitat
Laut einer Meldung der Agentur "InterFax" wird heute vermeldet, dass die beiden Satelliten durch die Kollision nicht in kritischer Weise beschädigt wurden und beide Satelliten noch intakt seien. Der Zusammenstoß habe tangential erfolgt und statt der angeblichen 600 Fragmente die von amerikanischer Seite gemeldet wurden, habe das Russian space control center nur 38 größere Fragmente gezählt.

Mehr hier: http://www.interfax.com/3/472319/news.aspx

Wenn die Satelliten Kontakt hatten dürfte das "Satellites Cosmos-2251, Iridium-33 not damaged in collision" in der Überschrift der Interfax-Meldung schlicht Blödsinn sein. Und dass sie Kontakt hatten, kommt auch in der Interfax-Meldung vor: "The collision probably took place between the satellites probably solar batteries  or some other protruding elements." Die Solarpaneele oder andere herausstehende Teile könnten zusammengestossen sein.
Schaut man sich die wenigen veröffentlichten Bilder zu Strela 2M Satelliten an, gibt es da nichts groß vom Hauptkörper des Satelliten abstehendes. Die Solarzellen sind auf der Oberfläche montiert. Einzig ein Stabilisationsarm zur Ausrichtung des Satelliten Richtung Erde und einige Stabantennen würden herausragen, sofern die Beschreibungen des auf dem KAUR-1-Bus basierenden Satelliten zutreffen.

Und was meldet Iridium zu ihrem Satelliten? Dort wird man schon wissen, ob man noch Kontakt zu einem "unbeschädigten" oder nur tangential gestreiften Satelliten hat, dessen wesentliche abstehenden Bestandteile seine Solarpaneele sind.

"The company announced on February 11, 2009 that it lost an operational satellite as the result of a collision with a non-operational Russian satellite...." sagt die Iridium Satellite LLC. Am 11.02.2009 hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass man einen in Betrieb befindlichen Satelliten in Folge einer Kollision mit einem funktionslosen russischen Satelliten verloren habe.

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 17. Februar 2009, 17:47:48 von tonthomas »

tonthomas

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #46 am: 17. Februar 2009, 17:21:40 »
Zitat
das habe ich gerade auf orf.at entdeckt!
http://news.orf.at/video/iptvpopup.html?texas_sky_debris_edit.wmv
Es scheint sich um ein nicht von Menschen gemachtes Objekt zu handeln, was da in Texas beobachtet wurde, also nicht um bei der Satellitenkollision entstandene Trümmer.

Siehe: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=923.msg10479#msg10479

Gruß   Thomas
« Letzte Änderung: 17. Februar 2009, 17:23:51 von tonthomas »

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #47 am: 17. Februar 2009, 19:44:42 »
Mittlerweile sind die ersten Trümmer-Objekte (8 Iridium 33 / 14 COSMOS 2251) veröffentlicht.

siehe hierzu meine
LIVE-SIMULATION

<edit>
PS: meine Programme prüfen stündlich auf neue Ergebnisse und blenden diese aktuell ein.
</edit>
Viel Spass
« Letzte Änderung: 17. Februar 2009, 19:56:09 von technician »

tonthomas

  • Gast
Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #48 am: 18. Februar 2009, 20:54:16 »
Bei rsw wird die Kollision übrigens so beschrieben:
"Both vehicles were instantly pulverized into a cloud of debris."
Beide Fahrzeuge wurden unmittelbar zur einer Trümmerwolke pulverisiert.

Gruß   Thomas

Re: Satelliten Kollision im Orbit
« Antwort #49 am: 18. Februar 2009, 22:30:12 »
Zitat
....
"Both vehicles were instantly pulverized into a cloud of debris."
Beide Fahrzeuge wurden unmittelbar zur einer Trümmerwolke pulverisiert....

Was ich nicht wirklich glaube, da die Vektoren für beide Ursprungsobjekte weiterhin aktualisiert wurden.

COSMOS 2251 wird im Moment noch mit einem Radarquerschnitt von 1,966m² geführt, Iridium 33 dagegen mit 2,593m².

Ich beginne die Aussage bzgl. der ISS (Abstand) nicht ganz zu glauben die COSMOS-Trümmer bewegen sich zwischen 1339km und 391km.

Die Iridium Trümmer hingegen sind erst einmal fernab. Sie bewegen sich zwischen 822km und 766km.

Wenn ich also die Bahnen der Trümmer sehe, glaube ich, dass es kein Kerntreffer war. Ich gehe eher davon aus, dass Antennen o. ä. von Iridium den alternden COSMOS zerissen haben....

Mal sehen, wann die nächsten Teile erscheinen.......