Russische Raumfahrt

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Offline sven

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1475 am: 13. November 2011, 14:23:42 »
Weia...da fragt man sich, was in den vergangenen 20 Jahren eigentlich verändert wurde...danke für die Übersetzung!

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Offline siran

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1476 am: 13. November 2011, 14:49:11 »
Vielen Dank für die Übersetzung.Das sagt doch alles. Das sind ja noch richtig sozialistische Arbeitsweisen.Plan,Zahlen,Anweisungen und Punkt. Man müßte denken,das so etwas überwunden wäre. Das wird wohl erst passieren,wenn diese Generation abgedankt hat.

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1477 am: 13. November 2011, 15:02:45 »
@siran Man könnte es auch anders sehen: Zu den "sozialistischen" Zeiten gab es / hätte es sowas wohl auch eher nicht gegeben. Ab jetzt wird es aber wohl interessant im Thread Russische Raumfahrt.

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Offline siran

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1478 am: 13. November 2011, 15:11:16 »
Als geborener  DDR -Bürger kenne ich solche Arbeitsweisen zu genau.Aber wir wolen hier nicht vom Thema abweichen.
Optimistisch betreffs der russ. Raumfahrt macht es leider nicht

hibi

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1479 am: 13. November 2011, 15:14:01 »
Tach,

etwas boshaft (aber durchaus ernst gemeint) formuliert: Was wollt ihr ?! So gehts in fast jeder größeren Firma auch bei uns zu. Ein "Management-Board" bestimmt wie etwas auszusehen hat. Und dann wird irgendwas drumherum gefrickelt um dem Management zu zeigen "Wir haben die Vorgaben erfüllt".

Klappt es, war das Management mit großem Weitblick ausgestattet und sehr erfolgreich. Klappts nicht, haben die Ausführenden nicht gut genug gearbeitet und die Vorgaben nicht gut umgesetzt, ja sich sogar geweigert erfolgreich zu sein.

Die KMU können sich solch einen Unsinn auch bei uns nicht erlauben ... deswegen gehts da pragmatischer zu.

My 50 ct.

Hibi

websquid

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1480 am: 13. November 2011, 15:14:45 »
Nunja, man kann sich sicherlich übers Management aufregen... Aber wenn man bedenkt, dass Lawotschkin 2 von 3 Missionen (Elektro-L1 und Spektr-R) dieses Jahr erfolgreich gestartet hat spricht das zumindest für deren Mitarbeiter ;)

GG

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1481 am: 13. November 2011, 17:45:55 »
Das mit den sozialistischen Arbeitsweisen würde ich ebenfalls nicht unterschreiben. Es sind eher Arbeitsweisen, bei denen offenbar der Einzelne selbstherrlich entscheidet, weil er (zu) wenige Konsequenzen zu fürchten hat. Das gab es früher, das gibt es heute auch.

Wenn dazu noch eine gehörige Portion Inkompetenz kommt, dann geht es eben öfter schief. Das Ganze erinnert mich eher an die Situation kurz nach der Wende. Bei uns im Osten wurden Leute plötzlich in entscheidende Positionen gehoben, nur weil sie "unbelastet" aus früherer Zeit waren. Dies sagt aber nichts über ihre Qualifikation aus. Mancher, der unbelastet war, war dies nur, da er ohnehin für eine Führungsposition nicht das Zeug hatte. Aber auch das gibt es natürlich überall auf der Welt und ist kein sozialistisches Alleinstellungsmerkmal.

Da die Situation in Russland offenbar immer noch sehr kompliziert ist, werde ich mir in Zukunft wohl weniger Hoffnungen auf Erfolge machen.

GerdW

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1482 am: 13. November 2011, 17:56:32 »
Hallo alles zusammen!

Nach dem ich nun schon eine ganze Weile hier mitlese, habe ich mich jetzt doch mal angemeldet.
Zuerst einmal Gratulation zu dem tollen Projekt hier und vielen Dank für die vielen Informationen die man hier bekommt.
Nun aber zum Thema (und dem Anlass meiner Anmeldung  :) ) : @wernher66 hat ja oben diesen Brief so wunderbar übersetzt https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=4187.msg205775#msg205775

Jetzt habe ich im Netz noch eine längere Version dieses Briefes gefunden. Hoffentlich ist der Link ok: http://neznaika-rpc.livejournal.com/41989.html . Falls nicht, Bitte entfernen.
Leider ist mein russisch 30 Jahre verschüttet. Aber nach der Google-Übersetzung passt der Stil zum ersten Teil.
Fobos-Grunt wird auch mal kurz erwähnt. Lest am Besten selbst.

