SpaceX - Diskussion

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1625 am: 19. Mai 2012, 16:24:36 »
...

Kostengünstig ist etwas anderes. Die beiden Falcon 9, die 2010 geflogen sind, sollen pro Träger über 70 Mio gekostet haben, reiner Herstellungspreis ohne Gewinn und ohne Startkosten. Das ist teurer als eine Delta 2 und auf das Kilo Nutzlast bezogen auch teurer als eine Atlas 5 401. Sicher wird die Falcon 9 später noch preiswerter, wenn eine Serienfertigung in Gang gekommen ist, aber bei max 4 - 5 Starts pro Jahr darf man auch nicht zu viel erwarten. Zudem habe ich meine Zweifel, ob ein Träger mit 9 Triebwerken in der Startstufe wirklich auf Dauer sicher und zuverlässig fliegen wird.

Die Falcon 9 wird die anfangs groß angekündigten Dumpingpreise nicht einhalten können, das ist schon lange klar.
Aber bei deinen Vergleichen muss ich schon widersprechen...
Atlas 5 401 - von 77 Mio. $ in 1998 auf 90 Mio in 2005, 136 in 2008, zuletzt 223 Mio. im "Zweierpack". Die NASA hat für zwei seperate Starts von GOES-Satelliten 446. Mio hingelegt. Die Startkosten für einen einzeln gekauften Start liegen sicher höher als die Hälfte von diesem Preis.
Der Preis steigt scheinbar exponentiell, ein Ende is nicht wirklich in Sicht. Schuld daran ist wohl vor allem die dämliche zwei-Träger-Politik der USA, unhinterfragte Subventionen für die "großen" Konzerne, sowie zu einem kleinem Teil die Inflation.

Was die Delta II angeht.. Nette Rakete, ich hätte gern noch mehr Starts gesehn, aber der Listenpreis lag auch hier zuletzt bei über 100 Millionen Dollar.

Dass du hier den Preis für die ersten beiden Starts heranziehst finde ich auch nicht ganz fair. Die erste Falcon 9 war ja wohl eher ein Prototyp, bei der Fertigung ist man sicherlich auf die ein oder andere Schwierigkeit gestoßen, die zusätzlich gekostet hat.

sprengt vielleicht den Rahmen ...
Auf der HannoverMesse hab ich das (erstaunlich kleine) Ariane Treibwerk gesehen.
Warum hat man bei der Falkon auf Feststoffbooster verzichtet, wäre das nicht einfacher? Ein Treibwerk und der Rest des Schubs kommt dann von Boostern ...

Ich denke das hängt damit zusammen, dass Feststoffbooster in der bemannten Raumfahrt einen schlechten Ruf haben. Das Ziel von SpaceX war es ja von Anfang an, bemannte Starts anzubieten. (ich hoffe jetzt fängt keiner an auszubreiten, für wie realistisch er das hält ::))
Man kann sie bei einem Gefahrenfall im Flug nicht einfach abschalten, außerdem sind sie im Regelfall lauter und vibrieren stärker als Flüssigtriebwerke. Gerade bei bemannten Starts erfordert das stärkere Isolierung und Dämpfung. Aber auch unbemannte Nutzlasten haben da so ihre Limits für solche Belastungen.

Was den "Murks" angeht - volle Zustimmung. Vielleicht sehen manche Raumfahrt als selbstverständlich an, aber Raketenstarts bleiben bis heute die wohl riskantesten und komplexesten Aufgaben der Menschheit.
Viele Länder schaffen es auch mit großen Anstrengungen nicht, ein zuverlässiges Trägersystem zu etablieren.
Beispiel Südkorea, ein hochentwickeltes Land, das es nicht geschafft hat, die winzige Feststoffoberstufe für das KLSV erfolgreich zu starten (der Rest der Rakete kam ja aus Russland).
Wenn SpaceX jetzt wieder mal in den letzten Momenten einen Start abbricht ist das ärgerlich, vielleicht ein Zeichen dafür, dass man das Triebwerk nicht intensiv genug getestet hat. Die Erkennungssoftware hat aber gnadenlos wie erwünscht zugeschlagen, und das hingegen ist ein sehr gutes Zeichen, finde ich.
42/13,37 ≈ Pi

