SpaceX - Diskussion

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Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3375 am: 09. Juni 2014, 00:03:22 »
Berechnungen haben ergeben, daß für die genannten Leistungen MCT im LEO ca. 500t haben muß, Leermasse, Nutzlast und Treibstoff. Keine Rakete wird das in einem Stück starten können, schon gar nicht vollständig wiederverwendwendbar. Also wird auftanken im LEO nötig sein für den Flug zum Mars. Frage ist, wie leistungsfähig wird das System. Daraus ergibt sich die Anzahl der Tankflüge. Vielleicht nur zwei, das wäre gut.

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Online roger50

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3376 am: 09. Juni 2014, 01:04:59 »
Moin,

Berechnungen haben ergeben, daß für die genannten Leistungen MCT im LEO ca. 500t haben muß, Leermasse, Nutzlast und Treibstoff. Keine Rakete wird das in einem Stück starten können, ....

Doch, theoretisch schon. Träger dieser Größenordnung wurden schon vor Jahrzehnten ausgelegt.

Zitat
.... schon gar nicht vollständig wiederverwendwendbar.

Wahrscheinlich nicht, sind einfach zu groß. Der Mannstundenaufwand für das Refurbishment ist exorbitant.


@ Klakow:

Anscheinend kannst du nicht richtig lesen. Ich habe mit keiner einzigen Silbe SpX kritisiert (sondern bin durchaus beeindruckt von deren bisherigen Leistungen), sondern Übertreiber und Phantasten hier im Forum.

Warum muß das immer gleich persönlich werden? Du kennst mich doch gar nicht, weißt nicht, wer hinter dem Pseudonym 'roger50' steckt.

Zitat
.... Habt ihr mal durch gerechnet was den der Start eine Schwerlastrakete kosten wird wenn verschiedene Teil wiederverwendet werden? Ich kann mir kaum vorstellen das ihr das gemacht habt, ...

Oh doch, jahrelang. Aber ich habe keine Lust, dir jetzt Stichworte zu liefern, um mich im Netz zu finden - oder um Veröffentlichungen von mir bei "Google Books" zu kaufen. 8)

Ich kann mich sehr gut in Elon Musk versetzen, denn auch ich hatte mal eine "Vision". Und die wurde Wirklichkeit. Sie fliegt, und das außerordentlich erfolgreich. ;)

Gruß
roger50

Offline Ruhri

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3377 am: 09. Juni 2014, 01:06:32 »
Mögliche Schwierigkeiten bei der Wiederverwendung sehe ich nicht in erster Linie bei den Triebwerken. Da hat man umfassende Daten von unzähligen Prüfstandtests. Die sind aussagekräftig, auch wenn es keine Flugdaten sind.

Probleme könnten eher bei der Stufenstruktur auftreten. SpaceX sieht es offenbar ähnlich, denn sie geben Daten zur Wiederverwendung der Triebwerke bekannt, aber noch nicht zur Stufe.

Das kann so aber auch nicht stimmen. Hier im Forum wurde doch vor kurzem erwähnt, dass Kerosin-Triebwerke zum Verrußen neigen, Methan-Triebwerke dagegen nicht. Die derzeit verwendeten Aggregate arbeiten aber mit Kerosin. Folglich hätte SpaceX dann, wenn sie die Stufen mal heil gelandet bekommt, die Aufgabe, den Ruß wieder heraus zu bekommen. Das heißt aber logischerweise, dass die Stufe nicht einfach wieder verbaut und betankt werden kann, sondern einem Wartungszyklus unterzogen werden muss, und den gibt es nun einmal nicht für umsonst.

Offline Ruhri

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3378 am: 09. Juni 2014, 01:10:59 »
[...]