Viele Grüsse, GerdW

Berliner

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1483 am: 13. November 2011, 18:55:05 »
Das Ganze erinnert mich eher an die Situation kurz nach der Wende. Bei uns im Osten wurden Leute plötzlich in entscheidende Positionen gehoben, nur weil sie "unbelastet" aus früherer Zeit waren. Dies sagt aber nichts über ihre Qualifikation aus. Mancher, der unbelastet war, war dies nur, da er ohnehin für eine Führungsposition nicht das Zeug hatte.

Da begibst Du Dich aber auf glattes Eis. Diese Beschreibung geht in ihrer Zielrichtung zu weit.

Ich frage mich, welche Auswirkungen auf die geplanten privaten Mondumrundungen für kommerzielle Touristen zu erwarten sind. Die notwendige Zuverlässigkeit für private Flüge um den Mond mithilfe russischer Raumschiffe dürfte jetzt wohl stark angezweifelt werden. Unter diesen Umständen kann man keine Menschen mit russischen Raumschiffen in den Deep Space schicken.

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1484 am: 13. November 2011, 19:20:36 »
@siran Man könnte es auch anders sehen: Zu den "sozialistischen" Zeiten gab es / hätte es sowas wohl auch eher nicht gegeben. Ab jetzt wird es aber wohl interessant im Thread Russische Raumfahrt.

Zu den "sozialistischen" Zeiten leidete die Raumfahrt dort auch unter einer hohen Versagerquote, man könnte sogar so weit gehen das die bemannte Mond Umrundung nur deshalb nicht stattgefunden hat weil der unbemannte Test misslungen ist.

Erfolgreich waren immer die Missionen die nicht in einer Konkurenzsituation zu den Amerikanern gestanden haben.

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1485 am: 13. November 2011, 19:23:56 »
Also das führt mir persönlich viel zu weit, dann könnte man ja auch irgendwelche Mutmaßungen zu den Shuttklekatastrophen bringen. Ich wünsche dem Roskosmos Chef, das er das Ruder rumreißen kann, wenn er es denn will und überblickt.

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1486 am: 13. November 2011, 19:48:30 »
Also das führt mir persönlich viel zu weit, dann könnte man ja auch irgendwelche Mutmaßungen zu den Shuttklekatastrophen bringen. Ich wünsche dem Roskosmos Chef, das er das Ruder rumreißen kann, wenn er es denn will und überblickt.

Der kann allein auch nichts machen außer solche Sachen gleich von vornherein nicht anzufassen da sie unterfinanziert sind.

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1487 am: 13. November 2011, 19:49:00 »
Nunja, man kann sich sicherlich übers Management aufregen... Aber wenn man bedenkt, dass Lawotschkin 2 von 3 Missionen (Elektro-L1 und Spektr-R) dieses Jahr erfolgreich gestartet hat spricht das zumindest für deren Mitarbeiter ;)

Das führt jetzt etwas von Fobos-Grunt weg, aber soviel sei ergänzt:
der russische Wetterdienst ist mit der Qualität der Daten und Fotos von Elektro-L Nr.1 alles andere als zufrieden und für Spektr-R läuft immer noch die Erprobung, die nur langsame Fortschritte macht, obwohl er nun schon vier Monate im All ist. 
Das beste Produkt aus dem Hause Lawotschkin ist die wirklich zuverlässige und effektive Oberstufe Fregat.
Das sie als MDU nicht funktioniert hat, liegt nicht an der Technik der Stufe selbst, sondern daran, dass die Steuerung auf die Raumsonde Fobos-Grunt verlegt wurde.

rm39

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1488 am: 29. November 2011, 17:30:34 »
Hier ein kleines HD-Werbefilmchen für die Zenit-Trägerrakete von Roscosmos.

ws

Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1489 am: 01. Dezember 2011, 14:10:36 »
Schickes Video, mit noch schickerer Musikuntermalung.
Und wenn mich mein Schulrussisch noch nicht ganz verlassen hat, dann steht dort "Zenit in Baikonur" geschrieben.
Si vis pacem, para bellum

rm39

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1490 am: 08. Dezember 2011, 21:10:09 »
Russland hat endlich wieder eine Kosmonautin, mit dem Ziel ISS.