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Offline Schillrich

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1626 am: 19. Mai 2012, 17:01:09 »
außerdem sind sie im Regelfall lauter und vibrieren stärker als Flüssigtriebwerke. Gerade bei bemannten Starts erfordert das stärkere Isolierung und Dämpfung. Aber auch unbemannte Nutzlasten haben da so ihre Limits für solche Belastungen.

Kleine Ergänzung dazu: das ist nicht zwingend ein Unterscheidungsmerkmal der beiden Technologien. Die Apollo-Astronauten  berichteten von gewaltigem Lärm und stärksten Vibrationen, wenn die Saturn 5 abgehoben ist. Da war nichts mit Ablesen von Instrumente usw.
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1627 am: 20. Mai 2012, 10:16:05 »
http://www.bernd-leitenberger.de/blog/2012/05/20/spacex-das-wird-nix/

B. Leitenberger sieht sich durch den Abbruch mal wieder bestätigt,

xwing2002

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1628 am: 20. Mai 2012, 12:48:05 »
Eine, für meinen Geschmack, zu private und rechthaberische Abrechnung ...die übersieht, dass SpaceX im Augenblick der einzige Kandidat ist für die Wiederherstellung einer Crewtransportredundanz - augenblicklich eine massive Schwachstelle im Betrieb der Raumstation.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1629 am: 20. Mai 2012, 14:27:07 »
Der gute alte Leiti, immer für nen Lacher gut ;D.
Zitat aus seinem Blog:

Zitat
100 Millionen CCDev (für den Fluchtturm, von dem es weder Hardware noch Testergebnisse gab)

Vielleicht hat Leiti das nicht kapiert, aber SuperDraco soll eben das LAS darstellen, es muss nicht immer der klassische "Fluchtturm" sein.
Dann verlinkt er einen Spaceflightnow-Artikel zu seiner Behauptung, Engine-Out Capability gäbs erst nach 75 Sekunden - das einzige Mal tauchen "75s" in dem Artikel allerdings nur mit MaxQ, dem Punkt der größten Aerodynamischen Belastung auf. Google Translate ist eben auch nicht unfehlbar.
Gerade in diesem Artikel steht nochmal, dass zu jedem Zeitpunkt ein Triebwerk ausfallen darf...
Mehr sag ich jetzt mal nicht, das ist schließlich nicht gut fürs Herz. :)
42/13,37 ≈ Pi

hibi

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1630 am: 20. Mai 2012, 15:19:21 »
Hallo,

das Hardware vor dem Start mal ausgetauscht werden muss passiert sogar bei langjährig erfolgreichen Trägern mit hoher Zuverlässigkeit. Insofern sehe ich den Startabbruch durchaus als "positiv" weil zumindest die Fehlererkennung des Systems jetzt gut zu laufen scheint. Ob die auszutauschenden Teile nun einen Material- oder Konstruktionsfehler aufweisen werden wir wohl noch erfahren ....  so oder so ! (einfach so "kaputt" geht da nichts !)

Die grundsätzliche Problematik an Musk und SpaceX (und das kann man nun nicht so einfach wegwischen) ist der "Liefermangel" (bisherige Starts) verbunden mit einer gefährlichen Präpotenz in Sachen Unternehmenskommunikation.

Gut, zugegeben .... ich bin nun nicht so sehr im angelsächsischen Kulturkreis unterwegs und das dortige Motivations- und Hypererfreut-Gefasel ist mir da auch etwas zu gekünstelt. Aber irgendwann wollen die Akteure eben auch mal was sehen .... s.o. Liefermangel .... und nicht nur ne billige Verkaufsveranstaltung erleben.

Lassen wir uns überraschen !