Oh doch, jahrelang. Aber ich habe keine Lust, dir jetzt Stichworte zu liefern, um mich im Netz zu finden - oder um Veröffentlichungen von mir bei "Google Books" zu kaufen. 8)

Ich kann mich sehr gut in Elon Musk versetzen, denn auch ich hatte mal eine "Vision". Und die wurde Wirklichkeit. Sie fliegt, und das außerordentlich erfolgreich. ;)

Lass mich mal raten: Bislang viermal, dann noch einmal, vermutlich gefolgt von einem "Nachleben" mit zwei weiteren Flügen?

Aber mal eine andere Frage: Was kam denn bei euren Überlegungen heraus, wenn ihr Wiederverwendung angedacht habt? Abgesehen vom Space Shuttle sind ja entsprechende Konzepte entweder niemals realisiert worden oder ziemlich schnell eingestellt worden. Haben sich vielleicht die Regeln geändert, z.B. durch neu entwickelte Materialien?

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Online roger50

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3379 am: 09. Juni 2014, 01:51:13 »
Moin,

Lass mich mal raten: Bislang viermal, dann noch einmal, vermutlich gefolgt von einem "Nachleben" mit zwei weiteren Flügen?

Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst... 8)

Zitat
Was kam denn bei euren Überlegungen heraus, wenn ihr Wiederverwendung angedacht habt? Abgesehen vom Space Shuttle sind ja entsprechende Konzepte entweder niemals realisiert worden oder ziemlich schnell eingestellt worden. Haben sich vielleicht die Regeln geändert, z.B. durch neu entwickelte Materialien?

Natürlich haben sich in den 30 Jahren seither die Regeln geändert. In jeder Beziehung. Materialien, Berechnungsverfahren, Simulationsmöglichkeiten, etc. Nur die Physik und die Naturgesetze blieben dieselbe.

Ich bleibe skeptisch, was die punktgenaue Landung einer Trägerstufe angeht, aber es ist gut, daß es mal jemand versucht. Leider gibt es in Europa keinen Milliadär, der bereit ist, sein Vermögen für solche Versuche einzusetzen. Was die SpX-Leute können, könnten wir in EU auch. Man läßt uns (bzw. meine Nachfolger) bloß nicht.

Gruß
roger50

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3380 am: 09. Juni 2014, 10:41:31 »
@Roger50:
Sorry mein Lieber, ich wollte dich auf keinen Fall verletzen.
Das du nichts gegen SpaceX gesagt hast ist mir klar. Ich selber hab bei der Firma nur einen Kritikpunkt und das ist deren etwas chaotische Informationspolitik, aber vielleicht ist das in den USA ja ein Teil deren Wirtschaftskultur?

Das wir in Europa in der Lage wären sowas zu bauen ist mir klar, nur machen wir es leider nicht. Da ist vermute ich auch die EU und die Nationalstaaten dran schuld, die USA ist da geschickter.
Der Vergleich mit dem Space Shuttle ist zwar erstmal naheliegend, aber doch falsch weil sich in Bereichen Materialien, Produktionsverfahren, Prüftechnik in den letzten 40 Jahren unheimlich viel bewegt hat.
Schon die Isolation des Haupttanks würde man heute nicht mehr außen am Tank anbringen, sondern innen.
Beim Hitzeschild gibt es heute auch Materialien mit denen man keine tausenden von Einzelteilen benötigt.
Alleine die beiden Punkte würden nicht nur die Sicherheit verbessern, sondern auch viele Kosten sparen.
Ich denke man hat sich damals zu weit an das damals gerade noch technisch mögliche heran gewagt, die hatte 3 Millionen Einzelteile, heute würden wohl unter 300.000 Einzelteile benötigt.

Die Ergebnisse für eine Wiederverwendung aus den derzeit laufenden Programmen werden sicher übernommen werden, aber die F9 mit Kerosin Triebwerken werden sicher keine 10 Jahre mehr Fliegen, vielleicht mit runter skaliertem Raptor, aber nicht mit RP-1. 
Selbst bei der F9H habe ich meine zweifel ob die über Flugtests hinauskommt, schließlich baut man eine Falcon XX mit (optionalen) Boostern. Ohne Booster wird die wohl eine ähnliche Nutzlast ins LEO bringen und mit um einiges besseren Triebwerken bei weniger Triebwerksteilen und größeren möglichem Nutzlastdurchmessern.
Da du wohl vom Fach bist, hast du dir dazu bestimmt eigene Gedanken gemacht?

