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Das heißt ja nicht, dass die Anlage in Kourou nutzlos verrosten würde. Es sieht vielmehr so aus, als ob die Nachfrage nach der Sojus für Kourou so stark wäre, dass man nicht alle Startaufträge von dort aus erfüllen kann. Die Ariane 5 und die Vega müssen schließlich auch noch abgehandelt werden, und die Technik außer den Rampen wird für alle Starts verwendet.
Das hätte doch aber bei der Planung schon klar sein müssen. Kann sich die Anlage bei den maximal möglichen Starts (3-4 im Jahr) bezahlt machen?
Die Sojus-Starts in Kourou hatten bisher einen Abstand von mindestens 50 Tagen, obwohl die Start-Vorbereitung, meine ich, nur 34 oder 35 Tage dauert. Warum? Muss die russische Startmannschaft erst
jedesmal anreisen? Ein anderer darf an die Raketen ja nicht dran.
Dazu kommen die Abstände zu den Starts der Ariane von 2 oder 3 Wochen. Das macht den Kalender von Arianespace sehr unflexibel.
Obwohl man mit O3b nur einen einzigen kommerziellen Kunden hat, gibt es immer Streit um die Starttermine.
Zu O3b ist Arianespace nur durch die zwischenzeitliche Insolvenz von Sea-Launch gekommen.
Die Sojus-STB passt auch perfekt für 4 O3b-Satelliten.
Aber das es in Zukunft weitere "Nicht-Regierungs-Kunden" für die Sojus-ST gibt, ist bei den Preisen und dem Gezerre um Starttermine zweifelhaft.
Deshalb jetzt der Blick zurück nach Baikonur.
Diese Entwicklung spricht imho dafür, dass die ESA bzw. Arianespace möglichst zügig einen eigenen Träger in der Klasse zwischen Vega und Ariane 5 umsetzt (der könnte ja Ariane 6 heißen). Die Ariane 5 ist imho weiterzuführen. Dem neuen Mid-Size-Träger könnte man später im Ersatz zu der auszuphasenden Sojus-Rampe in Kourou ein zweites Pad dort gönnen.
Das wäre imho eine Strategie für Unabhängig- und Nachhaltigkeit.
Gruß Pirx
Ja, die Italiener haben mit der Vega wenigstens was eigenes geschaffen. Und der Preis soll auch nicht mehr soo weit
von dem bei Eurockot entfernt sein.