Gruß
Hibi

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1631 am: 20. Mai 2012, 15:28:46 »
Eine, für meinen Geschmack, zu private und rechthaberische Abrechnung ...die übersieht, dass SpaceX im Augenblick der einzige Kandidat ist für die Wiederherstellung einer Crewtransportredundanz - augenblicklich eine massive Schwachstelle im Betrieb der Raumstation.

Du glaubst doch nicht wirklich, dass sich ein Astronaut findet, der sich von einer Falcon 9 ins All bringen lässt? Selbst die Atlas 5 wird im Moment noch nicht als sicher genug eingeschätzt, selbst da müssen noch zusätzliche Systeme installiert werden, damit man ihr Menschen anvertraut.

Die Falcon 9 wird nie bemannt fliegen, dafür ist sie schon in der Grundkonzeption mit 9 Triebwerken in der Startstufe viel zu unsicher. Und jetzt bitte keine Postings "die Falcon 9 ist speziell für den bemannten Einsatz entwickelt wurden". Mag sein, das SpaceX es gerne hätte, dass die Falcon 9 bemannt eingesetzt wird, aber sie wird keine Raumfahrtargentur finden, die diesem Träger Menschen anvertrauen wird. Warum verlassen denn alle von der NASA abgeworbenen Astronauten die Firma so schnell wieder? Vermutlich hat keiner von denen Lust auf einen Flug mit Dragen / Falcon 9.

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1632 am: 20. Mai 2012, 15:29:04 »
Der gute alte Leiti, immer für nen Lacher gut ;D.
Zitat aus seinem Blog:

Zitat
100 Millionen CCDev (für den Fluchtturm, von dem es weder Hardware noch Testergebnisse gab)

Vielleicht hat Leiti das nicht kapiert, aber SuperDraco soll eben das LAS darstellen, es muss nicht immer der klassische "Fluchtturm" sein.
Dann verlinkt er einen Spaceflightnow-Artikel zu seiner Behauptung, Engine-Out Capability gäbs erst nach 75 Sekunden - das einzige Mal tauchen "75s" in dem Artikel allerdings nur mit MaxQ, dem Punkt der größten Aerodynamischen Belastung auf. Google Translate ist eben auch nicht unfehlbar.
Gerade in diesem Artikel steht nochmal, dass zu jedem Zeitpunkt ein Triebwerk ausfallen darf...
Mehr sag ich jetzt mal nicht, das ist schließlich nicht gut fürs Herz. :)
Nach SpaceX Presskit: Startschub 3,8 MN, Startgewicht 314 t. Wer dreisatz kann dem drüfte klar sein, dass direkt nach dem Start kein Triebwerk ausfallen darf. Die Beschleunigung sinkt dann knapp über 1 g und diec Rakete wird dann kaum noch vom Fleck kommen. Von Steuerverlusten, wenn es nicht gerade das zentrale ist gar nicht erst reden.

Der gute Leiti kann eben noch rechnen und plappert nicht kritiklos alles nach was andere vorsagen.

Flint

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1633 am: 20. Mai 2012, 15:37:56 »
Nach SpaceX Presskit: Startschub 3,8 MN, Startgewicht 314 t. Wer dreisatz kann dem drüfte klar sein, dass direkt nach dem Start kein Triebwerk ausfallen darf. Die Beschleunigung sinkt dann knapp über 1 g und diec Rakete wird dann kaum noch vom Fleck kommen. Von Steuerverlusten, wenn es nicht gerade das zentrale ist gar nicht erst reden.

Der gute Leiti kann eben noch rechnen und plappert nicht kritiklos alles nach was andere vorsagen.
SpaceX wollte doch Raketen entwickeln die nach Gebrauch wieder auf dem Feld landen können. Das heisst, dass bereits die Falcon 9 im Fall eines Triebwerksausfalls dann wieder rückwerts auf dem Pad landet...  ;D  ;D :-X

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1634 am: 20. Mai 2012, 15:40:26 »
Gerade in diesem Artikel steht nochmal, dass zu jedem Zeitpunkt ein Triebwerk ausfallen darf...