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3381 am: 09. Juni 2014, 10:59:52 »
Selbst bei der F9H habe ich meine zweifel ob die über Flugtests hinauskommt, schließlich baut man eine Falcon XX mit (optionalen) Boostern. Ohne Booster wird die wohl eine ähnliche Nutzlast ins LEO bringen und mit um einiges besseren Triebwerken bei weniger Triebwerksteilen und größeren möglichem Nutzlastdurchmessern.
Da du wohl vom Fach bist, hast du dir dazu bestimmt eigene Gedanken gemacht?

Bei NSF haben einige, darunter ein russischer Raketenkonstrukteur, gerechnet. Selbst beim niedrigsten genannten Schub für Raptor wird es eher das doppelte von Falcon Heavy sein, Im Bereich Saturn V oder SLS. Bei voller Wiederverwendung der ersten und zweiten Stufe, in der Version ohne Booster. In einer hypothetischen Version ohne Wiederverwendung ca. 200t Nutzlast in den LEO.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3382 am: 09. Juni 2014, 12:35:34 »
Nun, da stellt sich dann aber immer noch die Frage was billiger wird.
Soweit ich das sehe, ist ein Kerosintriebwerk eher schlechter geeignet für eine Mehrfachverwendung und eine F9H hätte zwar kleinere, aber dafür 27 Merlin 1D anstatt 9-Raptor(en=Mehrzahl(?)).
das müsst für Programmierer dann etwa so aussehen:
#define MultiuseF9           10  // geschätzt
#define DollarF9                X
#define MultiuseFxx         30  //   -"-
#define DollarFxx              Y
if(DollarF9/MultiuseF9<DollarFxx/MultiuseFxx)
{
  printf("F9H wird gebaut");
} else {
  printf("F9xx wird gebaut");
}
----------------
(bitte das Programm nicht so eintippen)

Es wird ja nicht nur die Frage sein, was eine F9H im Vergleich zur Falcon XX ohne Booster kostet, sondern wie oft die Systeme wiederverwendbar sind und natürlich auch die Frage zu Themen wie Lagerhaltung und Projektpersonal für zwei Linien.
Was anderes ist das natürlich wenn man ein Merlin 1x aus einem runter skalierten Raptor entwickelt, da wird die Wiederverwendungsanzahl wohl ziemlich gleich liegen und nur der Nachteil von den benötigten Boostern eine Rolle spielen. Aber das ist wohl eh ein Problem, weil die F9 derzeit schon am Limit sind was die Länge zum Durchmesser betrifft.
« Letzte Änderung: 09. Juni 2014, 21:51:17 von Klakow »

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3383 am: 09. Juni 2014, 13:36:35 »
Leider sind in Deinem "Programm" beide Kosten unbekannt (mit smileys kann man nicht rechnen).

In Realität ist es dann doch komplizierter. Meistens sind Kostenschätzungen ziemlich ungenau, dann ist oft der Unterschied zwischen beiden Alternativen kleiner als diese Ungenauigkeit.
Außerdem kommen dazu die Kosten bis eine volle Wiederverwendbarkeit in Praxis erreicht ist, da ist dann 10mal schneller verfügbar als 30mal.
Und exotische Techniken bzw. Ausreizen bis ans Limit bring Risiken mit sich, gegen die man auch finanziell vorhalten muss.

Und dann wird das ganze für Jahrzehnte im vorraus geschätzt. In einer solchen Zeit kann sich der Markt deutlich ändern, auch das ist ein Risiko.

