SpaceX - Diskussion

Zudem ist bei der Falcon durch das Upgrad auf 1.1 glaub der Preis/Kilo gar nicht gestiegen oder?

Ne, aber die Nutzlast der 1.1 ist wie schon bei der Falcon 1 gesunken. Angekündigt mit 16 t leo, 5,5 t GEO vor einem Jahr ist nun nur noch von 13,2 t leo und 4,8t gto die Rede. Bei der Heavy ist die GTO Nutzlast sogar von 19 auf 12 t gesunken. Solche Dinge bestärken zumindest mein Urteil, dass man praktisch nichts was von dieser Firma angekündigt wird für bahre Münze nehmen sollte, bis es geflogen / umgesetzt worden ist. De Fakto kann man die Nutzlast einer Rakete siet Jahrzehnten ziemlich exakt berechnen. Die einzige Ausnahme die ich kenne war Ariane 1 die 3% mehr Nutzlast hatte als geplant. Doch bei SpaceX reden wir nicht von 3% sondern 17-63%.

Egal welcher Preis für einen Launch raus kommt .... es wird immer der Preis verlangt, der sich auch erzielen lässt !

So gesehen wundert es mich nicht, wenn plötzlich andere Preise verlangt werden als ursprünglich mal in einem "Werbeprospekt" kommunziert.

Außerdem kennen wir das als Verbraucher ja auch. Es gibt sog. "ab"-Preise. Das kleine Wörtchen wird gern mal überlesen ....

Aufträge holt man sich wohl eher nicht über Ramsch-Preise sondern über Zuverlässigkeit. Und wenn ein Unternehmen startet kann es diese logischerweise nicht vorweisen. Also wird halt ein kleiner Risiko- oder Qualitätsabschlag gewährt.

Wie sich die max. Nutzlast, Preise und Aufträge bei SpaceX wirklich entwickeln, das wird man wohl erst in 5 - 10 Jahren wirklich realistisch bewerten können. Hierfür werden noch einige Tests und operative Starts (mit möglicherweise auch Fehlschlägen) erforderlich sein.

Gruß
Hibi

Aufträge holt man sich wohl eher nicht über Ramsch-Preise sondern über Zuverlässigkeit. Und wenn ein Unternehmen startet kann es diese logischerweise nicht vorweisen. Also wird halt ein kleiner Risiko- oder Qualitätsabschlag gewährt.

Und trotzdem fliegen die Kunden auf die Falcon 9 1.1, wie die Motten auf das Licht.
7 Aufträge 2013 (inklusive CRS -Starts), 2014 und 2015 schon jeweils mehr als 10 Aufträge.
Für eine Rakete die noch gar nicht gebaut ist, nicht schlecht. Und einen korrekten "User Guide" habe ich noch nicht gefunden.

Das soll die beachtlichen Erfolge von SpaceX überhaupt nicht in Frage stellen.

Aber wenn ich sehe, daß Unternehmen wie Sea Launch oder Land Launch mit ähnlichen kg-Preisen für eine lange eingeführte Zenith, kaum an Aufträge kommen, dann scheinen die "Werbeprospekte" von SpaceX doch ihre Wirkung zu haben.

Und trotzdem fliegen die Kunden auf die Falcon 9 1.1, wie die Motten auf das Licht.
7 Aufträge 2013 (inklusive CRS -Starts), 2014 und 2015 schon jeweils mehr als 10 Aufträge.
Für eine Rakete die noch gar nicht gebaut ist, nicht schlecht. Und einen korrekten "User Guide" habe ich noch nicht gefunden.

Die Aufträge sind ungefähr das was Proton im gleichen Jahr bekommt und weniger als Arianespace vorweisen kann. "Motten" auf das Licht sieht bei mir anders aus. Zudem sind alle Aufträge abgesichert durch eine Zweitstartoption. Bei SES gilt schon als ausgemacht dass diese auch eingelöst wird. Auch Vertrauen sieht anders aus. Bei der Preisgestaltung gebe ich dir recht, dass man allerdings wie bei der Falcon 1 die Nutzlast nicht richtig beziffern kann nzw. sie sich gravierend ändert ist schon sehr merkwürdig, vor allem wenn es nur ein "Upgrade" einer schon existierenden Rakete ist.

