Russische Raumfahrt

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4576 am: 15. Juli 2022, 15:53:06 »
Putin hat den bisherigen Leiter Rogosin per Dekret entlassen und den russischen Vizeministerpräsident Juri Borissow zum neuen Leiter von Roskosmos ernannt.

Ich fürchte, das Verhältnis zum Westen wird dadurch nicht besser. Rogosin hatte sich zu einem Hardliner entwickelt, völlig irrational. Borrisow ist ähnlich gestrickt, leider.  :'‑(

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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4577 am: 15. Juli 2022, 22:54:58 »
Langsam macht es Sinn.
Anscheinend hat es Rogosin mit seinen letzten Aussagen sogar in den Augen von Putin etwas übertrieben und er wurde jetzt aus der Schußlinie genommen.
Jedenfalls scheinen sie nun schon etwas zurück zu rudern.
Cristoforetti und ihr russ. Kollege bereiten sich auf die EVA vor, Anna wurde heute offiziell für Crew-5 bestätigt und man liest allgemein versönlichere Worte.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4578 am: 16. Juli 2022, 08:21:15 »
Obˋs mit seinem Propagandatenor zu tun hat? Ich bezweifle das eher. Da melden sich ja noch ganz andere Charaktere in dem Stil. Ich vermute, dass im Kremlapparat andere Dinge liefen, wodurch er abgesetzt oder versetzt wurde.
« Letzte Änderung: 16. Juli 2022, 18:20:06 von Schillrich »
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

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Offline tomtom

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4579 am: 21. Juli 2022, 20:01:48 »
Beiträge zum heutigen Außeneinsatz wurden in den ISS Thread verschoben:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=3711.msg517779#msg517779
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=search

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Offline HausD

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4580 am: 23. Juli 2022, 18:26:38 »
KBChA hat neues Triebwerk für Sojus-5 getestet

Das Konstruktions-Büro "ChemAutomatik" (Raketentriebwerksbau KBChA) hat erfolgreich ein neues Sauerstoff-Kerosin-Raketentriebwerk RD0124MS getestet, das ein Teil der zweiten Stufe der perspektivischen Trägerrakete der "Sojus-5", entwickelt vom RKK "Progress" (Samara), werden soll.


                              Bild : KBChA

Im Rahmen der Entwicklungstests wurde das Triebwerk erstmals in einer Konfiguration mit vier Brennräumen getestet. Der Start des Triebwerks sowie das Abschalten verliefen normal, der Motor arbeitete für die vom Programm eingestellte Zeit im Nennmodus.
Das Raketentriebwerk RD0124MS mit einem Leerschub von 60 Tonnen wird mit Flüssigsauerstoff + Naphthyl-Kraftstoff betrieben und ist für den Einsatz als Teil der zweiten Stufe der Sojus-5-Trägerrakete vorgesehen.
Das Triebwerk besteht aus zwei Blöcken, die sich auf einem gemeinsamen Rahmen befinden. Jeder Block enthält zwei Kammern.
Das Raketentriebwerk ermöglicht das Schwenken der Kammern in zwei Ebenen sowie den Betrieb, wenn eine der Einheiten ausgeschaltet ist, einschließlich im Modus mit reduziertem Schub.                   Quelle: KBChA

Gruß, HausD

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4581 am: 27. Juli 2022, 22:39:19 »
"Roskosmos: Neuer Leiter, ISS-Ausstieg

Russland scheidet 2024 aus der ISS-Programm aus – Putin empfing neuen GK Roskosmos-Chef Borissow"



Weiter im Portalartikel von Gerhard Kowalski  =>  Link zum Portalartikel

Viele Grüße, James

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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4582 am: 28. Juli 2022, 13:34:05 »
Russland bleibt bis 2028 auf der ISS
und scheidet erst aus, wenn die eigene Station betriebsbereit ist.
(So wurde es zumindest am 26.Juli (nach der "nach 2024-Ankündigung!") Kathy Lueders versichert)
Darüberhinaus bestehen nachwievor keine Anzeichen dafür, daß dich Russland an Artemis beteiligen würde, oder überhaupt demnächst Interesse an bemannten Mond-Marsmissionen hätte.

https://www.space.com/russia-stay-international-space-station-2028

https://www.space.com/russian-space-station-ross-2028-timeline

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4583 am: 31. Juli 2022, 21:27:03 »
"Russland: Neues zum ISS-Ausstieg

Borissow präzisiert seinen angekündigten ISS-Ausstieg."