Wenn man sich den Schub der Triebwerke und das Gewicht des Trägers ansieht, so sollte jedem klar werden, das Engine-Out Capability zu jedem Zeitpunkt ein reiner Wunschtraum ist. Wenn unmittelbar nach dem Start ein Triebwerk ausfällt, dann ist die Mission gescheitert. Fällt das mittlere Triebwerk aus, liegt der Schub zwar gerade noch über 1:1, allerdings schlagen dann die Gravitationsverluste voll durch, so das der Träger keinen Orbit mehr erreicht. Fällt eins der äußeren Triebwerke aus, dann muss nach SpaceX ein zweites, gegenüberliegendes Triebwerk mit abgeschaltet werden, damit der Schub nicht zu asymetrisch wird. Dann liegt das Schub - Gewichtsverhältnis aber schon unter 1:1, so das der Träger wieder auf die Rampe krachen wird. Selbst im späteren Flugverlauf wird es wegen der Gravitationsverluste kritisch, die Angabe mit den 75 s ist daher durchaus eine fundierte Schätzung. Den Ausfall des mittleren triebwerks wird man vielleicht etwas eher abfangen können, den Ausfall eines äußeren Triebwerks (mit Abschaltung eines zweiten Triebwerks) aber gewiss nicht viel eher.

Was SuperDraco betrifft, so hab ich einige Zweifel, das dieses Triebwerk schnell genug so viel Schub bringt, um die Kapsel außer Gefahr zu bringen. Vor allem hab ich Zweifel, ob die NASA das als Rettungssystem akzeptieren würde. Aber darüber braucht man eh nicht nachzudenken, Dragon / Falcon 9 wird nie bemannt fliegen.

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1635 am: 20. Mai 2012, 15:44:46 »
Nach SpaceX Presskit: Startschub 3,8 MN, Startgewicht 314 t. Wer dreisatz kann dem drüfte klar sein, dass direkt nach dem Start kein Triebwerk ausfallen darf. Die Beschleunigung sinkt dann knapp über 1 g und diec Rakete wird dann kaum noch vom Fleck kommen. Von Steuerverlusten, wenn es nicht gerade das zentrale ist gar nicht erst reden.

Der gute Leiti kann eben noch rechnen und plappert nicht kritiklos alles nach was andere vorsagen.
SpaceX wollte doch Raketen entwickeln die nach Gebrauch wieder auf dem Feld landen können. Das heisst, dass bereits die Falcon 9 im Fall eines Triebwerksausfalls dann wieder rückwerts auf dem Pad landet...  ;D  ;D :-X
Gabs übrigens schon mal: Mercury MR-1 der "Four inch Flight"

websquid

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1636 am: 20. Mai 2012, 15:48:27 »
Ich sehe diesen Dogmatismus, der hier teilweise an den Tag gelegt wird, sehr kritisch. Es ist ohne Zweifel so, dass SpaceX bisweilen eine wenig nachvollziehbare und fragwürdige Vorgehensweise zeigt - aber auch Leitis Fahrrad hat in seinen Jugendtagen irgendwie halt doch funktioniert ;D

Was das bemannte betrifft: Es ist richtig, dass die Falcon derzeit eindeutig als zu unsicher eingeschätzt werden muss. Es ist ab er nicht richtig, dass sich das nicht ändern könnte. Die Falcon 9 verwendet insgesamt 10 Triebwerke. Saturn V hatte 11, Saturn I 9 Triebwerke. Diese beiden Raketen waren auch überaus zuverlässig. Eine derartige Konstruktionen kann also offenbar doch sicher genug gemacht werden. Ich persönlich zweifle nur daran, dass SpaceX lange genug überlebt. Es sieht halt doch ein wenig nach "Schneeballsystem" aus, wie die vorgehen. Und wenn die nicht doch noch kommerziell wirklich die Kurve kriegen ist der finanzielle Zusammenbruch völlig unabhängig von der technischen Seite nicht zu verhindern.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1637 am: 20. Mai 2012, 16:11:22 »
Mahlzeit!