Der Space Shuttle wurde für 55 Missionen vorgesehen, daß wurde nie erreicht. Trotzdem hatte er ca. 2 Mrd$ Fixkosten pro Jahr, deshalb wurde er letztendlich aufgegeben, um Geld für SLS freigegeben.

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3384 am: 09. Juni 2014, 13:54:13 »
Wir können tatsächlich nicht wissen, ob der MCT-Träger kostengünstiger sein wird als Falcon Heavy.

Allerdings wird er nur dann eine Existenzberechtigung haben, wenn er es ist. Wegen der vollen und besseren Wiederverwertbarkeit, mindestens der ersten Stufe, hat er dabei einen Vorteil. Wiederverwendung der zentralen Stufe kostet bei Falcon Heavy einen sehr hohen Nutzlastversuch. Man muß bei SpaceX auch davon überzeugt sein, daß man die zweite Stufe wiederverendbar bauen kann. Denn nur dann kann das System die Aufgabe Marstransport erfüllen.

Der häufige Vergleich mit dem Shuttle, bei dem Wiederverwendung keinen Kostenvorteil gebracht hat, ist auch nicht zielführend. Die Systeme sind zu unterschiedlich und die Chancen des SpaceX Konzepts sind viel besser.

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3385 am: 09. Juni 2014, 14:11:26 »
Der häufige Vergleich mit dem Shuttle, bei dem Wiederverwendung keinen Kostenvorteil gebracht hat, ist auch nicht zielführend. Die Systeme sind zu unterschiedlich und die Chancen des SpaceX Konzepts sind viel besser.

Immerhin hat der Shuttle es geschafft, bei SpaceX steht es noch aus.
Beim Shuttle wurden alle Kostenüberschreitungen finanziert, es hieß ja offiziel "National Space Transportation System", also eine nationale Aufgabe. Bei SpaceX ist die Finanzierung zunächst privat/industriell. Das vereinfacht die Entscheidungswege enorm, aber wenn NASA einsteigt wollen die mitreden.

Wodurch ist gezeigt, daß die Chancen von SpaceX viel höher sind?  Die technische und programmatische Machbarkeit im Sinne von "Wiederverwendung geht und macht Raumtransport günstiger" muss erst erwiesen werden. Wenn es so einfach wäre würde für Ariane 6 auch ein wiederverwendbares Konzept vorgesehen. Studien in jede Richtung gab es ja reichlich.

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3386 am: 09. Juni 2014, 14:19:14 »
SpaceX hat schon praktisch alle Teile des Rückfluges demonstriert. Nur der eine Punkt zielgenauer Rückflug muß noch nachgewiesen werden. Den kann man aber mit heutigen Methoden der Positionsbestimmung mit GPS und modernen Kontrollsystemen nicht glaubhaft anzweifeln. Daß die FAA als Sicherheitsbehörde trotzdem einen praktischen Nachweis will, bevor sie es genehmigt, ist allerdings durchaus verständlich.

Daß die Triebwerke geeignet sind, ist durch Tests auf dem Teststand hinreichend gut nachweisbar. Bleibt die Struktur des Tanks. Die Struktur des Shuttle war komplizierter und anfälliger und die Probleme bei der Wiederverwendung lagen nicht in der Struktur des Flugkörpers.

Es gibt also wenige Gründe, die kostengünstige Wiederverwendbarkeit der ersten Stufe anzuzweifeln. Trotzdem tun es natürlich viele. Im Wesentlichen die gleichen, die noch vor kurzem meinten, sie würde überhaupt nie fliegen.

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3387 am: 09. Juni 2014, 14:31:40 »
Das ist alles eine Frage der Zuverlässigkeit. Nach geltenden ESA-Regeln müssen für eine Qualifikation für 10-fache Wiederverwendung mit einem Triebwerk 40 Tests mit einer Gesamtdauer von 40 Missionen durchgeführt werden.
Beim SSME (Space Shuttle Main Engine) wurde ein "fleet leader" Konzept verfolgt: qualifiziert war die Dauer, die entweder im Test von einer hardware dreifach, oder von zwei hardwaren jeweils doppelt nachgewiesen war.
Das ist machbar, aber der Aufwand ist immens. Wenn ein Test schiefgeht kann die Zählung von vorne beginnen.