Hier was dazu im Portal.

http://www.raumfahrer.net/news/raumfahrt/08122011210221.shtml

Wer noch mehr von Jelena Serowa sehen möchte, hier zwei Filme von Roskosmos dazu.




rm39

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1491 am: 10. Dezember 2011, 15:27:46 »
Hier ein kleiner Einblick in das Training zukünftiger Kosmonauten. Neben dem Nullauftriebsbecken sind Parabelflüge eine weitere Möglichkeit zu trainieren und zumindest zeitweise unter Schwerelosigkeit zu üben. Hier im Film sehen wir, unter anderem, Sergej Prokopjew von der Kosmonautenauswahlgruppe ZPK-15, Andrej Babkin und
Sergej Kud-Swertschkow der Kosmonautenauswahlgruppe RKKE-17 und Swjatoslaw Morosow von der Kosmonautenauswahlgruppe RKKE-18 beim gemeinsamen Training.

ws

rm39

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1492 am: 14. Dezember 2011, 16:05:14 »
Eine herausragende Persönlichkeit der russischen Raumfahrt ist heute Nacht verstorben. Boris Tschertok wurde 99 Jahre alt. Seit dem zweiten Weltkrieg befasste er sich mit Raketentechnik, war sogar Mitarbeiter des Chefkonstrukteurs Sergej Koroljow. Maßgeblich war er am Bau der R-1 Rakete, der R-5 und R-7 beteiligt, entwickelte Steuerungen für die zivile und militärische Raumfahrt. Bis zu seinem überraschenden Tod war er noch beratend für RKK Energia tätig und hatte stets mahnende Worte rückblickend auf die Misserfolge in diesem „Gagarin“-Jahr.


Quelle: Roscosmos

http://www.federalspace.ru/main.php?id=2&nid=18437

Mehr zu seinem Leben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Boris_Jewsejewitsch_Tschertok

tobi

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1493 am: 14. Dezember 2011, 18:37:41 »
Ein bedeutender Mann ist von uns gegangen.

tobi

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1494 am: 14. Dezember 2011, 18:50:24 »
Tschertok hat eine berühmte Reihe "Raketen und Menschen" geschrieben, die 4 Bände umfasst. Diese kann man auf Amazon auf deutsch erwerben oder man kann die ersten 3 Bänder kostenlos auf Englisch auf der NASA-Seite einsehen:
http://history.nasa.gov/SP-4110/vol1.pdf
http://history.nasa.gov/SP-4110/vol2.pdf
http://history.nasa.gov/SP-4110/vol3.pdf

rm39

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1495 am: 17. Dezember 2011, 15:01:06 »
Russland hat endlich wieder eine Kosmonautin, mit dem Ziel ISS.

Hier in diesem Film noch etwas zur Vorbereitung von Jelena Serowa, der nächsten russischen Kosmonautin.


jakda

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1496 am: 20. Dezember 2011, 12:31:56 »
Ein (hier bekannter) Freund hat mir diese Woche geschrieben (Auszug):
"... Generell möchte ich aber sagen, dass die russische Raumfahrt in einer Übergangsphase sich befindet.
Nach der Perestrojka war sie praktisch am Boden, kein Geld und massive Abwanderungen der besten Leute.
Die Situation hat GG schon mehrmals sehr treffend im Forum beschrieben.
Es wird aber noch Jahrzehnte dauern bis eine Normalisierung eintritt. ..."

Einen großen Anteil an dieser Situation nach der Perestrojka hatten die damals an die Macht gekommenen
"Führer", die oft mehr den Alkohol förderten, als die Entwicklung des neuen Russlands. Hinzu kamen die
Großspekulanten, die sich fast das gesamte "Sowjeteigentum" unter den Nagel rissen.
Das ist übrigens die Aussage eines dakestanischen Freundes, 50 Jahre, Moslem, also wahrlich kein
"Russenfreund". Jeder Vergleich mit einer "westlichen" Demokratie verkennt die Situation der russischen
Nationalität - die Konsequenz würde zur gleichen Situation wie in Afghanistan führen, nur das dann wahrscheinlich
eine hochgestellte Persönlichkeit sagt - "Unsere Demokratie wird am Ural verteidigt...".