Zitat von: tobi am 07. Dezember 2012, 12:19:27

Hier die Startpreise:
http://www.spaceflightnow.com/news/n1212/06spacexdod

Zitat

The Air Force cinched deals with SpaceX for the launch of the Deep Space Climate Observatory and the Space Test Program 2 missions - contracts worth $97 million and $165 million, respectively.

DSCOVR für 97 Millionen Dollar und STP2 für 167 Millionen Dollar.

Man sieht, sobald man wirklich Aufträge hat, ziehen die Startpreise stark an. Das kennt man ja auch von ILS oder Sealaunch die immer etwas billiger als Arianespace bleiben, egal wie sie ihre Preise gestalten. Gegenüber dem was auf der Website steht sind das schon mal 76% und 26% mehr (F9/F9 Heavy). Wobei bei beiden Nutzlasten noch eine zweite möglich wäre, dann würde sich es noch stärker relativieren.

Ein link auf die Diskussion auf nasaspaceflight.com zum Thema Preise.

http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30544.msg989640#msg989640

Da fragt auch jemand, warum die Preise für diese Aufträge so hoch sind. Die Antwort von jemand aus der NASA ist, Preise für Regierungsflüge sind immer sehr viel höher wegen der Anforderungen an Dokumentation und Koordination. Die Antwort kam von jemand, der völlig unverdächtig ist, SpaceX-Fan zu sein. Aufschläge von 30-40 Millionen Dollar pro Flug sind dafür völlig normal.

Jepp, der Typ ist echt immer super informiert. Ich glaub der arbeitet bei NASA Launch Services und hat vorher auch beim Shuttle gearbeitet. Daher ist er auch über alle US-Raketen und bemannte Raumfahrt bestens informiert. Er scheint auch die gesamte amerikanische Raumfahrtgeschichte auswendig zu können. Vielleicht der kompetenteste Poster bei NSF.

Aufschläge von 30-40 Millionen Dollar pro Flug sind dafür völlig normal.

Diese Summen kommen mir sehr hoch vor. Ein gewisser höherer Aufwand ok, aber ein Drittel vom gesamten Startpreis nur für zusätzliche Dokumentation/Koordination? 

Zitat von: Führerschein am 09. Dezember 2012, 15:23:28

Aufschläge von 30-40 Millionen Dollar pro Flug sind dafür völlig normal.

Diese Summen kommen mir sehr hoch vor. Ein gewisser höherer Aufwand ok, aber ein Drittel vom gesamten Startpreis nur für zusätzliche Dokumentation/Koordination? 

Klingt unglaublich, stimmt aber anscheinend.

Zitat von: Führerschein am 09. Dezember 2012, 15:23:28

Aufschläge von 30-40 Millionen Dollar pro Flug sind dafür völlig normal.

Diese Summen kommen mir sehr hoch vor. Ein gewisser höherer Aufwand ok, aber ein Drittel vom gesamten Startpreis nur für zusätzliche Dokumentation/Koordination? 

Sie wären ja dumm, wenn sie es nicht machen würden (während alle anderen das schon machen).

Außerdem ist da ein gewisser Placebo-Effekt seitens des Kunden dabei. Wie bei der Medizin, Autos, ... wenn etwas sehr teuer ist, muss es auch gut sein.

Gabs hier nicht irgendwo einen SpaceX Jünger der stein und bein sich auf die SpaceX Ankündigung 2011 verließ, sie würde noch 2012 starten?

Sobald er identifiziert ist, dieser ungläubige Verfechter des satanistischen Gedankenguts von SpaceX Gründer Elon Musk, werde ich den Pranger vorbereiten. 

Gruß, Klaus

...

Die Aufträge sind ungefähr das was Proton im gleichen Jahr bekommt und weniger als Arianespace vorweisen kann. "Motten" auf das Licht sieht bei mir anders aus.

Super, da kommt ein neuer Wettbewerber auf den Markt und soll sofort mehr Aufträge als die Marktführer bekommen.
In welcher Welt lebst du?


@Klaus: Ich glaube das war ich, der Ende 2011 gegelaubt hat, dass sie 2014 starten wird.. Aber solche Aussagen kann man sich ja schnell zurechtdrehen, vor allem wenn man die Erfolge die SpaceX hat einfach ums Verrecken nicht anerkennen will.
Morgens bete ich übrigens mein Götzenbild (aus Platin) von Elon Musk an, und abends opfere ich diverse Tiere an heidnische Gottheiten.