... Die Falcon 9 wird nie bemannt fliegen, dafür ist sie schon in der Grundkonzeption mit 9 Triebwerken in der Startstufe viel zu unsicher. ...
Das erstere stimmt devinitiv, denn die heißt dann anders. Was du im zweiten Satzteil schreibst empfinde ich als zutiefst unlogisch.

... Die Beschleunigung sinkt dann knapp über 1 g und diec Rakete wird dann kaum noch vom Fleck kommen. ...
Selbst wenn die Beschleunigung beim Start nur 0,1 g beträgt entfernt sich die Rakete vom Startplatz.


Gruß
Peter

websquid

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1638 am: 20. Mai 2012, 16:13:41 »
Nein alswieich, da hat vger recht. Denn man muss 1g Erdbeschleunigung kompensieren um die Höhe zu halten und nur alles was über dieses 1g hinausgeht dient der Beschleunigung. Der Unterschied zwischen 1,2g und 1,05g (wahlloses Beispiel ;)) wäre schon ein Absinken der Nettobeschleunigung auf ein Viertel bei einem Schubverlust von nichtmal 20%. Das kann also schon drastisch viel ausmachen

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1639 am: 20. Mai 2012, 16:16:03 »
Der gute alte Leiti, immer für nen Lacher gut ;D.
Zitat aus seinem Blog:

Zitat
100 Millionen CCDev (für den Fluchtturm, von dem es weder Hardware noch Testergebnisse gab)
....
Nach SpaceX Presskit: Startschub 3,8 MN, Startgewicht 314 t. Wer dreisatz kann dem drüfte klar sein, dass direkt nach dem Start kein Triebwerk ausfallen darf. Die Beschleunigung sinkt dann knapp über 1 g und diec Rakete wird dann kaum noch vom Fleck kommen. Von Steuerverlusten, wenn es nicht gerade das zentrale ist gar nicht erst reden.

Der gute Leiti kann eben noch rechnen und plappert nicht kritiklos alles nach was andere vorsagen.

Ich hab nicht gesagt, dass es nicht stimmt, ich hab gesagt, dass er einen Artikel als "Beweis" verlinkt, der eben das Gegenteil seiner Aussage behauptet.
42/13,37 ≈ Pi

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1640 am: 20. Mai 2012, 16:22:04 »
Mahlzeit!

Wenn sich zwei Körper (Rakete und Erde) mit zunehmender Geschwindigkeit voneinander entfernen spricht man von positiver Beschleunigung. Jeder Wert über 0 m/s2 entspricht diesem Szenario.

Gruß
Peter

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1641 am: 20. Mai 2012, 16:25:06 »
Mahlzeit!

Wenn sich zwei Körper (Rakete und Erde) mit zunehmender Geschwindigkeit voneinander entfernen spricht man von positiver Beschleunigung. Jeder Wert über 0 m/s2 entspricht diesem Szenario.

Gruß
Peter

Ja, nur je langsamer du beschleunigst, desto länger musst du beschleunigen - je länger du beschleunigst, desto länger kann die Erdbeschleunigung g angreifen. (Die greift natürlich auch im Orbit an, nur ist sie dann keine "Verlustkraft" mehr - blöd ausgedrückt, ich weiß) Und der muss man letztlich wieder entgegenwirken, was logischerweise einen Mehrverbrauch an Treibstoff kostet..
Mit dem Merlin 1D kann das vielleicht klappen, aber wenn die Kritiker behaupten, die aktuelle Falcon 9 hat nur sehr begrenzte "Engine-Out Capability", dann haben sie ziemlich sicher außnahmsweise mal recht.
42/13,37 ≈ Pi