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Viele Grüße, James

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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4584 am: 31. Juli 2022, 23:21:26 »
Mit dem "Über-Alter" der Station, abgelaufenen Fristen und einer zunehmenden Gefahr für die Astro-/Kosmonauten hat er sicher recht.
Und daß sie bei einem Mangel an geplanter neuer 'internationalen' Raumstation eine eigene brauchen um die Präsenz im Orbit aufrecht zu erhalten sicher auch.
Und da eine solche Station nicht von "einer Minute zur anderen" zu errichten ist, wird auch der Ausstieg aus der ISS noch etwas auf sich warten lassen (müssen).
Also im Grunde genommen alles wie gehabt.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4585 am: 02. August 2022, 16:45:47 »
Von der Yale School of Management wurde eine Studie über die Folgen der Sanktionen gegen Russland veröffentlicht.

Wer von Euch einen wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund hat, kann dies ja evtl. kommentieren.

https://som.yale.edu/story/2022/over-1000-companies-have-curtailed-operations-russia-some-remain

Es sind derzeit sogar schon über 1200, Tendenz steigend, Unternehmen.

Da wohl eine Rezessions über 10% bei einer Inflation über 20% für einige Jahre anzunehmen ist, zweifele ich sehr, dass Ressourcen für die neue Station ROSS zur Verfügung stehen. Mehr als status quo bei Roskosmos sehe ich nicht.
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

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Offline tomtom

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4586 am: 02. August 2022, 17:37:05 »
Die Yale Studie nimmt mW. keinen direkten Bezug mit dem Raumfahrtsektor. Man kann spekulieren, ob die wirtschaftlichen Auswirkungen der westlichen Sanktionen auch den Raumfahrtsektor treffen und ob für Russland der Bau von ROSS dann noch möglich ist. aber das wäre alles sehr schwer belegbar.
Im Zweifel hilft die Such-Funktion:
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Offline alepu

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4587 am: 02. August 2022, 18:26:16 »
Die Sanktionen haben sicher ihre Auswirkungen auf die russische Wirtschaft allgemein, so wie ja auch der eigentlich begrenzte Krieg in der Ukraine bereits jetzt weltweite Auswirkungen zeigt.
Da die Raumfahrt speziell eine hochmoderne und hochspezialisierte Technik erfordert, leidet sie naturgemäß potentiell mit am stärksten.
Inwiefern es Russland gelingt durch interne Umschichtung und neue Lieferanten (China?) diese Bedrohung aufzufangen, werden wir wohl in kürze zu sehen bekommen.

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4588 am: 02. August 2022, 21:38:47 »
"Roskosmos-Chef bei RKK Energija und ZNIImasch

Arbeitsbesuch von Borissow in der RKK Energija und im ZNIImasch – Gespräch auch mit russischen ISS-Kosmonauten."



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Viele Grüße, James

Stefan307

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4589 am: 03. August 2022, 13:38:41 »
Die Yale Studie nimmt mW. keinen direkten Bezug mit dem Raumfahrtsektor. Man kann spekulieren, ob die wirtschaftlichen Auswirkungen der westlichen Sanktionen auch den Raumfahrtsektor treffen und ob für Russland der Bau von ROSS dann noch möglich ist. aber das wäre alles sehr schwer belegbar.
Das Grundproblem ist doch das hier die Russische Wirtschaft an "westlichen" Marktwirtschaftlichen Maßstäben gemessen wird. Nun kann die Führung in Moskau aber die "Spielregeln" innerhalb Russlands ändern, wie ja auch schon geschehen. Somit ist es absolut möglich das die Raumfahrt am Ende besser "finanziert" dar steht wie heute. Alles eine Frage des politischen Willens oder besser der Prioritäten...

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4590 am: 03. August 2022, 22:35:28 »
"Russland: Erderkundung per Satellit zusammen mit Belarus

Russland und Belarus planen gemeinsamen Erderkundungssatelliten."



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Viele Grüße, James

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4591 am: 03. August 2022, 23:17:38 »
Im Portalartikel steht auch etwas von einem gemeinsamen Flug von Russland und Belarus zur ISS im Herbst 2023.
Ist jemand aus Belarus schon soweit im Kosmonautentraining?
Seit Apollo und Star Trek Classic Astronomie, Raumfahrt und SciFi-Fan.