Morgens bete ich übrigens mein Götzenbild (aus Platin) von Elon Musk an, und abends opfere ich diverse Tiere an heidnische Gottheiten.

So und nicht anders stelle ich mir diese SpaceX Fanboys vor. 

Gruß, Klaus

Morgens bete ich übrigens mein Götzenbild (aus Platin) von Elon Musk an, und abends opfere ich diverse Tiere an heidnische Gottheiten.

Du lügst doch... das wüsste ich aber

SpaceX expandiert:
http://www.newspacejournal.com/2012/12/12/spacex-concluding-investigation-into-falcon-9-engine-shutdown/

3000 Leute arbeiten jetzt dort und es gibt Beschwerden über zu wenig Parkplätze. Daher wurden jetzt Parkplätze woanders gemietet und die Leute mit dem Bus zu SpaceX gefahren. Öffentlich Verkehrsmittel sind dem Amerikaner ja bekanntlich ein Graus, daher der Unmut... 

SpaceX expandiert:
http://www.newspacejournal.com/2012/12/12/spacex-concluding-investigation-into-falcon-9-engine-shutdown/

3000 Leute arbeiten jetzt dort und es gibt Beschwerden über zu wenig Parkplätze. Daher wurden jetzt Parkplätze woanders gemietet und die Leute mit dem Bus zu SpaceX gefahren. Öffentlich Verkehrsmittel sind dem Amerikaner ja bekanntlich ein Graus, daher der Unmut... 

Hallo

Ich war ein bisschen verwirrt bei der Zusammenfassung.
Wenn ich den Artikel richtig interpretiere hat die Firma SpaceX jetzt insgesamt über 3000 Mitarbeiter. Knappe 1000 Leute mehr, innerhalb eines halben bis dreiviertel Jahres, ist schon sehr starkes expandieren. 
Das Parkplatzproblem gibt es in Hawthorne, Cal. also beim Hauptquartier bzw. bei der Fabrik.
Es dürften also sehr viele aber nicht alle Mitarbeiter betroffen sein.
Wenn der Busverkehr und Parkplätze in Werksnähe geregelt sind sollte das wirklich kein grosses Thema sein.

1000 Leute mehr, das scheint dann wirklich in die Massenproduktion zu gehen.

Zitat von: vger am 09. Dezember 2012, 09:43:57

...

Die Aufträge sind ungefähr das was Proton im gleichen Jahr bekommt und weniger als Arianespace vorweisen kann. "Motten" auf das Licht sieht bei mir anders aus.

Super, da kommt ein neuer Wettbewerber auf den Markt und soll sofort mehr Aufträge als die Marktführer bekommen.
In welcher Welt lebst du?


@Klaus: Ich glaube das war ich, der Ende 2011 gegelaubt hat, dass sie 2014 starten wird.. Aber solche Aussagen kann man sich ja schnell zurechtdrehen, vor allem wenn man die Erfolge die SpaceX hat einfach ums Verrecken nicht anerkennen will.
Morgens bete ich übrigens mein Götzenbild (aus Platin) von Elon Musk an, und abends opfere ich diverse Tiere an heidnische Gottheiten.

Neu? Die Falcon 9 steht seit 2006 auf der Website, ist seit 3 Jahren im Einsatz was soll daran neu sein? Ich mache es nur wie ihr - ich nehme die Ankündigungen beim Wort und erlaube mir eben auch das Gehirn einzuschalten und Ankündigungen mit Realität zu vergleichen.

SpaceX expandiert:
http://www.newspacejournal.com/2012/12/12/spacex-concluding-investigation-into-falcon-9-engine-shutdown/

3000 Leute arbeiten jetzt dort und es gibt Beschwerden über zu wenig Parkplätze. Daher wurden jetzt Parkplätze woanders gemietet und die Leute mit dem Bus zu SpaceX gefahren. Öffentlich Verkehrsmittel sind dem Amerikaner ja bekanntlich ein Graus, daher der Unmut... 

Interessant finde ich viel eher, dass man obwohl es die Headline des Artikels ist nichts über die Ursache erfährt, nur das man sie gefunden habe. Zumindest die Ursache sollte man mitteilen können, es geht ja nicht darum Firmengeheimnisse auszuplaudern.