GerdW

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1642 am: 20. Mai 2012, 16:26:14 »
Bisher habe ich als Laie verstanden, daß man die Worte von SpaceX und Elon Musk nicht immer auf die Goldwaage legen sollte.
Wenn ich das berücksichtige, dann kann ich eigentlich nichts aussergewöhnliches am Ablauf bei Falcon 9 und Dragon erkennen. Andere Systeme für den Frachttransport zur ISS würden doch sicher mit diesem Entwicklungsstand auch Probleme machen.
Aber es gibt in den USA eben bisher nur dieses System und später Cygnus.
Die grossen/etablierten Konzerne wie Boeing, Lockheed Martin oder Pratt & Whitney haben nichts. Nur Ideen.
Und die haben viele Jahre  Subventionen bekommen, bis heute. Das wirft man SpaceX jetzt vor.
Und dann noch die unklare Zukunft von pratt & whitney rocketdyne. Wie geht es nach einem Verkauf weiter.
Ich glaube das könnte für die amerikanische Raumfahrt, und für die ULA im speziellen, noch zu einem grossen Problem werden.

Also erst mal Dienstag abwarten.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1643 am: 20. Mai 2012, 16:44:31 »
Mahlzeit!


... Ja, nur je langsamer du beschleunigst, desto länger musst du beschleunigen ...
Das habe ich nie bestritten.
Aber ihr müsst schon schreiben was ihr eigentlich meint. Geht es um Beschleunigung? Oder um Geschwindigkeit? Oder um das Verhältnis von Masse und Schub? Um Gewicht? Um Masse? Oder um was sonst noch?
Das Space Shattle beschleunigte beim Start mit ca. 1 g (1 g ≈ 9,81 m/s2). Dabei verdoppelte sich das Gewicht (kp) eines Raumfahrers. Allerdings blieb seine Masse (kg) konstant (mal von relativistischen Dingen (E=m*c2) abgesehen).


Gruß
Peter

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1644 am: 20. Mai 2012, 17:11:52 »
Es geht um die sogenannten Gravitationsverluste.. Ich weiß nicht, wie ich das jetzt vernünftig erklären soll, deswegen probier ichs einfach mal mit einem Beispiel.

Stell dir vor, du steuerst einen kleinen batteriebetriebenen Spielzeugheli, und willst damit auf dein Hausdach fliegen.
Im Idealfall gibst du vollen Schub und fliegst so schnell wie möglich rauf - das spart Energie.
Du könntest aber auch mit z.B. einem zehntel des Schubs langsam aufsteigen.
In der Zeit des Aufstiegs zieht allerdings ständig die Erdbeschleunigung mit 9,81N/kg deinen Heli nach unten - dieser Beschleunigung muss der Heli pro Kilogramm eben 9,81 Newton entgegensetzen, anderenfalls sinkt er ab.

Jetzt sagen wir mal, im ersten Fall brauchst du 10s zum Hochfliegen, der Heli wiegt 1kg.
Also wirken die 9,81m/s² * 10s, macht einen Geschwindigkeitsverlust von knapp 100m/s die dein Heli aufbringen muss, zusätzlich zu der potentiellen Energie, die für den Höhenunterschied nötig ist.

1/10 Schub und zehnfache Zeit gäbe zehnfachen Geschwindigkeitsverlust, also fast 1km/s, die du aufbringen musst.

Ähnlich verhält es sich auch beim Raketenstart, allerdings wird der Effekt natürlich immer weniger wenn man sich dem Orbit nähert, da man einerseits Masse verliert und andererseits fast nur noch tangential zur Erdoberfläche beschleunigt.

Alles (un)klar jetzt?
42/13,37 ≈ Pi

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Offline MR

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1645 am: 20. Mai 2012, 17:30:54 »
Aber es gibt in den USA eben bisher nur dieses System und später Cygnus.
Die grossen/etablierten Konzerne wie Boeing, Lockheed Martin oder Pratt & Whitney haben nichts. Nur Ideen.
Und die haben viele Jahre  Subventionen bekommen, bis heute. Das wirft man SpaceX jetzt vor.