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3388 am: 09. Juni 2014, 15:34:17 »
Das ist alles eine Frage der Zuverlässigkeit. Nach geltenden ESA-Regeln müssen für eine Qualifikation für 10-fache Wiederverwendung mit einem Triebwerk 40 Tests mit einer Gesamtdauer von 40 Missionen durchgeführt werden.
Beim SSME (Space Shuttle Main Engine) wurde ein "fleet leader" Konzept verfolgt: qualifiziert war die Dauer, die entweder im Test von einer hardware dreifach, oder von zwei hardwaren jeweils doppelt nachgewiesen war.
Das ist machbar, aber der Aufwand ist immens. Wenn ein Test schiefgeht kann die Zählung von vorne beginnen.

Sag ich doch. Sie haben mit Sicherheit solche Tests gemacht. Bei der geplanten Produktionsrate von einem Merlin pro Tag haben sie einen Teststand auf dem einTest eine der leichtesten Übungen ist. Sie arbeiten nicht mit Methoden, bei denen ein Test Tage oder Wochen dauert. Sie testen leicht täglich.

tobi

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3389 am: 09. Juni 2014, 16:20:12 »
Naja eine 10-fache Wiederverwendung ist ja noch eine Weile entfernt. Erstmal geht es um einmalige Wiederverwendung.

Und da ist der große SpaceX-Vorteil gegenüber den geflügelten CNES/DLR Konzepten. Weil der einzige Unterschied zwischen Wegwerfversion und wiederverwendbarer Erststufe die Beine sind, sind die Produktionskosten fast gleich. Eine einmalige Wiederverwendung bringt also schon einen Kostenvorteil. Das steht im krassen Gegensatz zu den geflügelten Flyback-Boostern, wo die Anschaffungskosten ein vielfaches der Kosten einer äquivalenten Wegwerfversion sind.

Deshalb kann man die Anzahl der Wiederverwendungen Schritt für Schritt erhöhen und ist ökonomisch immer im grünen Bereich. Betriebswirtschaftliches Risiko ist auch klein, falls es nicht klappt. Man fliegt einfach immer im Wegwerfmodus. Simpel und doch genial.

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3390 am: 09. Juni 2014, 17:20:05 »
Naja eine 10-fache Wiederverwendung ist ja noch eine Weile entfernt. Erstmal geht es um einmalige Wiederverwendung.

Sie haben vor ein paar Tagen von 40 Zyklen gesprochen. Ob das nun 40 Flüge sind oder eher 40 Zündungen mit entsprechend weniger Flügen, auf jeden Fall mehr als 10, aber sicher nicht von Anfang an, sie werden sich rantasten.

Das galt für die Triebwerke, bei den Tanks haben sie sich noch nicht geäußert.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3391 am: 09. Juni 2014, 20:03:06 »
Mal eine ganz andere Frage:
Wie steht es eigentlich um Kwajalein?
Ich meine jetzt nicht Starts, denn die Pläne und das Launch Manifest sind ja ziemlich eindeutig, aber ist dort zwischenzeitlich schon wirklich alles (!)  zurückgebaut oder eher nur eingemottet? Man findet dazu irgendwie wenig.
Douglas Adams: "In an infinite universe, the one thing sentient life cannot afford to have is a sense of proportion."

