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Kostengünstig ist etwas anderes. Die beiden Falcon 9, die 2010 geflogen sind, sollen pro Träger über 70 Mio gekostet haben, reiner Herstellungspreis ohne Gewinn und ohne Startkosten. Das ist teurer als eine Delta 2 und auf das Kilo Nutzlast bezogen auch teurer als eine Atlas 5 401. Sicher wird die Falcon 9 später noch preiswerter, wenn eine Serienfertigung in Gang gekommen ist, aber bei max 4 - 5 Starts pro Jahr darf man auch nicht zu viel erwarten. Zudem habe ich meine Zweifel, ob ein Träger mit 9 Triebwerken in der Startstufe wirklich auf Dauer sicher und zuverlässig fliegen wird.
Die Falcon 9 wird die anfangs groß angekündigten Dumpingpreise nicht einhalten können, das ist schon lange klar.
Aber bei deinen Vergleichen muss ich schon widersprechen...
Atlas 5 401 - von 77 Mio. $ in 1998 auf 90 Mio in 2005, 136 in 2008, zuletzt 223 Mio. im "Zweierpack". Die NASA hat für zwei seperate Starts von GOES-Satelliten 446. Mio hingelegt. Die Startkosten für einen einzeln gekauften Start liegen sicher höher als die Hälfte von diesem Preis.
Der Preis steigt scheinbar exponentiell, ein Ende is nicht wirklich in Sicht. Schuld daran ist wohl vor allem die dämliche zwei-Träger-Politik der USA, unhinterfragte Subventionen für die "großen" Konzerne, sowie zu einem kleinem Teil die Inflation.
Was die Delta II angeht.. Nette Rakete, ich hätte gern noch mehr Starts gesehn, aber der Listenpreis lag auch hier zuletzt bei über 100 Millionen Dollar.
Dass du hier den Preis für die ersten beiden Starts heranziehst finde ich auch nicht ganz fair. Die erste Falcon 9 war ja wohl eher ein Prototyp, bei der Fertigung ist man sicherlich auf die ein oder andere Schwierigkeit gestoßen, die zusätzlich gekostet hat.
sprengt vielleicht den Rahmen ...
Auf der HannoverMesse hab ich das (erstaunlich kleine) Ariane Treibwerk gesehen.
Warum hat man bei der Falkon auf Feststoffbooster verzichtet, wäre das nicht einfacher? Ein Treibwerk und der Rest des Schubs kommt dann von Boostern ...
Ich denke das hängt damit zusammen, dass Feststoffbooster in der bemannten Raumfahrt einen schlechten Ruf haben. Das Ziel von SpaceX war es ja von Anfang an, bemannte Starts anzubieten. (ich hoffe jetzt fängt keiner an auszubreiten, für wie realistisch er das hält
)
Man kann sie bei einem Gefahrenfall im Flug nicht einfach abschalten, außerdem sind sie im Regelfall lauter und vibrieren stärker als Flüssigtriebwerke. Gerade bei bemannten Starts erfordert das stärkere Isolierung und Dämpfung. Aber auch unbemannte Nutzlasten haben da so ihre Limits für solche Belastungen.
Was den
"Murks" angeht - volle Zustimmung. Vielleicht sehen manche Raumfahrt als selbstverständlich an, aber Raketenstarts bleiben bis heute die wohl riskantesten und komplexesten Aufgaben der Menschheit.
Viele Länder schaffen es auch mit großen Anstrengungen nicht, ein zuverlässiges Trägersystem zu etablieren.
Beispiel Südkorea, ein hochentwickeltes Land, das es nicht geschafft hat, die winzige Feststoffoberstufe für das KLSV erfolgreich zu starten (der Rest der Rakete kam ja aus Russland).
Wenn SpaceX jetzt wieder mal in den letzten Momenten einen Start abbricht ist das ärgerlich, vielleicht ein Zeichen dafür, dass man das Triebwerk nicht intensiv genug getestet hat. Die Erkennungssoftware hat aber gnadenlos wie erwünscht zugeschlagen, und das hingegen ist ein sehr gutes Zeichen, finde ich.