Es ist nichts neues, das es bei Raketen eine gewisse Lernkurve gibt. Siehe zb Ariane 5: Der Erststart ging schief, auch der zweite Start war nur zum Teil erfolgreich. In dieser Weise weichen die EELV-Träger deutlich von der Norm ab. Selbst die ersten Flüge waren erfolgreich, bis heute gab es insgesamt nur zwei Teilerfolge, beim ersten Flug der Delta 4 Heavy und bei einem Atlas 5 - Flug.
Auch SpaceX musste bisher noch keinen Fehlstart verkraften, einige Missionen waren zwar nah dran, aber bisher hatte man Glück. Alle Flüge landeten zwar im Orbit, aber hätten alle Flüge GTO-Nutzlasten (oder Nutzlasten, wo eine Wiederzündung der Oberstufe nötig ist) befördert, hätte man mindestens zwei Nutzlasten verloren: Beim allerersten Flug kam die Oberstufe nur taumeln im Orbit an, beim vierten Flug mit der Triebwerksexplosion wäre der Treibstoff der Oberstufe vielleicht knapp geworden (Teilerfolg) und beim ersten Flug der v1.1 versagte die Wiederzündung. Damit war man aber immer noch erfolgreicher als Ariane 5, die den ersten Flug voll in den Sand setzte.
Ich persönlich fand auch die Einführung der v1.1 problematisch. Man hatte die v1.0 gerade so weit, das sie aus den größten Kinderkrankheiten raus ist, da stellt man sie ein und führt einen neuen Träger ein. Sicher, der Grund ist klar, die v1.0 hatte einfach eine zu geringe Nutzlast, hätte man die v1.1 nicht nachgeschoben, hätte SpaceX kaum für DoD-Nutzlasten mitbieten können. Dennoch fand ich die Entscheidung damals unglücklich, die Änderungen bei der v1.1 gehen recht Weit, allein durch die verlängerten Tanks ergibt sich ein anderes Schwingungsverhalten des Trägers, dazu kommen auch noch die leichteren und stärkeren Triebwerke. Dennoch hat sich der Wechsel gelohnt, mal abgesehen vom ersten Flug mit der misslungenen Wiederzündung scheint die v1.1 deutlich weniger Probleme zu machen als die v1.0. Die Schlammfontäne beim letzten Flug nehme ich davon mal aus, dieses Problem dürfte eher an den Bodenanlagen und nicht am Träger gelegen haben.