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3392 am: 09. Juni 2014, 22:21:46 »
Ich hatte mit dem "C" Programm keine Aussage darüber treffen wollen wie lange irgenein System hält, das waren und Werte ins Blaue hinein.
Das mit den ??? sind drei "?", weil ich da keine plausiblen Werte hatte.
Ich wollte damit nur darstellen das der Wiederverwendungsfaktor jedes Systems eine zentrale Rolle spielt. Die 10 und 30 war nur eine Annahme dass das Methantriebwerk (Raptor) vermutlich öfter als das ein Merlin 1D nutzbar ist.
Ich hab natürlich komplett vernachlässigt das es bei einer F9H außer den beiden F9 Stufen auch zwei Booster gibt, klar kostet das zusätzlich, aber da wie da die Kosten nicht für haben und von einer Falcon XX (ohne Booster) auch nicht, wissen wir darüber halt auch nicht Bescheid.
Was natürlich ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielt, das eine, sagen wir mal dreifach, bessere Wiederverwendbarkeit, natürlich auch das Risiko eines Ausfalls um den Faktor 3 verkleinert, was bei teurer Fracht zu keineren Versicherungssummen führt. Das kann selbst eine vollständig überdimensionierte Rakete in Summe selbst dann günstiger machen, wenn sie ein mehrfaches kostet.
Ich denke da kann mal jemand anders hier was dazu sagen. (ich bin gerade noch Sport heute Nachmittag etwas platt).

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3393 am: 09. Juni 2014, 23:02:41 »
Ich hatte mit dem "C" Programm keine Aussage darüber treffen wollen wie lange irgenein System hält, das waren und Werte ins Blaue hinein. ...
Ich wollte damit nur darstellen das der Wiederverwendungsfaktor jedes Systems eine zentrale Rolle spielt. ...
Was natürlich ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielt, dass eine, sagen wir mal dreifach, bessere Wiederverwendbarkeit, natürlich auch das Risiko eines Ausfalls um den Faktor 3 verkleinert, was bei teurer Fracht zu keineren Versicherungssummen führt.
Der Ansatz im "Programm" ist schon richtig, ich hatte nur darauf hinweisen wollen daß mehrere Kostenanteile zu berücksichtigen sind, die alle nur geschätzt werden können.
Wieso verringert die Wiederverwendbarkeit die Ausfallswahrscheinlichkeit ? Wenn eine Mission versagt ist die zahlende Nutzlast verloren, sie wurde ja nicht auf mehrere Missionen verteilt. Die Zuverlässigkeit für jede einzelne der pro Gerät zugelassene Zahl der Missionen muss nachgewiesen werden, das interessiert die Versicherungen. Ein Prämiensystem, bei dem für die ersten 2-3 Missionen geringere Prämien zu zahlen sind als für die letzten Missionen der Gesamtzahl ist kommerziell äußerst schwierig zu managen. Wenn die Kunden erstmal dadurch belegt bekommen, daß die letzten Missionen risikoreicher sind, dann wollen alle nur beim Erststart fliegen.

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Offline Klakow

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3394 am: 10. Juni 2014, 00:26:45 »
Wenn ein System eine dreifache Lebenszeit hat, dann ist es sicher das ein Systemversagen ebenfalls weniger wahrscheinlich ist. Falls die beiden in einem linearen Zusammenhang zueinander stehen, ist die Ausfallwahrscheinlichkeit dann ebenfalls um den Faktor drei kleiner. OK, eine Beispielannahme von wiederverwendbaren Raketen.

System 1, hätte eine Startrate von 10 und eine Ausfallwahrscheinlichkeit bei jedem der 10 Starts von 1/40, so ist die Wahrscheinlichkeit eines Versagens 2,5%.
Würde man dies versichern Wollen, würde das mindestens Preis(Rakete+Satellit)*Versicherungsaufschlag/40 betragen.

System 2, hätte eine Startrate von 30 und eine Ausfallwahrscheinlichkeit bei jedem der 10 Starts von 1/(3*40), so ist die Wahrscheinlichkeit eines Versagens 2,5%/3.
Würde man dies versichern Wollen, würde das mindestens Preis(Rakete+Satellit)*Versicherungsaufschlag/120 betragen.