Zitat von: tobi am 12. Dezember 2012, 18:53:28

SpaceX expandiert:
http://www.newspacejournal.com/2012/12/12/spacex-concluding-investigation-into-falcon-9-engine-shutdown/

3000 Leute arbeiten jetzt dort und es gibt Beschwerden über zu wenig Parkplätze. Daher wurden jetzt Parkplätze woanders gemietet und die Leute mit dem Bus zu SpaceX gefahren. Öffentlich Verkehrsmittel sind dem Amerikaner ja bekanntlich ein Graus, daher der Unmut... 

Interessant finde ich viel eher, dass man obwohl es die Headline des Artikels ist nichts über die Ursache erfährt, nur das man sie gefunden habe. Zumindest die Ursache sollte man mitteilen können, es geht ja nicht darum Firmengeheimnisse auszuplaudern.

Da hast du zwar recht. Es wäre definitiv interessant.

Allerdings ist SpaceX die Firma von Musk, und der hat mit Recht das Recht, dass er ausplaudern darf, was er will, und geheimhalten kann, was er will (Sofern es nicht in dem Vertrag mit der NASA anders geregelt ist)


Das ist halt eine Folge der Privatisierung, wenn man keine Steuergelder für die Rakete zahlt, darf mans halt nicht erfahren. Man kauft nur den Transport, wie genau das funktioniert ist ein "Geheimnis".

Da es eine gemeinsame Komission SpaceX/NASA ist, weiß NASA ganz sicher bescheid. Aber die Verträge werden regeln, daß Ergebnisse nur durch SpaceX bekannt gegeben werden können.

Die Ursache wird noch bekannt gegeben. Shotwell wurde falsch verstanden. Es ging darum, dass sie an dem Abend nichts sagt und nicht generell:

SpaceX spokeswoman Katherine Nelson said Dec. 12 that Shotwell "was merely stating that she was not going to release any information at yesterday’s Washington Space Business Roundtable luncheon."

"SpaceX has conducted the investigation with the full cooperation of NASA, and results will be made public only after our customers have been fully briefed and everyone agrees with the findings," Nelson said.

Von hier:
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=30184.msg991482#msg991482

Also nachdem Kunden und andere über die Ergebnisse informiert worden sind, wird die Öffentlichkeit informiert.

Elon Musk wurde von "Defence News" auf Platz 61 der einflussreichsten Leute im Bereich "US Verteidigung" gewählt:
http://special.defensenews.com/people/profile.php?pn=61

Das kanadische CBC hat ihn unter die 12 einflussreichsten Leute von 2012 gewählt:
http://www.cbc.ca/news/world/story/2012/12/07/year-ender-influential-people.html

Guten Morgen,

offenbar haben SpaceX und Orbcomm ihren Startvertrag angepasst:
http://spaceflightnow.com/news/n1301/01orbcomm/#.UOUsb3ent1w

Was sich alles im Detail geändert hat, steht da nicht. Jetzt scheint man aber die faktische Realität im Vertrag festgezurrt zu haben: Anstatt auf mehreren Falcon 1e startet man die 18 Satelliten auf zwei Falcon 9. Der Preis fällt offenbar von $46.6 Millionen US-Dollar für die Flacon 1e auf $42.6 Millionen US-Dollar.

Der Preis wundert mich sehr. Im Artikel steh explizit, dass der Preis von $42.6 Millionen US-Dollar beide Starts abdeckt: "The $42.6 million contract covers the launch of 18 second-generation Orbcomm satellites on two Falcon 9 rockets [...]". 

Das würde bedeuten, dass ein Start $21.3 Millionen US-Dollar kostet. Auf der SpaceX Seite ist aber ein Preis von $54 Millionen US-Dollar pro Rakete angegeben.

Kann SpaceX die Raketen wirklich so günstig herstellen und in den Orbit schicken?

Nach Spaceflightnow Lauch Schedule wird die Version 1.1 der Falcon 9 verwendet. Vielleicht hat SpaceX den Produktionsprozess soweit optimiert, dass der Preis von $21.2M wirklich möglich ist.

Wird da möglicherweise noch mehr bei den Flügen mitgenommen? 9 Orbcomm wiegen ja nur etwa 2t zusammen - da bleibt noch viel Platz für eine Hauptnutzlast zu höherem Preis.