TWR genügt als Anrede

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4592 am: 03. August 2022, 23:55:34 »
Das Grundproblem ist doch das hier die Russische Wirtschaft an "westlichen" Marktwirtschaftlichen Maßstäben gemessen wird. Nun kann die Führung in Moskau aber die "Spielregeln" innerhalb Russlands ändern, wie ja auch schon geschehen. Somit ist es absolut möglich das die Raumfahrt am Ende besser "finanziert" dar steht wie heute. Alles eine Frage des politischen Willens oder besser der Prioritäten...
Man kann langfristig immer nur das ausgeben, was man einnimmt. Irgendwelche "Spielregeln" ändern daran überhaupt nichts.
Natürlich kann das Regime in Moskau jetzt dazu übergehen, trotz geschwächter Wirtschaft mehr Geld in die eine Richtung (z.B. Raumfahrt, Militär) anstatt in die andere (z.B. Unterstützung des zivilen Lebens) zu leiten, siehe Nordkorea. Das ändert aber nichts daran, daß insgesamt die Probleme steigen und damit auch die Spielräume für die Raumfahrt begrenzter werden.

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Offline F-D-R

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4593 am: 04. August 2022, 08:12:27 »
Im Portalartikel steht auch etwas von einem gemeinsamen Flug von Russland und Belarus zur ISS im Herbst 2023.
Ist jemand aus Belarus schon soweit im Kosmonautentraining?

Das steht bestimmt in diesem Zusammenhang, dass erst einmal die möglichen Kandidaten vorgeschlagen wurden.
Siehe letzten Artikel bei Gerhardkowalski.com  vom 21.06.2022.
https://www.gerhardkowalski.com/?p=24300

Die Ausbildungszeit halte ich für ganz schön knapp.

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Offline James

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4594 am: 12. August 2022, 08:50:11 »
"WNIIEM soll Serienproduktion von Satelliten in Russland realisieren

Borissow weist Serienproduktion von Satelliten und anderer Weltraumtechnik an"


Satellit des Typs Kanopus-V-IK mit Satellitenbus von WNIIEM – künstlerische Darstellung. (Bild: WNIIEM / vniiem.ru)

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Viele Grüße, James

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Offline Terminus

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4595 am: 12. August 2022, 16:02:34 »
Antwort auf ein Posting in "SpaceX Neuigkeiten":

Nach Auskunft von J.Aschbacher befindet sich die Europäische Weltraumorganisation in technischen Gesprächen mit SpaceX, um eine durch die russischen Spannungen entstandene Startlücke zu füllen.

https://www.reuters.com/world/europe/exclusive-europe-eyes-spacex-fill-launch-void-left-by-russian-tensions-2022-08-12/

Apropo russische Startlücke: Mir erscheint jetzt die Geheimniskrämerei, die die Russen in Kourou um ihre Sojus-Raketen getrieben haben, in einem neuen Licht. Spekulation: Deren Leitungsebene hat vielleicht schon die ganze Zeit von den Eroberungsplänen ihrer Regierung gewusst oder zumindest geahnt, und dafür vorgesorgt, dass die Kooperation mit der ESA vielleicht mal abrupt zu Ende gehen könnte... ???

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Offline roger50

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4596 am: 13. August 2022, 00:51:55 »
... Apropo russische Startlücke: Mir erscheint jetzt die Geheimniskrämerei, die die Russen in Kourou um ihre Sojus-Raketen getrieben haben, in einem neuen Licht.

Welche Geheimniskrämerei? Noch am 10.02.22, also 14 Tage vor Beginn der Invasion in der Ukraine, startete in Kourou die 27.Sojus-Rakete, wieder mit 34 OneWeb-Satelliten. Und die nächste Mission mit 2 Galileo-Satelliten wurde bereits vorbereitet. Mir wurde berichtet, daß die dort arbeitenden Russen überrascht und geschockt waren, als sie nach dem Beginn der Invasion von ihren Roskosmos-Chefs aufgefordert wurden, sofort nach RUS zurückzukehren. Die haben nämlich sehr gerne in Kourou gearbeitet, brachte viel Extra-Geld.

Soviel ich weiß, liegt die weitgehend integrierte Sojus-Rakete heute noch in Kourou.

Falls du die Öffentlichkeitsarbeit meinst: für die war Arianespace als Betreiber des CSG zuständig, nicht Roskosmos. Denn dies waren alles ESA-Missionen.

