Das entscheidende Problem bei der Weiterentwicklung der Ariane 5 dürfte die untermotorisierte Hauptstufe sein. Ohne Booster ist die Rakete nicht fähig, abzuheben. Es ist bei der Ariane 5 also nicht möglich, nur die Zentralstufe starten zu lassen, wenn sich für einen Start kein passender zweiter Sat finden lässt oder ein Start extrem dringend ist. Man darf nicht vergessen, dass die Ariane 5 damals vor allem als Träger für Hermes entwickelt wurde. Eine Verwendung als Satellitenträger (heute die einzige Anwendung) war lediglich sekundär geplant. Die Planung eines neuen Trägers, der ähnlich der EELV Träger und der Angara einen breiten Nutzlastbereich abdecken kann, ist daher durchaus logisch und auch richtig.
Zum Thema Rückführung der Booster:
Bei Feststoffboostern halte ich eine sanfte Rückführung im Gleitflug für nicht machbar. Dafür sind die Booster einfach zu schwer und der Wiederaufarbeitungsaufwand einfach zu hoch. Egal wie die Booster landen, sie müssen immer komplett demontiert und komplett neu zusammengesetzt und befüllt werden. Da dürfte es von den Kosten her egal sein, ob man die Booster wieder aufarbeitet oder gleich neu fertigen lässt.
Sinnvoll dagegen ist auf jeden Fall die sanfte Rückführung von Flüssigboostern. Diese sind leer weitaus leichter als Feststoffbooster, aber auch wesentlich empfindlicher. Hier könnte an mit einer sanften Rückführung im Gleitflug tatsächlich einiges an Geld spaaren. Als Treibstoff wäre allerdings anstatt Wasserstoff / LOX besser Kerosin / LOX geeignet. Das hält das Volumen niedrig und man hat mit einem Düsentriebwerk für den Rückflug kein Treibstoffproblem (Wasserstoff ginge zwar auch, bedeutet aber ein höheres Entwicklungsrisiko).