Nehmen wir an die Versicherung will 50% daran verdienen so ist der Versicherungsaufschlag 1,5!
Nehmen wir an die Rakete kostet 150M$ und der Satellit 1850M$, zusammen 2G$.
Beim System 1 würde die Versicherung 75M$ verlangen, beim System 2 nur 25M$
Also würde ein Start mit einem zuverlässigeren aber teureren System, versicherungstechnisch 50M$ einsparen.

Meine Vermutung geht dahin, das genau dies ein weiterer Faktor sein wird, der eine Falcon XX letztendlich billiger macht als eine F9H mit Merlin 1D.
Da es aber öfter so sein wird, das man versucht trotzdem die Transportkosten noch zu reduzieren, wird man versuchen die Kiste voll zu bekommen.
Dabei ergibt sich aber ein Problem, es macht keinen Sinn alle Nutzlasten quasi mit einer Falcon XX als DHL Transporter einzusetzen, dazu ist die Kiste einfach zu schwer.
Besser würde man fahren, wenn die Rakete Fracht in einem Verteilzentrum abliefert und jedes Paket wird von Schleppern auf die Bahn gebracht wo es hin muss.
Dazu wäre eine ausgebaute ISS mit Dockingröhren endlich eine kommerzielle Aufgabe.

Falls man dabei auch noch Leute mit nimmt, hat man das Äquivalent zu einem Verkehrsflugzeug.

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3395 am: 10. Juni 2014, 01:01:06 »
Ich halte das Beispiel nicht so ganz für realistisch.

1.  Sind im Beispiel die Preise für beide Raketen 150 M$ pro Flug, das könnte nur dann realistisch sein, wenn man unterstellt daß die pro Flug anfallenden Wartungs- und Betriebskosten für das 30-fach wiederverwendbare System höher sind, dafür aber die Fertigungskosten auf mehr Flüge verteilt werden, sodaß auch das teurere System pro Flug billiger ist.

2.  Es wird die gleiche Zuverlässigkeit in jedem Flug verlangt, unabhängig von der Wiederverwendung. Die ist typischerweise mindstens 99% theoretisch (muss ja vor dem ersten Flug analytisch bestimmt werden). Im Beispiel würden ja bei 10-facher Wiederverwendung bei 30 Flügen 7,5 Flüge fehlschlagen, bei 30-facher Wiederverwendung nur 2,5. Eben weil die Zuverlässigkeit pro Flug im Beispiel unterschiedlich ist, 97,5% ggü. 99,167%. Klar daß dann die Versicherungsprämien unterschiedlich sind.

Außerdem, bei 1850 M$ Satellitenkosten fallen 50M$ niedrigere Versicherungsprämie nicht so ins Gewicht, das sind ja 2,7%.

Wenn die ISS als quasi Postverteilzentrum eingespannt wird, dann steigen die Kosten ins unermessliche, da die anteiligen Betriebskosten der ISS dazugerechnet werden müssen. Zusätzlich werden Raumschlepper benötigt, für die ja auch Treibstoff von der Erde nachgeschoben werden muss.

Von Ariane wurden mal zweo Booster an Fallschirmen geborgen. Daran hat dann MAN festgelstellt, daß ein Wiederherischten für einen weitern Flug teuer wäre als eine Neufertigung. Die Beschädigungen durch den Rückflug und die Wasserung waren beachtlich. Wo soll denn die Falcon Erststufe sanft landen ? Bei Start von Florida müssen die ja bis Afrika fliegen, und dann (per Schiff ?) nach USA zurückgebracht werden.

Führerschein

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3396 am: 10. Juni 2014, 07:07:17 »

Von Ariane wurden mal zweo Booster an Fallschirmen geborgen. Daran hat dann MAN festgelstellt, daß ein Wiederherischten für einen weitern Flug teuer wäre als eine Neufertigung. Die Beschädigungen durch den Rückflug und die Wasserung waren beachtlich. Wo soll denn die Falcon Erststufe sanft landen ? Bei Start von Florida müssen die ja bis Afrika fliegen, und dann (per Schiff ?) nach USA zurückgebracht werden.