Die großen Konzerne (Boeing / LM) haben beide tragfähige Konzepte zur Versorgung der ISS vorgelegt, die komplett auf bereits vorhandener Hardware aufgebaut waren und die heute längst im Einsatz wären, wenn die NASA eines dieser Konzepte ausgewählt hätte. Boeing setzte auf eine angepasste Version des japanischen HTV in Verbindung mit der Delta 4, LM auf eine angepasste Version des europäischen ATV mit einer Atlas 5 als Träger.

Aber die NASA hat lieber auf SpaceX gesetzt und könnte dafür durchaus noch die Quittung bekommen. Sollte einer der kommenden Falcon 9 Flüge scheitern (und dieses Risiko ist nicht von der Hand zu weisen), dann dürfte das SpaceX ohne weitere massive Zuwendungen wirtschaftlich nicht überleben. Zudem gerät dann die ISS Versorgung in Gefahr.

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Offline vger

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1646 am: 20. Mai 2012, 17:38:07 »
Zur Engine out capability. Soweit ich die SpaceX Daten haben, ist die Falcon 9 v.1. (so heißt das Baby jetzt nach http://www.spaceflightnow.com/falcon9/003/120518musk/) aber auch 50% länger und 50% schwerer. Das bedeutet dass die Beschleunigung mit den Merlin 1d die gleich ist und man dort praktisch dieselbe Problematik hat.

Das man etwas proklamiert, was nicht wirklich gegeben ist (zumindest nicht in allen Flugphasen wie behauptet) hinterlässt nicht nur einen fahlen Beigeschmack. Bei der Saturn I war es übrigens auch so, dass dies erst nach 22 s gegeben war, das die Beschleunigung nicht unter 1,25 g fallen dürfte. Dort hat man das übrigens auch mal getestet und nicht nur postuliert.

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1647 am: 20. Mai 2012, 17:41:02 »
Mahlzeit!


... Stell dir vor, ...
Solltest du mich meinen: Das war mir ja schon alles klar, nur die anderen haben sich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Ein anderes Wort für Beschleunigung ist Geschwindigkeitsänderung und wird in Entfernung je Quadrat einer Zeiteinheit gemessen. Wird die Rakete gestartet und bleibt zum Beispiel in einer Höhe von 10 cm stehen (sie schwebt) ist die Beschleunigung gleich null und eben nicht 9,81 m/s2 (1 g). Der gesamte Schub wird zwar für die Kompensierung der Gravitation verbraucht, aber die Beschleunigung ist nunmal nullkommanull m/s2.


Gruß
Peter

Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1648 am: 20. Mai 2012, 17:45:07 »
Mahlzeit!


... Dort hat man das übrigens auch mal getestet und nicht nur postuliert.
Damals konnte/durfte man das ja auch nicht vorher veröffentlichen. Aber vorher berechnet hat man das auf jeden Fall. Heute ist die Situation völlig anders und der Test kommt ja noch. Erst nach dem Test darf kritisiert werden.


Gruß
Peter

Offline trallala

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Re: SpaceX - Diskussion
« Antwort #1649 am: 20. Mai 2012, 17:49:40 »
Die großen Konzerne (Boeing / LM) haben beide tragfähige Konzepte zur Versorgung der ISS vorgelegt, die komplett auf bereits vorhandener Hardware aufgebaut waren und die heute längst im Einsatz wären, wenn die NASA eines dieser Konzepte ausgewählt hätte. Boeing setzte auf eine angepasste Version des japanischen HTV in Verbindung mit der Delta 4, LM auf eine angepasste Version des europäischen ATV mit einer Atlas 5 als Träger.

Das wäre mir jetzt neu, dass es Vorschläge gab, ohne die es die "Gap" (Versorgungslücke nach dem Ende des Shuttleprogramms) nicht gegeben hätte. Damit die in der Realität "längst im Einsatz" wären hätte ja auf dem Papier mindestens 2010 für den Regulärbetrieb stehen müssen ...
Und dann ist da ja noch die Option "bemannt" ...