In diesem Zusammenhang lese ich lieber in russischen Zeitungen aller Richtungen, als auf das Geschwätz
der deutschen Medien, allen voran die B..., die am liebsten ägyptische Verhältnisse in Russland herbeiführen
würden...

Ich weiß nicht, wohin die russische Raumfahrt geht. Roskosmos bekommt 2012 30% mehr Geld.
Trotz dieses Zuwachses glaube ich nicht, das die ehrgeizigen zeitlichen Ziel erreicht werden können.
Ich bin aber sicher, das der Zusammenbruch erfolgt, wenn es zu den"herbeigesehnten" totalen Umbrüchen
kommt.
Nun bin ich auf keinen Fall ein Vertreter von "der Zweck heiligt alle Mittel". Ich warne aber, eine
250 Millionen-Nationalität nach den Maßstäben zu beurteilen, die z.Z. gern von hiesigen Medien
der Bevölkerung suggeriert werden...

Andreas

ilbus

  • Gast
Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1497 am: 20. Dezember 2011, 13:33:37 »
In der letzten Ausgabe von Fliegerreview wird im Artickel zu den Rus- und Angara-Racketen auch das Alter der Branchenleute bedauert: es sind wohl 45% die über 60Jahre alt sind.

Privet.

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Offline MR

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1498 am: 20. Dezember 2011, 15:29:34 »
Ich bin mal gespannt, wie es speziell mit dem Planetenforschungssprogramm der Russen weitergeht. Nach PG waren ja noch einige sehr ambitionierte Projekte geplant.

Das Scheitern von PG und die Details, die langsam ans Licht kommen, zeigen allerdings, das hier sehr große Defizite bestehen. Letzlich ist PG genau so verlaufen, wie ich das vorab erwartet hatte.

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Offline Guan

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Re: Russische Raumfahrt
« Antwort #1499 am: 24. Dezember 2011, 08:03:53 »
Am 23. Dezember 2o11 stand in der Zeitung NEUES DEUTSCHLAND folgender Leserbrief ...



Er half Gagarin ins All

Zu »Raketenbauer Tschertok ist tot« (nd vom 15.12.)


Der fast 100-jährige Raumfahrt-Pionier Boris Tschertok war als einer der verdienstvollsten Begründer der sowjetischen bemannten Raumfahrt schon zu Lebzeiten eine geheimnisumwobene Legende und die höchste Autorität der russischen Weltraumindustrie. Er war viele Jahre stellvertretender Leiter des Raumfahrtprogramms der Sowjetunion und stellvertretender Chefkonstrukteur. Er war sowohl am Start des ersten Satelliten 1957 beteiligt wie auch einer der Konstrukteure des Raumschiffes beim ersten Weltraumflug von Juri Gagarin 1961.

1945 kam er schon Ende April im Gefolge der Kampftruppen der Roten Armee mit einem hochgeheimen Spezialauftrag Stalins nach Berlin, genauer nach Adlershof, um in den Forschungslaboren der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt deren Forschungsergebnisse in den dortigen Safes auf kriegswichtige Ergebnisse bei der Raketenentwicklung hin zu prüfen und die Spuren der deutschen Raketentechnologie zu verfolgen und zu sichern. Wie er in seinen Erinnerungen schrieb, war er beeindruckt von der technischen Ausstattung der Laboratorien. Im Band 2 über die Adlershofer Geschichte des Ortschronisten Rudi Hinte (Berlin 2003) findet sich ein Foto des damals 33-jährigen Majors vom Mai 1945 in Adlershof.

Zum 60. Jahrestag der Befreiung 2005 hatte ich ihn als Vorsitzender des Adlershofer Bürgervereins zu unseren Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum als Ehrengast eingeladen, was leider an seiner angeschlagenen Gesundheit scheiterte und nicht, wie manche vermuteten, weil er noch immer der Geheimhaltung unterstand wie viele Jahrzehnte zuvor.

Der Tod dieses Wissenschaftlers ist ein großer Verlust für die weltweite Raumforschung, für die er bis zuletzt im Rahmen des russischen Raumfahrtkonzerns Energija tätig war.

Dr. Hans Erxleben
12489 Berlin