Die Erststufe soll zum Startplatz zurückfliegen und vielleicht höchstens ein paar km daneben landen. Wenn unbedingt Heavy Varianten gebraucht werden, ist die zentrale Stufe dafür aber schon zu schnell, wenn die Oberstufe zündet. Die würde dann entlang der Flugstrecke (downrange) landen. Bei Start aus Texas wäre dafür vielleicht ein Landeplatz an der Spitze von Florida geeignet. Von Florida gibt es keine geeignete Insel im Atlantik. Bis Afrika geht nicht, dafür wäre schon fast orbitale Geschwindigkeit erforderlich, sonst fällt sie vorher in den Atlantik.

Die derzeitigen Wasserlandungen sind nur ein Entwicklungsschritt. Landung soll so demonstriert werden, daß sie von der FAA, der Flugsicherheitsbehörde, die Genehmigung für den Rückflug und Landlandung bekommen.

Ziel ist es, daß die Stufe innerhalb von 24 Stunden wieder fliegt. Wichtig wäre eine solche Fähigkeit für den Marstransport, wenn wirkich viele Flüge pro Startfenster gemacht werden sollen. Für normale Satelliten-Flüge braucht man das sicher nicht. In einer Stellenausschreibung für Entwicklungsingenieure wurde vor kurzem jemand gesucht, der an einem System für automatisierten Startablauf gesucht. Ziel der Entwicklung ein System, das es erlaubt eine Rakete vom Hangar bis zum Start in einer Stunde flugfertig zu machen.

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3397 am: 10. Juni 2014, 07:11:14 »
Zur Sicherheit: Man muß verlangen und sicherstellen, daß die Flugsicherheit der Folgeflüge mindestens so hoch ist wie beim ersten Flug. Realistisch höher. Das Argument, man setzt doch keine Astronauten in eine Rakete die noch nie geflogen ist. Erst nach ein bis zwei Flügen ist sie vollständig getestet und kann als sicher angesehen werden. Davon müssen Kunden und Versicherungen aber erstmal überzeugt werden. :D

Führerschein

  • Gast
Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3398 am: 10. Juni 2014, 07:35:35 »
Wissen wir, wie weit die Preise für die Starts und die Verträge, die SpaceX mit NASA etc. hat, die Kosten decken, und wieviel Elon aus seiner Privatschatulle dazuschießen muss ?  Einen Geschäftsbericht gibt es auf der SpaceX website jedenfals nicht.

Das verfügbare Vermögen von Elon Musk wird gerne überschätzt. Als er SpaceX und Tesla gegründet hat, waren das 180 Millionen. Davon gingen 80 Millionen an Tesla und 100 Millionen an SpaceX. Dann hatte er nichts mehr in Reserve.

Heute hat er zwar einen hohen Börsenwert, aber verfügbares Kapital eigentlich nicht. SpaceX muß sich selber tragen, oder Freunde von ihm schießen was zu. Das tun sie z.B. indem sie SpaceX Anteile kaufen, damit Mitarbeiter ihre Optionen in Bargeld umsetzen können. Vor kurzem erst wieder über 100 Millionen Dollar.

Offline proton01

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #3399 am: 10. Juni 2014, 07:46:49 »
Die Erststufe soll zum Startplatz zurückfliegen und vielleicht höchstens ein paar km daneben landen.

Für einen solchen Rückflug braucht man aber auch Flügel und luftatmende Triebwerke. Dann kommt sowas wie der russische Baikal raus. Da sind 4 Landebeine nur der Anfang und für Wasserung nicht so geeignet.

Die FAA will wohl dann auch erstmal demonstriert bekommen, daß der Flug so präzise gesteuert ist daß keine Gefahr für bewohnte Gebiete besteht. (Man stelle sich einen Irrflug ins Johnson Space Center/Houston vor).