Gruß
roger50
« Letzte Änderung: 13. August 2022, 13:29:13 von roger50 »

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Offline HausD

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4597 am: 13. August 2022, 07:13:33 »
Danke Roger, dass du Fakten gebracht hast!  Beste Grüße, HausD

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Offline Terminus

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4598 am: 13. August 2022, 10:11:08 »
Welche Geheimniskrämerei?

Ich habe damals, als diese Kooperation begann, eine TV-Dokumentation (auf arte?) gesehen, wo gesagt wurde, dass die Russen die Startrampe und ihre Vorbereitungen abschotten und sich nicht in die Karten schauen lassen.

Ich habe jetzt nochmal danach gegoogelt und u.a. folgenden Artikel von 2011 gefunden:

https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/neue-sojus-raketenrampe-heikler-countdown-im-dschungelcamp-a-747583.html

Zitat:

Zitat
... die "Sojus"-Rampen sind weggesperrt hinter Stacheldraht, Elektrozäunen und mehreren bewachten Checkpoints. An jedem von ihnen muss man einem Sicherheitsmann seine Berechtigungskarte vorzeigen. Dazwischen patrouillieren Fremdenlegionäre mit Ketten- und Allradfahrzeugen.

Und in diesem Artikel von 2014 hieß es, dass für jeden Sojus-Start extra Hunderte Russen nach Französisch-Guayana einreisen mussten. Bitte? Warum macht man sich so eine Mühe, mit solchen Kosten?

... Mir wurde berichtet, daß die dort arbeitenden Russen überrascht und geschockt waren, als sie nach dem Beginn der Invasion von ihren Roskosmos-Chefs aufgefordert wurden, sofort nach RUS zurückzukehren. ...

Und scheint ja bis vor Kurzem immer noch so gewesen zu sein. Vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht für mich aber anders aus. Da hätte man die Leute vor Ort längst schulen und anlernen können, und sich ansonsten zurücklehnen und das Eintrudeln der Überweisungen auf dem Konto genießen können.

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Offline roger50

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #4599 am: 13. August 2022, 14:10:33 »
Alles was du ansprichst ist völlig normal und wird überall so gehandhabt. Alle Start-/Integrationsbereiche weltweit sind durch Zäune und etliche Sicherheitsschleusen "abgeschottet" und werden bewacht. Da kommt niemand hinein, der dazu nicht berechtigt ist. D.h. du brauchst überall spezielle Genehmigungen. Egal ob in Kourou, Cape Canaveral oder Vandenberg. Von Russland oder China ganz zu schweigen.

Zurück nach Kourou: Dort ist die französische Fremdenlegion für das gesamte CSG zuständig, außerdem auch für die allg. Sicherheit in den Orten Kourou und Cayenne. Alle ELA-Startanlagen sind einzeln "abgeschottet" und man braucht spezielle Ausweise. Niemand, der dort nicht benötigt wird kommt in die Nähe der Raketen oder der Nutzlasten. Das wird sehr streng gehandhabt.

Als ich 2010 drüben war, konnten wir - natürlich in russischer Begleitung - das MIK, also das Integrationsgebäude und die Startrampe besichtigen. Was wir wissen wollten, wurde beantwortet. Und selbst das Berühren der Sojus-Rakete war erlaubt.

Für jeden Start werden hunderte Spezialisten eingeflogen. Für die Rakete, die eigentliche Mission und natürlich für die Nutzlasten der verschiedenen Hersteller, die ja ständig wechseln. Das ist viel billiger, als alle Leute dort zu belassen. Denn sie alle bekommen Tagesgelder extra, müssen in Hotels oder angemieteten Wohnungen wohnen, brauchen jeder einen Mietwagen, usw. Und der Flug Paris-Cayenne mit Air France ist ein franz. Inlandsflug und damit kostengünstig.
Deshalb gibt/gab es für die Sojus und Ariane-5 nur eine kleine Kernmannschaft, die ständig vor Ort ist. Zumal zwischen den einzelnen Starts meist mehrere Monate Pause ist.

Hinzu kommt noch eines: das Klima in Guayana ist sehr "unangenehm" für Europäer, Russen oder Amerikaner. Ständig sehr hohe Temperaturen bei extremer Luftfeuchtigkeit. 40°/95% und mehr sind durchaus üblich, man schwitzt wie verrückt. Da ist man froh, wenn man nach einigen Wochen weg kann.

Gruß
roger50